DE388185C - Verfahren zur Darstellung von aromatischen Aminen durch Reduktion der entsprechenden Nitroverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von aromatischen Aminen durch Reduktion der entsprechenden Nitroverbindungen

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DE388185C
DE388185C DEF49396D DEF0049396D DE388185C DE 388185 C DE388185 C DE 388185C DE F49396 D DEF49396 D DE F49396D DE F0049396 D DEF0049396 D DE F0049396D DE 388185 C DE388185 C DE 388185C
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reducing
hydrogen sulfide
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nitro compounds
aromatic amines
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DEF49396D
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Dr Alfred Engelhardt
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Bayer AG
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Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von aromatischen Aminen durch Reduktion der entsprechenden Nitroverbindungen. Die Reduktion aromatischer Nitrokörper zu@ Aminoverbindungen wird hauptsächlich mit Hilfe von Eisenpulver, Zinkstaub oder Alkalisulfiden ausgeführt, also Stoffen, welche auch außerhalb dieses Verwendungszwecks einen großen technischen Wert besitzen. Zur Benutzung von Reduktionsmitteln, welche bei großen technischen Verfahren als 'Nebenprodukte anfallen, ist man bisher nicht übergegangen, da diese Stoffe sieh dann meist in einer für Reduktionszwecke ungeeigneten Form befinden. Dieses gilt insbesondere vom Schwefelwasserstoff der Kohledestillationsgase, welcher hier so verdünnt ist, etwa io g in i cbtn Kokereigas oder 3 g in i cbin Generatorgas, saß bereits seine unmittelbare Oxydation zu Schwefel oder Schwefelwasserstoffverbindungen große Schwierigkeiten bietet. Es ist daher nicht erstaunlich, saß die Verwertung der Reduktionskraft dieses verdünnten Gasschwefelwasserstoffs für umständlichere Reduktionsvorgänge, wie sie sich z. B. bei der Überführung der Nitro- in die Aminogruppe abspielen, nicht gelungen ist.
  • Es wurde nun die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, saß die Ausnutzung beliebig konzentrierter Schwefelwasserstoffgase, also auch die Kohledestillationsgase, für die Reduktion organischer Nitroverbindungen erzielt wird, wenn man als Träger der Reaktion eine poröse Kohle, z. B. Tier- oder Holzkohle, verwendet, wie sie u. a. nach dem Verfahren der Patentschrift 29o656, K1. 12 d, erhalten wird. Man arbeitet dabei -so, saß man die Nitroverbindung als Dampf oder bei nicht flüchtigen Körpern in Lösung mit dem Schwefelwasserstoff enthaltenden Gas durch eine Schicht solcher poröser Kohle leitet. Dabei reduziert dann der Schwefelwasserstoff den Nitrokörper zur Aminoverbindung, wobei er selbst in Schwefel übergeht, der sich in der porösen Kohle abscheidet. Nitroverbindung und Gas werden dabei in solchen Mengen angewendet, saß z. B. auf ein Molekül eines Mononitrokörpers drei Moleküle Schwefelwasserstoff kommen. Je nach der Konzentration von Nitroverbindung und schwefelwasserstoffhaltigem Gas ist die Reduktion von größerer oder kleinerer Wärmeentwicklung begleitet. Hat .die poröse Kohle etwa ihr Eigengewicht Schwefel aufgenommen, so verliert sie ihre Wirksamkeit als Reaktionskörper. Man kann sie dann wieder dadurch brauchbar machen, saß man zuerst das anhaftende Reduktionsprodukt durch Auswaschen oder Ausdämpfen gewinnt und die Kohle darauf durch Ausschmelzen, Erhitzen oder Ausziehen mit einem Lösungsmittel für Schwefel von Schwefel befreit.
  • Es hat sich gezeigt, saß sich der Reduktionsvorgang besonders schnell selbst bei großen Gasgeschwindigkeiten innerhalb einer kurzen Reaktionszone abspielt, wenn Alkalien zugegen sind. Ihre Menge braucht dabei nicht der des Schwefelwasserstoffs äquimolekular zu sein; es genügt ein geringer Prozentsatz der so berechneten Menge. Bei einem Gehalt des Reduktionsgases von io g Schwefelwasserstoff in i cbm genügt z. B. ein Aininoniakgehalt von o,5 g in i cbm.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren ist sowohl einerseits anwendbar auf Schwefelwasserstoffgas von beliebiger Konzentration als auch anderseits auf flüchtige oder lösliche aromatische Nitroverbindungen. Anderen Schwefelabscheidungsverfahren aus Gasen gegenüber hat es den Vorteil, daß nicht nur Schwefel gewonnen, sondern auch die Reduktionsenergie des Schwefelwasserstoffs zur Erzeugung wertvoller Aminoverbindungen ausgenutzt wird.
  • Beispiel i.
  • Kokereigas mit io g Schwefelwasserstoff und o,5 g Ammoniak in i cbin wird mit 13 g '\Titrobenzol auf i cbm Gas vermischt und finit einer Geschwindigkeit von 166 min in einer Sekunde durch eine Schicht von ioo g poröser Holzkohle geleitet. Nach Durchgang von etwa io cbm Gas ist die Kohle in ihrer Reaktionswirkung erschöpft. Man schaltet dann den Gasstrom aus und scheidet aus der Kohle das anhaftende Anilin durch Ausziehen mit Benzol ab. Aus der Benzollösung scheidet man das Anilin durch Destillation ab und gewinnt aus der Kohle den Schwefel durch Extraktion mit Chlorbenzol nach dem Verfahren der Patentschrift 337059, K1. i2i.
  • Beispiel e.
  • Generatorgas mit 39 Schwefelwasserstoff und o,5 g Ammoniak in i cbm wird mit derselben Gasgeschwindigkeit wie in Beispiel i durch eine Schicht poröser Kohle geleitet, über die eine Lösung voll 2-nitro-i-chlorbenzol-q.-sulfosaurem Natrium fließt. Die aus der Kohleschicht abfließende Lösung enthält nur 2-amino-i-chlorbenzol-q.-sulfosaures \ atrium, welches durch Kristallisation abgeschieden wird. Nach erfolgter Sättigung mit Schwefel wird das Kohlefilter durch Auswaschen von der Aminoc erbindung befreit. und dann der Schwefel nach dein Verfahren der Patentschrift 337059, K1. i2i, zurückgewonnen.
  • Beispiel 3.
  • Über eine Schicht poröser Holzkohle läßt man eine 2oprozentige Lösung von i-nitronaphthalin-6-sulfosaurem Natrium laufen und leitet Schwefelwasserstoff enthaltendes Rohleuchtgas im Gegenstrom gleichzeitig durch die Kohleschicht. Die von der Kohle abtropfende wässerige Lösung-entliält das Natriunisalz der i-Aminonaplithalin-6-sulfosäure gelöst, während sich in der Kohle Schwefel abscheidet. Der Gehalt der Lösung an Aminoiiaphthalinsulfosäure entspricht der Konzentration der eingesetzten i-Nitronaplithalin-6-sulfosäurelösung. Die Aminonaphthalinsulfosäure wird durch Allsäuren finit Schwefelsäure abgeschieden. Ist <lie Kohle mit Schwefel gesättigt, so wird dieser in der oben angegebenen Weise abgeschieden und die Kohle dadurch regeneriert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von aromatischen Aminen durch Reduktion der entsprechenden Nitroverbindungen, darin bestehend, daß man diese gemeinsam mit Schwefelwasserstoff enthaltenden Gasen, z. B. Kohledestillationsgasen, zweckmäßig bei Gegenwart basischer Stoffe, wie Amnioniak, auf poröse Kohle einwirken izßt, wie sie z. B. nach dein Verfahren der Patentschrift 29o656, K1. 12d, erhalten wird.
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