DE45768C - Füll-Schreib- und Reifsfeder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

AS ,

Den Gegenstand der in der Folge beschriebenen Erfindung bildet ein Federhalter, welcher zugleich mit einem Behälter für Tinte bezw. Tusche versehen ist, aus welchem während der Benutzung des Halters der nöthige Bedarf an Tinte u. s. w. entnommen wird, so dafs ein Eintauchen der Feder in ein Tintenfafs u. s. w. nicht nothwendig ist.

Die Zeichnung zeigt den Halter in den Fig. ι bis 5 in seinen einzelnen Theilen, in Fig. 6 in Ansicht und in Fig. 7 bis 9 im Längsschnitt,

Der Federhalter besteht aus folgenden Theilen:

a) einem Glasröhrchen A, Fig. 1, welches vorn in eine Spitze ausgezogen und hier mit einem Gummiring g versehen ist, während auf das andere Ende der Gummisauger B aufgesetzt ist. Drückt man letzteren zusammen und hält das Röhrchen A mit der Spitze in die betreffende Flüssigkeit, so saugt sich beim Freilassen des Saugers B das Röhrchen A voll Flüssigkeit;

b) einem Metallröhrchen C, Fig. 2, das etwas kürzer und weiter als das Glasröhrchen A ist, dafs nur letzteres in jenes hineingesteckt werden kann;

c) der Hülse E, Fig. 3, welche an ihrem oberen Ende erweitert ist und mit dem durch Bajonnetverschlufs befestigten Deckel D versehen ist. Das andere Ende der Hülse ist mit dem ebenfalls einen Bajonnetverschlufs vermittelnden Schlitz c d versehen. Diese Hülse dient zur Aufnahme der bereits in einander gesteckten Röhren A und C, wobei der Gummisauger B in den erweiterten Theil derselben so zu liegen kommt, dafs er bei geschlossenem Deckel unmittelbar gegen die innere halbkugelförmige Erhöhung H des letzteren stöfst, Fig. 7;

d) der Hülse F von gleicher Einrichtung wie die bei gewöhnlichen Federhaltern angewendete zur Befestigung der Feder. Der röhrenförmige Theil der Hülse F hat mit dem Röhrchen C den gleichen Durchmesser und die gleiche Wandstärke, so dafs derselbe, wenn er vorn in die Hülse E eingesteckt wird, sich in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise vor das Röhrchen C setzt. Der an der Hülse F angebrachte Knopf b tritt mit seinem Halse beim Einschieben in die Hülse E in den an letzterer angebrachten Schlitz c. Beide Theile — die Hülsen E und F — werden durch eine kurze Drehung, wobei der Knopf hals in den quer liegenden Theil des Schlitzes c tritt, mit einander verbunden, so dafs sich die Hülse F ohne vorhergehendes Zurückdrehen nicht aus der Hülse E herausziehen läfst;

e) der Hülse G, welche vorn in eine Reifsfeder ausläuft, deren röhrenförmiger Theil im übrigen aber sowohl in Bezug auf Gröfse als auch die Anordnung des Knopfes b dem entsprechenden Theile der Hülse F gleich ist.

Je nachdem man die Feder als Schreiboder Reifsfeder benutzen will, schiebt man eine der Hülsen F oder G in die Hülse E ein; die Entnahme von Tinte oder Tusche ist in beiden Fällen dieselbe und gilt das Nachstehende sowohl für die eine als für die andere Anwendung.

Angenommen, der Halter soll zum Schreiben benutzt werden, so bringt man, nachdem das Röhrchen A mit Tinte gefüllt und dieses

wieder mit dem Röhrchen C in der Hülse E untergebracht ist, die Hülse F mit letzterer in vorhin besagter Weise in Verbindung, Fig. 7. Will man der Feder nun Tinte geben, so rückt man den Knopf b mit dem auf diesem aufliegenden Zeigefinger in der Richtung des in Fig. 7 eingezeichneten Pfeiles etwas in dem Schlitz d in die Höhe. Diese Verschiebung des Knopfes b überträgt sich aber durch die Hülse F auf das Röhrchen C und durch dieses auf das Röhrchen A bezw. den Gummisauger B, wobei letzterer in der aus Fig. 8 ersichtlichen Weise gegen die halbkugelförmige Erhöhung H des Deckels D geprefst und zusammengedrückt wird, infolge dessen vorn aus der Oeffnung des Röhrchens A Tinte zum Ausflufs kommt, die von hier aus dann zu der in die Hülse F eingesteckten Feder fliefst. Läfst man den Knopf b los, so treten sä'mmtliche Theile infolge der Elasticität des Gummisaugers B in die ursprüngliche Lage zurück. Dasselbe Spiel wiederholt sich, so oft man die Feder mit frischer Tinte versehen will.

Auf dieselbe Weise wird, wenn man anstatt der Hülse F die Reifsfeder G einsetzt, letztere mit Tinte bezw. Tusche versehen.

Der Gummiring g ist zu dem Zwecke auf die Spitze des Röhrchens A aufgeschoben, um letzteres der Hülse F bezw. G gegenüber abzudichten, damit beim Hinlegen der Feder keine Tinte oder Tusche zurückfliefsen und zwischen die einzelnen Theile des Halters gelangen kann.

Claims (1)

1. Pa te nt-An sp ruch:

   Eine Füll - Schreib - und Reifsfeder , bestehend aus dem vorn in eine Spitze ausgezogenen und hier mit dem Gummiring g, am anderen Ende dagegen mit dem Gummisauger B versehenen Glasröhrchen A, welches in Verbindung mit dem Metallröhrchen C und der Hülse F bezw. G in der mittelst des Deckels D oben verschliefsbaren Hülse E derart untergebracht ist, dafs, wenn man den an der Hülse F bezw. G angebrachten Knopf b in die Höhe rückt, hierdurch der Gummisauger gegen die Erhöhung H des Deckels D gedrückt und zusammengeprefst wird, infolge dessen die in dem Röhrchen A enthaltene Flüssigkeit in einem dem Bedürfnifs gerade entsprechenden Mafse an dessen Spitze zum Ausflufs kommt, während, wenn man den Knopf b losläfst, sämmtliche Theile durch die Elasticität des Gummisaugers wieder in ihre alte Lage zurückgebracht werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.