DE1116536B - Verfahren zur Herstellung von seitenrichtigen Flachdruckformen auf photographischem Wege nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von seitenrichtigen Flachdruckformen auf photographischem Wege nach dem SilbersalzdiffusionsverfahrenInfo
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- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F7/00—Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
- G03F7/004—Photosensitive materials
- G03F7/06—Silver salts
- G03F7/063—Additives or means to improve the lithographic properties; Processing solutions characterised by such additives; Treatment after development or transfer, e.g. finishing, washing; Correction or deletion fluids
- G03F7/066—Organic derivatives of bivalent sulfur, e.g. onium derivatives
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Description
Bei der Herstellung einer Kopie nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
entwickelt man bekanntlich ein unter der Vorlage belichtetes Negativ steiler Gradation
im Kontakt mit einem sogenannten Übertragpapier, dessen Schicht Keime, von z. B. kolloidalem
Silbersulfid, und gegebenenfalls ein Halogensilberlösungsmittel, wie z. B. Natriumthiosulfat, enthält.
Man erhält auf diese Weise ein seitenrichtiges positives Abbild der Vorlage. Eine Variante des Verfahrens besteht
unter anderem darin, daß das Natriumthiosulfat nicht der Schicht des Übertragpapiers, sondern dem
Entwickler zugesetzt wird.
Im Prinzip beruht die Bilderzeugung darauf, daß das unbelichtete und deshalb nicht entwickelbare Silberhalogenid
des Negativs von dem Halogensilberlösungsmittel gelöst wird und der sich bildende lösliche Silberkomplex in die Übertragschicht diffundiert. Dort zersetzt
sich der Silberkomplex an den Keimen unter Abscheidung von metallischem Silber.
In den älteren Patentanmeldungen A 27030 IVa/57 d (deutsche Auslegeschrift 1 058 844) und A 27721
IVa/57d (deutsche Auslegeschrift 1 064 343) wurden nun Verfahren vorgeschlagen, die eine nachträgliche
chemische Umwandlung derartiger nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren in oder auf der Oberfläche einer
hydrophilen Schicht erzeugter Silberbilder in fette Druckfarbe annehmende Silberverbindungen vorsehen
und somit die Herstellung von Offset-Flachdruckformen erlauben.
Nach der älteren Patentanmeldung A 27030 IVa/57d wird zunächst das gesamte Bildsilber oxydativ in
schwerlösliche salzartige Schwermetall- und/oder Silberverbindungen, wie z. B. Schwermetall- und Silberferro-
und -ferricyanide, Silberchlorid, Silberbromid u. a., übergeführt und danach mittels einer zweiten
Behandlungsflüssigkeit die bei der Oxydation gebildeten Silberionen mit organischen Fettreste enthaltenden
und silbersalzbildenden SH-, SeH- oder N H-Verbindungen
zu noch schwerer löslichen, fette Druckfarbe annehmenden organischen Silberverbindungen umgesetzt.
Nach der älteren Patentanmeldung A 27721 IV a/57 d wird dagegen das Bildsilber nur oberflächlich
anoxydiert, z. B. mit KMnO4 zu Silberoxyd oder mit
Kaliumferricyanid unter Bildung von Silberferrocyanid, wonach sich ebenfalls die Umsetzung der
Silberionen mit organischen S H-Verbindungen zu hydrophoben organischen Silberverbindungen anschließt.
Unter Einbeziehung des photographischen Prozesses durchläuft demnach das zur Bilderzeugung dienende
Silber nachfolgende Reaktionen:
1. Reduktion:
Die vom Negativ eindiffundierenden Silberionen Verfahren zur Herstellung
von seitenrichtigen Flachdruckformen
von seitenrichtigen Flachdruckformen
auf photographischem Wege
nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
Anmelder:
ίο Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk,
Kaiser -Wilhelm -Allee
Kaiser -Wilhelm -Allee
Dr. Wolfgang Lässig, Köln-Stammheim,
und Dr. Eberhard Günther, Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
der Silberkomplexe werden an den Keimen zu metallischem Silber reduziert.
2. Oxydation:
2. Oxydation:
Das metallische Silber wird wieder zu Silberionen oxydiert.
3. Umsetzung mit den organischen Verbindungen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Verfahren erheblieh vereinfacht werden können, wenn man bei der photographischen Bilderzeugung die Reduktion der Silberionen aus den bildmäßig eindiffundierenden Silberkomplexen durch Fortlassen der Keime in der Positivschicht unterbindet und statt dessen diese Silberionen direkt durch nachfolgende Behandlung mit organischen S H-Verbindungen umsetzt. Eine weitere Vereinfachung ergibt sich in diesem Zusammenhang durch den Wegfall der nach den Verfahren der älteren Patentanmeldung A 27030 IVa/57d und A 27721 IVa/57d erforderlichen gründlichen Wässerungen nach der Bilderzeugung (Beseitigung der die nachfolgende Oxydation störenden Reste an reduzierendem Entwickler) und nach der Oxydation (Beseitigung der die S H-Verbindungen oxydierenden Reste an Oxydationsmittel).
Es wurde nun gefunden, daß diese Verfahren erheblieh vereinfacht werden können, wenn man bei der photographischen Bilderzeugung die Reduktion der Silberionen aus den bildmäßig eindiffundierenden Silberkomplexen durch Fortlassen der Keime in der Positivschicht unterbindet und statt dessen diese Silberionen direkt durch nachfolgende Behandlung mit organischen S H-Verbindungen umsetzt. Eine weitere Vereinfachung ergibt sich in diesem Zusammenhang durch den Wegfall der nach den Verfahren der älteren Patentanmeldung A 27030 IVa/57d und A 27721 IVa/57d erforderlichen gründlichen Wässerungen nach der Bilderzeugung (Beseitigung der die nachfolgende Oxydation störenden Reste an reduzierendem Entwickler) und nach der Oxydation (Beseitigung der die S H-Verbindungen oxydierenden Reste an Oxydationsmittel).
Für die Durchführung des Verfahrens eignen sich die bei der Herstellung von Silberbildern nach dem
Silbersalzdiffusionsverfahren üblichen Negativpapiere und Entwickler. Letztere können Zusätze an Halogen-Silberlösungsmitteln,
wie z. B. Natriumthiosulfat, Kaliumrhodanid, Ammoniak oder organische Aminbasen,
enthalten.
109 737/259
Die als Druckform dienende Positivschicht besteht Verfahren vorgeschlagen, wonach das Resthalogenaus
einer auf Papier oder Kunststoffolien aufgetrage- silber der Negativschicht ohne Übertragung direkt mit
nen gehärteten und hydrophilen Kolloidschicht, vor- organischen Verbindungen zu einer seitenverkehrten
nehmlich aus gehärteter Gelatine. Dieser wird, wenn Druckform umgesetzt wird. Demgegenüber wird erman
den Entwickler von Halogensilberlösungsmittel 5 findungsgemäß das Resthalogensilber vor der Reaktion
frei halten will, eines der obengenannten Halogensilber- mit organischen Verbindungen durch Diffusion auf
lösungsmittel in definierter Menge zugesetzt. Zur Er- eine Positivschicht übertragen, wodurch eine für den
zielung einer guten Wasserführung sind ferner Zu- Offsetdruck geeignete seitenrichtige Flachdruckform
sätze von Füllstoffen, wie z. B. Bariumsulfat, vorge- erhalten wird,
sehen. Dieses kann gegebenenfalls durch Bariumthio- io Beispiel 1
sulfat ersetzt werden, das dann gleichzeitig die Thio-
sehen. Dieses kann gegebenenfalls durch Bariumthio- io Beispiel 1
sulfat ersetzt werden, das dann gleichzeitig die Thio-
sulfationen für den Übertragprozeß liefert. Eine Ver- Zur Herstellung des Positivmaterials überzieht man
besserung der Wasserführung ist auch durch Nach- einen lackierten wasserfesten Papierrohstoff mit einer
behandlung mit neutralisierter Kieselfluowasserstoff- Gelatineschicht, die etwa 10 bis 30% der Gelatinesäure
gemäß dem Verfahren der älteren Patentanmel- 15 menge an BaCl2 enthält. Diese Schicht wird nachträgdung
A 30211 IVa/57h (deutsche Auslegeschrift lieh mit einer schwach alkalischen (psc 11) Formalin-1
098 813) möglich. Als organische silbersalzbildende lösung, die zudem etwa 5 bis 10% Natriumsulfat bzw.
Verbindungen sind die in den älteren Patentanmeldun- Natriumthiosulfat enthält, behandelt und danach
gen A 27030 IVa/57d(deutscheAuslegeschrift 1058844) 8 Tage zur Härtung bei 4O0C gelagert,
und A 2772 HVa/57d (deutsche Auslegeschrift 1064 343) 20 Zur Herstellung der Druckform belichtet man aufgeführten S H-Verbindungen geeignet, insbesondere (Durchleuchtung oder Reflex) ein handelsübliches, für aber die Verbindungen, die mit langkettigen Alkyl- das Silbersalzdiffusionsverfahren bestimmtes Negativresten substituiert sind, wie z. B. Verbindungen der papier und entwickelt dieses im Kontakt mit obigem folgenden allgemeinen Formel: Positivmaterial in nachstehendem Entwickler:
und A 2772 HVa/57d (deutsche Auslegeschrift 1064 343) 20 Zur Herstellung der Druckform belichtet man aufgeführten S H-Verbindungen geeignet, insbesondere (Durchleuchtung oder Reflex) ein handelsübliches, für aber die Verbindungen, die mit langkettigen Alkyl- das Silbersalzdiffusionsverfahren bestimmtes Negativresten substituiert sind, wie z. B. Verbindungen der papier und entwickelt dieses im Kontakt mit obigem folgenden allgemeinen Formel: Positivmaterial in nachstehendem Entwickler:
Y . 25 11 H2O,
! ; 2 g l-Phenyl-3-pyrazolidon,
1 15 g Hydrochinon,
R1-S-C-Z-- 4gKBr,
._.,,,,.. j TT ^ 100 g Natriumsulfit,
worm Z und Y wahlweise eines der Heteroatome O, 3° jq gNaQH
N, S und Se die entweder in offener Anordnung oder (5 Na s ό nur bei thiosulfatfreier Folie),
als Ringglieder eines Heterocyclus vorliegen, R einen
als Ringglieder eines Heterocyclus vorliegen, R einen
langkettigen normalen oder verzweigten, gesättigten Die Papiere werden etwa 20 Sekunden im Kontakt
oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit minde- belassen. Danach trennt man das Positiv ab und bestens
12 Kohlenstoffatomen, der entweder an einem der 35 handelt es etwa 30 Sekunden mit der Lösung von
beiden Atome Y und Z direkt oder mittels weiterer ver- lQ NL^oktadecyl-semicarbazidi-dithio-
bmdender Gruppen bzw. an einem der Ringfeder des carbonsäuremethylester,
Heterocyclus gebunden ist, R1 Wasserstoff oder 4m 1 , N n „
-κ jr ,ι 1 ,ι 1 ., *tUV7 1111 1 H-INdWJTl5
Methylrest bedeutet. onn „inn
τ- · 1 ■ ■ 1 ■ τ- ώ 1 j -it u zUU ml H2O,
Es seien beispielsweise die folgenden speziellen Ver- 40 jqq mj n_prOpanol
bindungen angeführt:
JnJ -^ Danach wird die Folie gründlich gewässert. Beim
H 11 Einfärben auf der Druckmaschine erscheint das vorher
unsichtbare Bild. Mindestens 300 einwandfreie Abzüge 45 sind möglich.
H — S—C C — C17H35
C17H35-C N
N Beispiel 2
! Man verfährt wie unter Beispiel 1, jedoch wird das
NH2 Positiv nach der Entwicklung mit folgender Lösung
5° behandelt:
H C. C-SH 300 ml Wasser.
10 g dodecylxanthogensaures Natrium, 300 ml 1 n-Natronlauge,
S 55 Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1.
S Bis zu 200 Abzüge sind möglich.
C1SH37 — NH — CO — NH —NH-C^ Beispiel 3
v>g (-.jT Man verfährt wie unter Beispiel 1, jedoch wird das
H 3 60 Positiv nach der Entwicklung mit folgender Lösung
Cl7jrl35 behandelt:
6 g Hydrazin-dithiocarbonsäure-octadecylester, ' N - 100 ml 1 n-Natronlauge,
HO— :—SH 6, 100ml Wasser,
N 5 100 ml n-Propanol.
In der älteren Patentanmeldung A 29778 IV a/57 d Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1.
(deutsche Auslegeschrift 1 087 001) wurde bereits ein Bis zu 200 Abzüge sind möglich.
Man verfährt wie unter Beispiel 1, jedoch wird das Positiv nach der Entwicklung mit folgender Lösung
behandelt:
10 g 2-Mercapto-5-dodecylmercapto-l,3,4-thiodiazol,
200 ml 1 n-Natronlauge,
100 ml Wasser
100 ml n-Propanol.
100 ml Wasser
100 ml n-Propanol.
Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1. Bis zu 100 Abzüge sind möglich.
Man verfährt wie unter Beispiel 1, jedoch wird das
Positiv nach der Entwicklung mit folgender Lösung behandelt:
6 g l-Mercapto^-heptadecylthiazol,
100 ml 1 η-Natronlauge, ao
100 ml Wasser,
100 ml n-Propanol.
100 ml n-Propanol.
Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1.
Bis zu 200 Abzüge sind möglich.
Man verfährt wie unter Beispiel 1, jedoch wird das Positiv nach der Entwicklung mit folgender Lösung
behandelt:
6 g l-Amino^-mercapto-S-heptadecyl-
1,3,4-triazol,
200 ml 1 n-Natronlauge,
200 ml Wasser,
100 ml Propanol.
200 ml 1 n-Natronlauge,
200 ml Wasser,
100 ml Propanol.
Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1. Bis zu 300 Abzüge sind möglich.
Man verfährt wie unter Beispiel 1, jedoch wird das Positiv nach der Entwicklung mit folgender Lösung
behandelt:
6 g l-Octyl^-mercapto-benzimidazol,
300 ml 1 n-Natronlauge,
100 ml Wasser,
50 ml n-Propanol.
300 ml 1 n-Natronlauge,
100 ml Wasser,
50 ml n-Propanol.
Die weitere Verarbeitung erfolgt wie unter Beispiel 1. Bis zu 200 Abzüge sind möglich.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von seitenrichtigen Flachdruckformen, die zum Drucken mit Fettfarben
geeignet sind, auf photographischem Wege, bei dem Silbersalze auf eine Bildempfangsschicht
diffundieren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine belichtete Halogensilberemulsionsschicht in Gegenwart
eines Halogensilberlösungsmittels mit einer Positivschicht, die frei von Entwicklungskeimen ist,
in Kontakt bringt, entwickelt und das in die Positivschicht überdiffundierte Halogensilber mit organischen
Verbindungen umsetzt, die SH-Gruppen enthalten und mit den Silberionen schwer lösliche
salzartige oder Komplexverbindungen bilden, die fette Druckfarbe annehmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das in die Positivschicht überdiffundierte
Halogensilber mit Verbindungen der allgemeinen Formel
γ
35
40 R1-S-C-Z
umsetzt, worin Z und Y wahlweise eines der Heteroatome O, N, S und Se, die entweder in offener Anordnung
oder als Ringglieder eines Heterocyclus vorliegen, R einen langkettigen normalen oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen,
der entweder an einem der beiden Atome Y und Z direkt oder mittels weiterer verbindender
Gruppen bzw. an einem der Ringglieder des Heterocyclus gebunden ist, R1 Wasserstoff oder
Methylrest bedeutet.
® 109 737/259 10.61
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- 1959-11-06 FR FR809458A patent/FR1239847A/fr not_active Expired
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