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Langlauf-Sicherheitsskibindung
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Die Erfindung betrifft eine Ianglauf-Sicherheitsskibindung mit einem
das vordere Ende der Schuhsohle in eingespanntem Zustande seitlich haltenden und
um eine skisenkrechte Drehachse relativ zum Ski gegen einen Auslösewiderstand drehbaren
bzw. ein Drehen des in der Bindung eingespannten Schuhes zulassenden vorderen Bindungsteil
mit Auslösung unter Überwindung des Auslösewiderstandes bei einer übermäßigen auf
den Skischuh wirkenden Torsionskraft.
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Es ist eine Skibindung der vorgenannten Art bekannt (DD-PS 81 815),
bei der das vordere Schuhende auf dem drehbaren Bindungsteil zwischen seitlichen
Haltebacken eingespannt und mit aufwärtsgerichteten Haltestiften an dem drehbaren
Bindungsteil im Eingriff steht. Tritt bei übermäßigen Seitenkräften eine Drehung
des Bindungsteiles auf, wird zwar die Verspannung der
Schuhsohle
durch Freigabe eines dieselbe verspannenden Bügela aufgehoben, doch bleibt der Schuh
zwischen den Seitenbacken und infolge der aufwärtsgerichteten Haltestifte gehalten,
so daß er sich nicht ohne weiteres aus der Bindung befreien kann. Infolge dieser
mangelnden Trennung der Schuhsohle von der Bindung besteht die Gefahr, daß bei einem
Sturz der Ski nachschleudern kann. Außerdem wird die Auslösekraft zur Freigabe der
Schuhsohle durch die zwischen dem Spannbügel und dem Riegel beim Verdrehen der Bindung
entstehende Reibung nachteilig beeinflußt.
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Es ist auch eine Langlauf-Sicherheitsbindung bekannt (DE-OS 27 o6
all), bei welcher der mit einem Gegenlager versehene Schuhsohlenüberstand ausschließlich
durch aus Federdraht bestehende, zangenartige Hebel gehalten wird.
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Das sohlenfeste Gegenlager und die hiermit in Eingriff stehenden Hebelenden
bilden dabei gleichzeitig ein Drehlager, um das der Skischuh drehen kann. Nachteilig
ist bei dieser Ausführung, daß der Skischuh in einer undefinierten Mittellage gehalten
wird und daß auch bei nur geringfUgigen Auslösebewegungen der zangenartigen Hebel
die feste Einspannung der Schuhsohle aufgehoben wird.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Langlaufbindung
zu schaffen, die das vordere Ende des Schuhes bei freier Anhebemöglichkeit des Schuhabsatzes
sicher in der Mittellage fixiert, in die der Schuh bei kleinen seitlichen Ausweichbewegungen
wieder unter Federwirkung zurückkehrtJ bei Überbelastung durch Torsion aber zuverlässig
freigegeben wird.
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Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß die einen vorderen Schuhsohlenüberstand
fest eingespannt haltenden Schuhhaltemittel
des Bindungsteils
von den von ihnen getrennten, den Auslösewiderstand erzeugenden Auslösemitteln über
einen vorbestimmten Drehwinkel unter vollem Spanndruck gehalten und erst beim Überschreiten
des Drehwinkels zur vollen Freigabe des Schuhes durch Auslösung der Auslösemittel
entspannt bzw. geöffnet wird Das Auslösen und Freigeben der von den Auslösemitteln
getrennten Schuhhaltemittel erfolgt somit erst dann, wenn der drehbare Bindungsteil
zusammen mit dem mit ihm zu einer Einheit mittels der Schuhsohlenüberstandes fest
verspannten Schuh bzw. der in der Bindung eingespannte Schuh einen bestimmten Drehwinkel
zurückgelegt hat, so daß bei einem Nachlassen oder Aufhören der auf den Schuh wirkenden
Seiten- oder Torsionskraft das drehbare Bindungsteil zusammen mit der Schuhsohle
bzw. die im Bindungsteil eingespannte Schuhsohle unter der Wirkung des Auslösewiderstandes
in ihre Mittellage zurückkehren kann, ohne daß die Schuhsohle ihren Halt in den
Haltemitteln verliert.
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Letztere werden vielmehr erst nach einem durch den erwähnten Drehwinkel
vorbestimmten Weg durch die Auslösemittel freigegeben, indem sie die Schuhhaltemittel
zur sofortigen Freigabe des Schuhes öffnen. Infolge der Trennung der Schuhhaltemittel
und der Auslösemittel kann die Auslösekraft unabhängig von der Haltekraft eingestellt
und, z.B. durch entsprechende Kurvenausbildung, variiert werden, so daß eine günstigste
Abstimmung zwischen Haltekraft und Auslösecharakteristik ermöglicht wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Auslösemittel
ein in Gebrauchslage eine Übertotpunktstellung einnehmendes Kniehebelsystem mit
die Entspannung bzw. Öffnung der Schuhhaltemittel bestimmender Entspannung auf.
Die Entspannung kann vorteilhaft durch Hindurchführen des Kniehebelsystems durch
die Totpunktstellung bewirkt werden. Die Auslösung kann dadurch sprunghaft erfolgen
und damit die Freigabe der Schuhsohle wesentlich erleichtern.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Schuhhaltemittel besteht
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung darin, daß diese Mittel die Schuhsohle
beiderseits umgreifende Zangenarme aufweisen, die die Schuhsohle bis zum vorbestimmten
Drehwinkel fest verspannen und sich beim Überschreiten des Drehwinkels durch Entfernen
voneinander öffnen. Die Halteteile, insbesondere um skisenkrechte Schwenkachsen
schwenkbare Zangenarme, sind vorteilhaft miteinander gegenläufig gekuppelat.
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Vorzugsweise dienen hierzu an den Zangenarmen angeordnete, zu den
zugeordneten Schwenkachsen konzentrische Verzahnungen, die im Eingriff miteinander
stehen. Hierdurch ist gewährleistet, daß sich die Zangenarme stets gleichzeitig
in Offnungsriohtung bzw. in Schließrichtung bewegen und somit einerseits die Freigabe
des Schuhes unterstützen und andererseits eine genau definierte Mittellage des Schuhes
sicherstellen. Zur gesicherten Halterung der Schuhsohle durch die zangenartigen
Haltearme
ist vorzugsweise ein klauenartiger Eingriff mittels Querbohrungen
und Querzapfen zwischen Schuhsohle und Haltearmen vorgesehen, wobei die Querbohrungen
bzw. Querzapfen vorzugsweise konisch ausgebildet sind.
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Das Kniehebelsystem weist vorteilhaft zwei gegeneinander unter Federwirkung
schwenkbare, ein Gleit- oder - vorzugsweise -Rollelement als Rastelement tragende
Hebelarme auf, die mittels des Rastelementes mit einer V-förmigen, nach außen frei
auslaufenden Rastkurve im Eingriff stehen.
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In einer sich in die Bindung räumlich besonders vorteilhaft einordnenden
Ausbildung der Haltemittel sind die Hebelarme vorzugsweise als zweiarmige Hebel
ausgebildet, deren eine Hebelarme die Schuhsohle beiderseits gegen seitliches Ausweichen
halten und an deren anderen Hebelarmen Je ein Hebelarm eines gegenüber dem Ski verrasteten
Kniehebelsystems angelenkt sind.
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Die Schwenkebene des Kniehebelsystems kann sowohl waagerecht als auch
lotrecht oder auch hiervon abweichend angeordnet sein. Bei lotrechter oder im wesentlichen
lotrechter Anordnung des Kniehebelsystems können aufwärtsgericht;ete, skifeste Anschläge,
insbesondere in Form von Schrägkurven, vorgesehen sein, an denen die mit seitlichen
Hebelarmen der Schuhhaltemittel gelenkig verbundenen Hebelarme des Kniehebelsystems
anliegen bzw. bei einem Drehen des Bindungsteils um dessen
skisenkrechte
Drehachse zum Anliegen gebracht werden, so daß sie bei einer Drehbewegung des Bindungsteils
durch ihre Totpunktlage hindurchbewegt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Schuhhaltemittel
des Bindungsteils von den von ihnen getrennten Auslösemitteln mit einem den Haltedruck
unter Federwirkung erzeugenden Kniehebelsystem über einen vorbestimmten Drehwinkel
unter vollem Haltedruck gehalten und werden beim Uberschreiten dieses Drehwinkels
zur vollen Freigabe des Schuhes durch Entspannung des Kniehebelsystems entspannt
bzw. geöffnet.
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Vorzugsweise ist hierbei das Kniehebelsystem an einer skifestein,
quer verlaufenden Führungskurve abgestützt, deren seitliche Endteile im Sinne einer
Entlastung des in Spannstellung befindlichen, seitwärts bewegten Kniehebelsystems
zur Freigabe der Schuhhaltemittel abgebogen sind. Zur Fixierung einer Mittelstellung
des um seine Drehachse drehbaren Bindungsteils kann eine unmittelbar zwischen Ski
und Bindungsteil unter Federdruck stehende Rastvorrichtung vorgesehen sein.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung mit einem das vordere
Ende der Schuhsohle seitlich eingespannt haltenden Bindungsteil und mit Auslösung
unter Überwindung eines Rastwiderstandes bei einer übermäßigen auf den Skischuh
wirkenden Torsionskraft wird das vordere Ende der Schuhsohle durch ein
bewegliches,
verriegelbares Halteglied von oben her gegen den Ski und die Schuhsohle mittels
einer Spannvorrichtung derart gegen ein vorderes Abstützteil gedrückt, daß bei einer
Drehbewegung des Schuhes um eine skisenkrechte Achse die Verriegelung des Haltegliedes
- z.B. durch teilweises horizontales Abheben der Schuhsohle vom vorderen AbstUtzteil
entgegen der Spannkraft der Spannvorrichtung - aufgehoben und das Halteglied von
der Schuhsohle zur Freigabe derselben nach oben abgehoben wird. Vorteilhaft ist
hierzu ein in Skilängsrichtung bewegbares, die Schuhsohle mittels einer Spannvorrichtung
unter Federdruck nach vorn gegen das Abstützteil drückendes Spannelement vorgesehen,
welches mit dem die Schuhsohle übergreifenden Halteglied derart zusammenwirkt, daß
es bei einem Drehen der Schuhsohle um die skisenkrechte Drehachse unter dem Halteglied
wegbewegt wird und dadurch das Halteglied zur Freigabe der Schuhsohle von dieser
abhebbar ist. Eine solche Sicherheitsskibindung, die für den langlauf geeignet ist,
zeichnet sich insofern durch besondere Einfachheit aus, als ein drehbares Bindungsteil
nicht erforderlich ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann ein Glied der Spannvorrichtung,
z.B. eines Kniehebelsystems, zugleich als Griffelement ausgebildet sein.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispieien zu entnehmen. Hierbei zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf
eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einem in Übertotpunktstellung befindlichen
Kniehebelsystem als Auslösemittel, Fig. 2 eine Seitenansicht zu Pig. 1, teilweise
in einem Längsschnitt nach Linie 2-2 der Fig. 1, Fig. 3 eine der Fig. 1 entspreohende
Draufsicht, Jedoch bei teilweise seitlich ausgeschwenktem Skischuh kurz vor Freigabe
des Schuhes bei in Totpunktstellung befindlichem Kniehebelsystem, Fig. 4 eine Draufsicht
auf eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit in einer lotrechten Skiquerebene
als Auslösemittel angeordnetem Kniehebelsystem, Fig. 5 einen Schnitt nach Linie
5-5 der Fig. 4 in einer die mittlere Ruhestellung bestimmenden Lage des Kniehebelsystems,
Fig. 6 eine Vorderansicht entsprechend Fig. 5, Jedoch bei teilweise seitlich aUBge8chwenktem
Skischuh im
Augenblick des Durchganges des Kniehebelsystems durch
die Totpunktlage kurz vor Freigabe des Schuhes, Fig. 7 eine dritte Ausführungsform
der Erfindung mit einer von einem vorderen Kniehebelsystem getrennten Rastvorrichtung,
Fig. 8 eine Seitenansicht zu Fig. 7, teilweise im Schnitt nach Linie 8-8 der Fig.
7, Fig. 9 die Seitenansicht einer vierten Ausführungsform der Erfindung mit einem
einen Schuhsohlenüberstand von oben her verspannenden Halteglied, teilweise im Schnitt
nach Linie 9-9 der Fig. 10, und Fig.1O eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach
Fig. 9 von unten her gesehen.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 ist auf dem Ski 11 eine Grundplatte
12 durch drei Schrauben 13 befestigt. Auf der Grundplatte 12 ist mittels Drehzapfens
14 eine Drehplatte 15 drehbar gelagert, die ihrerseits als zangenartige Haltemittel
für den Schuh Haltearme 16 und 17 auf Schwenkzapfen 18 und 19 schwenkbar trägt.
Die Haltearme 16 und 17 weisen auf ihrer einander zugewandten Seite zu den Schwenkzapfen
18 bzw.
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19 konzentrische Verzahnungen 20 und 21 auf und sind als iweiarmige
Hebel ausgebildet, deren eine Hebelarme 22 und 23 an eine Auslösevorrichtung in
Form eines Kniehebelsystems 24 durch Verbindung mit den Kniehebelarmen 25 und 26
desselben mittels Gelenken 27 bzw. 28 angeschlossen sind. Der Kniehebelarm 25 ist
durch Gelenkzapfen 29 mit einem Gleitstück 30 verbunden, welches auf dem stangenartigen
Kniehebelarm 26 gleitend gelagert ist und als Federwiderlager für das eine Ende
einer Rast- oder Auslösefeder 31 dient. Deren anderes Ende ist an einem Schraubglied
32 abgestützt, das in einem Gelenkstück 33 zwischen dem Haltearm 17 und dem Kniehebelarm
26 verschraubbar ist und dadurch die Spannung der Rast- oder Auslösefeder 31 variieren
kann. Auf dem die beiden Kniehebelarme 25 und 26 über das Gleitstück 30 verbindenden
Gelenkzapfen 29 ist eine Rastrolle 34 drehbar gelagert, die mit einer V-förmigen
Rast 35 an einem skifesten Rastglied 36 im Eingriff steht.
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Die den Hebelarmen 22, 23 der Haltearme 16 bzw. 17 entgegengesetzten
Hebelarme 37 und 38 weisen an ihren Enden sich zur Skilängsmittelachse verjüngende
konische Haltezapfen 39 bzw.
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40 auf, deren Achsen quer zur Skilängsrichtung verlaufen und die in
der in Fig. 1 dargestellten mittleren Ruhelage der Bindung in entsprechend konische
Bohrungen 41 bzw. 42 im vorderen verstärkten Endteil 43a des Sohlenüberstandes 43
der Schuhsohle 44 des Skischuhes 45 in zangenförmigem Eingriff stehen.
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Die Haltezapfen 39 und 40 erlauben jedoch ein ungehiadertes Drehen
des Skischuhes 45 um die Querachse x-x.
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In Fig. 1 ist die Bindung in mittlerer Ruhelage dargestellt.
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Die Haltearme 16 und 17 greifen mittels der Haltezapfen 39 und 40
in die konischen Bohrungen 41 und 42 des Schuhsohlen-Uberstandes 43 ein, wobei das
Kniehebelsystem 24 die Haltearme in deren Lage fest verspannt hält. Die Mittellage
der Drehplatte 15 mit den Haltearmen 16 und 17 wird hierbei durch die unter dem
Druck der Rast- oder Auslösefeder 31 stehende Rolle 34 des Kniehebelsystems gesichert,
indem bei jeder am Skischuh 45 nach rechts oder nach links.wirkenden Kraft ein Drehen
der Drehplatte 15 um deren skisenkrechte Drehachse 14 bzw. ein seitliches Ausweichen
der Hebelarme 37,38 der Haltearme 16 bzw. 17 nur dadurch zugelassen wird, daß die
Rolle 34 auf einer der schrägen Rastflächen 35a bzw. 35b entgegen der Wirkung der
Rast- oder Auslösefeder 31 entlanggleitet. Eine entsprechende Drehlage der Drehplatte
15 mit dem mit ihr durch die Haltearme 16 und 17 über den Schuhsohlenüberstand 43
fest verspannten Skischuh 45 ist beispielsweise in Fig. 3 dargestellt, bei der die
Drehplatte 15 zusammen mit dem Skischuh 45 einen gewissen Drehwinkel « unter der
Wirkung einer in Pfeilrichtung P wirkenden Seitenkraft bzw. eines entsprechenden
Torsionsmomentes M erreicht hat. Die Haltemittel mit der Drehplatte 15, den Haltearmen
16, 17 und dem Skischuh 45 bilden während dieser Drehbewegung eine in sich starre
Einheit. Läßt die Kraft P während dieser Drehbewegung nach, übt die während der
Drehbewegung zusätzlich gespannte Rastteder 31 eine Rtlckstellkraft aus, indem sie
entlang der schrägen Rastfläche 35b des Rastgliedes 36 in die Mittellage entsprechend
Fig.
1 zurückzükehren sucht und hierbei die Haltearme 16 und 17 zusammen niit der Drehplatte
15 und dem Skischuh in die Lage nach Fig. 1 zurückverstellt.
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Wird ein bestimmter Drehwinkel überschritten, also beispielsweise
der in Fig. 3 dargestellte Drehwinkel α und damit die Totpunktlage des Kniehebelsystems
24, sucht sich die Rast-oder Auslösefeder 31 dahingehend zu entspannen, daß die
Xniehebelarme 25 und 26 nunmehr in Pfeilrichtung f um ihre Gelenke 27 und 28 und
dadurch die Haltearme 16 und 17 in Pfeilrichtung f1 bzw. f2 um ihre Gelenke 18 bzw.
19 geschwenkt werden, so daß die zangenartig den SchuhsohlenUberstand 43 haltenden
Haltezapfen 39 und 40 sich in einander entgegengesetzter Richtung voneinander entfernen
und die Bindung öffnen und damit die Schuhsohle schlagartig freigeben.
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Das AusfUhrungsbeispiel nach Fig. 4 bis 6 unterscheidet sich von demjenigen
nach Fig. 1 bis 3 prinzipiell dadurch, daß die Auslösemittel in Form eines Kniehebelsystems
124 statt in JNiparalleler Ebene in skisenkrechter Ebene quer zur Skilängsrichtung
angeordnet sind. Gleiche Teile wie in Fig. 1 bis 3 sind mit gleichen Bezugszeichen,
entsprechende, jedoch getnderte Teile mit gleichen Bezugszeichen, aber um 100 vermehrt,
versehen.
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Die Haltehebelarme 122, 123 der Haltearme 116 bzw. 117 sind als zylindrische,
stangenförmige Teile ausgebildet, die parallel zueinander in Skilängsrichtung verlaufen.
Auf diesen Maltehebelarmen 122, 123 sind die Kniehebelarme 125 bzw. 126 des Knlehebelsystems
124 drehbar gelagert. 9ie stehen durch ein Gelenk 129
nit skiparalleler
Achse mittels eines Gleitstückes 130 in gelenkiger Verbindung, das mit dem Kniehebelarm
125 in dessen Längsrichtung unverschiebbar, Jedoch um die Achse des Gelenks 129
relativ zu ihm drehbar verbunden ist und ein in ihm verschraubbares, als verstellbares
Federwiderlager zur Regelung der Federspannung der Rast- oder Auslösefeder 131 dienendes
Schraubglied 132 trägt.
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Mit den Kniehebelarmen 125, 126 des Kniehebelsystems 124 sind abwärtsgerichtete
Anschlagshebelarme 147 und 148 fest verbunden, 50 daß die Hebelarme 125 und 147
einerseits und die Hebelarme 126 und 148 andererseits Je miteinander starre Winkelhebel
bilden. An ihren freien Enden tragen die Anschlagshebelarme 147 und 148 Rastrollen
134a bzw. 134b, die, wie Fig. 5 zeigt, mit schrägen Rastkurven 135a bzw. 135b skifester
Nocken 136 zusammenwirken, derart, daß in der in Fig. 5 dargestellten mittleren
Ruhelage die Rastrollen 134a und 134b Je eine untere Lage an den skiauswärts ansteigenden
schrägen Rastflächen 135a bzw. 136b einnehmen. Diese können auch unterschiedlich
ausgebildet sein.
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Tritt eine Seitenkraft P an der Schuhsohle auf, die ein Drehmoment
M um den Drehzapfen 14 der Drehplatte 15 und damit eine Drehbewegung des mit der
Schuhsohle eine starre Einheit bildenden, die Drehplatte 15 und die Haltearme 16
und 17 umfassenden
Bindungsteiles erzeugt, suchen die Haltehebelarne
122 und 123 sich in der der Kraftrichtung P entgegengesetzten Pfeilrichtung q quer
zur Ski längsrichtung gemeinsam zu werschwenken, was nur dadurch geschehen kann,
daß, wie Fig. 6 zeigt, die in Bewegungsrichtung q liegende Rastrolle 134b entlang
der schrägen Rastkurven 135b angehoben wird, indem gleichzeitig unter der Wirkung
des Drehmomentes M die Rast- oder Auslösefeder 131 zusammengedruckt wird, indem
der aus dem Kniehebelerii 126 und dem Anschlagshebelarm 148 bestehende Winkelhebel
um die Achse des zylindrischen Haltehebelarmes 123 im Uhrzeigersinn (Fig. 6) geschwenkt
wird und dadurch - infolge des Gelenkes 129 - auch den gegenuberliegenden Winkelhebel
125, 147 um einen gleichen Betrag anhebt.
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In der Lage nach Fig. 6 hat das Kniehebelsystem 124 seine Totpunktlage
erreicht, in der die Achsen der Haltehebelarme 122, 123 und des Gelenkes 129 in
einer Ebene liegen. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben unter der Wirkung der Rast-
oder Auslösefeder 131 die Haltearme 16 bzw. 17 mittels der Haltezapfen 39 bzw. 40
mit dem Schuhsohlenilberstand 43 und damit mit dem Schuh 45 insgesamt in zangenförmwgem
starrem Eingriff. Wird Jedoch bei weiterer Wirkung des Drehmomentes M, z.B. infolge
eines Torsionssturzes, die Totpunktlage des Kniehebelsystems 124 entsprechend Fig.
6 Uberschritten, bewirkt die Rast- bzw.
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Auslösefeder 131 die Auslösung der Bindung. Das Gelenk 129 wird in
Pfeilrichtung f1 aufwärts gedrUckt, wodurch die Rastrollen
134a,
134b von den schrägen Rastflächen 135a, 135b schlagartig abheben, die Haltehebelarme
122, 123 der Haltearme 16, 17 einander genäliert und damit die Haltezapfen 39, 40
unter Freigabe der Schuhsohle 44 auswärts geschwenkt werden.
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Zum willkilrlichen Auslösen der Bindung, etwa zum Ablegen des Skis,
weisen die Auslösemittel einen Griff 149 auf, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mittels Gelenkes 150 am GleitstUck 130 angebracht ist. Durch einen Aufwärtszug am
Griff 149 kann das Kniehebelsystem 124 aus seiner unteren Übertotpunktlage durch
die Totpunktlage hindurch (entsprechend Fig. 6) zur Auslösung gebracht werden.
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Des weiteren können die Kniehebelarme 125 und 126 des Kniehebelsystems
124 auf den zglindrischen Hebelarmen 122, 123 der Haltearme 16, 17 in Skilängsrichtung
einstellbar gelagert sein, 10 daß durch Verkleinern bzw. Vergrößern des Abstandes
des Kniehebelsystems von den Gelenken 18,19 der Haltearme 116,117 der wirksame Hebelarm
der letzteren und damit die Wirkung der Rast- oder Auslösefeder 131 auf das Auslösen
der Bindung zusitzlich regelbar ist. Die Kniehebelarme 125 und 126 weisen an ihren
Lagerstellen für die zylindrischen Hebelarme 122,123 zur Verseilung von überhöhter
Reibung oder Verspannungen ballige Flächen auf. Die Verzahnungen 20, 21 stellen
wiederum eine genaue gegenläufige schwenkbeWegung der Haltearme 16 und 17 sicher.
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Das Ausfhhrungsbeispiel nach Fig. 7 und 8 entspricht zu einem wesentlichen
Teil demjenigen nach Fig. 1 bis 3, mit dem Unter
schied, daß die
Rastmittel von den Auslösemitteln baulich getrennt sind. Gleiche Teile wie in Fig.
1 bis 3 sind wieder mit gleichen Bezugszeichenversehen, während entsprechende, Jedoch
abgeänderte Teile mit gleichen Bezugszeichen, Jedoch um 200 vermehrt, bezeichnet
sind.
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Im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel stUtzt sich die Auslöserolle
234 des Kniehebelsystems 224 nicht gegen eine V-förmige Rastkurve (wie 35 in Fig.
1), sondern gegen eine ebene, oder im wesentlichen ebene, mit einem Radius um den
Drehpunkt 14 versehene AbstUtz- oder FUhrungsfläche 251 eines ski festen AbstUtzbockes
252 ab, der an seinen Enden schräg nach hinten abgebogene Endfahrungsteile 253 aufweist.
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Die von dem Kniehebelsystem 224 der Auslösemittel getrennte Rastvorrichtung
254 weist einen skifesten Lagerbock 255 auf, in dem ein als Schraubglied ausgebildetes
Federwiderlager 232 fUr eine Rastfeder 231a verschraubbar enthalten ist. In dem
\ Federwiderlager 232 ist ein pilzförmiges Rastglied 256 in 8kilängsrichtung verschiebbar
gelagert. Dieses Rastglied 256 wirkt mit einer V-förmigen Rastkurve 257 zusammen,
die durch ein an der Drehplatte 15 des Bindungsteiles fest angeordnetes AbstUtzteil
258 gebildet wird.
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Beide Haltearme 16 und 17 stehen wieder durch die Verahnungen 20 und
21 in zwangsweise gegenläufigem Eingriff miteinander.
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Wirkt, z.B. infolge eines Drehsturzes, eine Seitenkraft P und damit
ein Drehmoment M auf den Schuh 45 des Skiläufers, verschwenkt sich wieder Schuh
und Bindungsteil als starre Einheit in Pfeilrichtung M um die Drehachse 14, wobei
das Kniehebelsystem 224 mittels der Auslöserolle 234 an einer AbstUtz- oder PUhrungskurve
251 in Pfeilrichtung q abrollt. Durch die Drehung der Drehplatte 15 wird auch der
Abstützbock 258 in gleicher Richtung q mitgenommen; das Rastglied 256 wird entgegen
der Wirkung der Rastfeder 231a zurückgedrückt und übt dadurch eine Rückstellkraft
auf die Drehplatte 15 aus, so daß innerhalb eines bestimmten Drehwinkels (z.B. dem
Winkel « gemäß Fig. 3) die aus Schuh und Bindungsteil bestehende Einheit wieder
in die Mittellage zurückgefUhrt wird, sobald die Kraft P zu wirken aufhört.
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Wird Jedoch der vorbestimmte Winkel überschritten und gelangt dadurch
die Auslöserolle 234, die gegebenenfalls auch durch ein Gleitstück ersetzt sein
kann, auf eine der schrägen Endführungsflächen 253 des Abstützbockes 252, sucht
sich die Auslösefeder 231 zu entspannen, indem das Kniehebelsystem 224 (entsprechend
Fig. 7) zusätzlich nach rechts durchgedrückt wird. Die Haltearme 16 und 17 werden
dadurch um ihre Drehzapfen 18 bzw. 19 an der Drehplatte 15 in einander entgegensetzter
Richtung aus ihrem zangenförmigen Eingriff mit dem Schuhsohlenüberstand 43 gelöst,
so daß der Schuh sofort bzw. dann frei gegeben wird, wenn bei weiterwirkendem Drehmoment
M das Rastglied 256 aus dem Eingriff mit der V-förmigen Rastkurve 257 ausgehoben
wird.
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Das Auslösen der Bindung erfolgt somit in diesen Falle durch Zustmenwirken
des Khiehebelsystems 224 Mit der Abstütz- oder Führungskurve 251 einerseits und
der Rastvorrichtung 254 andererseits, wobei durch entsprechende Bemessung der Abstütz-
oder Führungskurve 251 und der V-förmigen Rastkurve 257 sowie durch entsprechende
Abstimmung der Auslösefeder 231 und der in diesem Falle hiervon getrennten Rastfeder
231a die Auslösecharakteristik der Bindung hinsichtlich Kraft- und Wegverhältnisse
auf einen guzistigaten Wert eingestellt werden kann.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 und 10 weist ein in geeigneter
Weise, z.B. durch Schrauben od.dgl., auf dem Ski befestigtes, skifestes Teil 60
ein aufwärts gerichtetes stegartiges Abstützteil 61 auf, dessen seitliche Enden
62 nach hinten abgebogen sind, so daß d.er Schuhsohlentlberstand 43 sich nach vorn
gegen das Abstützteil 61 anlegen und beiderseits durch die abgebogenen Enden 62
gegen Ausweichen nach der Seite gehalten ist. Das stegartige Abstützteil 61 wird
durch zwei beiderseits der Skilängsachse angeordnete flache Spannelemente 63 durchsetzt
bzw. umschlossen, welche durch Gelenke 64 mit in Skiquerrichtung verlaufenden Gelenkachsen
mit einem gabelförmigen Spannhebel 65 gelenkig, jedoch in Skilängsrichtung spielfrei
oder im wesentlichen spielfrei verbunden sind. An den Spannhebel 65 ist durch einen
Gelenkzapfen 66 ein Gelenkstück 67 angelenkt, in welchem eine Führungstange 68
in
ihrer Längsrichtung gleitend geführt ist. Die FUhrungsstange 68 ist mit einem weiteren
Gelenkkopf 69 fest verbunden, der mittels Gelenkes 70 an skifesten Lagerböcken 71
schwenkbar gelagert ist und als Federwiderlager für eine Rast-oder Auslösefeder
72 dient, deren anderes Ende sich gegen das Gelenksttlck 67 als weiteres Federwiderlager
abstützt.
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Der SchuhsohlenUberstand 43 weist auf seiner Unterseite eine Ausnehmung
73 auf, in die zwei nach oben sich verjUngende kegelförmige Haltezapfen 74 an den
Spannelementen 63 hineinragen, derart, daß in Gebrauchsstellung der Bindung die
Haltezapfen 74 mittels ihrer kegelförmigen Flächen Je an einer entsprechend keilförmigen,
die Aussparung 73 in dem Sohlenüberstand nach vorn begrenzenden Schrägfläche 75
unter dem Druck der den Spannhebel 65 und das Spannelement 63 nach vorn drUckenden
Rast- oder Auslösefeder 72 unter Spannung anliegen.
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Auf der Oberseite des Abstützteiles 61 ist mittels Gelenkes 76 bzw.
eines entsprechenden Gelenkpaares ein Riegelhaltehebel 77 schwenkbar gelagert, der
als doppelarmiger Hebel mit den Haltehebelarmen 78 und 79 ausgebildet ist. Der Riegelhaltehebel
77 ist hierbei in einer solchen Höhe über der Skioberfläche gelagert, daß der nach
hinten gerichtete Haltehebelarm 78 sich von oben her auf den Schuhsohlenüberstand
43 - etwa in waagerechter Lage - auflegen kann, während der
vordere
haltehebelarm 79 ein abwärts gerichtetes Ende mit einer Riegelfäche 80 aufweist,
deren Erstreckung in Skilängsrichtung auf ein bestimmtes Maß begrenzt ist. Mit der
Riegelfläche 80 wirkt eine Riegel- oder Auslöserolle 81 zusammen, derart, daß in
der normalen gespannten Stellung der Bindung die Riegelfläche 80 von oben her auf
der Riegel-oder Auslöserolle 81 aufliegt, In der dargestellten Lage befindet sich
die Bindung in einer gespannten Übertotpunktstellung, indem das Gelenk 76 sich oberhalb
einer Verbindungsgeraden befindet, welche die gelenkachse des Gelenkzapfens 66 mit
dem Abstützpunkt der Haltezapfen 74 an der Schrägfläche 75 verbindet.
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Tritt eine Seitenkraft P an der Schuhsohle 44 auf, sucht sich die
Schuhsohle mittels des Schuhcohlenüberstandes 43 um eine lotrechte Drehachse zu
verschwenken, die, je nach der Richtung der Kraft P, etwa bei S1 oder S2 an der
Auflagefläche des Schuhsohlenüberstandes am Abstützteil 61 liegt, beispielsweise
wie in Fig. 10 strichpunktiert bei 44' angedeutet ist, wobei S1 den Drehpunkt der
Schuhsohle bildet. Hierdurch wird auf der gegenüberliegenden Seite mittels des vorderen
verstärkten Teiles des Schuhohlenüberstandes 43 der auf dieser Seite delegene Haltzapfen
74 nach hinten verschoben, beispielsweise bis in eine Lage, die in Fig. 9 strichpunktiert
bei 74' angedeutet ist. Diese Verschiebung des Zapfens 74 hat
zur
Folge, daß sich auch das gesamte Spannelement 63 zusammen mit dem Spannhebel 65
in Pfeilrichtung y um einen entsprechen~ den Hub in Skilängsrichtung nach hinten
verschiebt.
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Solange der Freigabe- bzw. Auslösewinkel der Schuhsohle noch nicht
erreicht ist, wirkt die Rast- oder Aus löse feder 72 als Rückstellfeder, indem sie
bei einem Nachlassen der Kraft P die Schuhsohle mittels der Haltezapfen 74 wieder
in die ursprungliche Mittellage zurückverstellt. Wird jedoch von der Schuhsohle
ein bestimmter Drehwinkel überschritten, gleitet die Riegel- oder Auslöserolle 81
von der Riegelfläche 80 ab und gelangt beispielsweise bis in eine Lage 81'. Im Augenblick
des Abgleitens der Riegel- oder Auslöserolle von der Riegelfläche 80 kann der Riegelhaltehebel
77 um seine Gelenkachse 76 nach vorn neigend schwenken und dadurch in der Lage 77'
mittels seines Haltehebelarmes 78 den Schuhsohlenüberstand 43 nach oben freigeben.
Der Schuh kann dadurch spannungslos die Bindung verlassen.
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Durch entsprechende Bemessung dier Riegelfläche 80 bzw. durch entsprechende,
z.B. einstellbare Lage der Rolle 81 läßt sich der Auslösepunkt der Bindung Je nach
den Erfordernissen varotieren.
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Ein willkürliches Lösen der Bindung kann durch Anheben des Spannhebels
65, ein Schließen der Bindung durch Niederdrücken desselben, von Hand oder mit dem
Skistock, über die Totpunktlage des Spannhebels hinweg erfolgen.
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L e e r s e i t e