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Sicherheits-Schibindung mit einem Kniegelenk-Federstrammer
Die Erfindung betrifft eine Sicherheits-Schibindung mit einem Kniegelenk-Federstrammer, welche infolge ihrer vorteilhaften Ausbildung einerseits eine besonders leichte und sichere Bedienung-Spannen bzw. Lösen des Strammers - auch mit groben Handschuhen oder Sportfäustlingen erlaubt und demnach auch dann, wenn sie vereist ist, keinerleischwierigkeiten bereitet, und anderseits eine sichere Lösung der Federspannung bei Überschreiten einer vorbestimmten Zugkraft in den Kabeln, insbesondere infolge von Stürzen nach vorne, gewährleistet.
Es ist bereits eine Sicherheits-Schibindung mit Kniegelenkstrammer bekanntgeworden, bei welcher der Strammerhebel etwas verlängert war und nach dem Spannen des Strammers allein durch einen in der Längsrichtung der Strammerfeder in Abhängigkeit von deren Spannung verschiebbaren und um die Achse dieser Feder verschwenkbaren Haken gehalten wurde.
Es war also erforderlich, nach dem Spannen des Strammers den Haken über das Ende des Strammerhebels zu verschwenken, um den Strammer In der gespannten Lage zu erhalten und so ein Zurückschnellen des Strammerhebels zu verhindern. Überschritt die Spannung der Feder, etwa durch einen Sturz des Schifahrers, ein bestimmtes Ausmass, so verschob sich der Haken, infolge der Längung der Feder so weit, dass er das Ende des Strammerhebels, das er bisher umfasst hatte, freigab, wodurch der Strammer sich öffnete, sollte die Bindung von Hand aus geöffnet werden, um
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vor Verletzungen) keine allzugrosse Angriffsfläche bot, mit Handschuhen oder Fäustlingen nur schwer angefasst werden konnte und bei Vereisung häufig nur mit Gewalt, etwa unter Zuhilfenahme der Spitzen der Schistöcke, vom Hebelende weggeschwenkt werden konnte.
Weiters sind auch Sicherheitsbindungen bekanntgeworden, bei welchen der Strammer durch einen Keil, welcher sich beim Auftreten einer übermässigen Federspannung und damit einer grossen Dehnung der Feder verschob, aufgestossen wurde. Diese Bindungen hatten jedoch den Nachteil, dass die Grösse der Kraft oder Spannung in der Strammerfeder, bei der der Strammer sich öffnen sollte, nur sehr ungenau festzulegen war und daher diese Strammer oft zu früh, oft auch zu spät öffneten, was entweder mit Stürzen oder mit Verletzungen des Schifahrers einherging.
Zur Vermeidung aller der angeführten Nachteile ist dieSicherheits-Schibindung gemäss der Erfindung so ausgebildet, dass ein den Anlenkpunkt der Strammerfeder oder Strammerfedern am Kniegelenk des Strammers bei gespannter Feder bzw. gespannten Federn unterstützender, gegenüber dem Anlenkpunkt einstellbarer Nocken vorgesehen ist, welcher mit dem am Kabel od. dgl. Zugelement der Bindung angreifenden Ende der Strammerfeder bzw. Federn verstellbar verbunden ist und bei Überschreiten eines vorbestimmten Ausmasses der Federspannung vom Anlenkpunkt entfernt wird, wodurch das Kniegelenk freigegeben wird und der Strammer öffnet.
Gemäss einem besonderen Merkmal der Erfindung ist der Nocken auf einer Gleitplatte angeordnet, welche in Richtung der Längsachse der Strammerfeder bzw. der Strammerfedern verschiebbar ist.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes darstellt. Hiebei zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des Strammers, Fig. 2 zeigt den Strammer in der gleichen Lage, jedoch im Längsschnitt.
Mit 1 ist der Schi bezeichnet, auf welchem der Kniehebelstrammer mit Hilfe der Schrauben 2 be-
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festigt ist. Die Grundplatte 3 weist an ihrem vorderen Ende zwei hochgebogen Lappen 4 auf, in welchen der Bolzen 5 gelagert ist, um den das Zwischenstück 6 verschwenkbar ist. In ihrem rückwärtigen Teil ist die Grundplatte 3 durch Aufbiegen der Längskanten zu einer Führung 7 von flach-U-förmigem Querschnitt geformt.
Der Strammerhebel ist mit 8 bezeichnet und ist mit Hilfe von zwei kurzen Nieten 9 od. dgl. am Zwi- schenstück 6 angelenkt. Nahe seinem vorderen Ende ist der Strammerhebel 8 von einem Bolzen 10 durch- setzt, welcher den Haltekolben 11 trägt, in dem der Federhalter 12 verdrehbar sitzt. Der Federhalter 12 ist in der üblichen Weise mit einem Aussengewinde versehen, auf welches die Strammerfeder 13 aufge- schraubt ist.
Das andere, freie Ende der Feder 13 ist auf einen Federhalter 14 aufgeschraubt, der eine Gewinde- bohrung besitzt. In diese Gewindebohrung ist ein Gewindebolzen 15 eingeschraubt, an dessen äusserem En- de ein Haken 16 od. dgl. befestigt ist, in den das nicht dargestellte Zugkabel der Bindung eingehängt wird.
Das Zwischenstück 6 und der Strammerhebel 8 bilden mitsammen ein. Kniegelenk, an dessen mitt- lerer Gelenkstelle, die durch den Bolzen 10 gebildet wird, die Feder 13 angelenkt ist. Wie aus der Fig. 2 zu erkennen ist, liegen die Achsen der Bolzen 5 und 10 sowie die Achsen der Nieten 9 beigespanntem Strammer im wesentlichen in einer Ebene, die schräg zur Längsachse der Strammerfeder 13 verläuft. Um zu erreichen, dass der Strammer, der sich infolge dieser Bauart von selbst öffnen würde, gespannt bleibt, wird der Anlenkpunkt der Feder 13 am Kniegelenk, welcher Anlenkpunkt durch den Kloben 11 gebildet ist, vom Nocken 17 untersützt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Nocken 17 an der Gleitplatte 18 befestigt. Die Gleitplatte 18 ist in der von der Grundplatte 3 gebildeten Führung 7 in Richtung der Längsachse der Feder 13 verschiebbar.
Zur Sicherung der Gleitplatte 18 gegen Herausfallen aus der Führung 7 ist die Führung 7 nahe ihrem Ende durch ein Band 7'überdeckt, welches mit je einer Schraube 2'zu jeder Seite der Führung am Schi angeschraubt ist'. An ihrem vom Nocken 17 abgewendeten Ende ist die Gleitplatte 18 zu einem Lappen 19 aufgebogen, der im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Feder 13 bzw. zur Längserstreckung der Platte selbst verläuft. In einer Bohrung dieses Lappens ist eine Schraubmutter 20 drehbar, jedoch gegen axiale Verschiebung gesichert gelagert ; die Mutter 20 ist auf den Gewindebolzen 15 aufgeschraubt. Durch Verdrehen der Mutter 20 kann die Lage des Nockens 17 gegenüber dem Kloben 11 verändert werden.
Die jeweilige Stellung des Nockens, welcher natürlich eine ganz bestimmte Lage des Lappens 19 entspricht, kann durch einen Schlitz 21 festgestellt werden, durch welchen hindurch die Oberseite des Lappens 19 erkennbar ist. Am Rande des Schlitzes 21 kann, wie in Fig. 1 angedeutet, eine Skala zur Einstellung der Lage des Nockens 17 vorgesehen sein.
Durch Verdrehen der Feder 13 gegenüber dem Gewindebolzen 15 kann die beim Spannen des Strammers erreichbare Spannung der Feder 13 eingestellt werden. Das Spannen des Strammers erfolgt durch einfaches Niederdrücken des Hebels 8. Hiebei längt sich die Feder 13, wodurch sich eine geringfügige Verschiebung des Nockens 17 gegenüber dem Kloben 11 ergibt. Tritt nun eine besonders starke Belastung am Zugkabel auf, etwa infolge eines Sturzes des Schifahrers nach. vom, so wird die Feder 13 eine weitere Längung erfahren. Dadurch werden der Gewindebolzen 15, die Mutter 20, die Gleitplatte 18 und damit der Nocken 17 soweit gegenüber dem Kloben 11 verschoben, bis dieser vom Nocken 17 freigegeben wird.
Diese Lage ist in Fig. 1 strichliert eingezeichnet. Die Unterstützung des Anlenkpunktes der Feder 13 am Kniegelenk fehlt nunmehr, dadurch kann die Feder 13 den Strammerhebel 8 um die durch die Nieten 9 gegebene Achse herumschwenken, wobei sich das Zwischenstück 6 ebenfalls verschwenkt, und der Strammer öffnet sich von selbst.
Wie schon dargelegt, kann die Spannung der Feder 13, bei welcher sich der Strammer lösen soll, durch Verdrehen der Mutter 20 eingestellt werden. Da die miteinander zur Wirkung kommenden Kanten des Nockens 17 und des Klobens 11 scharf ausgebildet sind, wird das Auslösen des Strammers genau bei dem eingestellten Wert der Spannung ohne jede Unsicherheit erfolgen. Zum Öffnen des Strammers von Hand aus genügt es, den Hebel 8 nach oben zu verschwenken.
Die Erfindung ist natürlich in keiner Weise an das beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden ; es können verschiedentlich Abänderungen derselben vorgenommen werden, ohne dass der Rahmen der Erfindung überschritten werden müsste. So könnte der Nocken am Ende eines Hebels sitzen, der etwa um eine senkrecht zum Schi liegende Achse verschwenkbar ist ; dieser Hebel wäre sodann in irgendeiner Weise- z. B. über ein Hebelgestänge - mit dem freien Ende der Feder oder einem damit verbundenen Teil in Wirkverbindung zu bringen.
Weiters kann der Nocken auf der Gleitplatte verstellbar angeordnet sein, so dass die Einstellung der Spannung, bei der der Strammer auslösen soll, nicht mit Hilfe einer Mutter 20 am Gewindebolzen 15 ; sondern mit Hilfe irgendeiner Einstellvorrichtung zwischen Nocken und Platte vor-
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genommen wird. Weiters ist das Prinzip der vorliegenden Erfindung nicht auf Strammer mit einer einzigen Feder beschränkt, sondern kann auch bei Strammer mit mehreren, vorzugsweise zueinander parallelliegenden Federn angewendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sicherheits-Schibindung mit einem Kniegelenk-Federstrammer, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Anlenkpunkt der Strammerfeder (13) bzw. Strammerfedern am Kniegelenk des Strammers bei gespannter Feder bzw. gespannten Federn unterstützender, gegenüber dem Anlenkpunkt einstellbarer Nocken (17) vorgesehen ist, welcher mit dem am Kabel od. dgl. Zugelement der Bindung angreifenden freien Ende der Strammerfeder (13) bzw. Federn verstellbar verbunden ist und bei Überschreiten eines vorbestimmten Ausmasses der Federspannung vom Anlenkpunkt entfernt wird, wodurch das Kniegelenk freigegeben wird und der Strammer öffnet.