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(4-Piperidyliden) -4H-benzo[4, 5]cyclo-hepta[l, 2-b]thiophen-Derivate der Formel
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worin
Ri für Wasserstoff oder einen in 6-oder 7-Stellung ständigen Halogen- oder niederen Alkoxyrest steht,
R2 für niederes Alkyl oder für eine Benzyl- oder Diphenylmethylgruppe, wovon die Phenylgruppen gegebenenfalls durch Halogen substituiert sein können, steht, und die Hydroxyiminogruppe 9-oder 10-ständig ist, und ihrer Säureadditionssalze.
Stellt das Symbol R1 Halogen dar, so steht es insbesondere für Chlor oder Brom.
Stellt R1 eine niedere Alkoxygruppe und/oder R2 eine niedere Alkylgruppe dar, so enthalten diese insbesondere 1 bis 4 Kohlenstoffatome.
Als Halogen-Substituenten für den Benzyl- oder Diphenylmethylrest R2 sind insbesondere Fluor, Chlor und Brom geeignet.
Erfindungsgemäss gelangt man zu den Verbindungen der Formel (I) und ihren Säureadditionssalzen, indem man Verbindungen der Formel
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worin R1 und R2 obige Bedeutung besitzen und die Oxogruppe 9-oder 10-ständig ist, mit Hydroxylamin umsetzt, und gewünschtenfalls die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I) in ihre Säureadditionssalze überführt.
Gemäss einem praktischen Verfahren zur Herstellung der Oxime der Formel (I) wird die Verbindung der Formel (II) mit einem Salz des Hydroxylamins umgesetzt, beispielsweise mit Hydroxylaminhydrochlorid.
Die Umsetzung erfolgt beispielsweise in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittel, z. B. in einem niederen Alkanol wie Äthanol oder in Wasser. Falls mit einem Salz von Hydroxylamin gearbeitet wird, fällt die erhaltene Verbindung der Formel (I) als Salz aus.
Die Reaktionstemperatur kann zwischen Raumtemperatur und Rückflusstemperatur variieren. Die Reaktionsdauer ist von der Reaktionstemperatur abhängig.
Die Verbindungen der Formel (I) und ihre pharmakologisch verträglichen Säureadditionssalze sind in der Literaturbishernoch nicht beschrieben worden. Sie zeichnen sich durch pharmakodynamische Eigenschaften aus und können daher als Heilmittel verwendet werden.
So zeichnen sie sich durch histaminolytische Eigenschaften aus, wie aus den Resultaten im HistaminToxizitätstest am Meerschweinchen hervorgeht. Die histaminolytische Wirkung der 9-Oxime der Formel (I)
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ist spezifisch, da bei diesen mit Hilfe des Serotonin-Toxizitätstestes und des Acetylcholin-Toxizitätstestes am
Meerschweinchen keine signifikanten serotonin-antagonistischen und anticholinergen Eigenschaften festge- stellt werden können. Diese Verbindungen sind als spezifische Histaminolytika zu charakterisieren.
Die 10-Oxime der Formel (I) weisen über ihre histaminolytischen Eigenschaften auch noch seroto - ininantagonistische und anticholinerge Eigenschaften auf. Sie sind auf Grund dieser Eigenschaften als Antamt- nika zu bewerten.
Die erfindungsgemässen Verbindungen können bei allergischen Affektionen verschiedenster Genese einge- setzt werden.
Die zu verwendenden Dosen variieren naturgemäss je nach der Art der verwendeten Substanz, der Admi- nitration und des zu behandelnden Zustandes. Sie können nötigenfalls in 2 bis 3 Anteilen oder auch als Re- tardform verabreicht werden. Die Tagesdosis liegt bei etwa 0, 5 bis 20 mg. Für orale Applikationen enthal- ten die Teildosen etwa 0, 15 bis 10 mg der neuen Verbindungen neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen oder Verdünnungsmitteln.
Als Heilmittel können die Verbindungen der Formel (I) bzw. ihre physiologisch verträglichen Säureaddi- tionssalze allein oder in geeigneter Arzneiform mit pharmakologisch indifferenten Hilfsstoffen verabreicht werden.
Soweit die Herstellung der Ausgangsverbindungen nicht beschrieben wird, sind diese bekannt oder nach an sich bekannten Verfahren bzw. analog zu den hier beschriebenen oder analog zu an sich bekannten Ver- fahren herstellbar.
In den nachfolgenden Beispielen, die die Erfindung näher erläutern, ihren Umfang aber in keiner Weise einschränken sollen, erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden und sind unkorrigiert.
Beispiel 1 : 9, 10-Dihydro-9-hydroxyimino-4- (1-methyl-4-piperidyliden)-4H-benzo [4, 5] cyclohepta- [1, 2-b] thiophen
Ein Gemisch von 13, 5 g Hydroxylaminhydrochlorid, 200 cm3 absolutem Äthanol und 20 g 4- (1-Methyl- 4-piperidyliden)-4H-benzo [4, 5] cyclohepta[l, 2-b]thiophen-9 (10H)-on-Base wird während 1 h am Rückfluss ge- kocht. Darauf wird auf 0 bis 50C abgekiihlt und das ausgefallene Kristallisat abfiltriert. Nach dem Umkri- stallisieren aus Methanol wird das reine 9, 10-Dihydro-9-hydroxyimino-4- (1-methyl-4-piperidyliden) -4H- benzo[4, 5]cyclohepta[1, 2-b]thiophenhydrochlorid erhalten, welches einen Zersetzungsbereich von 290 bis 3000C aufweist. Die Mikroanalyse stimmt auf die Formel C19 H20 N2 OS.
HCI. Die Struktur wurde mit Hilfe der IR- und NMR-Spektren ermittelt.
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2 : 9, 10-Dihydro-10-hydroxyimino-4- (1-methyl-4-piperidyliden)-4H-benzo [4, 5] cyclohepta-[1, 2-b] thiophen
Ein Gemisch von 15 g 4- (1-Methyl-4-piperidyliden) -4H-benzo[4, 5] cyclohepta [1, 2-b]thiophen-10 (9H) -on- Base, 10, 1 g Hydroxylaminhydrochlorid und 120 cm3 Wasser wird 1 h bei 900C Innentemperatur gerührt. Anschliessend wird die heisse Reaktionslösung mit 3N Natronlauge alkalisiert und die auskristallisierte Base abfiltriert. Zur Reinigung wird die Rohbase in 25 cm3 Eisessig und 50 cm3 Wasser gelöst, mit wenig Kohle filtriert und das Filtrat zu einer Lösung von 80 cm3 konzentriertem Ammoniak und 500 cm3 Wasser gegossen. Die ausgefallene Base wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Auf diese Weise wird die reine 9,10-Dihydro-10-hydroxyimino-4-(1-methyl-4-piperidyliden)-4H-benzo[4,5]cyclohepta- [1, 2-b] thiophen- Base erhalten, welche bei 239 bis 2410C unter Zersetzung schmilzt. Die Mikroanalyse stimmt auf die Formel CHNOS. Nach NMR-Spektrum handelt es sich um ein Isomeren-Gemisch von syn/anti-Oxim im Verhältnis 6 : 4.
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