AT389860B - Austragshilfe fuer schwerfliessende schuettgueter - Google Patents

Description

Nr. 389860

Die Erfindung betrifft eine Austragshilfe für schwerfließende Schüttgüter, die aus einem ins Bunkerinnere hineinragenden, freibeweglichen Luftzufuhr« und Luftverteilungsrohr besteht, das mit einem Luftstoßgerät verbunden ist

Beim Lagern von Schüttgütern in Bunkern und/oder Silos können Ausfließprobleme entstehen, die unterschiedliche Ursachen haben und die folglich nur durch verschiedenartige Eingriffe bzw. Verfahren gelöst werden können. So lassen sich z. B. mehlartige Schüttgüter mittels zugeführter Druckluft, wobei diese durch Anströmböden von unten her in das Haufwerk gelangt fluidisieren.

Diese Verfahrenstechnik ist für grobkörnige Materialien nicht anwendbar. Hier setzt man z. B. Geräte ein, die mehr oder minder starke mechanische Schläge in unterschiedlich langer Folge austeilen. Für jeden der genannten Schüttguttypen hat man daher inzwischen grundsätzlich unterschiedliche Verfahrenstechniken entwickelt die regelmäßig dann versagen, wenn Schüttgüter mit einem breiten Kornverteilungsspektrum vorliegen.

Aus der GB-PS 1.049.374 ist ein Luftstoßgerät bekannt, bei dem Luft stoßweise in Rohre mit Ausblasschlitzen gepumpt bzw. gepreßt wird. Dieses Rohibündel liegt an der Behälterwand an bzw. bewegt sich entlang dieser durch die in die vorgegebene Richtung der Auslaßöffnungen der Rohre ausgestoßene Luft

Die GB-PS 1.534.516 beschreibt einen rotierenden Blasarm, mit dem Druckluft in mehlartiges Schüttgut nämlich Asbestmehl oder Holzmehl, eingeführt werden kann. Ein solcher Blasarm hat nur eine Bewegungskomponente, da er entsprechend der bogenförmigen Ausrichtung infolge des Schubes beim Austreten der Druckluft in eine Drehrichtung bewegt wird, die durch die Lagerung fest vorgegeben ist. Der Einsatz eines solchen Blasarmes ist nur sehr begrenzt möglich, da die Gefahr besteht daß bei verdichtetem Schüttgut mit grobkörniger Struktur der beim Austreten von Druckluft nur in einer Drehrichtung angetriebene Blasarm, wenn er gegen eine Verdichtung Mut, nicht mehr weiterfahren kann.

Hier setzt die Erfindung ein, deren Ziel darin besteht inhomogen aufgebaute Schüttgutmengen betriebssicher und ohne empfindliche Anströmböden fließfähig zu machen. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der im Inneren des Bunkers befindliche Rohrabschnitt an seiner Unterseite offen ist und an den Seiten durch entsprechende Distanzstücke mit Abstand zur Bunkersohle oder zur Innenwand des Bunkers angeordnet ist, wobei das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr bei Zufuhr von Druckluft sowohl seitlich als auch nach oben ausschlagen kann.

Die expandierende Druckluft übt eine Doppelfunktion aus, indem sie einerseits die Feingutanteile fluidisiert und anderseits das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr, im vorliegenden Fall ein unten offenes rohrartiges Gebilde, in Ausschlagbewegungen versetzt, die allseitig verlaufen können. Die Ausschlagweite wird vorzugsweise dadurch begrenzt, daß zur Begrenzung des Ausschlages des Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohres ein Bügel vorgesehen ist.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung, die sich in Laborversuchen bewährt hat, ergeben sich aus den Unteransprüchen und den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen. Es zeigt: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Austragshilfe in einem im Schnitt dargestellten Silo, Fig. 2 eine Gruppe von drei Luftzufiihr-und Luftverteilungsrohren, die in einem Silo angeordnet sind, Fig. 3 eine im Eckbereich eines pyramidenförmig konstruierten Auslaufes angeordnete Austragshilfe, Fig. 4 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Austragshilfe im Schnitt, Fig. 5 eine weitere Einbaumöglichkeit der Austragshilfe in einem kegelförmigen Auslaß eines Silos und Fig. 6 teilweise eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Austragshilfe von der Seite.

Die Figuren zeigen ein nach unten offenes Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1), das mit einem Schutz-bzw. Schüttgutäbweisdach (1.1) versehen ist und das mit seinen Unterkanten nicht auf der Sohle des Bunkers (3) aufliegt, sondern zu dieser einen Abstand besitzt, der durch die freie Länge der Distanzstücke (1.2) gegeben ist. Über das Rohrstück (1.3) ist das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) mit dem Luftstoßgerät (4) verbunden. Je nach Einsatzfall kann das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) am Ende offen oder mit einer Platte (1.4) verschlossen bzw. versehen sein.

Die expandierende Luft entweicht seitlich aus dem Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) in das Haufwerk und dieses wird gleichzeitig durch die expandierende Luft in schlagartige Bewegungen versetzt, die allseitig verlaufen und die nach unten durch die Bunkersohle und ansonsten durch einen Bügel (2), der z. B. fest mit der Bunkersohle verbunden ist, begrenzt werden. Das Schüttgut wird also gleichzeitig verschiedenartigsten Eingriffen ausgesetzt. Während staubförmige Anteile fluidisiert werden, führt das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) oder eine Gruppe von Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohren (1) gemäß Fig. 2 gleichzeitig Schläge gegen das Schüttgut aus, so daß Brückenbildungen etc. nicht auftreten können.

Derartige Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohre (1) lassen sich abhängig vom Bedarf und von der Größe der Bunkersohlenfläche in beliebiger Zahl sowie in beliebiger Art und Weise anordnen. Aus der Fülle der Möglichkeiten sei z. B. auf die Fig. 2 und 3 verwiesen.

Hierbei stellt Fig. 3 eine Lösung dar, bei der das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) z. B. in die Ecke eines pyramidenförmig konstruierten Auslaufs verlegt worden ist, da in derartigen Bunkerbereichen stets Fließprobleme auftreten können. Fig. 4 zeigt noch einmal ein grundsätzliches Ausführungsbeispiel der neuartigen, erfindungsgemäß vorgeschlagenen Austragshilfe zum Einbau in Bunker und/oder Silos.

In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, in der das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) in einem kegelförmigen Auslauf angeordnet ist. -2-

Claims (6)

1. Nr. 389860 Abweichend von der in den Figuren, insbesondere Fig. 4 gezeigten Ausführungsform kann das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) an Stelle eines Mantels in Form eines (Teil-)Kreiszylinders einen prismatischen Mantel besitzen. Beispielsweise besitzt das Rohr einen gewinkelten Querschnitt. Auch der Bügel (2) muß nicht, wie z. B. in Fig. 4 gezeigt, winkelig ausgebildet sein, sondern kann einen beliebigen, wie z. B. in Fig. 6 dargestellten, runden Querschnitt besitzen. PATENTANSPRÜCHE 1. Austragshilfe für schwerfließende Schüttgüter, die aus einem ins Bunkerinnere hineinragenden, freibeweglichen Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr besteht, das mit einem Luftstoßgerät verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der im Inneren des Bunkers befindliche Rohrabschnitt an seiner Unterseite offen ist und an den Seiten durch entsprechende Distanzstücke (1.2) mit Abstand zur Bunkersohle oder zur Innenwand des Bunkers angeordnet ist, wobei das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) bei Zufuhr von Druckluft sowohl seitlich als auch nach oben ausschlagen kann.
2. 2. Austragshilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Ausschlages des Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohres (1) ein Bügel (2) vorgesehen ist.
3. 3. Austragshilfe für schwerfließende Schüttgüter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1), dessen Ausschlag durch den Bügel (2) begrenzt wird, einseitig über ein Rohrstück (1.3) mit dem Bunker (3) verbunden ist.
4. 4. Austragshilfe für schwerfließende Schüttgüter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) mit einem Dach (1.1) fest verbunden ist.
5. 5. Austragshilfe für schwerfließende Schüttgüter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftzufuhr- und Luftverteilungsrohr (1) mit einer Abschlußplatte (1.4) versehen ist. Hiezu
6. 6 Blatt Zeichnungen