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In der österreichischen Patentschrift Nr. 16957 ist eine Vorrichtung für elektrisch be. triebene Fördermaschinen beschrieben, welche bezweckt, die für die Mannschaftaförderung erforderliche Verminderung der Geschwindigkeit der Fördermaschine unabhängig von dem Fördermaschinisten herbeizuführen, und zwar dadurch, dass bei Abgabe eines die Art der Förderung näher angebenden Kennzeichnungssignales gleichzeitig eine Sperrung in den Weg des die Fördermaschine beeinflussenden Steuerhebels eingeschaltet wird, so dass der Maschinist gehindert wird. den Steuerhebel über diese Sperrstellung hinaus auszulegen und dadurch eine unzulässige Ge- schwindigkeit einzuschalten.
Eine derartige Anordnung zeigt jedoch den Nachteil, dass die genannte Beeinflussung der Fördermaschinengeschwindigkeit im beiderseitigen Sinne nur so lange bestehen bleibt, als der Signalapparat das betreffende Kennzeichnungssignal anzeigt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die durch ein bestimmtes Kennzeichnungssigllal einmal eingeschaltete Fördermaschinengeschwindigkeit lür eine ganze Reihe von Kommandos, bei deren Abgabe das Kennzeichnungssignal nicht mehr sichtbar ist, bestehen zu lassen. Es geschieht dies gemäss der Erfindung dadurch, dass durch das jeweilig die besondere Art der Förderung kennzeichnende Signal (beispw. Seilfahrt) das die entsprechende zulässige Geschwindigkeit einschaltende Organ in diesem Sinne eingestellt und in der Einstellage solange gehalten wird, bis durch ein besonderes Kennzeichnungssignal anderer Art (beispw. Materialförderung) dieses
Organ in dem hiefür erforderlichen Sinne beeinflusst wird.
Dies wird in zweckmässiger Weise dadurch erreicht, dass ein am Signalapparat der Hängebank oder der Fördermaschine oder auch an einem anderen geeigneten Signalapparat angebrachte
Kontaktvorrichtung ein polarisiertes Relais derart beeinflusst, dass je nach der durch das betreffende Kennzeiehnungssignal bestimmten Stellung des Kontaktgebers eine der Wicklungen des polari- sierten Relais erregt und hiedurch der Relaisanker in eine den Sperrmagneten am Steuerbock auslösende (also für Materialfahrt bestimmte) bezw. sperrende (also für Seilfahrt bestimmte)
Lage gebracht und in dar jeweiligen Lage solange gehalten wird, bis ein Kennzeichnungssignal anderer Art gegeben wird.
Erforderlichenfalls kann auch der Sperrmagnet selbst so ausgebildet sein. dass er die Funktion des besonderen Relais zu übernehmen vermag.
Auch kann an die Stelle des polarisierten Relais eine andere entsprechende Vorrichtung treten, bei der der Anker in den beiden Grenzlagen mechanisch oder elektromagnetisch fest- gehalten wird.
Der Erfindungsgegenstand ist in Fig. 1 der Zeichnung in einem einfachen Ausführungs- beispiel schematisch dargestellt, und zwar unter der Annahme einer Schachtsignalanlage, bei welcher als Signalapparat das sogenannte Sechsrollensystem und ein mit Sperrmagnet ver- sehener Steuerbock bekannter Art Verwendung findet.
Der Zeiger a des Empfangsapparates wird durch das nicht näher angegebene Sechsrollen- system in bekannter Weise in die zur Abgabe eines bestimmten Kommandos erforderliche Lage eingestellt. Zur Kenntlichmachung der verschiedenen Signale spielt der Zeiger a auf einer diese
Signale enthaltenden Anzeigefläche b.
Die äussersten Felder der letzteren entsprechen den die
Art der Förderung angebenden Kennzeichnungssignalen für Materialförderung und Seilfahrt, während die zwischenliegenden Felder die verschiedenen Kommandos wie #Aufwärts", #Ab- wärts", #Halt", #Sohle I" u. s. w. enthalten. In den beiden äussersten Lagen stellt der Zeiger Kon- takte c und d her, so dass entweder die untere Wicklung des polarisierten Relais e über die Leitung 1 oder die obere über die Leitung 2 und die gemeinsame Rückleitung. 3 Strom aus der Linien- batterie/erhält. Hiedurch wird der Anker des Relais e in die Stellungen 1 und 11 gebracht, von denen Stellung I der Materialförderung und Stellung 11 der Seilfahrt entspricht.
Angenommen nun. der Zeiger a sei auf Feld g, das beispw. #Sohle I" bedeute, eingestellt und es soll Materialförderung erfolgen, so gibt der Anschläger auf der betreffenden Sohle zunächst das dieser Förderungsart entsprechende Kennzeichnungssignal, wodurch der Zeiger a in die äusserste Stellung nach rechts bewegt, der Kontakt d geschlossen und die obere Relaiswicklung
Strom aus der Batterie j erhält. Hiedurch kommt der Relaisanker, der sich zuvor in Stellung 77 befunden haben möge. in die Stellung I und schliesst einen Lokalstrom über den Sperrmagnet g am Steuerbock h, so dass dieser Magnet ausgelöst wird.
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geführte Steuerhobel m voll ausgelegt, d. h. die volle Fördergeschwindigkeit erreicht werden.
Infolge der Polarisierung des Relais e bleibt dessen Anker in der Lage fliegen, auch wenn der Zeiger a den Kontakt d wieder verlassen hat. Es können also alle möglichen Kommandos gegeben werden, ohne dass der Anker i in seine Ruhelage zurückkehrt, d. li. also, es bleibt die Geschwindigkeit für die Materialförderung so lange eingeschaltet, als der Relaisanker sich in
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Erst wenn durch das zweite Kennzeichnungssignal der Zeiger a auf Seilfahrt eingestellt, Kontakt c geschlossen und die untere Windung des Relais e mit Strom versehen wird, verlässt der Relaisanker die Lage I und nimmt die Lage II ein, wodurch der frühere Stromkreis unterbrochen und der Anker i des Sperrmagneten 9 selbsttätig die in gestrichelten Linien dargestellte Lage in Fig. 2 einnimmt. In dieser Lage kann der Steuerhebel nur zwischen den beiden Gabelenden des Ankers i bewegt und so die für die Seilfahrt zulässige Geschwindigkeitsgrenze nicht überschritten werden. Auch dieser Zustand wird nach Unterbrechen des Kontaktes c solange beibehalten, bis wieder das entgegengesetzte Kennzeichnungssignal gegeben, d. h. also Kontakt d wieder hergestellt wird.
Die beschriebene Sperrstellung des Steuerhebels m am Steuerbock h erfolgt aus Gründen der Betriebssicherheit im stromlosen Zustande des Sperrmagneten
Bei der praktischen Ausführung erfolgt die Schliessung der Kontakte c und d zweckmässig durch einen Stromwender n (Fig. 3). der von der Welle o des Ankers des Sechsrollensystemes p mittels eines Schneckengetriebes q entsprechend der Stellung des Zeigers a verstellt wird. Der Stromwender n besteht aus einem isolierenden Teil r und aus einem leitenden Teile s. Durch Schleiffedern t, u und v werden die den Kontaktschlüssen c und d entsprechenden Stromkreise für die oben beschriebene Beeinflussung des Relais e hergestellt.
Der Stromwender n ist in Fig. 4 schaubildlich in vergrössertem Massstabe dargestellt. aus welcher der zur Herstellung der Kontakte c und d der Figur l entsprechende Drehsinn ohne weiteres zu entnehmen ist. Hiebei übernehmen die Schleiffedern M und ü die Funktion der Kontakte c und (t. während das leitende Stück s dem Zeiger a der Fig. l entspricht.
Durch die Zwischenschaltung eines auf die Entsperrung bezw. Sperrung des Fahrthebels am Steuerbock einwirkenden Relais ist es also. wie aus obigem hervorgeht, möglich, ein will-
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der zugehörigen 8chachtsignalanlage zu verhindern, dabei aber gleichzeitig durch die Vermittlung des Relais die Fördermaschinengeschwindigkeit für eine ganze Reihe von Kommandos, für welche das Relais in dem einen oder anderen Sinne eingestellt bleibt, in entsprechendem Sinne zu beeinflussen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sicherheitsvorrichtung für elektrisch betriebene Fördermaschinen nach dem Patente Nr. 16957, dadurch gekennzeichnet, dass das durch ein bestimmtes Kennzeichnungssignal (beispw. Materialförderung) in die die zugehörige Geschwindigkeit einschaltende Lage gebrachte Organ
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