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Verfahren zur Herstellung von Metallfäden für elektrische Glühlampen.
Die in bekannter Weise, z. B. nach dem österreichischen Patente Nr. 38741 aus wolframsaurer Gelatine hergestellten Metallfäden für Glühlampen sind häufig der Dimension oder dem Widerstande nach ungleichmässig, so dass sie vor ihrer Benützung nochmals in mehr oder weniger komplizierter Weise behandelt werden müssen. Diese Übelstände rühren hauptsächlich daher, dass die wolframsaure Gelatine ein elastischer, bei niederer Temperatur (zirka 500) schmelzbarer Körper ist, der bei seiner weiteren Behandlung aufquillt und beim Verkohlen leicht blasig wird. Um dies wenigstens teilweise zu vermeiden, ist es nötig, die Elastizität der Gelatine durch Hinzufügen grosser Mengen von Wolfram in Pulverform zu vermindern.
Auch beim Fällen der wolframsauren Gelatine treten insoferne bedeutende Schwierigkeiten auf, als durch die Salzsäure nur ein Teil der anwesenden Körper aus der Lösung gefällt wird, was einen in seiner Zusammensetzung variablen Niederschlag (abhängig von Temperatur, Druck usw.) ergibt.
Alle diese Übelstände werden vermieden, wenn gemäss dem der Erfindung zugrunde liegenden Verfahren zur Herstellung der Glühfäden von chemischen Stoffen ausgegangen wird, welche homogen beschaffen sind und diese Beschaffenheit während des Herstellungverfahrens beibehalten.
Die Kaseine, die in den bekannten chemischen Aufstellungen, insbesondere in jenen von Conheim festgelegt sind, besitzen die Eigenschaft, mit den Oxyden und den Säuren der Metalle Wolfram, Molybdän, Uran, Titan und Tantal Verbindung einzugehen. Um diese Verbindungen zu erhalten, wird gemäss dem vorliegenden Verfahren ein Albuminoid, wie das Kasein, in einer alkalischen Lösung gelöst. Diese alkalische Lösung des Kaseins wird mit einer alkalischen Lösung von Molybdänsäure, Wolframsäure usw. oder mit einer Lösung eines fertigen Alkalisalzes dieser Säuren, z. B. Alkalimolybdates, gemischt und in eine verdünnte Säure, z. B. Salzsäure, eingebracht, wodurch ein Niederschlag aus Kasein und der angewandten Säure (Molybdänsäure, Wolframsäure usw. ) erhalten wird ; wenn bei der Kaseinlösung z. B.
Wolframsäure verwendet wird, so wird der Niederschlag bis ungefähr
800/0 Wolframsäure enthalten. Die Niederschläge werden gewaschen und sind nun für die weitere Behandlung bereit. Dieses Verfahren der Einwirkung auf die im Wasser unlöslichen Albuminoide kann nicht nur mittels der Oxyde oder Säuren der genannten Metalle, sondern auch mittels der Para-und Meta verbindungsformen \on Wolfram-, Phosphorwolfram-,
Phosphormolybdän-, Siliziumwolfram-und Siliziummolybdänsäure ausgeführt werden.
Die Erzeugung der Glühfäden aus diesen Verbindungen geht auf folgende Weise vor sich : Der zur Herstellung der Glühfäden gewählten Verbindung wird eine genügende Menge von Wasser zugesetzt, um eine mehr oder weniger plastische Masse zu erhalten, welche hierauf in üblicher Weise zu Rohfäden verformt wird. Nach dem Trocknen werden die Rohfäden in bekannter Weise erst unter Luftabschluss so weit erhitzt, dass sie den elektrischen Strom leiten, und dann in einem luftleere oder mit einem indifferenten Gas gefüllten Gefässe mittels eines elektrischen Stromes auf eine hohe Temperatur gebracht und auf diese Weise formiert.
Die das Ausgangsmaterial bildende Verbindung kann auch in einer alkalischen
Lösung gelöst werden, wobei dieser Lösung eine derartige Konsistenz erteilt wird, dass sie unter dem Einfluss des Eigengewichtes oder infolge Druckanwendung durch eine
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Öffnung von bestimmtem Querschnitt ausfliesst. Der so erhaltene Faden wird in verdünnter Säure aufgefangen, welche durch Niederschlag den Faden in einen genügend widerstandsfähigen Rohfaden umwandelt, der hierauf in der vorbeschriebenen Weise karbonisiert und formiert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Metallfäden für elektrische Glühlampen, dadurch gekennzeichnet, dass eine alkalische Kaseinlösung mit einer Lösung von Alkalisalzen der Wolfram-, Molybdän-, Uran-, Titan-, Tantalsäure gemischt und aus dieser Mischung durch
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Metallfäden geeignet ist.