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Die Erfindung bezieht sich auf eine transportable Hebevorrichtung für Grosstiere zur Erleichterung bzw.
Ermöglichung veterinärmedizinischer Behandlung.
Bekanntlich kommt es bei Erkrankung häufig vor, dass das Tier festliegt und aus eigener Kraft nicht mehr aufstehen kann. Da eine Heilung eines solchen festliegenden Tieres ausser von der medikamentösen Behandlung auch vom Zeitpunkt des Aufstehens abhängig ist, muss danach getrachtet werden, dem Tier möglichst bald technisch zum Aufstehen zu verhelfen. Dies geschah bisher zumeist so, dass mehrere Männer versuchten, das Tier zu heben. Abgesehen davon, dass Grosstiere häufig 500 bis 700 kg schwer sind und daher eine händische
Anhebung eines solchen Tieres von vorneherein problematisch ist, kann das Tier auf diese Weise nur kurzzeitig im stehenden Zustand gehalten werden. Das angestrebte Ziel, das Tier so lange zu halten, bis es wieder aus eigener Kraft stehen kann, ist daher auf diese Weise nicht erreichbar.
Es wurden daher bereits zahlreiche technische Hilfsmittel, wie Kettenflaschenzüge und elektrische
Treibstöcke vorgeschlagen. Ein Treibstock hat gleichfalls den bereits erwähnten Nachteil, dass das Tier zwar gehoben, aber nicht im Stehen erhalten werden kann. Kettenflaschenzüge erweisen sich in der Praxis nicht brauchbar, weil sie zumeist bei der gebräuchlichen Stallbauweise nicht anbringbar sind und weil der am
Flaschenzug befestigte Gurt, welcher um den Bauch des Tieres geführt ist, nur einen Angriffspunkt bietet. Es besteht daher die Gefahr, dass das Tier nach vorne oder hinten aus dem Gurt herausfällt. Abgesehen davon gestattet es diese Hebeweise nicht, das Tier je nach Bedarf vorne oder hinten mehr anzuheben.
Die üblichen Beschlagstände, in die das Tier eingeführt und dort z. B. zwecks Hufbeschlages, gehalten wird, sind für den eingangs erwähnten Zweck unverwendbar, da diese Beschlagstände ortsfeste Konstruktionen bilden, in die das Tier eingeführt werden muss und die daher nicht zum auf dem Boden liegenden Tier gebracht werden können. Selbst wenn man diese Beschlagstände transportabel ausbilden wollte, so wären die bekannten
Konstruktionen durch die oft sehr kleinen Stalltüren nicht durchzubringen.
Die Erfindung geht aus von einer auf die Patentinhaber zurückgehenden, nicht vorveröffentlichten
Konstruktion einer transportablen Hebevorrichtung für Grosstiere, welche ein auf dem Boden ruhendes, das Tier überbrückendes Gestell aufweist, an welchem oberhalb des Tieres zwei Winden gelagert sind, die unabhängig voneinander durch tiefer angeordnete Kurbeltriebe mit Sperrklinken bedienbar sind und an deren jeder den Bauch des Tieres untergreifende biegsame Gurten od. dgl. befestigt sind, wobei das Gestell aus zwei Stirnteilen in
Form eines verkehrt stehenen U und horizontalen Verbindungsstücken besteht, die an Fortsätzen der Stirnteile lösbar befestigt sind.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, ein solches zerlegbares Gestell so zu konstruieren, dass einerseits die Winden leicht bedienbar sind, anderseits die Zerlegbarkeit des Gestells durch die Verbindung der Kurbeltriebe mit den Windenwellen nicht beeinträchtigt wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Windenwellen mit senkrecht zur Längsachse des Tieres verlaufenden Achsen auf den aus der Ebene jedes Stirnteiles nach innen vorstehenden Fortsätzen gelagert sind und, wie an sich bekannt, mit den seitlich an den Stirnteilen befestigten Kurbeltrieben, die vorzugsweise zu den Windenwellen parallele Achsen haben, durch Untersetzungsgetriebe bildende Kettenräder und Rollenketten verbunden sind.
Durch diese Anordnung wird nicht nur der Vorteil erzielt, dass durch die senkrecht zur Längsrichtung des Tieres gerichteten Windenachsen Vorderende und Hinterende des Tieres mittels der beiden unabhängig voneinander bedienbaren Winden verschieden hoch angehoben werden können, so dass das Tier genau in der gewünschten Stellung auch für längere Zeit gehalten werden kann, sondern es wird auch die Zerlegbarkeit des Gestells durch das Untersetzungsgetriebe, insbesondere die Rollenketten, nicht beeinträchtigt. Das gesamte Untersetzungsgetriebe jeder Windenwelle ist ja an dem jeweils zugehörigen Stirnteil angeordnet und es muss daher die Rollenkette nicht gelöst werden, wenn die Verbindungsstücke von den Fortsätzen der Stirnteile gelöst werden. Um dennoch eine Nachspannung der Rollenkette zu ermöglichen, z.
B. wenn diese im Laufe der Zeit gedehnt worden ist, ist gemäss einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung der Abstand zwischen der Welle jedes Kurbeltriebes und der Windenwelle durch ein z. B. von einer Stellschraube gebildetes Spannglied einstellbar.
Das Gestell, welches in die beiden U-förmigen Stirnteile und die Verbindungsstücke leicht zerlegbar ist, ist daher im zerlegten Zustand leicht transportierbar, so dass das Gestell auch durch enge Stalltüren ohne Schwierigkeiten zum kranken Tier transportiert werden kann. Dort ist das Gestell mit wenigen Handgriffen aufstellbar, wobei lediglich die Verbindungsstücke an den Fortsätzen befestigt zu werden brauchen, worauf das Gestell bereits steif steht. Diese Arbeiten können ebenso wie die Anhebung des Tieres durch eine Person allein durchgeführt werden, während zur Anhebung von Grosstieren mit den bekannten Vorrichtungen zumeist mehrere Personen nötig waren.
Seitlich an einem Gestell befestigte Kurbeltriebe, die über Untersetzungsgetriebe auf Windenwellen wirken, sind an sich bekannt. Bei diesen bekannten Konstruktionen handelt es sich jedoch um ortsfeste Beschlagstände, die aus den erwähnten Gründen für die Anhebung kranker Tiere nicht verwendet werden können.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Hebevorrichtung, teilweise im Schnitt, während Fig. 2 die Hebevorrichtung in Draufsicht und Fig. 3 in Stirnansicht zeigt. Fig. 4 zeigt ein Detail der Lagerung der Kurbeltriebwelle, während Fig. 5 die Lagerung der Windenwelle im Detail zeigt.
Das Gestell der Hebevorrichtung (Fig. l, 2,3) weist zwei rahmenartige Stirnteile--l--aus miteinander
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verschweissten Rohren auf, deren jeder vertikale Steher aufweist, die auf dem Fussboden aufruhen. Die Stirnteile - l-sind in einem Abstand voneinander angeordnet, welcher der Länge des Tieres von der Schulterpartie bis zum Schwanzansatz entspricht. Jeder Stirnteil --1-- weist von Rohren mit quadratischem Querschnitt gebildete Fortsätze --2-- auf, in denen ebenfalls Quadratquerschnitt aufweisende Verbindungsrohre-3mit ihren Enden längsverschiebbar, aber feststellbar geführt sind.
Die Fixierung erfolgt durch einander entsprechende Löcher in den Fortsätzen --2-- und den Verbindungsrohren-3-, durch die Bolzen - durchgesteckt sind, die gegen Herausfallen durch an den Stirnteilen --1-- befestigte Ketten - gesichert sind. Die Fortsätze --2-- sind gegen die Stirnteile-l-durch angeschweisste Rahmenstreben --4-- abgesteift. Damit das Gestell auch im Bodenbereich die nötige Steifigkeit erhält, sind Fussstreben --5-- vorgesehen, die an den Stehern der Stirnteile-l-durch Schrauben-38-lösbar befestigt sind. Höhe, Länge und Breite des Gestells sind so bemessen, dass es das strichliert dargestellte Tier, z. B. eine Kuh, brückenartig überragt, so dass das Tier auch im angehobenen Zustand bequem unter dem Gestell Platz findet.
Jeder Steher trägt unten eine auf dem Fussboden --1'-- aufruhende Platte --6--.
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bzw. 50-angetrieben wird. Jeder Kurbeltrieb weist hiezu ein Kettenrad-28- (Fig. 4) auf, das auf die Welle --9-- des Kurbeltriebes aufgeschweisst ist. Die Welle --9-- ist mittels Distanzscheiben --16-- in einer Führung --24-- gelagert, die ihrerseits an einem Spannwinkel --7-- mit L-Profil angeschweisst ist. Der Spannwinkel --7-- umgreift hiebei eine Spannwinkelhalterung--8--, die am Steher--l--des Rahmenteiles angeschweisst ist.
Der Spannwinkel --7-- wird an der Spannwinkelhalterung --8-- durch
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betätigt, so dass die Ketten --39-- angehoben werden und unter Vermittlung der Gurten --40-- mit geringem physischem Kraftaufwand durch ein bis zwei Personen das Tier bis zu jeder gewünschten Höhe angehoben werden kann. Die Zweipunktaufhängung ermöglicht es, das Tier auszuwägen und je nach Wunsch das Kopfende oder das Schwanzende des Tieres höher zu stellen bzw. beide Enden auf gleicher Höhe zu halten. Da
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--39-- im(je zwei Stirnteilen zwei Verbindungsrohre--3--und zwei Fussstreben --5--), die leicht voneinander trennbar sind, können diese Einzelteile bei nicht gebrauchter Vorrichtung platzsparend untergebracht werden.
Sie ist dadurch auch leicht durch jede Stalltüre zu transportieren. Dennoch ist die Vorrichtung leicht in wenigen Minuten wieder aufstellbar und infolge ihres geringen Gewichtes und ihrer baulichen Einfachheit durch jedermann bedienbar. Durch das Verhältnis der Durchmesser der Kettenräder --27 und 28-- lässt sich jedes gewünschte Untersetzungsverhältnis erzielen, so dass eine schonende und dabei kraftsparende Anhebung auch sehr schwerer Tiere möglich ist. Da die einzelnen Tiere des Gestells sich
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gegenseitig abstützen, kann mit einem verhältnismässig schwachen Gestell das Auslangen gefunden werden, welches das auf dem Boden liegende Tier überbrückt, so dass Kopf- bzw.
Schwanzende zwischen den Stehern der Rahmenteile--l--zu liegen kommen. Stellringe --13-- mit Stellmuttern --29-- auf den Windenwellen --12-- (Fig. 5) verhindern, dass sich die Windenwellen relativ zu den Lagern--11--verschieben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Transportable Hebevorrichtung für Grosstiere zur Erleichterung bzw. Ermöglichung veterinärmedizinischer Behandlung, mit einem auf dem Boden aufruhenden, das Tier überbrückenden Gestell, an welchem oberhalb des Tieres zwei Winden gelagert sind, die unabhängig voneinander durch tiefer angeordnete Kurbeltriebe mit Sperrklinken bedienbar sind und an deren jeder den Bauch des Tieres untergreifende biegsame Gurte od.
dgl. befestigt sind, wobei das Gestell aus zwei Stirnteilen in Form eines verkehrt stehenden U und horizontalen Verbindungsstücken besteht, die an Fortsätzen der Stirnteile lösbar befestigt sind, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass die Windenwellen (12) mit senkrecht zur Längsachse des Tieres verlaufenden Achsen auf den aus der Ebene jedes Stirnteiles (1) nach innen vorstehenden Fortsätzen (2) gelagert sind und, wie an sich bekannt, mit den seitlich an den Stirnteilen befestigten Kurbeltrieben (49,50), die vorzugsweise zu den Windenwellen parallele Achsen (9) haben, durch Untersetzungsgetriebe bildende Kettenräder (27,28) und Rollenketten (48) verbunden sind.
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