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Verfahren zum Trocknen von Holz.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Trocknen von Holz. insbesondere für die Zwecke der Möbelfabrikation, Bautischlerei usw. Gemäss dem neuen Verfahren wird das Holz in kurzer Zeit völlig getrocknet, ohne dass die äussere Schicht während des Trocknens oder nachträglich reisst oder schiefert. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, dass man in dem Trocknungsraum, der das an der Luft vorgetrocknete Holz umgibt, bis zur völligen Austrocknung des Holzinnern und unbeschadet der erforderlichen Änderungen der Trockentemperatur ein
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der bekannten Massnahme der Einführung von Dampf in den Trockenraum bedient. Ein zur Ausführung des neuen Verfahrens geeigneter Ofen ist auf der Zeichnung dargestellt.
Flg. 1 zeigt ihn in senkrechtem Längsschnitt in der Ebene 1-1 der Fig. 2. Fig. 2 zeigt den Ofen zum Teil im wagerechten Längsschnitt, zum Teil im Grundriss, wobei Stücke der Heizröhren fortelansen sind, um die Darstellung anschaulicher zu machen. Fig. 3 ist ein Querschnitt in der Ebene 3-3 der Fig. 2. Durch das Dach B des Ofens sind an der einen Längswand Abzugsrohre c emporgeführt.
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ist und im Scheitelpunkt seiner Biegung mit einem selbsttätigen Ventil ausgestattet ist. \vic es bei Dampfheizungsanlagen verwendet zu werden pflegt.
Der aufsteigende Strang dieser Dampfröhren steht mit dem Dampfzuflussrohr/' in Verbindung, der absteigende Strang ist an das
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Der Ofen ist durch eine niedrige, feste Zwischenwand F und eine darüber liegende aufroDbarc Zwischenwand G in zwei Kammern geteilt. Die Venile der einen Kammer sind von denen der
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liegenden Hälfte mit solchen Dampfbrauserohren m2 ausgerüstet. Gegenüber den Abzugsrohres liegen an der anderen Längswand senkrechte Luftrohre s, die oben in die Kammer. unten in ein
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und einem Lufteimassachieber ausgestattet. Die Trocknung des Holzes kann vollständig in einer Einzelkammer vor sich gehen, indem die beiden Kammern des Ofens durch Hochziehen der Trennungswand vereinigt werden.
Diese Ausführungsform des Verfahrens sei
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erhöht. Da das Holz kälter ist, als der Dampf, der es umgibt, wird sich zuerst das Wasser auf seiner Oberfläche kondensieren. Gegen Ende der 3 oder 4 Stunden der Dampfeinführung wird
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55 bis 600 C angenommen haben. Nun wird die Temperatur im Ofen allmählich auf etwa 650 C erhöht.
Diese allmähliche Temperaturerhöhung soll sich innerhalb eines Zeitraumes von etwa 20 Stunden vollziehen, so dass nach ihrem Abschluss im ganzen 24 Stunden verflossen sind. Die Dampfbrause bleibt dauernd in Tätigkeit, so dass, wenn die Temperatur von 650 C erreicht ist, die Feuchtigkeit auf 90% gestiegen ist.
Nun wird der Brausedampf verringert, die Temperatur aber langsam auf etwa 710 C allmählich gesteigert ; entwickelt sich eine genügende Menge Dampf aus dem
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ab und zeigt dann der Feuchtigkeitsmesser noch an, dass die Feuchtigkeit auf diesem Höchst- stand verbleibt, so ist es ein Zeichen dafür, dass der erforderliche Dampf zur Aufrechterhaltung des Feuchtigkeitsgehalts aus dem Holz herrührt ; sinkt aber beim Abstellen der Dampfbrause der Feuchtigkeitsgehalt, so ist dies ein Zeichen dafür, dass das Holz nicht mehr genügend Dampf liefert, un) den Feuchtigkeitsgehalt in der gewünschten Höhe zu erhalten und es muss dann die Dampfbrause wieder eingeschaltet und für kurze Zeit im Betrieb belassen werden, bis der hohe Feuchtigkeitsgehalt wieder vorhanden ist.
Die allmähliche Erhöhung der Temperatur von 65 auf 710 C und die oben angegebene allmähliche Abstellung der Dampfbrause mit den sich daraus ergebenden Resultaten nimmt gewöhnlich einen Zeitraum von 24 Stunden in Anspruch. Sobald der oben erwähnte Punkt erreicht ist, empfiehlt es sich, die Ventile d und die Schieber e etwas zu öffnen, die die Einlassöffnungen zu den Abzugsrohren bis dahin verschlossen haben. Die ver-
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geteilt. Die erste kleinere Kammer dient dann als Vorwärmkammer. In dieser Vorwärmkammer muss das Holz zuerst bei einer Temperatur von etwa 60 C mit Brausedampf behandelt werden, bis der Feuchtigkeitsgrad 60 bis 90% oder darüber beträgt.
Der Zweck dieses vorläufigen Dampfbrausens ist der, die Luft so stark als möglich, sogar bis zu vollständiger Sättigung mit Feuchtigkeit zu beladen, so dass das Holz durch die hohe Temperatur, der es unterworfen ist, nicht etwa an der Oberfläche vertrocknet wird. Während des Dampfeinlassens und überbaupt während des ganzen Betriebes des Ofens fliesst Dampf durch die Heizröhren wie vorher, sämtliche Lufteinlassrohre und Türen sind möglichst gut abzudichten ; die Auslassventile der Vorwärmkammer sind halb offen. Wenn die Dampfbrause 15 bis 20 Minuten funktioniert hat und der Feuchtigkeitsanzeiger nahe an 90% anzeigt, wird die durch die Heizröhren geschickte Dampfmenge verringert, so dass der Feuchtigkeitsgrad ungefähr bei 90% stehen bleibt.
Dann lässt man die Temperatur langsam steigen, bis sie nach 24 bis 48 Stunden die Höhe erreicht hat, die sie am Einlassende der Hauptkammer jenseits der Zwischenwand besitzen soll. Da die Vorwärmkammer doppelt soviel Wagen aufnehmen kann, als pro Tag an einzölligem Eichenholz getrocknet werden kann, wird jeder
Wagen Holz während 48 Stunden der Vortrocknung unterworfen. Für Eschenholz, amerikanisches
Lindenholz, Pappelholz und alle weichen Hölzer ist die Vortrocknung auf etwa 24 Stunden zu bemessen ; bei der Trocknung dieser Weichhölzer muss man daher ebenso viele Wagen aus der
Hauptkammer herausfahren, als in der Vorwärmkammer enthalten sind, so dass letztere sämtlich in die Hauptkammer übergeführt werden können.
Wird dagegen Eichenholz von dem doppelten
Querschnitt als oben angegeben, getrocknet, so darf an jedem zweiten Tage nur ein Wagen heraus- gefahren werden. Bei gleichzeitiger Trocknung verschiedener Hölzer muss man die "agen ll1 der Vortrocknungskammer solange belassen, als es für die dickeren und frischeren Holzsorten erforderlich ist. Wenn der vorderste Wagen in der Vorwärmkammer zur Überführung in die Hauptkammer fertig ist, wir (l die Zwischenwand entfernt und der Wagen vorgerollt ; er bleibt in dem Teil der Hauptkammer, der der Vorhangwand zunächst liegt, die inzwischen wieder herabgelassen wurde, nachdem ein frischer Wagen in die Vortrocknungskammer eingefahren worden ist.
Der in die Hauptkammer übergeführte Wagen steht in dem verhältnismässig feuchtesten Raum derselben, da hier Dampf aus den Brauserohren m2 eingeblasen wird. Jenseits dieser Brauserohre und nahe der Aualasstür der Hauptkammer ist der Feuchtigkeit8grad erheblich niedriger, die Temperatur dagegen höher.
Während der Wagen im vorderen Teil der Hauptkammer des Ofens sich aufhält, wird die Temperatur allmählich auf etwa 70 C erhöht. Bei dieser höheren Temperatur steigt die Fähigkeit der Luft zur Aufnahme von Feuchtigkeit pro volumeinheit sehr rasch und es ist daher zwecks
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beim Steigen der Temperatur die absolute Feuchtigkeitsmenge in den höher erhitzten Teilen der Hauptkammer entsprechend der Lage der Brauserohre zu erhöhen. Ist z.
B. die Temperatur eines Teiles des Ofens in der Nähe der Brauserohre m2 gleich 6"'"C. so wird ein Feuchtigkeitsgrad von W\, aufrecht erhalten dort, wo die Temperatur 7 () 0 ('ist. ein solcher von durci der- artiges Erhöhen der absoluten Feuchtigkeit der verschiedenen Zonen der Ofenteile, wo das Innere des Holzes noch Feuchtigkeit abgibt, wird der Sättigungsrest bei diesen Temperaturen überall gleich erhalten.
Das Austrocknen des inneren Teils des Holzes entsprechend der Erfindung kann durch Verwendung von Luft von cl C und 65% Feuchtigkeit bis zu Luft von 70 C und 95% Feuchtigkeit ausgeführt werden; je höher die Temperatur ist, desto schneller vollzieht sich
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PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Trocknung von Holz durch Erwärmung unter Regelung des Feuchtigkeits-
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raum. dadurch gekennzeichnet, dass in dem das Holz umgebenden Raum bis zur völligen Austrocknung des Holzinnern, unbeschadet der erforderlichen Änderungen der Trockentemperatur ein stets gleiches niedriges Sättigungsdefizit aufrecht erhalten wird.
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