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Schuhsohle aus Kautschuk oder ähnlichem Werkstoff Die Erfindung soll
.die Aufgabe lösen helfen"einen ,Schuh zu schaffen, der den Fuß des Kulturmenschen
stützt, ohne -die natürliche Abwicklung des Fußes zu hindern, ihm also die volle
Bewegungsfreiheit läßt. Dadurch wird die volle Leistungsfähigkeit der Muskeln, Bänder,,
Knochen usw. erzielt, denn die Möglichkeit der Betätigung dieser Fußteile unter
natürlichen Voraussetzungen stärkt diese und macht si.e widerstandsfähig, so daß
Fußkrankheiten, wie Platt-, Spreizfuß u. dgl., ummöglich sind.
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Die .erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe trägt der Tatsache Rechnung,
daß der Fuß aus Abschnitten. besteht, denen verschiedenartigste Aufgaben zufallen.
Die hauptsächlichsten Fußabschnitte sind Ferse, Gelenk, Ballen und Zehen. Den Verrichtungen
dieser Fußteile ,entsprechen die zur Lösung jener Aufgabe zusammenwirkenden Maßnahmen
.der Erfindung.
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Die Anwendung von Unterstützungen, Polsterungen u. dgl, an: dieser
oder jener Stelle des Fußes. führt-nur dann zum Erfolg, wenn die getroffene Maßnahme
das Ganze berücksichtigt; wenn ,z. B. lediglich unter der Sprengung der Laufsähle
eine bis zum Boden reichende ställcnartige Unterstützung vorgesehen ist, so biegt
diese die von den elf Knochen des Fußes gebildete Kette (Längsgewölbe) an der unterstützten
Stelle naturwidrig durch und schädigt dadurch den Fuß. Im Gegensatz hierzu faßt'die
Erfindung bekannte und neue Maßnahmen zu gegensei-'tigem Zusammenwirken zu dem eingangs
angegebenen Ziel zusammen.
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Diese Maßnahmen finden zum Teil an der Innen-, zum andern Teil an
der Außenseite der Laufsohle des Schuhes Anwendung. Sie sind zu folgender Zusammenstellung
vereintig t: Die Schuhsohle ist auf ihrer Innenseite wie folgt aufgebaut, sie hat
i. in düm Fersenteil ein zur Aufnahme der Ferse dienendes hohlgewölbtes Bett über
dem Absatz, a. in der Sprengung, d. h. in dem mittleren Gewölibebogen (Mittelgelenk),
.eine unterteilte Gelenkstütze, 3. im Quergewölbe einen entsprechend diesemGe-%völbe
ausgebildeten unterteilten Unterstützungskörper und 4.. in dem Zehenteil einen elastischen
Polsterkörper.
Der Absatz ist mit elastischen Zellen versehen, die
einerseits den Fersenteil besonders stoßdäanpfend abstützen und anderseits eine
wesentliche Verringerung des Gewichtes bewirken.
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Außerdem sind über die ganze Innenfläche der .Sohle Lufthohlräume
schaffende Unter-. teilungen (Rillen) vorgesehen, die eine einwandfreie Durchlüftung
des Schuhes gewährleisten und die Biegsamkeit der Sohle erhöhen.
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An der Außenseite, ist im Gelenk des Längsgewölbes zwischen Absatz
und Ballenteil, genau der Plastik des Fußes entsprechend, eine Mehrzahl von äußeren
Unterstützungskörpern derartig angeordnet, daß sie das Fußgewölbe 'einwandfrei abstützen.
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Diese Schuhsohle stützt den. Fuß derart ab, daß die Beweglichkeit
aller Fußteile voll gewahrt bleibt, anderseits aber schädliche Veränderungen des
Fußes, wie Platt-, Spreizfußusw., unmöglich sind. Mit besonderem `'erteil wird diese
Sohle auch für Wendeschuhe verwendet. Die Machart dieser Schuhe und die dabei zur
Anwendung kommenden Werkstoffe erschweren das Anbringen von Gelenkunterstützungen
und Absätzen, weil durch das Wendeverfahren, der Schuh muß nach dein Annähen des
Schaftes im Bereich der weichen Laufsohle gewendet werden, ein Einbauen von Gelenkfedern
kaum möglich ist. Ein nachträgliches Anbringen dieser Gelenkfedern an dem weichen
Material ist ebenfalls schwierig.' Ein Anbringen des Absatzes ist aus den gleichen
Gründen nicht angängig, denn, wenn ein Absatz vorgesehen würde, müßte sich der Fuß,
da er keine Gelenkstütze hat, durchbiegon; die Folge wäre eine unerträgliche :1%Iüdigheit
und die Plattfußbildung. Um diesem Schuh ein schuhähnliches Aussehen zu geben, hilft
man sich mit niederen Peilen, die im -Fersenteil eingebaut werden. Dies ist aber
nur ein Notbeli@elf, der dazu führt, daß der Fuß auf de;m Keil nach .der Spitze
hin abrutscht, was ebenfalls zu Plattfußbildung führen kann, sicher eine solche
aber begünstigt. Diesen Nachteilen ist durch die Erfindung abgeholfen.
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-Aber auch bei anderen Macharten ist diese Sohle mit Vorteil anwendbar,
z. B. bei durch-, genähtem, gedoppeltem, geklebtem Schuhwerk usw. Auch für Schuhwerk
mit vulkanisierter Sohle empfiehlt sich die erfindungsgemäße Ausführung.
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Eine Sohle gemäß der Erfindung aus Kautschul; oder ähnlichem Werkstoff
ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Fig.
i die Kautschuksohle im Schnitt I-1 der Fig. 2, Fi.g. 2 dieselbe im Grundriß (Innenseite),
Fig. 3 den Querschnitt III--III der Fig. i und 2.
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Die Sohle besteht aus dem Absatz a, der Sprengungunterstützung b,
der Quergewölbe-Unterstützung c und der Spitzensprengung d.
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Der als Fersenbett hohlgewölbte Absatz a ist durch Hohlzellen i elastisch
und leicht ausgebildet.
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Die Sprengungunterstützung b besteht auf der Laufseite der Kautschuksohle
in bekamlter Weise aus quer laufenden Stollen 2 und auf der Oberseite aus einer
Gelenkstütze 3, die in Form von Kautschukkörpern besonders elastisch ausgebildet
ist, sowie aus der Fußquergewölibestütze q., die sich durch ihre Form in die natürliche
Wölbung der Fußsohle an dieser Stelle einpaßt und ebenfalls elastisch unterteilt
ist.
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Die Zehenunterstützung d besteht darin, daß, ausgehend von der beim
normalen Schuhwerk vorhandenen Spitzensprengung (Abstand vom Boden bis zur Spitze
der Laufsohle) die Sohlenspitzenpartie so durchgebildet ist, daß sie die zum natürlichen
Abrollen der Spitzenpartie erforderliche Wölbung erhält, so daß die Zehen bequem
gelagert sind und die zur naturgemäßen Greifbewegung erforderliche Lage haben. Die
Kautschuksohle ist bis herunter auf den Boden vervollständigt, bis sie flach aufliegt,
jedoch unter besonders elastischer Ausbildung durch die Wabenstruktur 5.
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Der stabile Absatz a bringt den Fuß in seine normale Lage und ergibt
in Verbindung mit der Außenunterstützung 2, der inneren Abstützung 3, der Quergewölbestfitze
q. und der elastischen Lagerung 5 des Zehenteils, im Gegensatz zu der bis jetzt
bekannten Form und Machart des Wendeschuhes, eine in jeder Hinsicht günstige Lagerung
des Fußes, wodurch die oben gerügten Mängel beseitigt sind.
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Die übrige dem Fuß zugekehrte Fläche der Kautschuksohle ist bis auf
.den Annährand 7 mit Lüftungsrinnen 6 versehen, um dein Fuß ein weiches, schmiegsames
Auflager zu bieten, die Durchlüftung zu begünstigen und das Gewicht zu verringern
sowie die innere Biegsamkeit der Sohle zu erhöhen, und zwar dies besonders in der
Gelenkpartie zur Ergänzung der Biegsamkeit der äußeren UnterstÜtzungskörper 2 -durch
diese innere Biegsamkeit zwecks Beseitigung der sonst beim Anheben der Ferse des
dabei mit Ballen und Zehen auf dem Boden stehenden Fußes in der Sohle auftretenden
Spannungen bzw. inneren Beanspruchungen.
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Durch das geschilderte Ineinandergreifen der Einzelwirkungen .der
beschriebenen und dargestellten Anordnungen wird die eingangs aufgestellte Aufgabe
gelöst. Wird die eine
oder andere ,dieser Anordnungen fortgelassen,
so läßt sich nicht die Bestwirkung erzielen.