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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufziehen von elastischen Tüllen aus Plastik mit einer
Bohrung auf Körper, vorzugsweise auf Enden von Kabeln, mit annähernd gleichem oder grösserem
Aussendurchmesser wie der Innendurchmesser der Bohrung der Tülle.
Bei beispielsweise Telephonkabeln ist es notwendig, Tüllen aus Plastik, die einen Tüllenkopf aufweisen, der eine in das Telephongehäuse einsteckbare Erweiterung darstellt, aufzuziehen. Damit eine sichere Befestigung der
Tüllen aus Plastik auf dem Kabel gewährleistet ist, ist es zweckmässig, wenn der Innendurchmesser der elastisch nachgebenden Tüllenbohrung annähernd gleich oder kleiner wie der Aussendurchmesser des Kabels ist. Damit ergeben sich jedoch Probleme beim Einführen des Kabels und dem Aufziehen der Tülle auf das Kabel. Das Kabel selbst ist gleichfalls elastisch nachgebend und neigt beim Einführen in eine zu kleine Bohrung zum
Zusammenschoppen, das das Einführen weiter erschwert oder unmöglich macht. Ähnliche Probleme treten beim
Aufziehen von anders gearteten Tüllen auf andere Körper auf.
Vorrichtungen zum Durchziehen und Einziehen von Kabeln in Isolierrohrgebilden sind bekannt. Die Kabel haben dabei einen wesentlich kleineren Durchmesser als die Isolierrohre, so dass die geschilderten Probleme nicht auftreten.
Die Erfindung ermöglicht das Aufziehen der Tüllen auf Körper wie Kabel dadurch, dass in die Bohrung der elastischen Tülle unter Aufweitung der Tülle ein Rohr mit einem etwas grösseren Innendurchmesser als der
Aussendurchmesser des Körpers eingeführt wird, darauf der Körper in das Rohr, eventuell nach Bestreichen mit einem Flussmittel, bzw. Kleber, eingeführt wird und danach das Rohr aus der Tülle unter Fixierung der Stellung des Körpers und der Tülle zueinander herausgezogen wird, wobei die elastische Tülle sich zusammenzieht und am
Körper haftet.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, ein steifes Rohr zunächst zur Aufweitung der elastischen
Tülle zu verwenden, wobei das Rohr einen solchen Innendurchmesser hat, dass der einzuführende Körper oder das Kabel ohne weiteres eingeführt werden kann, wobei die Gefahr des Schoppens des mehrere Kabeladern führenden Kabelmantels dadurch vermieden ist, dass der Rohrkörper selbst steif ist und ein Flussmittel vorgesehen ist, welches sowohl das Einführen des Rohres in die Tülle, als auch umgekehrt, des Kabels erleichtert und ebenso danach das Herausziehen des Rohres, wobei nach dem Herausziehen des Rohres die Tülle sich elastisch wieder zusammenzieht und auch das Kabel sich an einen andern Körper anlegt. Wenn das Flussmittel gleichzeitig Kleber ist, wird praktisch nach einiger Zeit ein unlösbarer Verbund zwischen Tülle und Körper oder
Kabel erreicht.
Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Tülle während des Arbeitsvorganges eingespannt wird.
Dadurch wird das Einführen des Rohres, des Kabels in das Rohr und das Herausziehen des Rohres wesentlich erleichtert. Weiters wird das Verfahren erleichtert, wenn die Tülle vorgewärmt wird, da elastische, plastische Materialien dazu neigen, bei Erwärmung leichter dehnbar zu sein. Zweckmässig ist es, wenn vor dem Einführen des Rohres in die Tülle ein Aufweitungskonus in das Rohr eingesetzt wird, der nach dem Einführen des Rohres in die Tülle wieder abgenommen wird. Dadurch wird keine scharfe Rohrkante in die Tüllenbohrung eingeführt, sondern ein das Aufweiten der Tüllen erleichternder Konus. Zur Durchführung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass eine Einspannvorrichtung zum Halten der elastischen Tülle vorgesehen ist und dass das Rohr in einer zur und von der Einspannvorrichtung führbaren Halterung geführt ist.
Das Rohr ist dabei zweckmässig in einer zur Einspannvorrichtung führbaren Halterung geführt. Es wird dazu vorgeschlagen, dass ein in das Rohr abnehmbar steckbarer Aufweitungskonus vorgesehen ist. Vorteilhaft ist es, wenn der Aufweitungskonus in einem mit Schmieröl (Silikonöl) versehenen Behälter ablegbar ist, weil dadurch der Konus leichter und besser in die Tüllenbohrung gleitet und diese auch leichter aufweitet.
Die Erfindung ist an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert, ohne sich darauf zu beschränken. Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Vorrichtung zum Aufziehen von Tüllen, Fig. 2 zeigt dazu eine Ansicht von oben. Fig. 3 zeigt in Ansicht von oben mit Schnitt Details zwischen einer weiteren Verfahrensstufe und Fig. 4 dazu den nächsten Verfahrensschritt.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung hat auf einem Stativ--14--über Winkel--15--befestigte Gleitschienen--13--auf welchen eine auf den Gleitschienen--13--verschiebbare Halterung--10-befestigt ist, die eine Schiene --11-- trägt, in welcher auswechselbar ein Rohr--4--befestigt ist.
Auf den Gleitschienen--13--ist ferner unverschiebbar und mit einer Schraube fixiert ein Tragkörper--12--für eine Einspannschiene--9--zum Halten eines Tüllenkopfes --2-- einer Tülle --1-- befestigt. An einem Lagerarm--16--, der eine Lagerstange--17--trägt, ist über die Lagerstange--17--bewegliche ein Hebel --18-- mit einem Griff--19--angelehnt, der ein Langloch--20--aufweist, in welches ein Gleitstück --21-- eingreift, welches an der verschiebbaren Halterung--10--, welche das Rohr --4-- trägt, befestigt ist.
Durch Drücken am Griff --19-- kann über den Hebel --18-- und dem im Langloch-20- gleitenden Gleitstück--21--die Halterung--10--und damit das Rohr zu der Einspannschiene--9--und der in dieser eingespannten Tülle--l--verschoben werden. Die Tülle--l--ist mit einer durchgehenden
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--3-- ausgestattet,--8-- einfuhr- und einsetzbar.
Zum Aufziehen einer Tülle --1-- mit Tüllenkopf --2-- auf ein Kabel --6-- wird die Vorrichtung in
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welches gleichzeitig ein Kleber und Lösungsmittel für das im Ausführungsbeispiel verwendete Polyvinylchlorid, einem Plastikstoff, ist bestrichen. Daraufhin wird, wie aus Fig. 3 zu sehen ist, durch Drücken am Griff--19--
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Halterung--10--und Schiene--11--mitBohrung Tülle --1-- eingeschoben und durchgeschoben.
Nach dem Durchschieben des Rohres --4-- durch die Bohrung --3-- wird der Aufweitekonus --7-- aus der Bohrung --3-- herausgezogen und statt dessen, wie in Fig. 4 zu sehen ist, das Kabel-6-eingeführt und in die richtige Lage im Verhältnis zur Tülle-l-gezogen. Dabei kann das Kabel --6-- gleichfalls mit Flussmittel eingestrichen werden, um es besser gleitfähig zu machen. Daraufhin wird unter Festhalten des Kabels --6-- das Rohr --4-- durch Zurückziehen des Griffes --19-- aus der Bohrung --3-- der Tülle --1--, welche mit dem Tüllenkopf
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Einspannschiene eingesteckt.
Nach Aufsetzen des Aufweitekonusses-7--auf das Rohr--4--und
Einstreichen mit einem Flussmittel kann ein neuer Arbeitskontakt beginnen. Der Aufweitekonus--7-ist nach dem Abnehmen vom Rohr--4--in einem, mit einem Schmiermittel getränkten Schwamm oder in einem Schmiermittel gelagert gewesen, damit er mit einer gleitfähigen Ölschichte überzogen ist, die das Einführen in die Bohrung --3-- erleichtert.
Das Ausführungsbeispiel lässt zahlreiche Variationen offen, die in den Schutzbereich der Erfindung fallen.
So ist es beispielsweise möglich, anders geformte Tüllen auch auf anders geartete Körper aufzuziehen. Es können auch ovale oder eckige Öffnungen verwendet werden. Es ist dabei lediglich notwendig, die Einführrohre und Aufweitekonusse u. dgl. entsprechend umzuformen und desgleichen die Einspannvorrichtung den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Der Vorschub kann statt über einen Hebel hydraulisch mit einem Getriebe, usw. erfolgen. Statt einem Flussmittel, welches ein Kleber ist, ist es möglich, nur ein Schmiermittel zu verwenden, oder auf das Schmiermittel zu verzichten, wenn zwischen dem Plastik und dem einzuführenden Rohr ein genügend geringer Reibungsfaktor vorhanden ist. Es ist möglich, das Rohr aus Metall, aber auch aus einem entsprechend harten Kunststoff oder einem andern geeigneten Stoff zu formen.
Die Führung kann statt über Gleitschienen, die aus Rundstäben bestehen, über Schwalbenschwanzführungen, Kettenführungen od. dgl. erfolgen. Es ist möglich, mehrere Vorrichtungen parallel zu schalten. Zur leichteren Anpassung an verschiedene Durchmesser ist es möglich, den Tragkörper --12-- auf den Gleitschienen--13--zu verstellen und desgleichen die Halterung--10--bzw. die Gleitschiene--13--und das Rohr--4--auszutauschen gegen ein anderes Rohr mit einem andern Durchmesser, bzw. andere Abmessung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufziehen von elastischen Tüllen aus Plastik mit einer Bohrung auf Körper, vorzugsweise auf Enden von Kabeln, mit annähernd gleichem oder grösserem Aussendurchmesser wie der Innendurchmesser der
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Aufweitung der Tülle (1) ein Rohr (4) mit einem etwas grösseren Innendurchmesser als der Aussendurchmesser des Körpers (6) eingeführt wird, darauf der Körper (6) in das Rohr (4) eventuell nach Bestreichen mit einem Flussmittel, bzw. Kleber, eingeführt wird und danach das Rohr (4) aus der Tülle (1) unter Fixierung der Stellung des Körpers (6) und der Tülle (1) zueinander herausgezogen wird, wobei die elastische Tülle (1) sich zusammenzieht und am Körper haftet.
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