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Verfahren zur Darstellung von Wollfarbstofen.
In der Patentschrift Nr. dz 6 sind schwarze Farbstoffe beschrieben, die man durch Kuppeln von Diazoverbindungen der. Alkyl- und Aryläther des 5-Nitro-2-aminophenols in saurer Lösung mit den Arylsubstitutionsprodukten der 2-Amino-8-naphtol-6-sulfosäure erhält.
Es wurde nun gefunden, dass man durch Kuppeln von Diazoverbindungen von Amino- arytäthern der Benzol-oder Naphtalinreihe oder ihren Homologen oder Halogensul) stitutions- produkten, bezw. den Sulfosäuron dieser Körper in alkalischer Lösung mit der'-Amino- 8-naphtol-6-sulfosäure oder den alkylierten oder arylierten Derivaten dieser Säure zu wertvollen Farbstoffen gelangt, die Wolle in saurem Bade in braunen Tönen vor guten Echtheitseigenschaften anfärben.
Die oben erwähnten Sulfosäuren der Aminoaryläther werden auf folgende Weise erhalten.
Bekanntlich lassen sich aus dem p-Aminophenyläther nach dem Verfahren des erloschenen deutschen Patents Nr. 169357 einerseits durch Backen seines sauren Sulfats, audert't'seits durch Sulfieren mit konzentrierter Schwefelsäure zwei verschiedene Monosulfo- säuren gewinnen, von denen die nach dem erstgenannten Verfahren gewonnene die Sulfo- gruppe in o-Stellung zur Aminogruppe, also in demselben Benzolkern, die nach dem zweiten Verfahren dargestellte aber die Sulfogruppe im anderen Benzolkern enthält. Diese beiden \'erfahren lassen sich mit demselben Resultat auch auf den o-Aminophenyiäther und auf diejenigen substituierton Derivate des o-und @- und p-Aminophenyläthers ausdehnen, die z.
B. durch Reduktion der Kondensationsprodukte von 0- oder p-Nitroehlorbenzol mit den Kresolen oder Chlorphenolen entstehen. Auch hier entstehen verschiedene Sulfosäuren.
Löst man ferner die z. B. durch Reduktion der aus o-oder ju-Nitrochlorbenzol, 1. 4-Dichlor-2-nitrobenzol oder 4-Nitrol-1.2-dichlorbenzol einerseits und Phenol, den 3 kresole.
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beits entstehenden Basen in konzentrierter Schwefelsäure auf, so erhält man Monosulfosäuren, in denen die Sulfogruppe wahrscheinlich ebenfalls in dem Benzolkern enthalten
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löslich, während bei besetzter p-Stellung zu fraglichem Kern Sulfosäuren sich bilden, die eine bedeutend grössere Löslichkeit aufweisen.
So ist z. B. die Säuren aus o-Aminophenyläther sehr schwer, diejenige ans o-Aminophenyl-p-tolyäther leichter in Wasser löslich, ebenso wie die Sulfosäure aus o1-Amino-
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Die Sutncrung kann auch in derselben Weise mit den Nitrokörpern. vorgenommen und es können dann aus den entstandenen Nitrosulfosänren durch Reduktion die ent- sprechenden Aminosulfosäuren hergestellt werden.
Alle diese Aminosulfosäuren lassen sich meist bei zirka 40 bis 50 eicht diazotieren.
5 Die Diazoverbindungen zeigen bemerkenswerte Beständigkeit.
In gleicher Weise sind zur Herstellung von Wollfarbstoffen auch die Reduktions- produkte der Nitrosulfosäuren anwendbar, welche durch Einwirkung von o-Nitrochlorbenzol- p-sulfosaure oder p-Nitrochlorbenzol-o-sulfosäure auf Phenol, die Kresole oder halogenisierte
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Homologe des o-und p-Aminophenyläthers.
1. o-Aminophenyl-o-tolyläthers.
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Hellgebliches Öl, Siedepunkt 1960 C bei 23 mm ; wird bei -130 ('noch nicht fest ; leicht löslich in kaltem Alkohol, Äther, Benzol und Ligroin.
II. o-Aminphenyl-m-tolyläther.
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15 Farbloses, allmählich erstarrendes Öl, Siedepunkt 204 C bei 34 mm, Schmelzpunkt 3ut ('; leicht löslich in kaltem Alkohol, Äther, Benzol und Ligroin.
III. o-Aminophenyl-p-tolyläther.
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llellgelblielies Öl, Siedepunkt 1930 C bei 20 mm ; wird bei -13 C noch nicht fest ; leicht tösiich in kaltem Alkohol, Äther, Benzol und Ligroin.
IV. p-A minopheny !-o-t oly I ä t her.
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In kaltem Alkohol ziemlich leicht, in kaltem Ather und Benzol leicht löslich ; schwer löslich in kaltem Ligroin, leichter in warmem. Kristallisiert aus verdünntem Alkohol in undeutlichen Kriställchen vom Schmelzpunkt 70 C.
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VI. p-Aminophenyl-p-tolyläther.
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5 Die freie Sulfosäure ist fast unlöslich in siedendem Wasser und Alkohol, Kali und
Natronsalze sind in Wasser sehr leicht, das Baryumsalz ist in kochendem Wasser ziemlich leicht löslich und kristallisiert daraus beim Erkalten in weissen Blättchen.
Beispiel.
26'5 kg o-Aminophenyläthersulfosäure, gewonnen durch Auflösen von 8-f' o-Amino- phenyläther in dem fünffachen Gewichte konzentrierter Schwefelsäure und Eingiessen in 10 Wasser, werden fein angeschlämmt und mit 7 kg Natriumnitrit und 20 kg Salzsäure in bekannter Weise bei etwa 40 C diazotiert. Die Sulfosäure löst sich dabei allmählich zu
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2-Phenylamino-8-naphthol-6-sulfosäure langsam unter Umrühren zugegeben wird. Der Farb- stoff scheidet sich zum grössten Teil aus, der Rest fällt bei Zusatz von wenig Kochsalz.
15 Der schwarzbraune Niederschlag ist nach dem Filtrieren, Pressen und Trocknen ein dunkles. in heissem Wasser leicht lösliches Pulver, dessen Lösung Wolle in saurem Bade walkecht rotbraun anfärbt.
Ersetzt man die o-Aminophenyläthersulfosäure durch einen anderen der oben ge- nannten Aminoaryläther oder deren Sulfosäuren, so resultieren ähnlich !' Produkte. Die 20 chlorhaltigen Farbstoffe zeigen durchweg grösseren Gelbstich gegenüber den nicht chlorierten.
Anstatt mit den diazotierten Sulfosäuren der Äther zu kuppeln, kann man auch in der Weise verfahren, dass man zur Darstellung der Farbstoffsulfosäuren die nicht su ! nerten Äther verwendet und die Azofarbstoffe sulfiert.
Statt der 2-Phenylamino-8-naphtol-6-sulfosuäure können auch andere alkylierte und 25 arylierte Derivate der 2-Amino-8-naphtol-6-sulfosäure, wie die 2-Äthylamino-8-naphthol-
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Aminoaryliitther verwenden.