DE394658C - Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau

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DE394658C
DE394658C DED41510D DED0041510D DE394658C DE 394658 C DE394658 C DE 394658C DE D41510 D DED41510 D DE D41510D DE D0041510 D DED0041510 D DE D0041510D DE 394658 C DE394658 C DE 394658C
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Germany
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prussian blue
iron
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iron oxide
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DED41510D
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ACHILLE HIPPOLYTE DELCLEVE
AUGUSTE DESSEMOND
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ACHILLE HIPPOLYTE DELCLEVE
AUGUSTE DESSEMOND
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/22Compounds of iron
    • C09C1/26Iron blues

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau. Es ist schon vorgeschlagen worden, Berlinerblau zu gewinnen durch Vermischen einer Eisencyanürlösung mit einer Eisenoxydulsalzlösung, welche durch Behandeln einer entcyanisiertcn Gasreinigungsmasse mit einer Säure erhalten worden war.
  • Es ist auch vorgeschlagen worden, nicht vom Ammoniak befreites Leuchtgas in eine eisenoxydulsalzhaltige Lösung einzuleiten, den entstandenen Eisencyanürschlamm von dem Ammoniak durch Kochen oder Ansäuern zu befreien und die ammoniakfreie Masse auf Berlinerblau zu verarbeiten.
  • Nach beiden Verfahren erhält man aber schwefelhaltige, als Farbstoffe minderwertige Erzeugnisse, während gemäß vorliegender Erfindung ein völlig schwefelfreier, äußerst wertvoller Farbstoff erhalten wird. Auch sind die Ausbeuten besser als bei den bekannten Verfahren, da praktisch die gesamte Cyanmenge in Farbstoff verwandelt wird, und zudem wird die Entwicklung des schlecht riechenden und giftigen Schwefelwasserstoffes vermieden. Die Erfindung betrifft die Umwandlung des im Leucht- bzw. Kokereigas enthaltenen Cyans in reines Berlinerblau.
  • Zu diesem Zweck wird das Gas von Ammoniak befreit und dann in eine mit überschüssigem Alkalikarbonat vermischte, aber ätzalkalifreie wäßrige Lösung eines möglichst oxydfreien Eisenoxydulsalzes geleitet, hierauf mit einem Oxydationsmittel, vornehmlich Luft, behandelt, welches das vorhandene Schwefeleisen und Schwefelalkali zersetzt, Ferrocyankalium aber nicht angreift, hierauf Lösung und Ungelöstes getrennt, die Lösung mit Eisenoxydulsulfat behandelt, und schließlich das entstandene Ferrocyanür in bekannter Weise zu Berlinerblau oxydiert.
  • Soll das Berlinerblau zur Herstellung von Cyanalkali oder reinem Ferrocyanalkali dienen, so kann die Abscheidung von Ferrocyanür unterbleiben und die Lösung unmittelbar mit einem Ferrisalz behandelt werden, was die Menge des zuzusetzenden Eisens vermindern würde. Als Farbstoff ist das so erhaltene Erzeugnis indes minderwertig.
  • Der von der Lösung, welche auf Ferrocyanür bzw. Berlinerblau verarbeitet wird, getrennte Niederschlag wird mit verdünnter Schwefelsäure behandelt, wobei sich eine Lösung von Ferrosulfat und freier Schwefel bildet, die man zweckmäßig nach vorherigem Erwärmen auf 6o° durch Filtern trennt. Ausführungsbeispiel: Das verwendete Gas wird in üblicher Weise von dem Ammoniak befreit und entteert. Seine Temperatur soll ungefähr 2o° C betragen. Es wird eingeleitet in eine wäßrige Flüssigkeit, welche durch Vermischen von 5 Teilen einer Lösung von iSo g Eisenoxydulsulfat (S04 FE, 7 H2 O) in einem Liter `'Wasser und F Teilen einer Lösung von 6o g wasserfreiem, kohlensaurem Natrium in einem Liter Wasser erhalten worden ist.
  • Das Einleiten wird so lange fortgesetzt, bis die Alkalinität der Flüssigkeit bis wenigstens auf die Hälfte vermindert ist. Dieser Punkt wird durch eine Tüpfelprobe ermittelt, bei welcher an der Berührungsstelle eines auf einen Streifen Filterpapier aufgebrachten Tropfens Eisensulfatlösung mit einem Tropfen der Waschmischung plötzlich eine rein blaue Fiirbung entsteht. Ist dieses Resultat erreicht, so wird der schwarze Schlamm einer energischen Luftwaschung unterzogen, bis alles Schwefeleisen sich zerlegt hat in Eisenhydrat und Schwefel.
  • Der Schlamm hat alsdann eine rostrote Färbung angenommen, und die gefilterte Lösung darf nicht durch Ansäuerung getrübt werden.
  • Man filtert, versetzt das Filtrat mit einer drei- bis vierprozentigen Lösung von kohlensaurem Natrium, filtert von neuem und fügt die Waschflüssigkeit zu dem ersten Filtrat.
  • Die Flüssigkeit wird nun angesäuert und alsdann Eisensulfat in einer Menge zugesetzt, die genügt, um alles Ferrocyanalkali als Ferrocyanür auszufällen. Anderseits wird der von der Ferrocyanalkalilösung getrennte Niederschlag, der aus einer Mischung von Schwefel und Eisenoxydhydrat besteht, bei einer unter dem Sieden liegenden Temperatur mit verdünnter Schwefelsäure behandelt und dann gefiltert. Man erhält Schwefel in Pulverform, der auf dem Filter bleibt und eine Lösung von Eisensulfat, die man zum Oxydieren des Ferrocyanürs benutzt, dessen Gewinnung oben beschrieben wurde.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau, dadurch gekennzeichnet, daB man Leucht- oder Kokereigas von Ammoniak befreit, in eine mit überschüssigem Alkalikarbonat vermischte, von Ätzkali und möglichst von Eisenoxydsalz freie Eisenoxydulsalzlösung leitet, die Mischung mit einem Oxydationsmittel, besonders Luft, behandelt, welches die vorhandenen Sulfide zersetzt, Ferrocyanalkali aber nicht verändert, die Mischung filtert und das Filtrat in bekannter Weise auf Berlinerblau verarbeitet.
DED41510D 1921-06-16 1922-04-02 Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau Expired DE394658C (de)

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