AT213917B - - Google Patents

Info

Publication number
AT213917B
AT213917B AT406559A AT406559A AT213917B AT 213917 B AT213917 B AT 213917B AT 406559 A AT406559 A AT 406559A AT 406559 A AT406559 A AT 406559A AT 213917 B AT213917 B AT 213917B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
silver
development
printing
compounds
halogen
Prior art date
Application number
AT406559A
Other languages
English (en)
Inventor
Wolfgang Laessig Dr.
Eberhard Guenther Dr.
Original Assignee
Agfa Aktiengesellschaft
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Agfa Aktiengesellschaft filed Critical Agfa Aktiengesellschaft
Application granted granted Critical
Publication of AT213917B publication Critical patent/AT213917B/de

Links

Landscapes

  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege 
Es ist bekannt, auf photographischem Wege hergestellte Silberbilder in geeigneten Bädern in Verbindungen einer gewünschten Farbe überzuführen. Dies erfolgt bei den   Tonungs- und Versiärkungsverfahren.   



  Dabei verwendet man beispielsweise zur Oxydation des Silbers Kaliumferricyanid, wodurch das Silberbild in Ferrocyanid übergeführt wird, das teils als unlösliches Silberferrocyanid und teils als unlösliches Ferrocyanid anderer Metalle niedergeschlagen wird, die den   Bädern   in Form von Salzen zugesetzt werden. Bei den Blautonungen werden Ferricyanide und Ferrisalze verwendet, jedoch können Verstärkungen beispielsweise mit Kaliumferricyanid und Bleisalzen vorgenommen werden. Diese Verfahren wurden aber bisher nur dazu benutzt, bestimmte Farbeffekte bzw. Verstärkungen bei Silberbildern zu erzielen. Für den Druckprozess mit Hilfe von Fettfarben wurden diese umgewandelten Silberbilder nicht benutzt. 



   Weiterhin ist es bekannt, über ein Silberbild die Gelatine an den   Bildstellen   zu gerben, wobei jedoch das Silberbild selbst die Fettfarbe nicht annimmt, sondern das Silberbild verursacht den Gerbprozess der Gelatine, so dass diese die Fettfarbe annimmt. 



   In der belgischen Patentschrift Nr. 567153 wird ein Verfahren vorgeschlagen, das es ermöglicht, auf photographischem Wege erzeugte Silberbilder zur Annahme fetter Druckfarben zu präparieren, so dass man Flachdruckformen erhält. Mit dem ersten Bad wird das   Bildsilber   teilweise oder völlig zu mehr oder weniger unlöslichen Silberverbindungen oxydiert, in denen das Silber als Ion vorliegt. Im zweiten Bad   werden diese Silberionen   mit geeigneten organischen Verbindungen zu noch schwerer löslichen organischen Silberverbindungen umgesetzt. Derartige organische Verbindungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie erstens silbersalzbildende SH-, SeH-,   NH- oder   OH-Gruppen enthalten und zweitens derart substituiert sind, dass die gebildeten Silbersalze stark hydrophoben Charakter haben und dadurch fette Druckfarbe annehmen.

   Mit Hilfe dieser Flachdruckformen ist es möglich, nach einem beliebigen   Flachdruckverfahren,   beispielsweise nach dem Offset-Prinzip, auf Flachdruckmaschinen mit Gummituch Reproduktionen herzustellen. 



   Es wurde nun gefunden, dass es für bestimmte Zwecke des Flachdruckverfahrensvorteilhaftist, Flachdruckformen auf photographischem Wege herzustellen, indem man in einer Halogensilberemulsionsschicht das nach der Entwicklung verbleibende Halogensilber direkt mit organischen Verbindungen umsetzt, die mit dem Silber schwer lösliche Verbindungen bilden. Vorzugsweise geschieht dies in Gegenwart von schwachen Halogensilberlösungsmitteln, wie beispielsweise Ammoniumbasen,   Thiocyanate., Alkalisulfit   u. dgl. 



   Für die Umsetzung des verbliebenen restlichen Silberhalogenids zu in der Oberfläche der Schicht niedergeschlagenen, schwerer löslichen organischen hydrophoben Silberverbindungen eignen sich im Prinzip alle in der belgischen Patentschrift Nr. 567153 aufgeführten organischen Verbindungen, vorzugsweise aber Verbindungen, die neben einer   silbersalzbildenden SH-,   SeH-,   NH- oder   OH-Gruppe eine Alkylgruppe mit mindestens 10 C-Atomen enthalten :

   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 
Im Gegensatz zu den in der belgischen Patentschrift Nr. 567153 beschriebenen Lösungen verlangen die Lösungen des vorliegenden Verfahrens eine höhere Alkalikonzentration sowie den Zusatz eines Halogensilberlösungsmittels, dessen   Silberkomplex-Beständigkeitskonstante   unter dem Löslichkeitsprodukt des Ha-   logensilbers,   also von Silberchlorid und Silberbromid, aber über dem Löslichkeitsprodukt der zu bildenden organischen Silberverbindungen liegt. Besonders geeignet sind hiezu Ammoniak und Thiocyanate. 



   Eine weitere Variante des Verfahrens besteht darin, dass man die Entwicklung und die Umsetzung des unbelichteten Halogensilbers in einem einzigen Behandlungsbad vornimmt. Da hiebei die Entwicklung sehr schnell erfolgen muss-die Entwicklung muss beendet sein, bevor die Umsetzung des Halogensilbers mit der organischen Verbindung einsetzt - werden auch diese Lösungen mit besonders hohem, die Entwicklung beschleunigenden Alkaligehalt angesetzt. Gegebenenfalls setzt man bereits der photographischen Emulsion geringe Mengen an Entwickler, z. B. Hydrochinon, hinzu. 



   Ausser dem Vorteil der Einsparung des Oxydationsbades ermöglicht dieses Verfahren ausserdem bei Verwendung der üblichen seitenverkehrten, photographischen Negative eine einfache und schnelle Herstellung vonFlachdruckformen für solche Flachdruckmaschinen, bei denen die Farbe direkt von der Druckform-also ohne Zwischenschaltung eines Gummituches-auf das Papier übertragen wird, wie z. B. bei der Lithoseth-Maschine von Ormig. 



   Das Verfahren eignet sich zur Reproduktion von Strich- und Rastervorlagen. Als Träger für die photographischen Emulsionen eignen sich Papier- und Kunststoff- (Film-) Folien für photographische Zwecke, sofern sie wasserfest sind und der mechanischen Beanspruchung beim Druck genügen. Für die Herstellung des Schichtträgers kommen beispielsweise in Frage : Celluloseester, Nitrocellulose, Celluloseacetat, Kunststoff auf Polyvinylchlorid-Basis, Polyester aus Terephthalsäure und Glykolen, lineare Polyamide, Polystyrole, Polycarbonate auf Basis von Di (p-oxyphenyl) alkanen. Auf diesen   Trägemwirdgegebenenfallsmit-   tels einer geeigneten Haftpräparation eine   Chlor-und/oder   Bromsilberemulsion von steiler Gradation aufgebracht.

   Als Kolloid für diese Schicht wird vorzugsweise gehärtete Gelatine verwendet, wobei, um der Schicht für den späteren Druck die nötige Festigkeit zu geben, die Härtung stärker als bei gewöhnlichen photographischen Schichten eingestellt wird. Die Härtung wird aber in solchen Grenzen gehalten,   dass genügende   Wasserführung beim Druck gewährleistet ist, wozu etwa eine Abschmelzzeit in siedendem Wasser von 5 bis 10 min sich als optimal erweist. Die Art der Belichtung richtet sich danach, ob man zu seitenrichtigen oder seitenverkehrten Negativen gelangen will und wird in an sich bekannter Weise vorgenommen. 



   Im Hinblick auf die erwähnten Flachdruckmaschinen ohne Gummituch interessiert besonders die Herstellung seitenverkehrter Negative auf dem einfachen Wege der Reflexbelichtung. Hiebei wird die Belichtungszeit-dies gilt auch allgemein-so gewählt, dass bei der nachfolgenden Entwicklung das belichtete Halogensilber vollaus entwickelt wird, da eventuell verbleibende Reste nichtentwickelten Halogensilbers bei der nun folgenden Präparierung des negativen Halogensilberbildes zum Druck mit einbezogen werden. Aus dem gleichen Grunde darf auch die Entwicklung nicht vorzeitig abgebrochen werden. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



     Beispiel l :   Auf einem wasserfesten Filmträger wird eine steile Chlorsilberemulsion aufgetragen. 



  Die Schicht wird mit Formalin schwach gehärtet. Nach Belichtung hinter einer Strich-bzw. Rastervor- 
 EMI3.1 
 lichem Abspülen wird die Folie auf einer   Ormig-Lithoseth-Maschine   eingespannt, mit wenigen Umdrehungen in der Maschine eingefärbt und dann gedruckt. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten. 



   Beispiel 2: Die wie unter Beispiel 1 belichtete, entwickelte und gewässerte Folie wird in der Lösung von 5 g 1-Amino-2-heptadecyl-5-mercapto-1,3,4-triazol (III), 5 g Kaliumthiocyanat in   10 ces   
 EMI3.2 
 Beispiel 1. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten. 



   Beispiel 3 : Die wie unter Beispiel 1 belichtete, entwickelte und gewässerte Folie wird in der Lösung von 5 g   5-Heptadecyl-7-oxy-2, 3, 4-triazindolizin (II),   5 g Kaliumthiocyanatin 10 ems Wasser, 100 cm3 In-Natronlauge, 100   cms   Propanol gebadet. Die Verarbeitung erfolgt weiter wie   unter Beispiel l.   



  Bis zu 200 Abzüge werden erhalten. 
 EMI3.3 
 
4 :Hydrochinon, 6 g Natriumsulfit, 5 g Kaliumthiocyanat, 5 g   I-Dithiokohlensäuremonomethylester-4-stea-   ryl-semicarbacid (I) in 80 cm3 In-Natronlauge, 35 cm3 Wasser. 20   cms   Propanol entwickelt, danach gründlich abgespült und wie unter Beispiel 1 weiter verarbeitet. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten. 



   Beispiel 5 : Die wie in Beispiel 1 belichtete, entwickelte und gewässerte Folie wird in der Lösung von 5 g 1-Dithiokohlensäuremonomethylester-4-stearyl-semicarbacid, 2 g Natriumthiosulfat, 10   cm   Wasser, 100   cms     ln-Natronlauge   und 20   cms   1n-Propanol gebadet. Die Verarbeitung erfolgt weiter wie unter Beispiel 1. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten. 



   Der Ätzkali-Entwickler des Beispieles 1 besitzt folgende Zusammensetzung : 1000   cm*   Wasser, 80 g Natriumsulfit sicc., 16 g Hydrochinon, 1 g p-Methylaminophenol-sulfat. Die Silbersalzschichten werden vorzugsweise so gewählt, dass die darin hergestellten Silberbilder einen Gamma-Wert von 6 bis 10, insbesondere 8 bis 10, haben. 



    PATENTANSPRÜCHE :    l. Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege, die zum Drucken mit Fettfarben geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Halogensilber-Emulsionsschicht das nach der Entwicklung verbleibende Halogensilber direkt mit organischen Verbindungen umgesetzt wird, die schwer lösliche Silberverbindungen bilden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung des Halogensilbers mit den organischen Verbindungen in Gegenwart schwacher Halogensilberlösungsmittel erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwicklung in der belichteten Halogensilberschicht und die Umsetzung des unbelichteten restlichen Halogensilbers in einem einzigen Behandlungsbad vorgenommen wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Behandlungsbad zur Beschleunigung der Entwicklung einen hohen Alkaligehalt besitzt.
AT406559A 1958-06-27 1959-05-30 AT213917B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE213917T 1958-06-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT213917B true AT213917B (de) 1961-03-10

Family

ID=29592187

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT406559A AT213917B (de) 1958-06-27 1959-05-30

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT213917B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE874704C (de) Lichtempfindliche Schicht fuer Zeichenleinwand
DE1058844B (de) Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege
DE1572202A1 (de) Vorsensibilisiertes positiv-wirkendes Folienmaterial zur Verwendung beim Flachdruck
DE2349527A1 (de) Verfahren zur herstellung von flachdruckplatten
DE854888C (de) Verfahren zur Herstellung von umgekehrten photographischen Bildern
DE934512C (de) Verfahren zum gleichzeitigen Bleichen und Fixieren eines photographischen Farbbildes
AT213917B (de)
DE1116536B (de) Verfahren zur Herstellung von seitenrichtigen Flachdruckformen auf photographischem Wege nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
DE1175074B (de) Photographisches Material mit einer Halogen-silberemulsionsschicht, die das Fixierenueberfluessig macht
DE1300025B (de) Verfahren zur Herstellung einer positiv arbeitenden Flachdruckplatte
DE1043806B (de) Verfahren zur Herstellung eines stabilen Blaubildes in photographischem Farbenentwicklungsmaterial
DE1011280B (de) Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege
DE2151095B2 (de) Verfahren zur Herstellung gehärteter Gelatinebilder für Druckformen oder farbige Kopien
DE1087001B (de) Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege
DE599897C (de) Verfahren zur Herstellung von Druckformen mittels eines auf photographischem Wege erzeugten Auswaschreliefs
AT215440B (de)
DE1200680B (de) Photographisches Material zur Herstellung eines Reliefbildes
DE1597490A1 (de) Entwicklungsverfahren
DE720341C (de) Verfahren zum Haerten von Eiweiss-, insbesondere Gelatineschichten
DE217466C (de)
AT123183B (de) Verfahren zur Herstellung naturfarbiger Bilder.
DE654830C (de) Verfahren zur chemischen Umsetzung des Silbersalzes bzw. des in Silbersalz umgewandelten Silbers photographischer Bilder
DE82239C (de)
DE681840C (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder
DE2360328C3 (de) Verfahren zur Erzeugung eines Bildes in einem Bildempfangsteil