DE204256C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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Description
PATENTAMT.
■■■■:---JU 204256 KLASSE
23 & GRUPPEN ■Λ
Dr. HIPPOLYT KÖHLER in BERLIN.
Die Extraktion von bituminösen Stoffen, wie Montanwachs und Asphalt, geschieht bisher
mit solchen Lösungsmitteln, die einen niedrigen Siedepunkt besitzen und deshalb die Anwendnng
und den Verlust großer Mengen von Lösungsmitteln bedingen; auch können ihr
niedriger Flammpunkt sowie ändere der Gesundheit nicht zuträgliche Eigenschaften unter
Umständen gefährlich werden. Es hat sich
ίο nun, was bisher trotz der üblichen Verwendung
des Naphtalins zum Lösen von Kautschuk, von bestimmten Kopalsorten und mit Chlorschwefel behandelten Harzen nicht bekannt
war, gezeigt, daß auch geschmolzenes Naphtalin ein ebenso gutes Lösungsmittel für
Bitumen in asphalthaltigen Gesteinen und für Montanwachs in Braunkohlen ist als die seither
üblichen Lösungsmittel von niedrigem Siedepunkt. Die an sich bekannte Eigenschaft
des Naphtalins, mit Wasserdämpfen sehr leicht flüchtig zu sein, bietet bei seiner
Verwendung als Extraktionsmittel neben dem Vorteil, Temperaturen vom Schmelzpunkt
(8o° C.) bis. nahe zum Siedepunkt (2180 C.) des
Naphtalins anzuwenden, also innerhalb sehr weiter Temperaturgrenzen arbeiten zu können,
noch den besonderen Vorzug, daß das Lösungsmittel trotzdem bei verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen aus den gewonnenen Lösungen entfernt werden kann, was bei anderen Lösungsmitteln mit ähnlichem Siedepunkt nicht
der Fall ist. Es ist ferner die Verwendung geschlossener, mit Rückflußkühlern versehener
Gefäße nicht notwendig. Die Anwendung von Druck, wie er z. B. für das Lösen von Kopalen
notwendig ist, kann unterbleiben. Eine Folge der Möglichkeit, die Extraktion bei
hohen Temperaturen auszuführen, besteht darin, daß die zu extrahierenden Körper sich
in reichlicher Menge im Lösungsmittel lösen. Das Verfahren eignet sich besonders für die
Extraktion von Bitumen z. B. aus Asphalt- sand oder Montanwachs aus Braunkohlen.
Nachdem die Extraktion beendet ist, wird das Naphtalin aus der Lösung durch einen
Strom von gesättigtem oder überhitztem Wasserdampf leicht und quantitativ abgetrieben
und wiedergewonnen.
Die Extraktion erfolgt in geeigneten offenen, mit Abzug versehenen und mit Dampf geheizten
Apparaten, in denen das zu extrahierende Material mit geschmolzenem Naphtalin
digeriert wird, worauf man die Lösung unter gleichzeitiger Filtration abzieht und das Naphtalin
in einem zweiten Apparat abtreibt.
Das vorliegende ,Verfahren ist mit Rücksicht auf den als Lösungsmittel verwendeten
Stoff außerordentlich billig. Es ergibt sich weiter der Vorteil, daß bei der Verarbeitung
von Montanwachs durch Naphtalin größere Mengen eines Produktes von höherem Schmelzpunkte
extrahiert werden, als wenn man eines der bekannten Extraktionsmittel benutzt. Bei
Anwendung von 90. prozentigem Benzol wurden beispielsweise 19 Prozent Bitumen mit dem Erweichungspunkte
von 70 ° erhalten, während nach dem vorliegenden Verfahren sogar in geringerer Zeit 23 Prozent Bitumen mit Er-
weichungspunkt von 8i° aus dem gleichen Material erhalten wurden. Besonders vorteilhaft
ist das Verfahren, wenn man das zu extrahierende bituminöse Gestein mit etwa der
Hälfte seines Gewichtes an Naphtalin vermischt, aussaigert, d. h. unter Erwärmen extrahiert.
Man kann hierbei unreines Naphtalin verwenden, welches bei der späteren Behandlung
des Extraktionsgutes mit Wasserdampf
ίο in Form von reinem Naphtalin, gewonnen werden
kann. Besonders wertvoll ist bei dem vorliegenden Verfahren auch die Vermeidung des Verlustes an Extraktionsmittel.
Für die Extraktion von Asphalt kommt namentlich die Billigkeit des Rohmaterials bei
vorliegender Erfindung in Betracht. Alle anderen Lösungsmittel sind verhältnismäßig teuer
und verteuern mit Rücksicht auf die bei ihrer Leichtflüchtigkeit auftretenden Verluste den
Asphalt so bedeutend, daß die Extraktion nur in geringem Umfange praktisch ausgeführt
wurde. Die billigeren schwerflüchtigen Lösungsmittel, wie Rohpetroleum, schwere Mineralöle
usw., ergaben den Übelstand, daß die Trennung von dem Asphalt nur bei derartig
hohen Temperaturen durch Destillation zu ermöglichen ist, daß gleichzeitig eine Zersetzung
des Asphaltes eintritt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Extraktion von bituminösen Körpern, wie Montanwachs und Asphalt, welche mit Wasserdampf nicht flüchtig sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die das Bitumen enthaltenden Massen mit geschmolzenem Naphtalin behandelt, das geschmolzene Naphtalin, gegebenenfalls unter Filtration, von dem Rückstande trennt und das Naphtalin mit gesättigtem oder überhitztem Wasserdampf abtreibt. ■
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE204256C true DE204256C (de) |
Family
ID=466606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT204256D Active DE204256C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE204256C (de) |
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0
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