<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von neuen Azofarbstoffen
Diese Erfindung bezieht sich auf die Herstellung neuer, wasserlöslicher Azofarbstoffe, die eine oder mehrere Äthensulfonsäureamidgruppen enthalten.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung von Azofarbstoffen der allgemeinen Formel
EMI1.1
in der A einen Benzolkern, Z ein Wasserstoffatom oder einen Benzolkern, der mit A durch-CH-,
EMI1.2
tholischen, enolischen oder heterocyclischen Kupplungskomponente, Y eine wasserlöslich machende Gruppe, insbesondere eine Carboxyl- oder eine Sulfonsäuregruppe, n eine der Zahlen l und 2 und m eine der Zahlen l, 2,3 und 4 bedeuten.
Die Benzolkerne A und Z und die Reste B können weitere, im wesentlichen neutrale Substituenten tragen, wie sie in der Chemie der Azofarbstoffe üblich sind, z. B. niedere Alkylgruppen, wie Methyl-, Äthyl- und Butylgruppen, Arylreste, wie Phenylreste, niedere Alkoxygruppen, wie Methoxy- und Äthoxygruppen, Halogenatome, wie Chlor- und Bromatome, Aminogruppen, die unsubstituiert oder durch einen oder zwei niedere Alkylreste, wie Methyl- und Äthylreste, substituiert sein können, Acylaminogruppen, wie Acetylaminogruppen, Acylgruppen, wie Acetylgruppen, Cyangruppen, Nitrogruppen, Trifluormethylgruppen, Sulfonsäureamidgruppen, Carbonsäureamidgruppen und Alkylsulfongruppen.
Ausserdem können die Reste B einen weiteren, über eine Azogruppe gebundenen Rest einer Diazokomponente oder die Reste A einen weiteren, über eine Azogruppe gebundenen Rest einer Kupplungskomponente enthalten. In diesen beiden Fällen liegen also Disazofarbstoffe vor.
Die neuen Farbstoffe können nach mehreren Verfahren hergestellt werden. So kann man den Rest der Äthensulfonsäure abgebende Verbindungen mit Azofarbstoffen umsetzen, die ausser mindestens einer wasserlöslich machenden Gruppe wenigstens eine acylierbare primäre Aminogruppe enthalten. Man kann aber auch in Kupplungs- und/oder Diazokomponenten, die wenigstens eine solche acylierbare Aminogruppe enthalten, in gleicher Weise den Rest der Äthensulfonsäure einführen und die Komponenten dann miteinander oder mit andern Diazo- oder Kupplungskomponenten in bekannter Weise durch Diazotieren und Kuppeln zu Azofarbstoffen vereinigen.
Enthält der der Kupplungskomponente entsprechende Molekülteil der so erhaltenen Azofarbstoffe noch eine weitere zur Azokupplung befähigte Stelle, wie es beispielsweise bei solchen Monoazofarbstoffen der Fall ist, die unter Verwendung von 1-Hydroxy-8-aminonaphthalin als Kupplungskomponente hergestellt wurden, so kann man solche Farbstoffe in bekannter Weise mit Diazoniumverbindungen zu Disazofarbstoffen vereinigen. Dabei ist es möglich, als Diazoniumverbindung ein diazotiertes aromatisches
<Desc/Clms Page number 2>
Amin zu verwenden, das einen Äthensulfonsäureamidrest enthält. Man kann aber auch den Monoazofarbstoff, der ja schon selbst wenigstens eine Athensulfonsäureamidgruppe enthält, mit einem andern, eine solche Gruppe nicht enthaltenden, diazotierten, aromatischen Amin umsetzen.
Eine weitere Möglichkeit, zu Disazofarbstoffen der erfindungsgemässen Art zu gelangen, besteht darin, dass man zweifach diazotierte aromatische Diaminoverbindungen an den beiden Diazoniumgruppen mit je einer Kupplungskomponente kuppelt, wobei die Tetrazokomponente und/oder die Kupplungskomponenten Äthensulfonsäureamidgruppen enthalten können, oder aber diese Gruppen, wie oben für die Monoazofarbstoffe erläutert, erst in den Disazofarbstoffen, die in diesem Fall wenigstens eine acylierbare primäre Aminogruppe enthalten müssen, durch Umsetzung mit den Rest der Äthensulfonsäure abgebenden Verbindungen bildet.
Den Rest der Äthensulfonsäure abgebende Verbindungen sind z. B. Äthensulfonsäurehalogenide, wie Äthensulfonsätirechlorid und Äthensulfonsäurebromid, sowie das sogenannte Carbylsulfat.
Die Umsetzung der Diazokomponenten, Kupplungskomponenten oder Azofarbstoffe, die eine oder mehrere acylierbare primäre Aminogruppen tragen, mit Äthensulfonsäurehalogeniden kann bei Temperaturen zwischen-10 und +500C verlaufen. Vorzugsweise wählt man dazu Temperaturen zwischen 0 und +350C. Man kann dabei die obengenannten Farbstoffvorprodukte bzw. Farbstoffe mit Äthensulfonsäurechlorid oder Äthensulfonsäurebromid, zweckmässig in Lösung, beispielsweise in Wasser, in Aceton oder in wässerig-acetonischer Lösung, umsetzen oder gegebenenfalls den wässerigen bzw. wässerigacetonischen Lösungen der zuvor genannten Farbstoffvorprodukte bzw.
Azofarbstoffe vor der Kondensation wassermischbare Lösungs-und/oder Verdünnungsmittel, die mit den Äthensulfonsäurehalogeniden nicht reagieren, beispielsweise andere ni derrnolekulare Ketone, wie Methyläthylketon oder Carbonsäureamide, wie N, N-Dimethylformamid, N, N-Dimethylacetamid oder N-Methylpyrrolidon, zusetzen.
Verwendet man zum Einführen des Äthensulfonsäurerestes in die aminogruppenhaltigen Azofarbstoffe oder ihre Vorprodukte das Carbylsulfat, so arbeitet man zweckmässig nach dem in der USA-Patentschrift Nr. 2, 666, 788 erläuterten Verfahren.
Zur Herstellung von Diazokomponenten, die wenigstens einen Äthensulfonsäureamidrest enthalten, kann man Nitrobenzolderivate, die wenigstens eine freie Aminogruppe enthalten, mit Äthensulfonsäure- halogeniden oder Carbylsu1fat. auf die eben erläuterte Weise umsetzen und dann die Nitrogruppe, beispielsweise mit Eisenpulver in schwach saurer bis neutraler, wässeriger Lösung, zur Aminogruppe re- duzieren. Man kann aber statt in die Nitroderivate auch in Acylaminobenzole, die wenigstens eine freie Aminogruppe enthalten, in gleicher Weise wenigstens einmal den Rest der Äthensulfonsäure einführen und dann die Acylaminogruppe in bekannter Weise, z. B. mit Mineralsäure, zu einer primären Aminogruppe hydrolysieren.
Man kann aber auch in Diaminobenzole, bei denen die eine Aminogruppe, beispielsweise durch eine benachbarte Sulfonsäuregruppe, in ihrer Reaktionsfähigkeit stark herabgesetzt ist, nur an einer Aminogruppe den Äthensulfonsäurerest einführen. Auf diese Weise entstehen Komponenten, die ausser wenigstens einer Äthensulfonsäureamidgruppe noch wenigstens eine freie, diazotierbare Aminogruppe enthalten.
Beispiele für die Herstellung der neuen Farbstoffe und Farbstoffvorprodukte werden später in dieser Beschreibung gegeben.
Als Diazokomponenten, die mindestens eine Äthensulfonsäureamidgruppe tragen, seien beispielsweise genannt : Äthensulfonsäure- (3-aminophenyl)-amid, Äthensulfonsäure- (4-aminophenyl)-amid,
EMI2.1
(aminonaphthyl)-amideDiazokomponenten, die eine Äthensulfonsäureamidgruppe über einen Benzolkern an die eigentliche Diazokomponente gebunden enthalten, also z. B. Verbindungen der allgemeinen Formel
EMI2.2
worin X eine direkte Bindung oder eine -CH2-, -CO-, -NH-, -SO2-, -SO2NH- oder -S-Brücke bedeutet, sind zur Herstellung der neuen Farbstoffe gut geeignet.
<Desc/Clms Page number 3>
Soweit eine oder mehrere Äthensulfonsäureamidgruppen in der Kupplungskomponente stehen, kommen ausserdem grundsätzlich alle andern diazotierbaren Amine als Diazokomponenten für die neuen Farbstoffe in Betracht, sofern eine oder mehrere wasserlöslich machende Gruppen, wie insbesondere Carbonsäureund/oder Sulfonsäuregruppen, in der Diazokomponente und/oder in der Kupplungskomponente enthalten sind.
GeeigneteKupplungskomponenten sind alle kupplungsfähigen Systeme, also z. B. Benzol-oder Naphthalinderivate und heterocyclische Verbindungen mit Hydroxyl- und/oder Aminogruppen, sowie Enole und Enamine, die einen oder mehrere Äthensulfonsäureamidreste enthalten. Als. Beispiele für solche
EMI3.1
Stehen eine oder mehrere Äthensulfonsäureamidgruppen in der Diazokomponente, so kommen zur Herstellung der neuenFarbstoffe alle kupplungsfähigen Verbindungen in Betracht, sofern eine oder. mehrere wasserlöslich machende Gruppen, wie insbesondere Carbonsäure-und/oder Sulfonsäuregruppen, in der Diazokomponente und/oder in der Kupplungskomponente enthalten sind.
Will man die Äthensulfonsäureamidgruppen erst in den vorgebildeten Farbstoff einführen, so kommen dafür alle Azofarbstoffe, insbesondere Mono- und Disazofarbstoffe, in Betracht, die neben einer ausreichenden Zahl von Carbonsäure-und/oder Sulfonsäuregruppen mindestens noch eine acylierbare, primäre Aminogruppe besitzen. Zu diesem Zweck kann man z. B. auch Nitrogruppen enthaltende Farbstoffe nach an sich bekannten Methoden zu den entsprechenden, Aminogruppen enthaltenden Farbstoffen reduzieren und diese Farbstoffe dann in die entsprechenden Amide der Äthensulfonsäure überführen.
Die neuen Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken von Gebilden, wie Fasern, Fäden, Flocken, Folien, Geweben und Gewirken aus den verschiedensten Werkstoffen, z. B. aus Carbonsäureamidgruppen enthaltenden natürlichen und synthetischen Werkstoffen, wie Wolle, Naturseide, Leder, linearen Polyamiden und linearen Polyurethanen. Insbesondere eignen sich aie neuen Farbstoffe auch zum waschechten Färben und/oder Bedrucken von Gebilden aus nativer und/oder regenerierter Cellulose, wobei man sie zweckmässig durch Behandeln mit alkalischen Mitceln, wie Alkalihydroxyden, -carbonaten und-bicarbonaten, und durch eine kurze Wärmebehandlung bei 50-200 C, vorzugsweise bei 70-1500C, auf dem Färbegut fixiert.
Gegenüber den aus den USA-Patentschriften Nr. 2, 657, 205, Nr. 2, 728, 762 und Nr. 2, 784, 204 bekannten Azofarbstoffen mit Vinylsulfongruppen zeichnen sich die neuen, Äthensulfonsäureamidgruppen tragenden Azofarbstoffe durch wesentlich bessere Nassechtheiten ihrer Färbungen und zum Teil durch ein besseres Ziehvermögen aus.
Die in den Beispielen verwendeten Teile und Prozente sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtseinheiten. Die Raumteile verhalten sich zu den Gewicht'teilen wie das Liter zum Kilogramm. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1 : 22, 8 Teile Äthensulfonsäure- (3-nitrophenyl) -amid, erhältlich nach Beispiel 5 der USA-Patentschrift Nr. 2, 666, 788, werden bei 80 - 900 in eine Mischung von 20 Teilen Calciumchlorid, 400 Raumteilen Wasser und 80 Teilen Eisenpulver eingetragen. Man hält die angegebene Temperatur etwa 20 Minuten lang aufrecht. Danach macht man die Reaktionsmischung durch Zugabe von 10 Teilen Natriumhydroxyd alkalisch, saugt ab und wäscht mit 100 Teilen 0, 1-molarer Natronlauge nach. Das Filtrat wird auf 00 abgekühlt und durch langsame Zugabe von Salzsäure auf einen PH-Wert von 7 ge-
EMI3.2
werden in einer Mischung aus 100 Teilen Wasser und 25 Teilen wässeriger Chlorwasserstoffsäure (d =1, 5) gelöst.
Nachdem man in die Lösung 100 Teile Eis eingetragen hat, diazotiert man durch langsames Zugeben einer Lösung von 6,"Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser. Nach beendeter Diazotierung lässt man die Lösung der Diazoniumverbindung bei 0-5 in eine Lösung von 28, 9 Teilen 1- (2'-Chlor- - 5'-sulfo-phenyl)-3-methyl-pyrazolon- (5), 4 Teilen Natriumhydroxyd und 16 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser einlaufen.
Nach 3 - 4 Stunden wird der Farbstoff der Formel
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
EMI4.2
EMI4.3
<Desc/Clms Page number 5>
EMI5.1
EMI5.2
EMI5.3
<Desc/Clms Page number 6>
EMI6.1
EMI6.2
EMI6.3
<Desc/Clms Page number 7>
EMI7.1
EMI7.2
EMI7.3
EMI7.4
<Desc/Clms Page number 8>
3 :Beispiel 6 : 31, 8 Teile des Farbstoffes der Formel
EMI8.1
(hergestellt durch Kuppeln von diazotierter l-Amino-4-nitrobenzol-2-sulfonsäure mit 3-Methyl-5-pyr- azolon und anschliessende Reduktion der Nitrogruppe mit Natriumsulfid) wird in 250 Teilen Wasser gelöst. Man gibt 100 Teile Aceton zu und kühlt auf 00 ab. Unter Rühren setzt man langsam eine Mischung von 19 Teilen Äthensulfonsäurechlorid und 25 Raumteilen Aceton zu.
Durch portionsweise Zugabe von Natriumhydrogencarbonat neutralisiert man die freiwerdende Salzsäure. Dann rührt man 3 Stunden bei Raumtemperatur nach, scheidet den erhaltenen Farbstoff der Formel
EMI8.2
durch Zugabe von 20 Teilen Salzsäure (36%ig) ab, isoliert und trocknet wie üblich. Er färbt Wolle und Baumwolle in grünstichig gelben Tönen.
Beispiel 7 : 23, 2 Teile Äthensulfonsäure- (4-amino-3-chlorphenyl) -amid werden in einer Mischung von 100 Teilen Wasser und 25 Teilen wässeriger Chlorwasserstoffsäure (d = 1, 15) gelöst. Nachdem man in die Lösung 100 Teile Eis eingetragen hat, diazotiert man durch langsames Zugeben einer Lösung von 6, 9 Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser. Nach beendeter Diazotierung lässt man die Lösung der Diazoniumverbindung bei 0 - 50 in eine Lösung von 25, 4 Teilen 1- (3'-Sulfophenyl) -3-methyl-pyr- azolon- (5), 4 Teilen Natriumhydroxyd und 16 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser einlaufen.
Man scheidet den Farbstoff nach 4-5 Stunden durch Zugabe von Natriumchlorid ab und trocknet bei 500 im Vakuum. Der Farbstoff hat die Formel
EMI8.3
Er färbt Wolle und Baumwolle in echten und gleichmässigen gelben Tönen.
EMI8.4
EMI8.5
<Desc/Clms Page number 9>
Beispiel 8 : 19, 8 Teile Äthensulfonsäure- (4-aminophenyl)-amid werden wie in Beispiel 4 beschrieben diazotiert und die Diazoniumverbindung mit 31,9 Teilen 1-Amino-8-oxy-naphthalin-3,6-disulfonsäure in mineralsaurem Medium gekuppelt. Nach beendeter Kupplung wird der Zwischenfarbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid abgeschieden, abgesaugt und im Vakuum bei 500 getrocknet.
4,9 Teile Anilin werden in einer Mischung aus 50 Teilen Wasser und 12,5 Teilen wässeriger Chlorwasserstoffsäure (d = 1, 15) gelöst. Nachdem man in die Lösung 50 Teile Eis eingetragen hat, diazotiert man durch langsames Zugeben einer Lösung von 3,5 Teilen Natriumnitrit in 10 Teilen Wasser. Nach beendeter Diazotierung lässt man nun die Lösung der Diazoniumverbindung in eine Lösung von 26, 4 Teilen des oben hergestellten Farbstoffes, 4 Teilen Natriumhydroxyd und 16 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser einlaufen. Nach 4 - 5 Stunden ist die Farbstoffbildung beendet. Durch Zusatz von Natriumchlorid wird der Farbstoff der Formel
EMI9.1
abgeschieden. Er färbt Baumwolle in blauen Tönen von guten Echtheiten.
Nimmt man an Stelle von 4, 9 Teilen Anilin 10 Teile Äthensulfonsäure-(4-aminophenyl)-amid, so erhält man einen Disazofarbstoff der Formel
EMI9.2
der zwei Äthensulfonsäure- (4-aminophenyl)-amidgruppen enthält und Wolle und Baumwolle in grünstichig blauen Tönen anfärbt.
EMI9.3
EMI9.4
<Desc/Clms Page number 10>
EMI10.1
schrieben diazotiert und in sodaalkalischem Medium mit 33,6 Teilen l, 8-Dihydroxynaphthalin-3, 6-di- sulfonsäure gekuppelt. Der Disazofarbstoff der Formel
EMI10.2
wird durch Zugabe von Natriumchlorid abgeschieden, abgesaugt und im Vakuum bei 500 getrocknet.
Er färbt Wolle und Baumwolle echt schwarz an.
Beispiel 10 :'31, 9 Teile l-amino-8-hydroxy-naphthalin-4, 6-disulfonsaures Natrium werden in 50 Raumteilen Wasser gelöst. Unter gutem Rühren gibt man bei 00 langsam eine Mischung von 19 Teilen Äthensulfonsäurechlorid in 40 Teilen Aceton zu. Dabei wird die entstehende Säure durch portionsweise Zugabe von Natriumhydrogencarbonat gebunden. Eine am Ende dem Reaktionsgemisch entnommene Probe der Lösung zeigt nur noch spurenweise Diazotierbarkeit.
11,6 Teile 2-Aminobenzolcarbonsäure werden in 100 Teilen Wasser unter Zugabe von 4 Teilen Natriumhydroxyd gelöst, man setzt 6,9 Teile Natriumnitrit zu und giesst die klare Lösung auf eine Mischung von 100 Teilen Eis und 25 Teilen 36% figer Salzsäure. Nach zweistündigem Rühren entfernt man den geringen Nitritüberschuss mit Amidosulfonsäure und gibt die Suspension des Diazoniumsalzes zu der mit 15 Teilen Natriumcarbonat versetzten Lösung der wie oben erhaltenen Lösung des 1-äthensulfonamido- -8-hydroxy-naphthalin-3,6-disulfonsauren Natriums. Nach beendeter Kupplung scheidet man den entstandenen Farbstoff durch Zugabe von 50 Teilen Kochsalz aus, saugt ab und trocknet bei 500 im Vakuum.
Der Farbstoff hat die Formel
EMI10.3
Beispiel 11 : 31, 1 Teile des Farbstoffes der Formel
EMI10.4
(hergestellt durch Kupplung von diazotiertem l-Amino-4-acetylaminobenzol mit 1-Hydroxy-naphthalin- -4-sulfonsäure und anschliessendes Verseifen der Acetylgruppe) werden in 250 Teilen Wasser gelöst. Man versetzt mit 100 Teilen Aceton und kühlt auf 00 ab. Unter gutem Rühren gibt man langsam eine Mischung von 19 Teilen Äthensulfonsäurechlorid und 25 Raumteilen Aceton zu. Durch portionsweise Zugabe von Natriumhydrogencarbonat neutralisiert man die entstehende Säure. Anschliessend rührt man 3 Stunden bei Raumtemperatur nach, scheidet den acylierten Farbstoff durch Zugabe von 20 Teilen 36% iger Salzsäure ab, isoliert und trocknet wie üblich.
Der Farbstoff ist mit dem nach Beispiel 4 hergestellten identisch.
Beispiel 12: In 100 Raumteilen 1, 2-Dichloräthan werden 19 Teile Carbylsulfat und 34 Teile 1-(3'-Aminophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5) suspendiert. Man rührt das Reaktionsgemisch 12 Stunden bei etwa 20 , saugt ab und versetzt das Reaktionsprodukt mit 200 Teilen einer 2-molaren Natronlauge. Dabei geht das gebildete 1-(3'-Äthensulfonamidophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5) in Lösung. Man saugt von nicht umgesetztem Ausgangsmaterial ab und fällt das 1- (3' -Äthensulfonamidophenyl) -3-methyl- pyrazolon- (5) durch Zugabe von 50 Raumteilen konzentrierter Salzsäure aus. Ausbeute 20 Teile.
Schmelzpunkt des Rohproduktes 193 - 1980.
Nach dem Umkristallisieren aus Ligroin hat das Produkt den Schmelzpunkt zo
<Desc/Clms Page number 11>
Beispiel 13 : 14 Teile 2-Aminobenzolcarbonsäure werden wie in Beispiel 10 beschrieben diazotiert und in Gegenwart von Natriumbicarbonat mit 38 Teilen des nach Beispiel 12 erhaltenen 1-(3'-Äthensulfonsäureamidophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5) gekuppelt. Nach der üblichen Aufarbeitung erhält man einen Farbstoff der Formel
EMI11.1
der Wolle und Baumwolle in grünstichig gelben Tönen echt anfärbt.
Zu dem gleichen Farbstoff gelangt man, wenn man den aus 14 Teilen 2-Aminobenzolcarbonsäure und 18 Teilen 1- (3'-Aminophenyl) -3-methyl-pyrazolon- (5) erhältlichen Farbstoff wie in Beispiel 11 beschrieben mit 19 Teilen Äthensulfonsäurechlorid umsetzt.
Beispiel 14 : 17, 3 Teile p-Aminobenzolsulfonsäure werden in einer Mischung von 100 Teilen Wasser und 25 Teilen wässeriger Chlorwasserstoffsäure (d = 1, 15) gelöst. Nachdem man in die Lösung 100 Teile Eis eingetragen hat, diazotiert man durch langsames Zugeben einer Lösung von 6, 9 Teilen Natriumnitrit in 20 Teilen Wasser. Nach beendeter Diazotierung lässt man die Lösung der Diazoniumvcrbindung in eine Lösung von 21, 3 Teilen Äthensulfonsäure-(2-methyl-5-hydroxy-phenyl)-amid, 4 Teilen Natriumhydroxyd und 16 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser einlaufen. Der gebildete Farbstoff der Formel
EMI11.2
wird durch Zugabe von Natriumchlorid abgeschieden, abgesaugt und bei 500 im Vakuum getrocknet.
Er färbt Wolle und Baumwolle in echten gelben Tönen.
Beispiel 15 : 19, 8 Teile Äthensulfonsäure- (4-aminophenyl)-amid werden wie in Beispiel 4 beschrieben diazotiert. Nach beendeter Diazotierung lässt man die Lösung der Diazoniumverbindung in
EMI11.3
EMI11.4
wird nach beendeter Kupplung in üblicher Weise mit Natriumchlcrid abgeschieden, abgesaugt und bei 500 im Vakuum getrocknet. Er färbt Wolle und Baumwolle in echten braunen Tönen.
Beispiel 16: Man diazotiert 24,2 Teile Äthensulfonsäure-(2-carboxy-4-aminophenyl)-amid in üblicher Weise. Die Diazoniumlösung vereinigt man sodann mit einer Lösung von 25. 4 Teilen 1- (4'-Sulfo- phenyl) -3-methyl-pyrazolon- (5), 4 Teilen Natriumhydroxyd und 16 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser. Nach 4 Stunden ist die Kupplung beendet. Der Farbstoff der Formel
EMI11.5
<Desc/Clms Page number 12>
wird durch Zugabe von Natriumchlorid abgeschieden und im Vakuum bei 40-50 getrocknet. Er färbt Textilgut aus Wolle, Naturseide und linearen Polyamiden in gelben Tönen mit guten Echtheitseigenschaften.
Beispiel 17 : 21, 4 Teile 4-Nitro-4'-amino-diphenylsulfid [hergestellt nach Beilsteins Handbuch der organischen Chemie (4. Auflage), Bd. 13, S. 534 (1930) ; Fp. 141 ] werden in 150 Teilen Dichlor- äthan suspendiert, mit 19 Teilen Carbylsulfat versetzt und 12 Stunden gerührt. Danach gibt man 200 Raumteile 2n-Natronlauge zu und rührt intensiv etwa 1 Stunde lang. Man saugt von nicht umgesetzten Ausgangsmaterialien ab, trennt die Schichten, kühlt die wässerig-alkalische Schicht auf 0 und säuert sie mit 50 Raumteilen 36% niger Salzsäure an. Das ausfallende 4-Nitro-4'-äthensu1fonsäureamido- - diphenylsu1fid wird im Vakuum bei 500 getrocknet. Schmelzpunkt : 163-164 .
33,6 Teile 4- Nitro-4'- äthensulfonsäureamido-diphenylsulfid werden bei 80 - 900 in eine Mischung von 20 Teilen Calciumchlorid, 400 Raumteilen Wasser und 80 Teilen Eisenpulver eingetragen. Man hält die genannte Temperatur etwa 20 Minuten aufrecht. Dann macht man die Reaktionsmischung durch Zugabe von 10 Teilen Natriumhydroxyd alkalisch, saugt ab und wäscht mit 100 Teilen 0, 1-molarer Natronlauge nach. Das Filtrat wird auf 00 abgekühlt und durch langsame Zugabe von Salzsäure auf einen PH- Wert von 7 gebracht. Dabei fällt das 4-Amino-4'-äthensulfonsäureamido-diphenylsulfid aus. Es wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Nach Umkristallisieren aus Alkohol schmilzt es bei 148 - 1500.
Beispiel 18 : 30, 6 Teile 4-Amino-4'-äthensulfonsäureamido-diphenylsulfid werden in üblicher Weise diazotiert. Die wässerige Aufschlämmung der Diazoniumverbindung rührt man sodann bei 5 - 100 in eine Lösung von 22, 4 Teilen l-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure, 4 Teilen Natriumhydroxyd und 16 Teilen Natriumcarbonat in 100 Teilen Wasser ein. Man rührt das Umsetzungsgemisch so lange nach, bis die Kupplung beendet ist, fällt den Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid aus und trocknet ihn im Vakuum bei 40 - 500. Der Farbstoff hat die Formel
EMI12.1
Er färbt Wolle gleichmässig und sehr echt in tiefroten Tönen.
Verwendet man als Diazokomponente an Stelle des 4-Amino-4'-äthensulfonsäureamido-diphenylsulfids 33,8 Teile 4-Amin@@@@thensulfonsäureamido-diphenylsulfon und verfährt im übrigen wie zuvor beschrieben, so erhält man einen Farbstoff der Formel
EMI12.2
der Wolle sehr echt in leuchtend scharlachroten Tönen färbt.
In analoger Weise erhält man die folgenden Farbstoffe :
EMI12.3
<Desc/Clms Page number 13>
EMI13.1
<Desc/Clms Page number 14>
EMI14.1
<Desc/Clms Page number 15>
EMI15.1
EMI15.2
EMI15.3
EMI15.4
<Desc/Clms Page number 16>
EMI16.1
EMI16.2
EMI16.3
EMI16.4
EMI16.5
<Desc/Clms Page number 17>
EMI17.1
EMI17.2
EMI17.3
EMI17.4
EMI17.5
<Desc/Clms Page number 18>
EMI18.1
Beispiel 22 : 19, 8 Teile 4, 4'-Diaminodiphenylmethan werden in 150 Teilen Wasser und 50 Teilen wässeriger Chlorwasserstoffsäure (d = 1, 15) gelöst. Nachdem man noch 100 Teile Eis zugegeben hat, versetzt man das Gemisch mit 13, 8 Teilen Natriumnitrit. Nach zweistündigem Rühren
EMI18.2
200 Teilen Wasser.
Nach 5-6 Stunden wird der Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid abgeschieden, abgesaugt und im Vakuum bei 500 getrocknet. Der Farbstoff entspricht der Formel
EMI18.3
und färbt Wolle und Baumwolle in orangefarbenen Tönen.