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Gegenstand der Erfindung ist ein Urinsammelgefäss mit einer Halterung für einen Einsatz, welcher kleiner als das Gefäss und von diesem trennbar und gesondert verwendbar ist.
Zum Sammeln von für verschiedene Laboruntersuchungen bestimmten Urin werden zur Zeit bekanntlich verschiedenste Gefässe benutzt, wie etwa Flaschen, welche bereits für andere Verwendungszwecke gedient haben und auf die bestmöglichste Weise gereinigt wurde. Diese Art des Urinsammelns hat zahlreiche Nachteile, vor allem im Hinblick auf die erforderliche Reinigung des Gefässes, welche selbst bei sorgfältigster Ausführung häufig spuren von das Ergebnis der Untersuchung störend beeinflussenden Fremdstoffen hinterlassen können.
Ein weiterer Nachteil liegt in der Notwendigkeit, den Gefässinhalt teils in ein Reagenzglas für mikroskopische Untersuchungen, teils in einen andern Behälter für makroskopische Untersuchungen umfüllen zu müssen. Dieses Umfüllen geht wegen des im allgemeinen engen Flaschenhalses der Urinsammelflasche und wegen der für den Umfüllvorgang erforderlichen Zeit nicht immer ohne Schwierigkeiten vor sich.
Es sind auch Urinsammelgefässe bekannt (USA-Patentschrift Nr. 622, 631), welche ein vom Behälter trennbares Einsatzstück haben. Weiters sind aus zwei Behältern mit einem Verbindungsstück bestehende Gefässe bekannt (franz. Patentschrift Nr. 2. 122. 830), wobei aber die Mündungen der beiden Behälter stets voneinander getrennt liegen.
Mit solchen Urinsammelgefässen, auch mit weiteren bekannten teilweise aus Kunststoff bestehenden
Gefässen (USA-Patentschrift Nr. 3, 111, 240) lassen sich die für mikroskopische und makroskopisch
Untersuchungen benötigten Urinmengen nur auf zeitraubende Weise bereitstellen.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, ein Urinsammelgefäss zu schaffen, das nicht nur einfach gefüllt werden kann, sondern vor allem unmittelbar zwei Urinproben unterschiedlicher Menge liefert, die zur
Durchführung verschiedener Untersuchungen, insbesondere mikroskopischer und makroskopischer Untersuchun- gen herangezogen werden können, ohne dass ein Umfüllen von einem Behälter in einen andern mit den bisher damit verbundenen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten erforderlich ist.
Die Erfindung geht nun aus von der eingangs beschriebenen Konstruktion eines Urinsammelgefässes und besteht im wesentlichen darin, dass der
Einsatz als zweiter Behälter, insbesondere als Reagenzglas, ausgebildet ist, wobei die Halterung die Mündung des
Einsatzes innerhalb und geringfügig unter einer breiten Einfüllöffnung des becherförmigen Behälters hält, welche
Einfüllöffnung in an sich bekannter Weise mittels eines Deckels dicht verschliessbar ist. Diese Ausbildung besitzt den Vorteil, dass beide Behälter (das Gefäss und der Einsatz) gleichzeitig gefüllt werden können bzw. nach teilweiser Füllung des Behälters und nach Verschluss desselben mittels des Deckels durch einfaches Kippen des
Behälters der Urin zum Teil in den vom Einsatz gebildeten zweiten Behälter überführbar ist, ohne dass ein umständlicher Umfüllvorgang durchgeführt werden muss.
Die beiden mit dem gleichen Urin gefüllten Behälter sind leicht voneinander trennbar und können dann den jeweiligen Untersuchungen zugeführt werden.
Durch die breite Einfüllöffnung des becherförmigen Behälters wird die unmittelbare Urinabgabe in den Behälter durch den Patienten wesentlich erleichtert.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Gefäss von einem sich nach oben verbreiternden Kunststoffbecher gebildet, in dessen Wand ein sich gegen den Becherboden zu geringfügig verjüngender Hohlraum zur Aufnahme des Einsatzes angeformt ist, wobei die Mündung des Einsatzes über den Rand des Hohlraumes hinausragt. Ein solches Gefäss lässt sich leicht und auf billige Weise aus dem Kunststoff formen, so dass es mit geringen Kosten in Serienfertigung herstellbar ist. Die erwähnte Formgebung des Kunststoffbechers erleichtert den Ausformvorgang bei der Herstellung. Der Einsatz kann in seinen über den Rand des Hohlraumes hinausragenden Mündungsbereich leicht ergriffen und aus dem Hohlraum herausgezogen werden.
Dies lässt sich noch dadurch erleichtern, dass gemäss einer Weiterbildung der Erfindung der Boden des Gefässes unterhalb des Einsatzes eine verringerte Wandstärke aufweist und zwecks Lösung des Einsatzes aus der Halterung elastisch verformbar ist.
Zweckmässig hat der Kunststoffdeckel im Rahmen der Erfindung einen umgebogenen mit dem Gefässrand einen Eindrückverschluss bildenden Rand, welcher einen besonders dichten Abschluss des Urinsammelgefässes bildet, weshalb beim erwähnten Kippvorgang des Gefässes kein Urin verlorengeht.
Sowohl an der Wand des Gefässes als auch an der Wand des den Einsatz bildenden Reagenzglases od. dgl. können Felder für die unmittelbare oder mittelbare Anklebung von für das jeweilige Labor wichtigen Beschriftungen oder sonstigen Bezugsangaben vorgesehen werden.
Das erfindungsgemässe Urinsammelgefäss lässt sich auch leicht reinigen und sterilisieren. Es ist zweckmässig, es bei Nichtgebrauch in einer besonderen, durchsichtigen, dicht abgeschlossenen Hülse steril aufzubewahren.
Die Zeichnungen zeigen eine schematische Darstellung der Erfindung. Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch das Urinsammelgefäss, Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gefäss bei abgenommenem Deckel und Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
Das Urinsammelgefäss besteht aus einem Kunststoffbecher --1--, welcher sich nach oben erweitert ; an dessen Innenwand ist seitlich eine Verstärkung innen angeformt, welche Verstärkung einen sich nach oben geringfügig kegelig erweiternden Hohlraum kreisförmigen Querschnitts hat ; er bildet eine Halterung --2-- für
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sich bekannten Eindürckverschluss bildet.
Im Gebrauch wird Deckel--5--abgenommen und das Urinsammelgefäss vom Patienten infolge der
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--5-- aufgesetzt- fliesst. Nach Abnahme des Deckels--5--kann der Einsatz --3-- mit der in ihm enthaltenen Urinteilmenge aus der Halterung--2--herausgenommen und gegebenenfalls einer gesonderten Untersuchung zugeführt werden. Zur Erleichterung des Herausnehmens ist der Boden --6-- des Gefäss --1-- unterhalb des Einsatzes--3--mit verringerter Wandstärke, also dünner als der übrige Wandbereich ausgebildet ; der Boden--6--ist dort somit elastisch leicht verformbar. Mittels von unten gegen den Boden-6-ausgeübtem Druck wird der Einsatz --3-- angehoben und aus der Halterung --2-- leicht herausgenommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Urinsammelgefäss, mit einer Halterung für einen Einsatz, der kleiner als das Gefäss und von diesem
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