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Vorrichtung zum Vulkanisieren von Schläuchen o. dgl. aus Kautschuk
Gemäß dem Hauptpatent 620 784 erfolgt das Vulkanisieren von Schläuchen o. dgl. aus
Kautschuk in der Weise, daß der zu vulkanisierende Schlauch o. dgl. in ein an seinen
beiden Enden offenes. Rohr eingeführt und in diesem der an sich bekannten Warmvulkanisation
unterworfen und nach beendigter Vulkanisation aus dem Rohr entfernt wird. Das ,als
Form dienende Rohr ist hierbei als steifes und unnachgiebiges Rohr ausgebildet.
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E;5 hat sich nun herausgestellt, daß in manchen Fällen, besonders
beim 'Vulkanisieren von Kautschukschläuchen mit verhältnismäßig starker Wandung,
Unregelmäßigkeiten in der Wandstärke des Schlauches sowie die Bildung hohler. Luft
enthaltender Stellen eintreten können. Zur Vermeidung dieser übelstände wird nun
gemäß der Erfindung ein starrer, an Durchmesser allmählich zunehmender, kegelstumpfförmig
ausgebildeter Rufweiter vorgesehen, dessen größter Durchmesser derart bemessen ist,
daß der in das steife, unnachgiebige Rohreingeführte zu vulkanisierende Sehlauch
durch den in den Schlauch eingeführten Rufweiter bei seiner Bewegung von einem Ende
des Rohres zum ,anderen fest gegen die Innenwandung des Rohres gepreßt wird.
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Auf diese Weise sollen sämtliche zwischen dem zu vulkanisierenden
Schlauch und dem den Schlauch umfassenden Rohr befindlichen Luftteilchen -sowie
die evtl. in der S.chlauchmass.e vorhandenen Luftbläschen nach der den kleinsten
Durchmesser aufweisenden Seite des Aufweiters abgedrängt und eine vollkommen gleiche
und homogene Wandstärke des Schlauches erzielt werden.
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Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß Einrichtungen, die ähnlich
wie der Erfindungsgeg@enstand im Schlauchinnern von einem Ende des Schlauches zum
anderen bewegt werden, an sich bekannt sind. Diese Vorrichtungen, die aber als nachgiebige
Körper, z. B. Bürsten, ,ausgebildet sind, sind jedoch zum Austreiben von Luft und
Luftbläschen aus dem Schlauch nicht- verwendbar.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert, und zwar zeigen: Fig. i in -schematischer Darstellung eine Vulkanisieranlag
e, Fig.2 einen erfindungsgemäß ausgestalteten Rufweiter.
Die aus
der Herstellungsabteilung kommenden umvulkanisierten Schläuche werden auf einer
drehbaren Scheibe 2 aufgewickelt und von hner dem Rohr i zum Vulkanisieren zugeführt.
Das Rohr i ist mit Dampf-, Preßluft- oder Wasserentnahmevorrichttuigen versehen.
Die Spule 3 dient dazu, einen biegsamen Stab zum Einführen des umvulkanisierten
Schlauches in das Rohr i auf- und abzuwickeln, wie iuiternstehend erläutert wird.
fedes Rohr ist außerdem -mit einer Reihe von Aufweitern von verschiedenen Durchmessern
versehen, die an sich beliebig ausgebildet und aus irgendeinem Baustoff, wie z.
B. Metall, Hartkautschuk o. dgl., verfertigt sein können; vorteilhaft wird der Aufweiter
in der in Fig. z dargestellten Weise ausgebildet. Die Bearbeitung vorn z. B. in
bestimmten Längen hergestellten Schläuchen geschieht in. der folgenden Weise: Jedes
Rohr wird von zwei Arbeitern A, B. bedient. Diese schmieren zuerst die Innenfische
des Rohres mit einem üblichen Einstreichmittel ein, z. B. Seifenwasser o. dgl.,
das, -wie bekamst, nicht nur das Einführen des umvulkanisierten Schlauches in das
Rohr erleichtert, isondern auch ein Kleben des umvulkanisierten Schlauches am Rohr
i während des Vulkanisierens verhindert. Der Arbeiter B führt nun in das Rohr einen
auf der Spule 3 aufgewickelten. Draht ein, bis dieser an dem anderen Ende des Rohres
herausragt, so daß der Arbeiter A die Möglichkeit hat, das Ende des umvulkanisierten
Schlauches an dem Draht zu befestigen. Durch Zurückziehen des Drahtes tritt der
zu vulkanisierende Schlauch in das Rohr i ein, und zwar wird der zu vulkanisierende
Schlauch zunächst so weit durch das Rohr hindurchgezogen, bis ;auf der Seite des
Arbeiters .B ein kleines Stück des Schlauches ,aus. dem Rohr herausragt. Darauf
wird das Innere des Schlauches eingepudert. Der ArbeiterB führt alsdann den biegsamen
Dxaht wieder ein, an dessen Ende der Arbeiter A den dem Innendurchmesser des Schlauches.
entsprechenden Rufweiter anbringt. Um den vorteilhaft kegelstumpfförmigen Rufweiter
durch das Innere des unvulkanisierten Kautschukschlauches jlindurchführeil zu können,
kann auch dasjenige Ende des Schlauches, in welches der Rufweiter eingeführt wurde,
mit einer Druckmittelquelle verbunden werden, worauf dann der. Rufweiter unter der
Wirkung des Druckes von einem Ende _ zum anderen .gleitet. Die Gleitgeschwin-. digkeit
des Aufweiters kann von dem Arbeiter B geregelt -werden, indem. der biegsame Draht
mehr oder weniger angezogen wird. Während der Gleitbewegung des Aufweitexs dehnt
sich der zu vulkanisierende Schlauch aus und wird an die Innenfläche des Stempelrohres
angepreßt, wobei die zwischen der Rohrwandung und dem Schlauch eingeschlossene Luft
restlos entfernt werden soll. Wenn der Aufweiter an dem entgegengesetzten Ende angelangt
ist, wird er im Innern des unvullanisierten Kautschukschlauches z. B. durch verschraubbare
Muffen a. dgl. befestigt, nachdem er natürlich vorher von dem biegsamen Draht gelöst
worden ist. Der Aufweitungsvorgang ist dann beendet, und das Vulkänisieren kann
schließlich nach dem Vorschlag des Hauptpatents beginnen.
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Der Aufweiter gemäß der -Erfindung ist selbst dann anwendbar, wenn
der zu vulkanisierende Kautschukschlauch große Längen, z. B. von einzigen hundert
Metern, aufweist. Es gelangt nämlich dann das bekannte absatzweise Vulkanisierverfahren
zur Anwendung. Der biegsame Draht wird nur während der ersten Stufe benötigt, um,
wie bereits erwähnt, den ersten Elbschnitt des unvuikanisierten Schlauches in das
Rohr einzuführen. Auch das Schmieren des Rohres nach dem Einführen des Schlauchendes
wird nicht mehr vorgenommen, da statt dessen dann die Außelfl.äche des umvulkanisierten
Schlauches geschmiert wird.
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Für dass Aufweiten wird ein Aufweiter, wie er z. B. in Fig. 2 dargestellt
ist, verwendet, dessen größter Durchmesser derart bemessen ist, daß der Druck des
verwendeten Druckmittels ausreicht, um das Gleiten des Aufweiters im Innern des
umvulkanisierten Schlauches zu ermöglichen..
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Ist die Vulkanisation beendet, so zieht der ArbeiterB an dem Schlauch
und: verschiebt ihn um die Länge des Rohres. Auf diese Weise wird das Rohr wieder
mit einem unvulkanzi:sierten Schlauchabschnitt gefüllt. Für den Aufweitungsvorgang
wird derselbe Rufweiter verwendet, der sich schon in dem vulkanisierten Schlauch,
,und zwar an der Stelle befindet, an welcher der vulkanisierte Abschnitt des Schlauches-
endet und der umvulkanisierte beginnt. Nachdem das Druckmittel eingeleitet worden
ist, welches die Gleitbewegung des Aufweiters von einem zum anderen Ende des neuen
Abschnittes des unvulkanisierten Schlauches bewirkt, wiederholen sich die vorher
beschriebenen Vorgänge.