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Verfahren zur Gewinnung hochbitumenhaltiger Öle aus Teer und dgl. und Anwendung derselben zur Holzimprägnierung.
Der durch Destillation von Steinkohle gewonnene Teer enthält eine grosse Menge bitumenhaltiger Stoffe. Wenn man den Teer der bisher üblichen Verarbeitung unterwirft, indem man ihn destilliert, so können nur die verhältnismässig leicht siedenden Körper unzersetzt erhalten werden, während die bituminösen Stoffe nicht unzersetzt destilliert werden. Die erhaltenen Destillate besitzen dementsprechend die wertvollen Eigenschaften des Bitumens überhaupt nicht oder nur in sehr geringem Grade. Der grösste Teil des bisher im Teer vorhandenen Bitumens bleibt als Pech zurück. Man hat bereits vorgeschlagen, das Bitumen aus Teer mit Lösungsmittel zu isolieren.
Die bisher verwendeten Lösungsmittel zeigten aber bei der Art und Weise ihrer Anwendung Übelstände, dass entweder enorme Mengen angewendet werden mussten, die nur unter grossen Verlusten wiedergewonnen werden konnten und grosse Kosten verursachten, oder beim Trennen der Lösung vom Ungelösten Filtrationsschwierigkeiten durch Verstopfen der Tücher usw. verursachten. Man verwendete bisher möglichst hochsiedende ÖIH oder möglichst grosse Mengen niedrig stehender Lösungsmittel (1 : 40) zur Extraktion (Musspratt 1906, Technische Chemie, VIII. Bd. S. 3 ; Dinglers Polytechnisches Journal, Band 208, S. 336 u. f. ).
Das vorliegende Verfahren beruht auf der neuen Beobachtung, dass bei Anwendung einer bestimmten Menge niedrigsiedender Lösungsmittel, wie Benzol, bei richtiger Mengenbemessung die schwer löslichen Bestandteile des Bitumens sich praktisch vollkommen lösen, und dass obige Übelstände verschwinden. Die Menge des Benzols bei der Verarbeitung von Steinkohlenteer wird derartig gewählt, dass auf 1 Gewichtsteil Teer höchstens 1 Teil Benzol (Volumenteil) angewendet wird. Die Löslichkeit des Bitumens in Benzol ergibt sich aus den folgenden, bisher noch nicht bekanntgewordenen Feststellungen :
EMI1.1
<tb>
<tb> Angewendete <SEP> Menge <SEP> von <SEP> Volumenteile <SEP> Benzol <SEP> : <SEP> Unlösliche. <SEP> :
<tb> 1 <SEP> 1 <SEP> 3#25%
<tb> 1 <SEP> 2 <SEP> 4#77%
<tb> 1 <SEP> 3 <SEP> 5#09%
<tb> 1 <SEP> 4 <SEP> 6'9 <SEP> 0/0
<tb> t <SEP> 5 <SEP> 6-7"/.
<tb>
1 <SEP> 30 <SEP> 6#1 <SEP> %
<tb> 1 <SEP> 40 <SEP> 5-45 n
<tb>
Wenn man also auf 1 Gewichtsteil Teer höchstens 1 Volumenteil Benzol anwendet, so erhält man die an Bitumen reichsten Öle des Teers.
EMI1.2
Erwärmen verrührt und nach dem Erkalten filtriert und dekantiert. Aus dem klaren Filtrat wird das Benzol abdesti@liert und so ein klares Öl erhalten, das sämtliche Bitumen des angewendeten Teers enthält. Besonders bemerkenswert ist, dass die Trennung der gelösten Bestandteile von den ungelösten leicht durch Dekantation oder Filtration vorgenommen werden kann, während bei anderer Arbeitsweise und mit anderen Lösungsmitteln die Trennung stets Schwierigkeiten bereitet.
Das nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Bitumen ist besonders für die Konservierung poröser Körper, wie Holz,
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Stein und'dgl. geeignet. Für die Konservierung dieser porösen Körper kommen fast ausschliesslich die hochsiedenden Bestandteile der bisher benutzten Konservierungsmittel in Betracht. Diese hochsiedenden Bestandteile werden unter dem Sammelnamen"Bitumen" zusammengefasst. Da die bis jetzt verwendeten Mineralöle verhältnismässig arm an Bitumen sind, so wird nach der vorliegenden Erfindung ein bisher nicht erreichter Grad einer sicheren Konservierung dadurch erzielt, dass man die Lösung des in der oben beschriebenen Weise erhaltenen Bitumens in geeigneten Ölen, wie Mittelöl, Schweröl, Mischungen von Schweröl und Anthrazenöl, zur Konservierung benützt.
Bitumen allein ist zur Imprägnierung wegen seiner dickflüssigen Beschaffenheit nicht geeignet. Durch Lösen des Bitumens in den angeführten Ölen gelingt es aber, die höchstmögliche Bitumenmenge in das Holz einzuführen, was bisher nicht gelungen ist. Die Imprägnierung wird in der üblichen Weise durch wechselnde Anwendung von Druck und Luft verdünntem Raume zugeführt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verarbeitung von Steinkohlenteer auf hochbitumenhaltige Öle, dadurch gekennzeichnet, dass man den Teer mit geringen Mengen Benzol, beispielsweise 1 : 1 behandelt, von dem Ungelösten trennt und das Benzol abdestilliert.
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