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Vorrichtung zum Aufwickeln von Garn auf eine Spule
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Gleichgewicht gehalten wird. Hiedurch werden die Reibungskräfte zwischen den Läufern und dem Läuferring auf ein Minimum reduziert, so dass die Spannung in dem aufzuwickelnden Garn ebenfalls besonders niedrig gehalten werden kann. Infolgedessen hängt die Garnspannung weit weniger von der Aufwickelgeschwindigkeit ab.
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erreichbaren geringen Härte und grossem Umfang zu erhalten, was sich für verschiedene Verwendungs- zwecke als grosser Vorteil erwiesen hat. Die Läufergeschwindigkeit kann bei der Vorrichtung gemäss der
Erfindung wesentlich höher sein als dies bisher möglich war. Ausserdem hat sich gezeigt, dass die Spannung im aufgewickelten Garn gleichmässiger ist als bei Verwendung der bisher bekannten Vorrichtungen.
Dies ist möglicherweise der Tatsache zuzuschreiben, dass die starr gekuppelten Läufer unveränderlich in der gleichen Stellung in bezug auf die Felge des Läuferringes, auf welchem sie gleiten, verbleiben.
Im Gegensatz zu den festen Läufern scheinen die losen Läufer deshalb ungleichmässig zu laufen, weil sie eine Neigung zum Wackeln und Kippen besitzen.
Ausser den verschiedenen starren Verbindungsteilen kann das Läufersystem auch Ausgleichsmassen aufweisen. Wenn die Läufer so angeordnet sind, dass sie eine symmetrische Figur bilden, z. B. die Eckpunkte eines regelmässigen Vieleckes, dann besteht keine Notwendigkeit, zusätzliche Ausgleichsmassen anzubringen. In diesem Fall kann die Gesamtmasse des Systems leichter sein und seine Fähigkeit, sich an störende Einflüsse, wie z. B. Garnspannungsänderungen oder Veränderungen der Garngeschwindigkeit, anzupassen, ist dann grösser.
Die die Läufer verbindenden Teile können aus geraden oder gekrümmten Stäben oder aus Draht bestehen. Um jedoch eine einfache und leistungsfähige Konstruktion zu erhalten, ist es vorteilhaft, drei Läufer vorzusehen, die an einem Verbindungsring befestigt sind. Drei Läufer genügen nämlich, um ein Läufersystem mit vollkommener Stabilität zu erhalten, während mehr als drei Läufer diese beeinträchtigen können.
Auf diese Weise ist es möglich, eine ausserordentlich einfache und äusserst leichte Ausführungsform der Erfindung zu erhalten. Der Verbindungsring kann an den Läufern natürlich an verschiedenen Stellen angebracht werden. Die geeignetste Verbindungsstelle befindet sich auf der der oberen Öse zugekehrten Läuferseite.
Durch Versteifung des Verbindungsringes in seiner Ebene kann das gesamte Läufersystem gegen Verformung widerstandsfähiger gemacht werden. Zu diesem Zweck kann er aus einer dünnen und ebenen Materialplatte ausgeschnitten werden. In diesem Fall ist die Starrheit in seiner Ebene grosser, als wenn er beispielsweise aus einem Drahtstück oder einem Streifen gebogen wird.
Um das ganze Läufersystem leichter zu machen, kann dieses aus einem Material mit geringem spezifischem Gewicht hergestellt werden, Eine Ausführungsform mit noch genaueren Abmessungen, die auf verhältnismässig. einfache Weise hergestellt werden kann, besteht aus einem einzigen Verbindungsring, der aus einem Material mit geringem spezifischem Gewicht hergestellt ist. Das Material kann ein Leichtetall, wie z. B. eine Aluminiumlegierung, oder ein Kunststoff, z. B. ein Polyamid, sein. Es ist auch eine Ausführungsform denkbar, bei welcher der Verbindungsring und die Läufer aus einem einzigen Drahtstück gebildet sind,
In der Praxis werden verschiedene Läuferbauarten verwendet, z. B. der Baumwolläufer und die Coder ohrförmigen Läufer.
Alle diese Läuferbauarten können im Rahmen der erfindungsgemässen Vorrich- tung verwendet werden.
Obwohl, wie früher erwähnt, die Vorrichtung gemäss der Erfindung als Verbesserung der bekannten Ausführungsformen von Spindel-Läuferringaggregaten schlechthin angesehen werden kann, hat es sich gezeigt, dass die vorteilhafteste Verbesserung erhalten wird, wenn die Erfindung bei Wickelmaschinen angewendet wird, welche eine ortsfeste Spindel und einen angetriebenen Läuferring aufweisen. Dies ist der Tatsache zuzuschreiben, dass bei hohenAufspulgeschwindigkeiten des Garnes diese Bauart einehöhere absolute Geschwindigkeit voraussetzt als andere Spindel-Läuferringsysteme.
Natürlich muss dasläufersystem nicht vollkommen ausbalanciert sein. Das macht es möglich, erforderlichenfalls die Garnspannung praktisch auf jeden beliebigen Wert einzustellen. Auch diese Variante ist als in den Rahmen der Erfindung fallend anzusehen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist eine axonometrische Ansicht einer Aufwickelvorrichtung und Fig. 2 zeigt axonometrisch ein Läufersystem, das einen Teil der Vorrichtung gemäss Fig. 1 bildet. Fig. 1 zeigt zwei benachbarte Wickelstellen, die einen Teil einer Autwickelmaschine bilden, im Betrieb, wobei die linke Aufwickel-
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stelle sich an einem Ende der Maschine befindet. Mit der Bezugsziffer 1 ist ein Garn bezeichnet, welches einem Läufer 3 von einem (nicht dargestellten) Zuführungssystem über eine obere Öse 2 zugeführt wird. Diese Öse ist als"Schweinesehwänzchen"ausgebildet, kann jedoch jede beliebige andere Form aufweisen.
Vom Läufer 3 wird das Garn 1 auf den Garnwickel 4 geleitet, der auf einer Spule 5 aufgebaut wird.
Diese Spule besteht aus einem zylindrischen Grundkörper, der an den Enden durch Flanschen 6 begrenzt ist. Andere Spulenarten können jedoch ohne Schwierigkeit ebenfalls benützt werden.
Der Läufer 3 spult das Garn 1 auf den Wickel 4 und wird selbst rund um den rotierenden Läuferring 7, auf welchem er sitzt, herumgezogen. Der Läuferring 7 ist in einem Ring 8 festgeklemmt, der seinerseits durch drei um die festen Achsen 10 drehbare Stützrollen 9 getragen wird. Über zwei dieser Stützrollen läuft ein beliebig angetriebener Treibriemen 11.
Die Achsen 10 sind an einem ortsfesten Ringtisch 12 befestigt, durch welchen hindurch die Spule 5 vertikal in Pfeilrichtung so auf und ab bewegt wird, dass ein gleichmässiger Garnwickel entsteht. Zu diesem Zweck ist die Spule 5 ausserdem auf einem Halter 13 befestigt, der sie an einer Drehung hindert.
Alle Halter 13 werden gemeinsam auf bekannte Weise auf und ab bewegt.
Der Läufer 3 bildet einen Teil eines Läufersystems 15, das in Fig. 2 gesondert veranschaulicht ist.
Dieses System umfasst neben dem Läufer 3 noch zwei Läufer 16 und 17, die mit ersteren identisch sind, und einen scheibenförmigen Verbindungsring 18, an welchem die Läufer 3. 16 und 17, z. B. durch Lötung, befestigt sind. Die drei Läufer bilden die Ecken eines gleichseitigen Dreiecks.
Bei der beschriebenen Vorrichtung hatte der Läufer einen Durchmesser von 57 mm. Die Spule, auf welcher das Garn aufgewickelt wurde, hatte einen Durchmesser von 24 mm. Die drei aus Stahl gefertigten Läufer 3,16 und 17, deren jeder 0, 568 g (No. 17) wog, hatten zusammen mit dem Ring 18 ein Gewicht von 16 g.
Dieser Wickelvorrichtung wurde ein 30 den Multifilamentpolyamidgarn mit einer Geschwindigkeit von 660 m pro/min zugeführt. Bei diesen wirklich hohen Aufwickelgeschwindigkeiten betrug die Garnspannung bloss 6 g.
Wenn das Garn auf die oben beschriebene Aufwickelvorrichtung mit der gleichen Geschwindigkeit, jedoch statt mit dem Läufersystem gemäss der Erfindung nur mit einem einzelnen Läufer aufgewickelt worden wäre, würde sofort ein Garnriss eingetreten sein. Das ist klar, wenn man sich vor Augen hält, dass die Zentrifugalkraft, die auf den Läufer einwirkt, ungefähr 2500 g beträgt und dass infolgedessen der Läufer durch den Läuferring mit einer Reibungskraft von ungefähr 150 g gezogen wird.