DE255106C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVi 255106 -. KLASSE 79 b. GRUPPE

Zigarettenmundstück o. dgl. mit Filterscheibe. Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. September 1911 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung bei Rauchgeräten, besonders bei Zigarettenmundstücken,, in welchen eine durchlässige, als Filter dienende Scheibe angebracht ist.

Gemäß der Erfindung wird eine als Filter dienende, dünne Scheibe aus biegsamem Material, wie Leinen oder Musselin, in der Papphülse oder einem anderen rohrförmigen Mundstückteil durch einen Klemmring befestigt, welcher einen flanschartig umgebogenen Rand der Filterscheibe zwischen sich und dem Rohre einklemmt und so beschaffen ist, daß er sich nicht drehen oder aus der senkrecht zur Achse des Rohres stehenden Ebene herausbewegen kann.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf die verbesserte Befestigungsweise für die Filterscheibe.

Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 in perspektivischer Ansicht ein als Mundstück dienendes Papprohr, eine Leinenscheibe und ein Klemmring zum Festhalten der Leinenscheibe in dem Papprohre dargestellt.

Fig. 2 veranschaulicht im senkrechten Schnitt eine Vorrichtung zum Vereinigen der in Fig. 1 dargestellten Teile.

Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch das mit der Filterscheibe versehene Mundstück.

Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen zwei verschiedene Arten der Anbringung der Filterscheibe im Mundstück.

Fig. 6 zeigt die Anbringung der Filterscheibe in einer Zigarettenspitze, und

Fig. 7 veranschaulicht, wie das Zigarettenpapier mit dem mit der Filterscheibe versehenen Mundstück verbunden wird.

Um die Filterscheibe α in das Mundstückrohr b einzubringen, wird das Rohr b in eine Aussparung eines Ständers c eingesetzt, und die Filterscheibe α wird auf das Ende des Rohres δ aufgelegt. Der Klemmkörper, welcher in vorliegendem Falle durch einen geschlossenen Pappring d gebildet wird, wird auf das abgesetzte Ende e eines Stempels f aufgesetzt und durch den Stempel gegen die Filterscheibe α gedrückt. Beim Eindrücken des Klemmringes d und der Filterscheibe a in das Rohr b wird auf die in der Aussparung des Ständers c liegende Filterscheibe ein Ring g mit der Hand aufgedrückt, so daß beim Umlegen des Randes der Filterscheibe α dieser glattgehalten wird. Der beim Eindrücken in das Rohr b umgelegte Rand h legt sich über die Außenfläche des Ringes d und wird nach dem Einschieben der Filterscheibe in das Rohr b zwischen der Innenfläche des letzteren und der Außenfläche des Klemmringes d festgehalten. Damit die Filterscheibe an einer bestimmten Stelle des Rohres b angebracht wird, liegt das Rohr b mit seinem unteren Ende in einer ringförmigen Nut c¹ des Ständers c. Nach der Tiefe dieser Nut richtet sich der Abstand, in welchem die in das Rohr b eingedrückte Filterscheibe von dem Ende des Rohres sich befindet.

Da die Filterscheibe mit Hilfe des Klemmringes in das Mundstückrohr eingepreßt wird, so ist sie in der Querrichtung des Rohres fest ausgespannt, während anderseits aber der äußere Rand der Scheibe zwischen dem Klemmring und dem Rohre sicher festgehalten wird, so daß die Filterscheibe sich in dem Rohre nicht verschieben oder herausfallen kann.

Die Filterscheibe kann natürlich an jeder

beliebigen Stelle des Rohres angebracht sein, und zwar richtet sich dies nur danach, wie tief sie durch den Stempel β f in das Rohr eingeschoben wird.

Da bei der beschriebenen Befestigung der Filterscheibe das Material derselben nicht versteift zu werden braucht, so kann die Filterscheibe auch aus aufsaugendem Material

ίο bestehen, wodurch ihre Wirksamkeit erhöht wird. Die Anwendung von irgendwelchem Klebstoff zur Befestigung der Filterscheibe ist unnötig.

Um mit einem in der beschriebenen Weise mit der Filterscheibe versehenen Mundstück eine Zigarette herzustellen, wird das Mundstück auf das abgesetzte Ende j¹ (Fig. 7) eines Stabes j aufgesetzt, und die Papierhülse wird übergestreift und mit dem Mundstück verklebt. Nachdem der Tabak in Pergamentpapier gerollt ist, wird er mit dem Pergamentpapier in die Papierhülse eingeführt und dann das Pergamentpapier herausgezogen. Der Tabak dehnt sich dann aus und befestigt das Mundstück noch sicherer in der Papierhülse, da das Mundstück einen kleineren inneren Durchmesser hat als die Papierhülse und daher der sich ausdehnende Tabak das Bestreben hat, das Mundstück aufzuweiten und dicht an die Papierhülse anzulegen.

Die Klemmvorrichtung zum Festhalten der Filterscheibe braucht nicht unbedingt die Form eines geschlossenen Ringes zu besitzen, sie kann auch z. B. durch einen geschlitzten Ring oder einen im Querschnitt geeignet gestalteten Körper gebildet werden. Ebenso können auch zwei Rohre verwendet werden, von denen das eine in dem anderen liegt und welche die Filterscheibe zwischen sich festhalten.

Fig. 4 veranschaulicht eine mit dem in Fig. 3 dargestellten Mundstück hergestellte

Zigarette, und Fig. 5 zeigt eine andere Zigarette, bei welcher das Mundstück mit zwei Filterscheiben, die in einem gewissen Abstand voneinander angebracht sind, ausgerüstet ist. Der Raum zwischen den beiden Filterscheiben kann, wenn gewünscht, auch mit irgendeinem aufsaugenden Material ausgefüllt sein. Fig. 6 zeigt eine Zigarettenspitze mit in dieselbe eingebrachter Filterscheibe.

Die Erfindung kann natürlich auch auf andere Rauchgeräte als beschrieben angewendet werden, so kann z. B. die Filterscheibe durch Reibung mit Hilfe des Klemmkörpers in dem Rohre einer Pfeife befestigt werden, wo sie dann zweckmäßig in der Nähe des Mundstückes anzubringen ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Zigarettenmundstück 0. dgl. mit Filterscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Mundstückrohr eine als Filter dienende biegsame Scheibe durch einen Klemmring befestigt ist, welcher den flanschartig umgebogenen Rand der Scheibe gegen die Innenfläche des Mundstückrohres drückt.

2. Verfahren zur Herstellung des Zigarettenmundstückes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring, auf dem abgesetzten Ende eines kolbenartigen Werkzeuges sitzend, zusammen mit der quer über den Klemmring bzw. vor die Öffnung des Mundstückes gelegten Filterscheibe in das Mundstück eingeschoben wird und beim Herausziehen des Werkzeuges durch die Reibung zwischen dem Mundstückrohr, dem umgebogenen Rand der Filterscheibe und dem Klemmring die Filterscheibe und der Ring in dem Rohre zurückbleiben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.