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Schuh
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh mit einer aus Platten im wesentlichen gleicher Stärke ausgestanzten Laufsohle, z. B. aus Gummi, Leder od. dgl., die durch Wärmebehandlung, z. B.
Vulkanisation, über eine Zwischensohle, insbesondere aus Schaumstoff, z. B. Schaumgummi, mit dem
Schaft verbunden ist. Die Zwischensohle braucht sich dabei nicht über den gesamten Schuhbereich zu erstrecken ; sie kann im hinteren Bereich durch einen Holzabsatz od. dgl. ersetzt sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh der genannten Art vor allem hinsichtlich seiner Standfestigkeit zu verbessern, wenn er in seinem Gelenkbereich eine stärkere, zum Absatz führende Durchwölbung aufweist. Solche Schuhe, also insbesondere Damen-Strassenschuhe, haben ein gefälliges, leichtes Aussehen, jedoch eine geringe Standfläche, weil diese lediglich auf die in der Regel verhältnismässig kleine Auftrittsfläche des Absatzes und die ebenfalls kleine Auftrittsfläche der Sohle beschränkt ist.
Es ist übrigens bekannt, die Standfestigkeit von genähten Schuhen dadurch zu erhöhen, dass man der Laufsohle im Schuhgelenkbereich unter einer dort gewölbten Innensohle die Form eines sich nach unten und nach hinten verschmälernden Troges gibt, dessen Seitenwände zu den Seitenrändern der Innensohle hinaufreichen und dessen Grundfläche in derselben Ebene wie der vordere Teil der Laufsohle liegt, wobei der zwischen Innensohle und trogartigem Laufsohlenteil befindliche Raum mit einem unzusammendrückbaren Material ausgefüllt wird (s. USA-Patentschrift Nr. 2, 137, 459).
Derartige, nicht unter die eingangs genannte Schuhart fallende Ausbildungen sind aber vor allem deshalb nachteilig, weil die Laufsohle zwecks Bildung des trogartigen Teiles derselben entsprechend vorgeformt werden muss und auch die Einbringung des Füllmaterials zwischen Laufsohle und Innensohle umständlich und zeitraubend ist. Überdies wird durch den trogartigen Laufsohlenteil die Biegesamkeit des Schuhs beeinträchtigt.
Erfindungsgemäss weist bei Schuhen der eingangs genannten Art die Laufsohle eine durch einen Stanzschnitt hergestellte, sich in den Schuhgelenkbereich erstreckende, z. B. halbkreisförmige, Lasche auf, deren Bodenfläche mit der Laufsohle bündig ist, wobei die obere Fläche der Lasche mit der Zwischensohle verbunden ist. Die Lasche kann beispielsweise auch halbellipsenförmig oder vieleckig sein, doch empfiehlt es sich in allen Fällen, dass die Lasche ihre grösste Quererstreckung an ihrer Wurzel, also an der Stelle hat, an welcher sie mit der übrigen Laufsohle einstückig verbunden ist. Die Auftrittsfläche der Laufsohle ist also gegen den Absatz hin vergrössert, ohne dass dies bei der Benutzung des Schuhs ohne weiteres sichtbar wäre. Der Schuh behält also sein gefälliges Aussehen.
Durch die vergrösserte Auftrittsfläche wird aber nicht nur die Standfestigkeit erhöht, sondern auch die Gleitschutzsicherheit und Griffigkeit der Sohle, weil die im wesentlichen senkrechte oder nur leicht schräggeneigte hintere Kante der durch die Öffnung in der Laufsohle nach unten durchtretenden Zwischensohle in weiches Erdreich eindringt und den Schuh abstützt. Aber auch bei harter, glatter Bodenfläche stellt diese Kante eine zusätzliche Gleitsicherung sowohl nach hinten als auch nach den Seiten dar. Die Herstellung des erfindungsgemässen Schuhs ist sehr einfach, da die Lasche durch
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Angiessen der Zwischensohle mit letzterer direkt verbunden wird, wodurch sich jedes Einbringen von Füllmaterial oder zusätzlichen Zwischenteilen erübrigt.
In weiterer Ausbildung des Erfindungsgegenstandes kann im Bereich der Lasche eine Fussstütze angeordnet sein. Fussstützen dienen bekanntlich dazu, die Mittelfussknochen etwas nach oben anzuheben und abzustützen, wobei sie bei einfachem, in Massen fabriziertem Schuhwerk in der Regel nicht im Schuh selbst, sondern in einer Einlegesohle vorgesehen werden. Die Verbindung der Fussstütze mit dem Schuh ist aber dann unzuverlässig, weil die Einlegesohle nicht fest gegenüber dem Schuh gesichert ist. Bei Schuhen mit zwischen Absatz und Laufsohle entsprechend gewölbter Brücke ist übrigens eine richtige und zuverlässige Stützwirkung schon deshalb in Frage gestellt, weil in dem betreffenden Bereich zwischen dem Schuhwerk und der Bodenfläche keine Berührung zustandekommt.
Um den diesbezüglichen Unzukömmlichkeiten zu begegnen, hat man den die Brücke bildenden Schuhteil besonders verstärkt, beispielsweise in denselben starke Federn eingelegt, wobei man übrigens die Fussstütze mit der Sohle auch unmittelbar verbunden, also eine Einlegesohle überflüssig gemacht hat, doch verteuern derartige Massnahmen den Schuh ganz erheblich, weshalb sie für die Massenherstellung wohl nicht in Betracht kommen. Bei der erfindungsgemässen Ausbildung kann die Fussstütze unmittelbar in die Zwischensohle eingearbeitet werden, die sich in dem betreffenden Bereich durch den Ausschnitt in der Laufsohle bis auf die Lasche hinunter erstreckt, also entsprechende Stärke für die Unterbringung der Fussstütze aufweist.
Letztere kann sich dabei bis dicht an die Lasche erstrecken, ja an diese von oben her, in die Zwischensohle eingebettet, direkt anliegen. Durch die Lasche und den über dieser liegenden verstärkten Zwischensohlenteil ist also eine besonders gute Abstützung der Fussstütze gegen den Fussboden gewährleistet, da eben die Zwischensohle gleichsam eine bis zur Bodenfläche reichende Tragsäule darstellt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 ist eine Untersicht, Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemässen Schuhs.
Der Schuh, dessen Schaft mit--5--bezeichnet ist, weist einen verhältnismässig hohen Absatz einen eigentlichen Sohlenbereich--7--und einen gewölbten Schuhgelenkbereich--8-auf. Die Sohle besteht aus einer aus Platten im wesentlichen gleicher Stärke ausgestanzten Laufsohle
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Absatzes--6--reicht,Fig. 2 eine im eigentlichen Sohlenbereich leichte, im Schuhgelenkbereich jedoch starke Durchwölbung und Verformung aufweist. Der Absatz mag aus einem nicht dargestellten Absatzfleck aus besonderem Werkstoff und einem Holzfüllstück bestehen.
Alle genannten Teile sind mit dem Schaft --5-- über eine Zwischensohle--12--verbunden, die gemäss vorliegendem Ausführungsbeispiel ebenso wie die Laufsohle aus Gummi gebildet ist, u. zw. aus einer im Vulkanisations-Formverfahren hergestellten Treibmischung.
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auf, deren Bodenfläche mit der Laufsohle--9--bündig ist. Die vorne befindliche Wurzel--15-- dieser Lasche verläuft quer zur Längserstreckung des Schuhs etwa entlang eines Durchmessers des die Lasche begrenzenden Halbkreises und endet etwa 5 mm vor den seitlichen Sohlenrändern. Der Laschendurchmesser beträgt dabei etwa 100 mm, die Laschenlämre somit etwa 50 mm.
Die am fertigen Schuh in der Bodenfläche liegende Lasche löst sich also im Schuhgelenkbereich vom gewölbten Verlauf der Laufsohle, so dass an dieser Stelle die Zwischensohle bei -16-- aus der Laufsohlenöffnung nach unten heraustritt. In Fig. 2 ist die Lasche--13--von der Seite her über ihre volle Höhe sichtbar. Da jedoch die Lasche in eine entsprechende Vertiefung der Vulkanisationsform eingelegt wird und dieses Einlegen nicht immer genau erfolgt, wird die während der Vulkanisation flüssig werdende Zwischensohlenmischung an der Schnittkante der Lasche herunterfliessen, wodurch eine besonders gute Verbindung zwischen beiden Sohlenteilen stattfindet. Beim Gebrauch des Schuhs nutzt sich der bei
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aber auch so ausbilden, dass der Laschenrand leicht angehoben und von oben her von der Zwischensohlenmischung umflossen wird.
Hiedurch wird die Trennlinie zwischen Laschenrand und Zwischensohlenmischung aus der Auftrittsfläche nach oben herausgehoben und eine gute Verankerung der Schnittkante erzielt. Umgekehrt ist es möglich, den Laschenrand zum genauen Zentrieren der in die Form einzulegenden Sohle zu benutzen, wobei die Lasche mit dem Rand an die entsprechenden Formvertiefungen anschlägt. In diesem Fall ist, wie in Fig. 2 gezeigt, der Laschenrand voll sichtbar. Man kann sogar die Lasche gegenüber der Ausnehmung in der Form mit Übermass ausstanzen, so dass sie mit
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Vorspannung über ihre Schnittfläche an den entsprechenden Formwandungen anliegt.
Als Form kann man eine solche mit Grundplatte und Rahmen verwenden, wobei es sich dann empfiehlt, die Trennfuge, welche sich in bekannter Weise im Bereich der Unterseite der Plattenlaufsohle befindet, etwa in die Mitte des stehengebliebenen Laufsohlenteiles im Laschenbereich zu verlegen, so dass sie zuverlässig dichtend von diesem Randbereich der Laufsohle überdeckt wird. Man kann aber auch eine zweiteilige Form mit im wesentlichen senkrechter Mittelteilebene verwenden, die dann jedoch eine im Bereich der Zwischensohlenmischung liegende, kurze Trennfugenstrecke aufweist. Der hier auftretende Austrieb ist indessen so geringfügig wie der bei allen Vulkanisationsformen auftretende Austrieb an Spitze und Hacken und beeinträchtigt die Güte des Schuhs nicht.
In Fig. 1 und 2 ist gestrichelt die Fussstütze--17--eingezeichnet, die als besonderes Formbzw. Füllstück ausgebildet ist und nach dem Einlegen der Laufsohle in die Form auf diese gelegt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schuh mit einer aus Platten im wesentlichen gleicher Stärke ausgestanzten Laufsohle, z. B. aus Gummi, Leder od. dgl., die durch Wärmebehandlung, z. B. Vulkanisation, über eine Zwischensohle,
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Bodenfläche mit der Laufsohle (9) bündig ist, und dass die obere Fläche der Lasche (13) mit der Zwischensohle (12,16) verbunden ist.
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