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Vorrichtung zum Reinigen tiefliegender Einlaufrechen von hydraulischen Anlagen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen tiefliegender Einlaufrechen von hydraulischen Anlagen, wobei die Vorrichtung einen bewegbaren, längs dem Einlaufrechen verschiebbaren Rechenreiniger enthält, der über eine Verbindung od. dgl. mit einem Betätiger für die Langsverschiebung gekuppelt ist. Bei Vorrichtungen dieser Art ist es bekannt, das am Rechen abgelagerte Schlemmgut von der Reinigungsvorrichtung in einen Behälter zu fördern, der durch die Reinigungsvorrichtung verschliessbar ist. Der Behälter wird dann gemeinsam mit der Reinigungsvorrichtung über den Wasserspiegel gehievt und entleert.
Dieses Verfahren bringt es mit sich, dass bei Reinigungsvorrichtungen für Einlaufrechen, die in grossen Tiefen (hundert Meter und noch tiefer) angeordnet sind, aus Platzgründen praktisch nur Seile als Verbindungsglieder zwischen dem Betätiger und dem Reiniger in Frage kommen. Welters mutssen noch Führungen für den Reiniger bzw. für den Behälter vorgesehen werden, die ebenfalls bis über die Wasseroberfläche hinaufreichen. Derartige Führungen sind sehr kostspielig, da sie aus korrosionsbeständigem Werkstoff hergestellt sein müssen. Gelingt es daher, die Länge der Führungen zu vermindern, so können bedeutende Kosten erspart werden. Ein weiterer grosser Nachteil ist durch die Anordnung der Seile gegeben. Seile können bekanntlich nur Zugkräfte, nicht aber Druckkräfte oder Biegemomente weiterleiten.
Dies bedeutet, dass die ganze Reinigungs- vorrichtung nur unter ihrem Eigengewicht abgesenkt werden kann. Verklemmtsich ein Fremdkörper zwischen der Führung und der darauf nach abwärts gleitenden Vorrichtung oder ist ein starker Fremdkörper zwischen den Stäben des Rechens eingeklemmt, so wird die Vorrichtung blockiert, und die Seile können sich verschlingen, was unter Umständen den Ausfall der gesamten Reinigungsvorrichtung nach sich ziehen kann.
Die angeführten Nachteile werden vermieden, wenn gemäss der Erfindung der Rechenreiniger- in allen Betriebsstellungen nur in unmittelbarer Nähe des Einlaufrechens 5 verschiebbar und die Verbindung od. dgl. biegesteif ist. Durch die erfindungsgemässe Massnahme werden Führungen eingespart, die bis über die Wasseroberfläche reichen. Da die Reinigungsvorrichtung ständig in unmittelbarer Nähe des Rechens liegt, also nicht über die Wasseroberfläche gehievt wird, ist es möglich, mit einem wesentlich kleineren Hub durchzukommen als bei der bekannten Vorrichtung. Somit kann auf Seile als Verbindungsglieder verzichtet und das Verbindungsglied biegesteif ausgebildet werden, so dass auch Druckkräfte von dem Betatiger auf die Reinigungsvorrichtung übertragen werden können.
Hiedurch werden auch bis zu einem gewissen Grad Blockierungen der Reinigungsvorrichtung vermieden, da diese sozusagen gewaltsam über das Hindernis hinweggeschoben wird. Gleichzeitig ergibt sich durch die Verwendung eines biegesteifen Verbindungsgliedes zwischen Betätigungs-und Reinigungsvorrichtung die Möglichkeit, auch sperrige Stücke, die zwischen den Stäben des Rechens eingeklemmt sind, einwandfrei zu entfernen sowie die Verschiebungsrichtung des beweglichen Teiles des Einlaufrechens beliebig, also auch abweichend von der Vertikalen, zu wählen. Bei Verwendung der neuartigen Vorrichtung wird weiters die Gefahr beseitigt, einen Stausee zwecks Reinigung völlig verstopfter Einlaufrechen vollkommen zu entleeren.
Da die Erfindung auch die Möglichkeit gibt, tiefliegende Einlaufrechen sicher zu reinigen, können auch die Einlaufverlu- ; te niedrig gehalten werden, da vermieden wird, dass die Einlaufrechen höheren Drucken unterworfen werden als diejenigen. für die sie berechnet wurden. In vielen Fällen wird man dank dieser Sicherheitsmassnahme die Geschwindigkeit des Einlaufes erhöhen, d. h. die Oberfläche des Einlaufrechens verkleinern können, so dass die Anschaffungskosten vermindert werden können.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht eines mit einem Einlaufrechenreiniger ausgestatteten Wassereinlaufre-
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Fig. 1 in vergrössertem Massstab.
Der erfindungsgemässe Rechenreiniger 1 wird durch einen Balken gebildet, der längs Gleitschienen 2 gleitbar ist, welche in einem Felsen oder in einem Wehr 3 befestigt sind. Ein in Form eines Kammes auf der unteren Seite des Balkens starr befestigtes Messer 4 greift in einen im Felsen oder in dem Wehr gegen- über der Öffnung der Wasserentnahme 0 festgemachten Einlaufrechen 5 ein. Die Zähne 6 des Messers 4 sind auf drei Seiten schneidend und entsprechen in ihrer Form den Räumen, die zwischen den Roststangen des Einlaufrechens 5 freigelassen sind. In die Gleitschienen 2 eingreifende Führungen 7 sind beidseitig je- des äusseren Endes des Blakens starr befestigt. Diese Führungen sind an jedem ihrer äusseren Enden mit einem Reiniger in Form eines Abstreichmessers r ausgestattet.
Um zu vermeiden, dass sich Äste oder an- dere Gegenstände an dem Balken festhalten, ist dieser derart verkleidet, dass er eine vollkommen glatte äussere Oberfläche aufweist.
Der Betätiger 8 des Einlaufrechenreinigers wird durch eine doppeltwirkende hydraulische Schrauben- winde gebildet, deren Zufuhrleitungen 9, 10 mit einer ausserhalb des Wassers angeordneten (nicht dargestellen) Steuerstelle verbunden sind. Da die einzige Verbindung mit der Aussenwelt somit lediglich durch Druckölleitungen von geringem Durchmesser gebildet ist, benötigt der Rechenreiniger keinen kostspieligen
Oberbau und kann daher an jedem beliebigen Ort installiert werden. Dze Betätigungsvorrichtung, deren nutzbarer Hub etwas grösser als die Höhe des Einlaufrechens ist, ist hiebei gegen die Felswand über dem Einlaufrechen parallel zu den Stangen das Einlaufrechens fixiert. Der Kolben der Winde ist mechanisch mit dem Balken verbunden.
Die Betätigungsvorrichtung muss dicht sein, weil sie dauernd in tiefem Wasser untergetaucht ist.
Da in der dargestellten Ausführungsform der Einlaufrechen sehr breit ist, sind mehrere Einlaufrechenreiniger nebeneinander angeordnet.
Man könnte auch einen einzigen Einlaufrechenreiniger mit einem. stärkeren Betätiger oder mit zwei Betätigern vorsehen.
Die Arbeitsweise das beschriebenen. in tiefem Wasser befindlichen Einlaufrechenreinigers ist die folgende :
In Ruhestellung befindet sich der Einlaufrechenreiniger in gehobener Stellung (dargestellt in den Fig. 1 und 2). Das Steuern der Winde erfolgt : über Öldruckleitungen vom Ufer oder vom Wehr aus, je nach Art der Anlage. Während des Nichtgebrauch wird der Balken durch eine automatische (nicht dargestellte) Verriegelungsvorrichtung selbsttätig in einer Stellung unmittelbar über dem Einlaufrechen gehalten, so dass der Öldruck in den Zylindern nicht dauernd aufrecht erhalten worden muss. Dé. Auslösung der Verriegelungsvorrichtung erfolgt durch Flüssigkeitsdruck beim Ingangsetzen der Reinigungsvorrichtung.
In das Öl der Zylinder eingetauchte (nicht dargestellte) Kontakte für das Ende des Laufes oder jede andere Vorrichtung kann vorgesehen werden. um dem Benützer die Stellung des Balkens anzuzeigen. Soll der Einlaufrechen 5 gereinigt werden, so wird von der (nicht dargestellten) Steuerstelle aus durch Vermittlung der doppeltwirkenden Winde 8 die Verriegelung gelöst sowie der Balken gegen den Boden des Einlaufrechens verschoben. Während der Verschiebung des Balkens reinigt das Messer 4 den Einlaufrechen, wobei alles auf dem Einlaufrechen abgelagerte Material weggrissen und zerschnitten wird, unabhängig von seiner Haftfestigkeit an den Stangen. Die Winde 8 kann nötigenfalls hohe Drücke liefern.
Da der Balken geführt ist, kann er den Einlaufrechen nicht verlassen ; sein Messer und seine schneidenden Zähne zerhacken das Material (Äste, kleine Reiser, Blätter, Tannennadeln usw.) und drücken dikkere Elemente gegen den Boden. Das zerhackte und zergliederte Material geht, von der Strömung mitgerissen, durch den Einlaufrechen oder fällt, je nach der Dichte des Materials, auf den Boden des künstlichen Sees. Es ist darauf hinzuweisen, dass das dicke Material (grosse taste oder Baumstümpfe) im allgemeinen nur einen kleinen Teil des die Verstopfung des Einlaufrechens verursachenden Materials darstellt, so dass dickes Material keine Gefahr für den Betrieb darstellt, umsomehr als der Einlaufrechenreiniger beliebig oft betätigt werden kann.
Hat das Messer 4 seine äusserste, durch den unteren Endlaufkontakt angezeigte untere Stellung erreicht, wird die Winde umgesteuert, so dass der Balken wieder bis in seine Ausgangs- oder Ruhestellung emporsteigt, die durch einen oberen Endlaufkontakt angezeigt wird. Da der Balken in beiden Verschieberichtungen positiv betätigt wird, besteht keine Gefahr, dass sich der Balken verklemmt. Wenn der Einlaufrechen genügend gereinigt ist, wird der Balken in Ruhestellung gebracht und die doppeltwirkende Winde in der oberen Stellung verriegelt.
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Da wie bereits erwahnt der Einlaufrechenreiniger in beiden Verschieberichtungen positiv betätigt wird, ist man beim Absenken nicht mehr nur auf die Wirkung eines Eigengewichtes angewiesen, wie dies bei der bekannten Einrichtung der Fall ist. Es ist daher verständlich, dass der Betätiger 8 und der Rechenreiniger
1 nicht mehr gezwungenermassen vertikal ausgerichtet sein müssen. Die parallel zu den Stangen des Ein- laufrechens gerichtete Verschiebung des Rechenreinigers kann auch gegenüber der Vertikalen geneigt sein.
So konnte gemass einer nicht dargestellten Ausführungsform die ssetatigungsvorrichtung z. B. horizontal entweder auf der einen oder andern Seite des Einlaufrechens oder auch senkrecht unter diesem Einlauf- rechen gelegen sein. Der Rechenreiniger kann in Ruhestellung in seiner äussersten unteren Stellung oder in jeder andern Zwischenstellung zwischen seinen äussersten Betriebsstellungen gelegen sein.
Das Messer kann auch lösbar mit dam Einlaufrechen verbunden sein. In einem solchen Fall wäre das
Messer z. B. auf den Balken angelenkt und mit einer Stellvorrichtung versehen, welche eine Verriegelung umfassen kann.
Eine noch speziellere Ausführungsform des beschriebenen Einlaufrechenreinigers, welche sich für Einlaur- rechen eignet, deren Stangen konzentrische Kreise bilden, könnte ein geradliniges Messer umfassen, wel- ches radial oder diametral mit einem drehenden Betätiger, z. B. einem hydraulischen oder elektrischen
Motor, verbunden ist. In andern Ausführungsformen können die doppeltwirkenden Winden durch andere Be- tätiger ersetzt sein, auch können die Führungsorgane beispielsweise durch Führungsrollen ersezt sein.
Auf Grund seiner kräftigen Bauart und seiner äussersten Einfachheit benötigt der erfindungsgemässe Ein- lauirechenremiger praktisch keinen Unterhalt und kann somit jahrelang in tiefem Wasser versenkt blei- ben. Selbstverständlich kann der neuartige Rechenreiniger auch zum Reinigen von in geringeren Tiefen angeordneten Einlaufrechen verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Reinigen tielhegender binlaulrechen von hydraulischen Anlagen, wobei die Vorrichtung einen bewegbaren, längs dem Einlaufrechen verschiebbaren Rechenreiniger enthält, der über eine
Verbindung od. dgl. mit einem Betätiger für die Längsverschiebung gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechenreiniger in allen Betriebsstellungen nur in unmittelbarer Nähe des Einlaufrechens (5) verschiebbar und die Verbindung od. dgl. biegesteif ist.