<Desc/Clms Page number 1>
Kennmarke für Tiere
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kennmarke für Tiere, bestehend aus einem Paar von flachen La- schen, die beiderseits der Befestigungsstelle am Tierkörper angeordnet sind, wobei die eine Lasche einen zu ihr quer vorragenden Dorn trägt, der aus einem Schaft mit rundem Querschnitt und einem endseitig verbreiterten scharfkantigen Kopf besteht, wogegen die andere Lasche eine scharfkantige Ausnehmung zur i frei drehbaren Aufnahme des Dornes aufweist, deren Durchmesser kleiner als jener des Kopfes, aber grö- sser als jener des Schaftes ist, wobei die Länge des Dornes so bemessen ist, dass ein seitliches Spiel zwi- schen den Laschen und der Befestigungsstelle am Tierkörper verbleibt.
Eine bekannte Kennmarke dieser Art weist eine kreisförmige Lasche auf, in deren Zentrum als Schaft ein hohler kreisrunder Dorn vorgesehen ist, dessen Ende sich nach aussen kegelig erweitert. Die zweite Lasche besteht ebenfalls aus einer kreisrunden Scheibe, mit einer zentralen Kreisöffnung zum Durchtritt des
Dornendes der andern Lasche, das nach dem Aufstecken noch zusätzlich nach aussen erweitert werden muss, um ein Herabfallen der zweiten Lasche mit Sicherheit auszuschliessen.
Die Handhabung dieser Kennmar- ke ist daher, nachdem sie zwei Arbeitsgänge und ein besonderes Verformungswerkzeug für das hohle
Schaftende benötigt, umständlich ; ausserdem ist die Beweglichkeit der beiden Laschen zueinander be- grenzt, weil die Kreisöffnung der zweiten Lasche nicht wesentlich grösseren Durchmesser als der Schaft der ersten Lasche aufweisen kann, u. zw. im Hinblick auf die Verformung des Endes dieses Schaftes.
Anderseits sind Kennmarken bekannt, die aus einem Paar von länglichen Laschen bestehen, wobei der Dorn bzw. die Ausnehmung nahe der Umfangskante im Abstand vom Schwerpunkt der Lasche liegt.
Auch bei solchen Kennmarken sind meist besondere Werkzeuge zur Herstellung der bleibenden Verbindung der Laschen notwendig.
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Kennmarken zu beseitigen und eine Kennmar- ke zu schaffen, die dauerhaft und wetterfest ist ; es soll dabei nur ein kleines Loch zur Anbringung der Mar- ke am Tier erforderlich sein und wenn die Marke einmal angebracht ist, soll sie am Tier nicht entfern- bar sein, so dass sie mehr oder weniger unlösbar oder nicht herausziehbar ist. Die Marke soll ferner so aus- gebildet sein, dass sie auf das Fleisch des Tieres keinen Druck ausübt und dass sie sich an Hindernissen nicht leicht verfangen kann, um zu vermeiden, dass das Tier sich selbst fängt bzw. bei seinen Bemühun- gen freizukommen, Gefahr läuft, sich selbst zu verletzen. Sie soll ferner in einem einzigen Arbeitsgang angebracht werden können.
Ausserdem muss sie leicht im Gewicht sein, so dass sie im Falle einer Ohrmarke kein Hängen des Ohrlappens hervorruft.
Gemäss der Erfindung ist die Kennmarke dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn bzw. die Ausnehmung in jeder Lasche, wie an sich bekannt, nahe ihrer Umfangskante im Abstand vom Schwerpunkt der Lasche angeordnet sind und dass die Laschen unter elastischer Materialdeformation miteinander verbindbar sind.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die beiden Laschen in an sich bekannter Wei- se längliche Form aufweisen und der Dorn bzw. die Ausnehmung nächst dem Laschenende angeordnet sind, wobei der Laschenquerschnitt vom Dorn bzw. der Ausnehmung weg gegen das freie Ende hin abnimmt, so dass bei parallelliegenden Laschenaussenflächen deren Innenflächen gegen das freie Ende divergieren.
Vorzugsweise weist der Kopf des Domes in an sich bekannter Weise einen an den kegeligen Teil anschlie- ssenden zylindrischen Teil auf.
Ein besonderer Vorteil der Marke nach der Erfindung besteht darin, dass dadurch, dass der Dorn und
<Desc/Clms Page number 2>
die Ausnehmung von der Mitte der Laschen in solchem Masse versetzt sind, dass die Laschen pendelartig frei herumschwingen können, um von Gegenständen, wie Zweigen, Ästen, Drähten od. dgl., an denen sich die Marke verfangen hat, freizukommen, in ganz geringem Masse die Gefahr besteht, dass sich das
Tier selbst fängt oder sich bei seinem Bemühen, wieder freizukommen, selbst verletzt.
Bei der vorzugsweisen Ausbildung der erfindungsgemässen Marke, bei welcher die Laschen länglich ausgebildet sind, wobei das Loch und derDorn zu einem Ende hin angeordnet sind, sind die Laschen leicht in der Lage herumzuschwingen oder sich auseinanderzuspreizen, um irgendeinen Gegenstand, an dem sich die Marke verhakt hat, freizugeben, wobei der Gegenstand einen Durchgang unter den Laschen fin- det.
Die gegen die freien Enden hin abfallend geformten Innenflächen der Laschen unterstützen dabei dieses Freikommen.
Die Marke gemäss der Erfindung ist vorzugsweise aus synthetischem plastischem Werkstoff hergestellt, wodurch die Marken als verhältnismässig leichte Gusskörper hergestellt werden, derart, dass sie in vertiefter oder erhabener Form jede gewünschte Nummer, Symbol oder Kennzeichen tragen. Ferner kann der Kunststoff jeden gewünschten Farbstoff enthalten, der der Marke eine Farbe verleiht, die nicht verbleichen oder abgerieben werden kann.
Eine Ohrmarke gemäss der Erfindung ist als Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen die Fig. l und 2 die den Dorn tragende Lasche in Vorder- und Seitenansicht, Fig. 3 einen Querschnitt der andern Lasche und Fig. 4 eine Vorderansicht zu Fig. 3.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel haben. die mit 11 und 12 bezeichneten Laschen eine allgemein längliche rechteckige Form und sind aus Polyamidkunststoff gegossen. Die Lasche 11 besteht in einem Stück mit einem aufrechten, mit einem Kopf 14 versehenen Dorn 13 in der Nähe eines ihrer Enden, also versetzt aus der Mitte der Lasche. Das dem Dorn 13 benachbarte Ende der Lasche ist konzentrisch zum Dorn gerundet. Der Kopf 14 des Dornes 13 ist mit einer scharfen Spitze versehen und hat einen kegeligen Teil, der über einen zylindrischen Teil vorragt.
Der zylindrische Teil des Kopfes bildet eine Schulter mit grösserem Durchmesser gegenüber dem Schaft ; der zylindrische Teil besitzt anschliessend an den kegeligen Teil eine scharfe Kante zum Ausstanzen eines Loches an der Befestigungsstelle.
Die Lasche 12 hat eine der Lasche 11 entsprechende Grösse und Form und weist eine Ausnehmung 15 in derselben Lage wie der Dorn 13 auf, wobei die Ausnehmung 15 den Dorn 13 aufnimmt, wenn der Kopf 14 des Dornes die Ausnehmung durchdringt. Die Ausnehmung 15 ist so bemessen, dass sie den Schaft des Dornes 13, der zylindrisch ist und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von etwas mehr als 3 mm aufweist, mit Spiel umgibt, wobei die Ausnehmung 15 an der Innenseite 17 der Lasche 12 scharfkantig ausgeführt ist.
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
te des Olies an.
Der Schaft des Dornes 13 ist so lang ausgeführt, dass der Ohrlappen nicht zwischen den Laschen zu- sammengedrückt gehalten wird. Da die eine Lasche mit Spiel auf dem Dorn sitzt, können beide Laschen leicht herumschwingen, mit dem Dorn als Achse. da die eine Lasche sich auf dem Dorn und der Dorn sich in der Ausnehmung im Ohrlappen dreht.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Schaft des Dornes eine Länge von etwa 9 mm, je- doch kann diese Länge je nach dem Verwendungszweck der Ohrmarke auch abgewandelt werden.
Der für die Marke verwendete Kunststoff ist genügend hart, um dem Dorn 13 die Steifigkeit zu geben, die erforderlich ist, den Dorn durch den Ohrlappen und die Ausnehmung in der andern Lasche durchzu- drücken, wenn eine in passender Weise ausgebildete Zange verwendet wird. Anderseits ist dieser Kunst- stoff genügend elastisch, um zu ermöglichen, dass der Kopf des Dornes durch die Ausnehmung hindurch- gedrückt wird, und ausreichend nachgiebig, um ein Biegen der Laschen zu ermöglichen, ohne zu zerbrechen. Es ist nicht notwendig, für beide Laschen den gleichen Werkstoff zu verwenden ; wenn jedoch verschiedene Werkstoffe verwenuet werden, sollten ihre Eigenschaften solche sein, dass die obigen Forderungen erfüllt sind.
Die Marke nach der Erfindung ist nicht nur bei Rindern, Schafen oder Schweinen verwendbar, sondern auch an Fischen in der Schwanzflosse und bei Vögeln in der Flügelhaut zu gebrauchen.
Obwohl Laschen von rechteckiger Form vorzugsweise verwendet werden, können auch Laschen anderer Form benutzt werden. So ist es beispielsweise möglich, dass die Laschen oval oder kreisförmig sind, wobei Dorn und Ausnehmung nahe der Umfangskante angeordnet sind. Auch in diesen Fällen sind der Dorn und die Ausnehmung aus der Mitte der Lasche heraus versetzt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kennmarke für Tiere, bestehend aus einem Paar von flachen Laschen, die beiderseits der Befestigungsstelle am Tierkörper angeordnet sind, wobei die eine Lasche einen zu ihr quer vorragenden Dorn trägt, der aus einem Schaft mit rundem Querschnitt und einem endseitig verbreiterten scharfkantigen Kopf besteht, wogegen die andere Lasche eine scharfkantige Ausnehmung zur frei drehbaren Aufnahme des Dornes aufweist, deren Durchmesser kleiner als jener des Kopfes, aber grösser als jener des Schaftes ist, wobei die Länge des Dornes so bemessen ist, dass ein seitliches Spiel zwischen den Laschen und der Befestigungsstelle am Tierkörper verbleibt, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (13) bzw.
die Ausnehmung (15) in jeder Lasche (11, 12), wie an sich bekannt, nahe ihrer Umfangskante im Abstand vom Schwerpunkt der Lasche angeordnet sind und dass die Laschen unter elastischer Materialdeformation miteinander verbindbar sind.