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Absatzstück für einen Unterschenkel-Gipsverband
Die Erfindung betrifft ein Absatzstück für einen Unterschenkel-Gipsverband ("Gehgips"), mit einem etwa absatzförmigen Teil, welcher an seinem der Lauffläche abgewandten, bei normalem Gebrauch oberen Ende eine Höhlung und zwei zur Verankerung in der Sohlenfläche des Gipsverbandes dienende, etwa in der Ebene der Sohlenfläche verlaufende und sich in entgegengesetzten Richtungen vom absatzförmigen Teil weg erstreckende, etwa plattenförmige Absätze aufweist.
Bei Unterschenkelbrüchen u. dgl. wird, wenn möglich, ein sogenannter"Gehgips"angelegt, der es dem Patienten erlaubt, zu gehen. Da die Bewegungsfähigkeit des verletzten Beines beschränkt ist und der grösste Teil des Fusses gewöhnlich mit eingegipst ist, muss an den Gehgips unten ein Ansatz angebracht werden, der ein Schwenken des Fusses als Ersatz für die übliche Abrollbewegung des unbehinderten Fusses beim Gehen ermöglicht.
Es ist bekannt, zu diesem Zweck unten in den Gehgips einen Metallbügel oder ein ausgehöhltes Absatzstück aus Gummi oder gummiähnlichem Werkstoff einzugipsen. Beides hat jedoch gewisse Nachteile. Ein Metallbügel ist unbequem, verursacht beim Gehen ein erhebliches Geräusch und beschädigt leicht Fussböden u. dgl. Die bekannten Absatzstücke aus Weichgummi sind schwer und umständlich einzugipsen, sie gewährleisten ausserdem oft nicht den für die Vermeidung von Beschädigungen des Gipsverbandes erforderlichen Abstand zwischen Unterseite des Gipsverbandes und dem Fussboden, und sie erschweren unnötig die aus orthopädischen Gründen erwünschte Auswärtsdrehung des verletzten Beines während des Gehens. Schliesslich sind auch die Abriebeigenschaften von Weichgummi ungenügend, so dass das Absatzstück vorzeitig unbrauchbar wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden. Dies wird bei einem Absatzstück der eingangs genannten Art gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der absatzförmige Teil und die beiden Ansätze aus einem starren Spritzgussteil bestehen, dessen Hohlraum mindestens eine vom offenen Ende zum laufflächenseitigen Ende verlaufende, den Hohlraum unterteilende Rippe enthält. Vorzugsweise sind mindestens zwei sich kreuzende Rippen vorgesehen. Es können beispielsweise mindestens je zwei in Längs-und Querrichtung des Absatzstückes verlaufende Rippen vorhanden sein.
Der starre Spritzgussteil kann leicht und trotzdem mechanisch sehr fest ausgeführt werden. Durch die Rippen im Hohlraum des absatzförmigen Teiles und die dadurch gebildeten Kammern lässt sich das Absatzstück sehr leicht eingipsen : Wenn man es nämlich auf die Unterseite eines feuchten Gipsverbandes drückt, so bleibt der leichte Spritzgussteil dort im Gegensatz zu den bekannten schweren Weichgummiteilen haften, was sowohl durch die Haftung zwischen den Rippen und dem etwas in die Hohlräume eindringenden Gips als auch durch eine Art Saugnapfwirkung zu erklären ist. Der behandelnde Arzt hat also praktisch beide Hände zum Arbeiten frei.
Gemäss einer wichtigen Ausgestaltung der Erfindung verjüngt sich die Dicke der Ansätze in Richtung auf ihre Ränder stetig, vorzugsweise bis zu einer schneidenartigen Kante. Die Ansätze sind also im Vergleich zum Stand der Technik verhältnismässig dünn und verjüngen sich zu den Rändern hin,
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während die Ansätze des bekannten Absatzstückes senkrechte Randflächen erheblicher Dicke (z. B.
5 mm) aufweisen müssen, da sonst wegen des weichen Materials nicht die erforderliche Festigkeit gewährleistet ist.
Durch die dünnen, sich verjüngenden Ansätze des erfindungsgemässen Absatzstückes wird das Eingipsen noch zusätzlich erleichtert, und ausserdem erreicht man noch den wesentlichen Vorteil, dass sich ein grösserer Abstand zwischen der Lauffläche des Absatzstückes und der Unterseite des Gipsverbandes ergibt. Dies wird erreicht, ohne dass die Höhe des Absatzstückes gemäss der Erfindung grösser zu sein braucht als die des bekannten Absatzstückes. Ein grosser Abstand zwischen Unterseite des Gipsverbandes und Lauffläche ist erwünscht, um Beschädigungen des Gipsverbandes nach Möglichkeit zu vermeiden.
Der Spritzgussteil kann z. B. aus Polystyrol bestehen. Die Lauffläche wird vorzugsweise durch einen mit dem Spritzgussteil verbundenen Absatzfleck aus elastischem, abriebfestem und rutschfestem Material, vorzugsweise einem Polyurethan-Kunststoff, gebildet.
An den Absatzfleck können Verbindungszapfen angeformt sein, die in entsprechende Ausnehmungen im absatzförmigen Teil des Absatzstückes reichen. Man kann dann nötigenfalls den Absatzfleck ohne Schwierigkeiten erneuern.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Lauffläche wesentlich kleiner als bei den bekannten Weichgummi-Absatzstücken. Vorzugsweise soll die Lauffläche etwa die Grösse eines normalen Damenabsatzes, z. B. zirka 35 x 40 mm, haben. Hiedurch wird das Auswärtsdrehen des verletzten Fusses beim Gehen erleichtert, ohne dass die Standfestigkeit und die Rutschfestigkeit der gegebenenfalls profilierten Lauffläche leiden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben, es zeigen : Fig. 1 eine Draufsicht auf die Unterseite eines Absatzstückes gemäss der Erfindung ; Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Absatzstückes ; Fig. 3 eine Draufsicht auf die Oberseite des Absatzstückes gemäss den Fig. 1 und 2 ; Fig. 4 eine
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aus einem Polystyrol-Spritzgussteil und einem Polyurethan-Absatzfleck --12--. Der Absatzfleck hat vier angeformte Zapfen-15--, die in entsprechende Ausnehmungen des Spritzgussteiles-10- eingreifen.
Der Spritzgussteil --10-- besteht aus einem absatzförmigen Teil--14--und zwei sich in entgegengesetzten Richtungen von diesem weg erstreckenden, etwa plattenförmigen Ansätzen --16, 18--. Im Inneren des hohlen Spritzgussteiles --10-- sind integrale Längs-und Querrippen --20-- gebildet, die eine doppelte Funktion erfüllen : Erstens dienen die Rippen zur Versteifung des Spritzgussteiles und zweitens zur Erleichterung des Anbringens des Absatzstückes am Gipsverband.
Drückt man nämlich das Absatzstück mit der in Fig. 3 sichtbaren offenen Seite in den weichen Gips, so haftet der Gips, der etwas in die Hohlräume zwischen den Rippen dringt, an letzteren und ausserdem wirken die Hohlräume wie Saugnäpfe, so dass das Absatzstück, das ja verhältnismässig leicht ist, am Gipsverband haften bleibt und der behandelnde Arzt es beim weiteren Aufwickeln von Gipsbinden nicht festzuhalten braucht.
Das Absatzstück wird, wie üblich, dadurch verankert, dass die Ansätze--16, 18-- in den Gipsverband eingewickelt werden. Bei dem Absatzstück gemäss der Erfindung ist dies sehr einfach, da die Ansätze sich zu ihren Rändern hin stetig verjüngen und in mehr oder weniger scharfe Kanten auslaufen.
Bei den bekannten Absatzstücken war das Anbringen aus mehreren Gründen wesentlich umständlicher : Erstens mussten die bekannten Absatzstücke aus Weichgummi wesentlich schwerer und massiver ausgeführt werden, wie der in Fig. 1 und 2 gestrichelt eingezeichnete Umriss eines bekannten Absatzstückes zeigt. Das bekannte Absatzstück hatte nur einen relativ grossen Hohlraum--22--und
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auch der Abstand der Unterseite des fertigen Gipsverbandes von der Lauffläche wesentlich geringer und daher die Gefahr von Beschädigungen des vorderen Teiles des Gipsverbandes wesentlich grösser als beim Absatzstück gemäss der Neuerung.
Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, hat der Absatzfleck-12--, dessen Unterseite, wie dargestellt, profiliert sein kann, etwa die Grösse eines normalen Damenschuhabsatzes, während der in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnete Absatzteil-12'--des bekannten Absatzstückes die Grösse eines Herrenabsatzes hatte. Die kleinere Lauffläche des Absatzstückes gemäss der Erfindung hat den Vorteil,
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dass die während des Gehens erwünschte Auswärtsdrehung des verletzten Beines wesentlich leichter ist als bei dem bekannten Absatzstück, das eine wesentlich grössere Auflagefläche hat, die dazu noch aus Weichgummi besteht. Der Ersatz von Weichgummi durch einen rutschfesten und abriebfesten Kunststoff, wie ein Polyurethan, hat ausserdem den Vorteil, dass eine wesentlich grössere Standfestigkeit erreicht wird.
Das Absatzstück gemäss der Erfindung hält also ohne weiteres sechs bis acht Wochen, also während der ganzen normalen Verweildauer des Gipsverbandes.
Die Ansätze-16, 18- sind vorzugsweise mit kleinen kegelförmigen Warzen --24-- versehen, die an Stelle der bekannten leistenförmigen Erhöhungen eine bessere Verankerung des Absatzstückes im Gipsverband gewährleisten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Absatzstück für einen Unterschenkel-Gipsverband (Gehgips) mit einem etwa absatzförmigen Teil, welcher an seinem der Lauffläche abgewandten, bei normalem Gebrauch oberen Ende eine Höhlung und zwei zur Verankerung in der Sohlenfläche des Gipsverbandes dienende, etwa in der Ebene der Sohlenfläche verlaufende und sich in entgegengesetzten Richtungen vom absatzförmigen Teil weg
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absatzförmige Teil (14) und die beiden Ansätze (16, 18) aus einem starren Spritzgussteil (10) bestehen, dessen Hohlraum mindestens eine vom offenen Ende zum laufflächenseitigen Ende verlaufende, den Hohlraum unterteilende Rippe (20) enthält.
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