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pech als Rückstand erhielt oder indem man nur Benzin und Petroleum - zuweilen auch Gasöl - als Fraktionen abnahm und die sogenannten Petroleum-Rückstände gewann. welch letztere auch mit den Namen
Schmierölmaterial. Maust oder Pâcura bezeichnet werden. Während diese letztgenannten Rückstände schon seit langem als Ausgangsmaterial für die Gewinnung von Schmierölen dienten, konnten die bei der zuerst geschilderten Verarbeitungsweise aufallenden Mineralölgoudrons bisher nicht auf Schmieröl verarbeitet werden.
Das vorliegende Verfahren betrifft die weitere Verarbeitung dieser asphaltartigen Mineralölpeche.
Wenn man den ziemlich festen. bei etwa 40 C nach der Krämer-Sarnowschen Methode schmelzenden Goudron der trockenen Destillation mit oder ohne Wasserdampf unterwirft, so entstehen neben minderwertigen leichtflüssigen Ölen und Koks. die nur geringen Wert besitzen. grosse Mengen von Gasen. Es hat sich gezeigt. dass die Zersetzung des Goudrons (Mineralölpeches) anders verlauft, wenn man das Pech aus dem zu seiner Gewinnung benzutzten Destillationskessel ablässt und in einem besonderen Kessel nicht unter Atmosphärendruck, wie bei der gewöhnlichen zersetzenden Destillation des Peches, destilliert,
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fernung etwaiger leicht siedender Anteile, auf einen hohen Flammpunkt bringen.
Auf diese Weise erhält man aus dem Destillat bis zu 60% und mehr eines gut brauchbaren Zylinderöles. Dieses Ergebnis ist um so überraschender, als ein derartiger Einfluss des Vakuums auf die bei einer gewöhnlichen Destillation des Mineralölpeches auftretende pyrogene Zersetzung nicht vorauszusehen war.
Man hat allerdings Rohölrückstände. d. li. diejenigen Rückstände, welche nach dem Abdestillieren
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nung von schmierölen dienen, mit Wasserdampf unter vermindertem Druck destilliert, und liiebei eine Zersetzung zu vermeiden versucht (Engler-Höfer : Erdöl, Bd. III, S. 335, Abs.3). Eshandelt sich bei diesem Verfahren aber nicht wie beim vorliegenden um die Rückstände von der Schmieröldestillation. wie sie
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Das vorliegende Verfahren besteht darin, dass man in bekannter Weise das Erdöl bis zur Bildung von Goudron (Asphalt) destilliert und diesen für sich. also in einer ändern Destillationsblase im Vakuum
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Destillationsrückstand. Wenn hiebei die Verwendung eines Kessels von geringer Steighöhe angegeben ist, so bezieht sich dies nur auf die Destillation bis zum Asphalt, nicht aber wie vorliegend auf die gesonderte Destillation des dort als Rückstand des Verfahrens gewonnenen Asphalts.
Die Ausführung des Verfahrens geschieht derartig, dass man Mineralölpech bei etwa 600 mm Vakuum
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des Vakuums kann verschieden sein. Unter Umständen genügt bereits ein geringeres als das vorstehend genannte Vakuum. Die Höhe desselben wird dadurch bestimmt, dass bei der Destillation viskose Öle übergehen.
Wenngleich bei der Destillation des Rohöles und der Rückstände aus der Rohöldestillation, wobei schliesslich als Rückstand Asphalt oder Goudron entstehen, bereits Vakuum angewendet worden ist, so würde die weitergehende Destillation in dem gleichen Kessel, in welchem Goudron oder Asphalt gewonnen werden, auch unter Anwendung des Vakuums nicht zur Gewinnung der viskosen Öle führen, da die ver- hältnismässig geringe Menge des Asphalts oder Goudrons in dem hoch erhitzten Kessel eine weitgehende Zersetzung erleiden wiirde, und die Kesselbleche dem erhöhten äusseren Drucke, besonders bei der Überhitzung der vom abgeschiedenen Koks berührten Stellen nicht standhalten würden.
Wenn dagegen, wie es bei dem vorliegenden Verfahren geschieht. der Asphalt oder Goudron in einen besonderen Kessel über-
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425 , also bei wesentlich niedrigeren Temperaturen, als sie bei der etwa im gleichen Kessel fortgesetzten Destillation des Asphalts oder Peches (Goudrons) notwendig wären, hochviskose Öle zu erhalten. Die Möglichkeit, die weitergehende Destillation vorzunehmen, war nach dem Verhalten der angeführten Rückstände bei der Gewinnung von Schmierölen nicht vorauszusehen, da, wie angeführt, das Werk von Engler ausdrücklich vor der weitergehenden Destillation warnt.
Man hätte, abgesehen von der Verunreinigung der Schmieröle durch zersetzte, daher dünnflüssige Destillate, bei der hohen Temperatur und der geringen Füllung der Kessel, die ja nach Abdestillieren der Schmieröle nur noch einen verhältnismässig geringen Inhalt in Form von Asphalt enthalten, eine Zerstörung der Kessel, d h. ein Einziehen erwarten müssen. Infolgedessen konnte man nicht auf das vorliegende Verfahren, welches bei neuer Füllung eines Kessels mit den bei der vorangegangenen Destillation verbleibenden Rückständen arbeitet, kommen.