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Elektrische Vorrichtung zur Inbetriebsetzung einer grösseren Anzahl Maschinen.
Die Erfindung betrifft eine elektrische Vorrichtung, durch welche bezweckt wird, eine grössere Anzahl von an diese angeschlossenen Maschinen oder sonstigen Einrichtungen einzeln oder in beliebigen Gruppen und in beliebiger Reihenfolge von einem entfernten Punkte aus in Tätigkeit zu setzen. Hierdurch kann beispielsweise ein Luftschiff, ein Torpedo oder ein sonstiges unbemanntes Fahrzeug vom Lande aus gesteuert sowie auf diesen Fahrzeugen befindliche Vorrichtungen in und ausser Wirksamkeit gesetzt werden, ohne dass mehrere Leitungen zwischen Send-und Empfangsapparat notwendig sind. Die Vermittlung kann durch einfachen Leitungsdraht oder durch elektrische Wellen erfolgen.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass zwischen einen Stromverteiler und die die einzelnen Einrichtungen bedienenden Kontaktvorrichtungen letzteren an Zahl gleiche elektromagnetische Vorrichtungen eingeschaltet sind, welche die Kontakte nur dann in Tätigkeit treten lassen, wenn sie längere Zeit unter Strom stehen, dagegen ohne Wirkung auf die Kontaktvorrichtungen bleiben, wenn sie nur ganz kurze Zeit vom Strom durchflossen werden.
Eine elektrische Vorrichtung dieser Art ist in den Fig. 1 bis 5 der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorderansicht des Stromverteilers mit dem sein Schaltorgan antreibenden Elektromagneten. Fig. 2 veranschaulicht sein Fortschaltwerk, Fig. 3 lässt die Anordnung der Kontakt-und der elektromagnetischen Vorrichtungen zu einander erkennen, Fig. 4 gibt den Grundriss der Kontaktvorrichtung und der sie antreibenden elektromagnetischen Vorrichtung, sowie des Stromverteilers nebst seiner Antriebsvorrichtung wieder, während die Fig. 5 das Schaltungsschema zeigt.
Die auf dem aus der Ferne zu bedienenden Fahrzeug oder dergl. angebrachte elektrische Vorrichtung trägt den Stromverteiler 1, der aus einer feststehenden Scheibe 2 mit, der Anzahl
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Die Handhabung und Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende :
Soll beispielsweise, wie in dem Schaltungsschema nach Fig. 5 angenommen ist, die elektrische Vorrichtung aus der Ferne durch elektrische Wellen in Wirksamkeit gesetzt werden, so wird in dem Stromkreis 35 des die Schaltung des Stromverteilers 1 bewirkenden Elektromagneten 14 ein Unterbrecher 36 angeordnet, der von einem im Stromkreis 37 des Koh irers 38 liegenden Elektromagneten 39 derart beeinflusst wird, dass beim Empfang einer Welle durch den Kohärer der Elektromagnet 39 erregt und durch die dadurch bewirkte Verstellung des Unterbrecherankers 36 der Stromkreis des Elektromagneten 14 geschlossen wird.
Das Rüttelwerk 40 des Kohärers 38 ist derart im Nebenschluss zur Stromquelle 13 des Elektromagneten 14 angeordnet, dass beim Schliessen des Stromkreises 35 das Rüttelwerk in Tätigkeit tritt. Soll nun beispielsweise von dem an einem entfernten Punkte aufgestellten Sender, der die zur Inbetriebsetzung der elektrischen Vorrichtung erforderlichen elektrischen Wellen absendet, der Motor 777 derart in Bewegung gesetzt werden, dass die von ihm beeinflusste Kontakteinrichtung den Stromkreis der zugehörigen Maschine schliesst, so werden vom Sender in kurzen Zwischenräumen nach einander so oft Wellen abgesandt, bis durch die dadurch bewirkte jedesmalige Erregung des Elektromagneten 14 der Kurbelarm 5 sich soweit gedreht hat, dass er an der zum Motor III gehörigen Schleiffeder 3 anliegt.
Beim Vorüberbewegen des Kurbelarmes 5 an den vor der Schleiffeder des Motors 111 befindlichen Schleiffedern werden durch die an dieselben angeschlossenen Motoren nur kurze Stromstösse hindurchgesandt, so dass jene nur kleine Teildrehungen vollführen. Infolgedessen werden auch die Hebel, die mit den dem Motor III vorgeordneten Motoren verbunden sind, nur eine geringe Schwingung nach unten ausführen und nach Aufhören des durch die Motoren gesandten Stromstosses unter dem Einflusse der Federn 23 in ihre Anfangslage zurückkehren, wobei das auf die Seiltrommeln 41 aufgewickelte Stück des Zugorganes unter Rückdrehung dea Motorankers wieder abgesp lt wird.
Sobald aber der Kurbelarm 5 mit der Schleiffeder des Motors III in Berührung gebracht ist, wird die Wellenentsendung eine entsprechende Zeit lang unterbrochen.
Es bleibt daher der Motor 777 zunächst in den Stromkreis 4, 19, 18, 17, 16, 15, 3, 5, 4 eingeschaltet und macht soviel Umdrehungen, dass das an der Trommel befestigte Zugorgan soweit aufgewickelt wird, bis der Hebel 22 gegen die Blattfeder 34 der Schwinge 25 drückt und unter Vermittlung der Klinke 27 eine Drehung des Schaltrades 28 bewirkt. Hierdurch wird zugleich das Sternrad 30 so gedreht, dass die leitende Verbindung zwischen den Kontaktfedern 31, 32 hergestellt, oder, falls diese schon bestanden hat, aufgehoben wird.
Wenn nun die an den Motor 777 angeschlossene
Kontakteinrichtung in Tätigkeit gesetzt ist, wird eine neue Welle entsandt, und es findet nun infolge der Bemessung der hervorgebrachten Schaltgrösse eine Weiterdrehung des Kurbelarmes 5 in der Weise statt, dass der letztere zwischen je zwei Schleiffedern zu liegen kommt. Es kann gegebenenfalls vorkommen, dass die zwangläufige Verbindung zwischen dem Hebel 22 und der
Schwinge 25 bereits hergestellt ist und trotzdem der Motor noch weiterläuft. Um die mit diesem
Umstand verbundene Gefahr des Reissens der Zugorgane zu beseitigen, ist zwischen diese und die Hebel 22 je eine in Richtung ihrer Längsachse elastische Schraubenfeder 21 eingeschaltet.
Soll nach der Inbetriebsetzung der den Motor III zugeteilten Kontakteinrichtung ein beliebiger anderer Kontakt hergestellt oder aufgehoben werden, so werden vom Sender in kurzen regelmässigen Zeitabschnitten Wellen solange zum Empfänger 38 gesandt, bis der Kurbelarm
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beschriebenen Weise wieder verfahren.
Um die Absendung der Wellen bezw. die regelmässige Kontaktgebung am Stromverteiler von dem (iefuh) des den Sender Bedienenden unabhängig zu machen, ist es zweckmässig, den vor dem Sender eingeschalteten Stromschlüssel durch ein Uhrwerk zu betreiben, welches den Stromschlüssel selbsttätig stillsetzt, sobald der Kurbelarm des Stromverteilers mit der gewünschten SchleiffederinleitenderVerbindungsteht.
Die beschriebene Einrichtung könnte natürlich auch in ihren Einzelheiten verschiedene Änderungen erfahren. So könnte durch die Motoren bei Stromschluss ein Federwerk abgezogen werden, welches nach einer gewissen Spannung elektrischen Kontakt vermittelt und sich wieder entspannt, wenn der Motor stromlos ist ;
ferner könnten anstatt der Elektromotoren Elektro magnete erwpndung finden. deren Anker nur ganz langsam den Polen genähert wird und infolge- desn die Kontaktenrichtung nur dann verstellt, wenn die Magnetwicklung längere Zeit vom Strom durchnossen wird. Auch könnte im Gegensatz zu der gezeichneten Ausführungsform, bei der das Einstellen und Wiederausschalten der Kontakteinrichtung nur durch zweimalige längere
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Inbetriebsetzung des zugehörigen Motors erfolgt, die Abänderung getroffen werden, dass die Kontakte verbunden werden, wenn der Motor längere Zeit unter Strom steht, dagegen sich wieder lösen, sobald die Magnetwicklung stromlos ist.
Selbstverständlich ist die vorstehend erläuterte Vorrichtung nicht allein auf die Anwendung bei den eingangs erwähnten Fahrzeugen beschränkt, sie kann vielmehr unter anderem auch dazu benützt werden, eine Reihe von Land-oder Seeminen in beliebiger Reihenfolge und zu beliebigen Zeiten, zur Entzündung zu bringen.