DE945505C - Verfahren zum Vermindern des Natriumsulfid- und Merkaptangehaltes von waessrigen Alkalilaugen - Google Patents

Verfahren zum Vermindern des Natriumsulfid- und Merkaptangehaltes von waessrigen Alkalilaugen

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Publication number
DE945505C
DE945505C DEG14581A DEG0014581A DE945505C DE 945505 C DE945505 C DE 945505C DE G14581 A DEG14581 A DE G14581A DE G0014581 A DEG0014581 A DE G0014581A DE 945505 C DE945505 C DE 945505C
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DE
Germany
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reducing
mercaptan content
aqueous alkaline
alkaline solutions
sodium sulphide
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Expired
Application number
DEG14581A
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English (en)
Inventor
Dr Paul Hofmann
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Gelsenberg Benzin AG
Original Assignee
Gelsenberg Benzin AG
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Publication date
Application filed by Gelsenberg Benzin AG filed Critical Gelsenberg Benzin AG
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/04Hydroxides
    • C01D1/28Purification; Separation
    • C01D1/36Purification; Separation by oxidation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zum Vermindern des Natriumsulfid- und Merkaptangehaltes von wäßrigen Alkalilaugen .Gemäß Patent 936 o88 ist ein Verfahren geschützt, bei dem der Gehalt von wäßrigen Alkalilaugen an H, S und Merkaptanschwefel durch oxydative Umwandlung der Schwefelverbindungen mittels Luft in Gegenwart von Katalysatoren weitgehend beseitigt wird. Dieses Verfahren wird unter Verwendung von Katalysatoren durchgeführt, die einerseits aus Steinkohlen-, Braunkohlen-, Petrolkoks oder Aktivkohlen und andererseits aus mindestens einem Salz oder Hydroxyd des Mangans oder Nickels oder Mischungen dieser bestehen, und die durch Mischen der Komponenten oder durch Tränken der erstgenannten Stoffe mit Lösungen der Metallverbindungen erhalten werden. Durch die kombinierte Anwendung der beiden Katalysatortypen wird eine weitaus bessere oxydative Umwandlung von H,S und Merkaptanschwefel ermöglicht, als wenn die Katalysatortypen einzeln verwendet wurden, weil sich die Wirkung der einzelnen Katalysatortypen nicht summiert, sondern potenziert.
  • Es wurde nun gefunden, daß die katalytische Wirkung von Salzen des Mangans oder Nickels oder deren Hydroxyde oder von Mischungen dieser nicht beschränkt ist auf den mit mindestens einer dieser Metallverbindungen kombinierten Einsatz von Aktivkohlen und Koksarten, sondern daß es ebenfalls möglich ist, an Stelle der Aktivkohlen und Koksarten andere billige und leicht erhältliche anorganische Trägerstoffe zu verwenden, nämlich staubförmige Asche, die beim Verfeuern von Kohlearten entsteht und die als sogenannter »Lurgistaub« bekannt ist, wobei nur der staubförmige Anteil verwendbar ist, nicht aber die durch Sinterung dieses Lurgistaubesentstandene Schmelzasche. Dieser Lurgistaub fällt als lästiges Nebenprodukt beim Verfeuern von z. B. aschereichen Steinkohlen in Kraftwerken ab und ist ohne weitere Behandlung oder Maßnahmen einsetzbar.
  • Als weitere geeignete anorganische Trägersubstanz wurde sogenannte »Bayermasse« ermittelt, die bei der Herstellung von Tonerde aus rohen Bauxiten mittels alkalischen Aufschlusses abfällt und die in' der Hauptsache aus Eisenoxyden oder Eisenhydroxyden in feiner Form besteht. Es sei besonders vermerkt, daß die Eisenverbindungen der Bayernrasse keine direkte Verbindung mit dem Na2S der zu behandelnden Ablauge einzugehen scheinen; denn es wird keine Schwarzfärbung der Bayernrasse durch Bildung von Eisensulfid während oder nach erfolgter Regeneration beobachtet. Die von der regenerierten Ablauge (die Natriumpolysulfid enthält) abgetrennte und vollständig von Na.s S, freigewaschene Bayernrasse ist unverändert rotbraun gefärbt und zeigt, wie analytisch festgestellt wurde, keinerlei Schwefelgehalt. Ferner eignen sich Eisenerze und Oxyde des Eisens, wie Raseneisenerz, Fe203 und Fe304, als anorganische Trägersubstanzen, wenn sie mit Salzen oder Hydroxyden des Mangans oder Nickels kombiniert werden.
  • Das kombinierte Katalysatorgemisch ist nach einmaligem Einsatz in seiner .Reaktionsfähigkeit nicht erschöpft, denn z. B. Bayernrasse und Mangansulfat können gemeinsam mehrere Male verwendet werden, um wäßrige Ablauge in befriedigender Weise zu reinigen.
  • Die Durchführung der Ablaugeregeneration erfolgt neben den in den Beispielen mitgeteilten Daten in der Weise, daß z. B. pro ioo cms Ablauge o,i g Bayermasse und o,i g Mangansulfat als io °/oige Lösung in beliebiger Reihenfolge miteinander gemischtwerden und sodann bei Raumtemperatur mit Luft geblasen wird. Da der Verbrauch an 02 nur gering ist, vermutlich wegen der geringen Löslichkeit von 0, in der Ablauge, kann die Menge der stündlich durchgeblasenen Luft in weiten Grenzen gehalten werden. Sie beträgt im obigen Fall ioo cm3/Luft/Stunde/ =0o cm3 Ablauge. Wichtig ist; daß die Luft in feinverteilter Form mit der Ablauge in Berührung kommt, wodurch der Umsatz wesentlich verbessert wird. Im Laboratoriumsmaßstab ist hierfür die Verwendung einer Glasfritte vorteilhaft; im technischen Maßstab alle hierfür verwendbaren Maßnahmen, wie Frittensteine, Düsen, Rührvorrichtungen und ihre Kombinationen.
  • Die Regeneration wird bevorzugt bei Raumtemperatur, d. -h. 2o°, vorgenommen, die jedoch im Bedarfsfalle erhöht werden kann. Beträgt sie z. B. 5o°,. dann wird durch die durchgeblasene Luft bei erhöhter Temperatur -merklich Wasser tensionsmäßig entfernt, wodurch die Lauge eingedickt wird. Soll dies vermieden werden, muß durch geeignete-Maßnahmen dafür gesorgt werden, daß die Luft vor ihrem Umsatz bei der jeweiligen Reaktionstemperatur mit Wasserdampf gesättigt ist. Dies erfolgt zweckmäßigerweise derart, daß eine kleine Menge Ablauge dem eigentlichen Reaktionsbehälter vorgeschaltet wird bei der gleichen Reaktionstemperatur, und eventuell in der Vorlage eingetretene Wasserverluste durch Zusatz von Wasser ergänzt werden. Durch diese Anwendung wird außerdem vermieden, daß saure Gase, z. B. CO" in die regenerierte Ablauge gelangen und deren freies Alkali neutralisieren.
  • Schäumen tritt nur beim Blasen mit sehr großen Luftmengen auf und kann durch Zugabe der geeigneten Schaumverhinderungsmittel unterbunden werden, z. B. Amylalkohol. Beispiel I Lurgistaub und Mangansulfat Die analytische Bestimmung des Gehaltes der unbehandelten und der behandelten Laugen .an HZS, Merkaptanschwefel, NaOH, SO, und Polysulfidschwefel erfolgt in der üblichen Weise. Alle diesbezüglichen Angaben beziehen sich auf Gramm je Liter.
  • Aus den Versuchergebnissen der folgenden Tabelle I erkennt man, daß i. Luft allein keine Wirkung aufweist (A), 2. Mn SO, allein eine geringe Wirkung hat (B), 3. Lurgistaub allein keinen Effekt aufweist (C), 4. ein starker Effekt auftritt, wenn Lurgistaub und MnS04 gemeinsam zur Anwendung gelangen (Versuche D u. E), 5. die Art der Anwendung des Mangansulfates (ob imprägniert, Versuch D oder gemischt, Versuch E) keinen Unterschied erzeugt.
  • Es werden ähnliche Resultate erhalten, wenn kohlenstofffreier Lurgistaub verwendet wird, oder an dessen Stelle Bayernrasse, Raseneisenerz, Fez03 oder Fe304 tritt.
    Tabelle I (Lurgistaub)
    I 2 3 4 5 6 7 $ 9
    gTräger/ Tem p. Behandlungs-
    Versuch dauen Gehalt in g/1
    ioo cm3Lauge ° C Stunden
    HIS IMerkaptan-S (, NaOH I SOa I SX
    unbehandelte Lauge - - - 26,707 6,656 151,0 0,00 0,00
    A ................... - 20 24 25,8O6 6,656 152,0 0,00 0,00
    B ................... - 20 24 13,8oo o,61o 162,o - - -
    C ................... 1o 20 24 24,429 5,92o 152,o o,864 0,9o
    D .................. io 20 24 o,85o 0,256 186,o 3,392 15,91
    E .....:............. io 20 24 o,918 0,512 186,o 1,344 16,53
    Beispiel II Die Zahlen der folgenden Tabelle zeigen, daB das verwendete Katalysatorgemisch Bayermasse-Mangansulfat nicht nur einmal verbrauchte Gasolablauge zu regenerieren vermag, sondern nach Abtrennen erneut wieder die gleichen Resultate liefert, so daB mehrmalige Verwendung des Katalysatorgemisches möglich ist.
    Tabelle II (4-maliger Einsatz des Katalysators)
    r 2 3 4 5 6 7
    Versuch Träger/ Tem . Behandlungs-
    g p dauer Gehalt in g/l
    Nr. roo cm3 ° C
    Stunden H,S I Merkaptan-S I NaOH I S03
    unbehandelte Lauge - 5o,864 3,456- 48,8 0,00
    i ................... o,1 20 48 o,884 0,256 212,0 4,86
    2 ................... 0,1 20 48 O,850 0,352 212,0 5,28
    3 ................... O,1 20 48 o,663 0,320 212,0 5,12
    4 ................... o,1 20 48 5,394 0383 I Zo6,o o,96

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Vermindern des Schwefelwasserstoff- und Merkaptangehaltes von wäBrigen Laugen durch Behandlung der Laugen mit Sauerstoff oder diesen enthaltenden Gasen, bevorzugt Luft, unter Verwendung eines aus Nickel- oder Manganverbindungen und Koks bzw. Kohle bestehenden Katalysators nach Patent 936 o88, dadurch gekennzeichnet, daB an Stelle von Koks bzw. Kohle feinverteilte Ascherückstände von Braun- und Steinkohlen, Eisenerze oder Eisenoxyde, wie Raseneisenerz, Bayermasse, Fe203 oder Fe304, treten.
DEG14581A 1954-06-05 1954-06-05 Verfahren zum Vermindern des Natriumsulfid- und Merkaptangehaltes von waessrigen Alkalilaugen Expired DE945505C (de)

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DE (1) DE945505C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2314145A1 (fr) * 1975-06-10 1977-01-07 Showa Denko Kk Procede pour le traitement des sulfures

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FR2314145A1 (fr) * 1975-06-10 1977-01-07 Showa Denko Kk Procede pour le traitement des sulfures

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