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Antrieb für Hebezeuge
Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für Hebezeuge, insbesondere für Hebezeugfahrwerke und Hebezeugdiehwerke, bestehend aus mindestens einem Elektromotor und einer elektrisch betätigbaren Bremsvorrichtung, die sowohl durch einen mit dem Motorschalter gekoppelten Kontakt als auch durch einen zusätzlichen Schalter betätigbar ist.
Es sind schon viele Antriebsmöglichkeiten für Hebezeuge bekanntgeworden. Ein besonderes Problem bei Antrieben der Fahrwerke von Hebezeugen ist meist durch die verschiedenen Anforderungen an die Bremsvorrichtung gegeben.
Bei einer bekannten Ausführung ist vorgesehen, der vom Motor kommenden Antriebswelle eine mechanische Bremse zuzuordnen, deren Bremsbacken hydraulisch oder durch Magnetkraft gelüftet werden.
Dabei ist vorgesehen, dass die Schaltglieder des Motors und Bremslüftungsmagneten voneinander abhän- gig schaltbar sind, wobei bei eingeschaltetem Motor die Bremslüftungsgeärte angehoben werden und zugleich mit dem Ausschalten des Motors die Bremse auf die Antriebswelle einwirkt.
Bei dieser Ausführung ist ein genaues Anfahren, z. B. bei Laufkatzen genau über die zu hebende Last, mit grossen Schwierigkeiten verbunden ; um dennoch einigermassen genau den betreffenden Ort anfahren zu können, wird durch nur kurzes Einschalten des Motors stets die Bremswirkung aufgehoben und der Kran bzw. die Laufkatze um ein geringes Stück weiterbewegt. Durch diese immer wiederkehrenden Schaltvorgänge treten aber schon nach verhältnismässig kurzer Laufzeit Abnützungserscheinungen und Mängel sowohl an den Schaltvorrichtungen als auch an den Antriebsmotoren und den Bremsvorrichtungen auf.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, durch Anordnung von Zeitrelais den Eingriff der Bremsvorrichtung zeitlich zu verzögern, um so eine teilweise Fortbewegung des Fahrwerkes ohne Motorantrieb zu erreichen.
Ferner ist auch bekannt, eine Eldrobremsvorrichtung vorzusehen, die mittels eines Verzögerungsventils zeitverzögert in Eingriff gebracht wird. Aber diese Ausführungen brachten nicht den gewünschten Erfolg, zumal diese Einrichtung besonders bei kleinen Kränen relativ kompliziert und teuer ist.
Alle diese angeführten Bremsvorrichtungen, die eine lüftbare Bremse vorsehen, konnten keine besonderen Vorteile im Hebezeugbau bringen, da die gewünschten Fahrmöglichkeiten begrenzt waren und zudem die Bremsvorrichtungen einen komplizierten und teueren Aufbau zeigten.
Ferner ist auch eine beim Abschalten eines zusätzlichen Hauptschalters durch elektromagnetische Schaltmittel zwangsläufig gelüftete Drehwerksbremse für Drehkräne bekanntgeworden, die bei ausgeschaltetem Motor gelüftet ist. Die Lüftung der Bremse erfolgt also durch Öffnung des Hauptschalters. Bei dieser Ausführung bleibt die Bremse während der Arbeitspausen gelüftet, so dass bei Nichtbenutzung des Hebezeuges die Bremse dauernd gelöst ist und daher ein unkontrolliertes Inbewegungsetzen des Hebezeuges durch Windstösse, mutwillige Eingriffe usw. möglich ist.
Es ist hier keine Möglichkeit zur Feststellung der Bremse bei Nichtbetrieb des Hebezeuges geschaf-
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fen. Ausserdem entspricht eine derartige Anordnung kaum den üblicherweise geforderten Sicherheitsvor- kehrungen, da eine elektrisch betriebene Einrichtung z. B. bei Stromausfall sofort zum Stillstand kom- men sollte, was jedoch bei der Anordnung einer Bremsvorrichtung, die bei Erregung eines Magneten geschlossen wird, nicht erreicht werden kann.
Die Erfindung stellt sich nun zur Aufgabe, diese angeführten Nachteile zu vermeiden, was ihr da- durch gelingt, dass als Bremsvorrichtung eine an sich bekannte Bremse vorgesehen ist, die durch das
Schliessen des Bremsstromkreises lüftbar ist und der zusätzliche Schalter parallel zu dem mit dem Mo- torschalter gekoppelten Kontakt geschaltet ist.
Durch diese Ausgestaltung gelingt es, die Bremsvorrichtung auch nach dem Ausschalten des An- triebsmotors in Lüftstellung zu halten, ohne dass dabei der Brems-und Motorstromkreis gemeinsam aus- geschaltet werden müssen. Die mit dem Fahrwerk bzw. dem Drehwerk zu erreichende Stellung kann nun genau angefahren werden, ohne dabei den Motor bis zu dieser Stelle unter Spannung zu halten. Die not- wendigen Schaltvorrichtungen sind wesentlich geringer. Die Antriebs- und Bremsteile werden geschont und haben daher eine wesentlich längere Lebensdauer.
Um mit der bekannten Schaltung denselben Zweck zu erreichen, müsste stets der Hauptschalter be- tätigt werden, worauf der Motor- und der Bremsstromkreis unterbrochen wären. Sodann müsste der Mo- torschalter geöffnet werden, um zu verhindern, dass beim Wiederschliessen des Hauptschalters der Motor gespeist wird. Der endgültige gewünschte Standort des Hebezeuges könnte dann durch Schliessen des
Hauptschalters erreicht werden.
Bei der erfindungsgemässenAnordnung sind nur wenige Schaltkontakte erforderlich um den gleichen
Zweck wesentlich einfacher zu erreichen. Auf einfache Art und Weise kann somit erfindungsgemäss eine funktions-und unfallsichere Steuerung von Hebezeugen erreicht werden..
Zweckmässig ist dabei der erfindungsgemässe Vorschlag, dass eine Schaltvorrichtung mit drei
Schaltstellungen vorgesehen ist, wobei in der ersten Schaltstellung Motorschalter, mit diesem gekoppel- ter Schalter und zusätzlicher Schalter geöffnet sind, in der zweiten Schaltstellung der zusätzliche
Schalter geschlossen ist und in der dritten Schaltstellung Motorschalter, mit diesem gekoppelter Schalter und zusätzlicher Schalter geschlossen sind. Durch diese Ausgestaltung kann der ganze SchaltvorgangAusschalten bzw. Einschalten des Motors, Lüftender Bremsvorrichtung - mit einem Druckknopf erreicht werden. Diese Anordnung ist konstruktiv einfach und auch schaltungstechnisch leicht zu bewerkstelligen.
Weitere erfindungsgemässe Merkmale und besondere Vorteile werden an Hand der Zeichnungen in der nachstehenden Beschreibung noch näher erläutert, doch soll die Erfindung nicht auf die angeführten Beispiele beschränkt sein.
Fig. 1 zeigt schematisch den Antrieb einer Laufkatze bzw. den Antrieb eines Kranfahrwerkes ; Fig. 2 stellt einen Schaltplan für den Motor und die Bremseinrichtung dar ; Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einem Druckknopf und Fig. 4 die Anordnung der Schaltelemente hiezu ; Fig. 5 und 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel mit einem Schalthebel samt dem dazugehörigen Schaltplan.
Der Antrieb --1-- des Fahrwerkes besteht aus einem Elektromotor --2--, der mit einem Schwung- rad --3-- zusammenwirkt. Vor bzw. nach oder beidseitig einer Kupplung --4-- ist eine Bremsvorrichtung --5-- vorgesehen, die an der Antriebswelle --6-- bzw. an einer entsprechenden Bremstrommel angreift. Die Laufräder --6'-- sind auf Schienen --7-- geführt.
Fig. 2 zeigt schematisch dargestellt eine Schaltungsanordnung für den Antriebsmotor --2-- und den Lüftmagneten der Bremsvorrichtung-5--. DieZuleitung--8-- führt zu den Schaltgliedern --9, 10 und 11--, wobei die Schaltglieder --9 und 10-mechanisch miteinander verbunden sind, so dass jeweils bei eingeschaltetem Motor dieBremsbacken angehoben sind. Das Schaltglied ist zu dem Schaltglied --10-- parallelgeschaltet, wobei dieses Schaltglied --11-- unabhängig von der Schaltstellung der Schaltglieder-9 und 10-- betätigbar ist.
Wird nun der Motor abgeschaltet bzw. werden die Schaltglieder --9 und 10-- geöffnet, so fällt der Lüftmagnet in seine Ruhelage und die Bremsvorrichtung wirkt auf die Antriebswelle ein, so dass beim Einschaltvorgang das Fahrwerk fortbewegt und beim Öffnen des Schalters das Fahrwerk abgebremst wird.
Durch das zusätzliche, dem Schaltglied --10-- parallel zugeordnete Schaltglied --11-- kann nun die Bremsvorrichtung auch bei ausgeschaltetem Motor weiterhin ausser Eingriff gehalten werden. Daher kann das Fahrwerk ohne Motorantrieb mit der verbleibenden Restgeschwindigkeit zum gewünschten Ort gebracht werden, wobei nicht nur Stromkosten gespart werden, sondern auch eine längere Lebensdauer der Schaltvorrichtungen, des Antriebsmotors und der Bremsvorrichtung gewährleistet ist.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel zur Betätigung der Schaltglieder gezeigt, bei dem ein Druck-
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knopf --12-- vorgesehen ist, mit dem durch verschieden grosse Schaltwege verschiedene Schaltstellungen erreicht werden. Bei dieser Ausgestaltung ist für den Vor- und Rückwärtslauf des Fahrwerkes ein getrennter Druckknopf vorgesehen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind drei Schaltstellungen -- 0, I, II-- vorgesehen, die in Fig. 4 ausführlich gezeigt sind. Die Zuleitung --16-- führt zu den Schaltgliedern --13, 14 und 15--, welche mit Arbeitskontakten versehen sind. In der Ruhestellung des Druckknopfes --13-- sind die Schaltglieder --13, 14, 15--geöffnet.
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Zweck ist der Kontaktbügel --17-- mit einer Feder --19-- verbunden. Bei Weiterbewegen des Druck- knopfes-12-- in die Schaltstellung --II-- werden alle drei Schaltglieder --13, 14, 15-geschlossen, da der Kontaktbügel--17-- durch die Feder in seiner Stellung verbleiben kann.
Sobald die Schaltstel- lung-II--erreicht ist, läuft der Motor-M-an, und das Fahrwerk der Laufkatze oder des Kranes wird in Bewegung gesetzt. Wird nun der Druckknopf --12-- in die Stellung --1-- zurückgebracht, so setzt der
Motor --M-- aus, aber die Bremsvorrichtung --Br-- bleibt ausser Eingriff.
Erst nach vollständigem Auslassen des Druckknopfes --12-- wirkt die Bremsvorrichtung wieder auf die Antriebswelle ein. Um Material und Kosten zu sparen, wird man natürlich in der Praxis nur die Schaltglieder --13 und 15-vorsehen, die ja für eine einwandfreie Funktion genügen.
In den Fig. 5 und 6 ist eine Schaltvorrichtung -- 20-- dargestellt, mit der durch Bewegen eines Schalthebels --21-- die verschiedenen Schaltstellungen erreicht werden. In der Stellung --0-- ist der Motor --M-- ausgeschaltet und die Bremsvorrichtung --Br-- verhindert ein Verdrehen der Antriebswelle. In der Schaltstellung --1-- wird die Bremse gelüftet, der Motor bleibt jedoch ausser Betrieb.
Beim Weiterbewegen des Schalthebels--21-- wird die Bremseinrichtung durch die Anordnung einer Kontaktschiene --22-- dauernd ausser Eingriff gehalten. Zum Anfahren des Laufwerkes bzw. zum Einschalten des Antriebsmotors --M-- wird der Schalthebel --21-- in die Schaltstellung --II-- gebracht, wobei diese Schaltstellung --II-- bis zur Erreichung der erforderlichen Fahrgeschwindigkeit beibehalten wird.
Um das Fahrwerk langsam auslaufen zu lassen, wird der Schalthebel--21-- in die Stellung-I-zurückgebracht, worauf der Motor --M-- ausser Betrieb gesetzt ist und die Bremsvorrichtung weiterhin geöffnet bleibt. Erst bei Zurückschalten des Schalthebels --21-- in die Schaltstellung --0-- kommt das Fahrwerk völlig zum Stillstand. Die Zuleitung --23-- ist mit dem Schalthebel --21-- verbunden, so dass jeweils über den Schalthebel--21-- die Kontakte --24 und 25--der Stromkreis geschlossen wird.
Die Schaltstellung-I'und II'-entsprechen den Stellungen--I und II--, sind jedoch für den Rückwärtslauf des Fahrwerkes vorgesehen.
Selbstverständlich ist die erfindungsgemässe Schalteinrichtung auch für die Drehbewegung bei Kränen anwendbar.
Die erfindungsgemässe Schalteinrichtung bringt wesentliche Vorteile im Hebezeugbau, da die einfache Konstruktion und die Möglichkeit, auch schon bestehende Anlagen damit auszustatten, sowohl in den Werkstätten als auch auf Baustellen einen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt bringen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Antrieb für Hebezeuge, insbesondere für Hebezeugfahrwerke und Hebezeugdrehwerke, bestehend aus mindestens einem Elektromotor und einer elektrisch betätigbaren Bremsvorrichtung, die sowohl durch einen mit dem Motorschalter gekoppelten Kontakt als auch durch einen zusätzlichen Schalter betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Bremsvorrichtung eine an sich bekannte Bremse vorgesehen ist, die durch das Schliessen des Bremsstromkreises lüftbar ist, und der zusätzliche Schalter (11) parallel zu dem mit dem Motorschalter (9) gekoppelten Kontakt (10) geschaltet ist.