DE1087001B - Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem WegeInfo
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F7/00—Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
- G03F7/004—Photosensitive materials
- G03F7/06—Silver salts
- G03F7/063—Additives or means to improve the lithographic properties; Processing solutions characterised by such additives; Treatment after development or transfer, e.g. finishing, washing; Correction or deletion fluids
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- Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)
Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, auf photographischem Wege hergestellte Silberbilder in geeigneten Bädern in Verbindungen
einer gewünschten Farbe' überzuführen. Dies erfolgt bei den Tonungs- und Verstärkungsverfahren.
Dabei verwendet man beispielsweise zur Oxydation des Silbers Kaliumferricyanid, wodurch
das Silberbild in Ferrocyanid übergeführt wird, das teils als unlösliches Silberferrocyanid und teils als
unlösliches Ferrocyanid anderer Metalle niedergeschlagen wird, die den Bädern in Form von Salzen
zugesetzt werden. Bei den Blautonungen werden Ferricyanide und Ferrisalze verwendet, jedoch können
Verstärkungen beispielsweise mit Kaliumferricyanid und Bleisalzen vorgenommen werden.
Es ist ferner aus der deutschen Patentschrift 1 011 280 bekannt, die so umgewandelten Silberbilder
für den Druckprozeß mit Hilfe von Fettfarben zu benutzen. Die Herstellung von Flachdruckformen nach
diesem Verfahren ist aber insofern relativ umständlich, als die belichteten Halogensilberschichten zunächst
fixiert werden müssen, worauf das verbleibende Bildsilber in Fettfarbe annehmende Silberverbindungen
übergeführt werden muß. Außerdem haftet diesem Verfahren der Nachteil an, daß die zur Umwandlung
der Silberbäder verwendeten Bäder relativ unbeständig sind.
Weiterhin ist es bekannt, über ein Silberbild die Gelatine an den Bildstellen zu gerben, wobei jedoch
das Silberbild selbst die Fettfarbe nicht annimmt, sondern das Silberbild verursacht den Gerbprozeß der
Gelatine, so daß diese die Fettfarbe annimmt.
In den älteren Patenten 1 058 844 und 1 064 343 werden Verfahren vorgeschlagen, .die es ermöglichen,
auf photographischem Wege erzeugte Silberbilder zur Annahme fetter Druckfarben zu präparieren, so daß
man Flachdruckformen erhält. Mit dem ersten Bad wird das Bildsilber teilweise oder völlig zu mehr oder
weniger unlöslichen Silberverbindungen oxydiert, in denen das Silber als Ion vorliegt. Im zweiten Bad
werden diese Silberionen mit geeigneten organischen Verbindungen zu noch schwerer löslichen, oleophilen
organischen Silberverbindungen umgesetzt. Derartige organische Verbindungen sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie erstens silbersalzbildende SH-, SeH-, NH- oder OH-Gruppen enthalten und zweitens derart
substituiert sind, daß die gebildeten Silbersalze stark oleophilen Charakter haben, wodurch bildmäßig
fette Druckfarbe zur Haftung kommt. Mit Hilfe dieser Flachdruckformen ist es möglich, nach einem
beliebigen Flachdruckverfahren, beispielsweise nach dem Offset-Prinzip, auf Flachdruckmaschinen, mit
Gummituch Reproduktionen herzustellen. Jedoch ist zu berücksichtigen, daß auch für die Herstellung von
Druckformen nach diesen Verfahren das bei der Ent-Verfahren zur Herstellung
von Flachdruckformen
auf photographischem Wege
auf photographischem Wege
Anmelder:
Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk,
Kaiser -Wilhelm -Allee
Dr. Wolfgang Lässig und Dar. Eberhard Günther,
Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
wicklung entstehende Silberbild verwendet wird, so daß es erforderlich ist, das bei der Entwicklung nicht
angegriffene Resthalogensilber zunächst aus den Schichten zu entfernen, worauf erst anschließend die
Überführung der Silberbilder in Fettfarbe annehmende Silberverbindungen erfolgen kann.
Es wurde nun gefunden, daß sich die Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege
wesentlich vereinfachen läßt, indem man in einer Halogensilberemulsionsschicht das nach der Entwicklung
verbleibende Halogensilber direkt auf dem ursprünglichen Schichtträger mit organischen Verbindungen
umsetzt, die mit dem Silber schwerlösliche oleophile Verbindungen bilden. Vorzugsweise geschieht
dies in Gegenwart von schwachen Halogensilberlösungsmitteln, wie beispielsweise Ammoniumbasen,
Thiocyanate, Alkalisulfit u. dgl.
Für die Umsetzung des verbliebenen restlichen Silberhalogenids zu in der Oberfläche der Schicht
niedergeschlagenen, schwerer löslichen organischen, oleophilen Silberverbindungen eignen sich im Prinzip
alle in den älteren Patenten 1 058 844 und 1 064 343 aufgeführten organischen Verbindungen, vorzugsweise
aber Verbindungen, die neben einer silbersalzbildenden SH-, SeH-, NH- oder OH-Gruppe eine
Alkylgruppe mit mindestens 10'C-Atomen enthalten:
S-CH3
H-S-C=N-NH-CO-NH-C18H
I.
009 570/233
OH
HC N-CH
C17H35-C C = N
II.
N N
H — S
—C17H
Γ
NH2
NH2
17H35
III.
nuten sich als optimal erweist. Die Art der Belichtung richtet sich danach, ob man zu seitenrichtigen
oder seitenverkehrten Negativen gelangen will, und wird in an sich bekannter Weise vorgenommen.
Im Hinblick auf die erwähnten Flachdruckmaschinen ohne Gummituch interessiert besonders die Herstellung seitenverkehrter Negative auf dem einfachen Wege der Reflexbelichtung. Hierbei wird die Belichtungszeit — dies gilt auch allgemein — so gewählt, daß bei der nachfolgenden Entwicklung das belichtete Halogensilber voll ausentwickelt wird, da eventuell verbleibende Reste nicht entwickelten Halogensilbers bei der nun folgenden Präparierung des negativen Halogensilberbildes zum Druck mit einbezogen werden. Aus dem gleichen Grunde darf auch die Entwicklung nicht vorzeitig abgebrochen werden.
Im Hinblick auf die erwähnten Flachdruckmaschinen ohne Gummituch interessiert besonders die Herstellung seitenverkehrter Negative auf dem einfachen Wege der Reflexbelichtung. Hierbei wird die Belichtungszeit — dies gilt auch allgemein — so gewählt, daß bei der nachfolgenden Entwicklung das belichtete Halogensilber voll ausentwickelt wird, da eventuell verbleibende Reste nicht entwickelten Halogensilbers bei der nun folgenden Präparierung des negativen Halogensilberbildes zum Druck mit einbezogen werden. Aus dem gleichen Grunde darf auch die Entwicklung nicht vorzeitig abgebrochen werden.
Im Gegensatz zu den in der Beschreibung des älteren Patents 1 058 844 erwähnten Lösungen verlangen
die Lösungen dieses Verfahrens eine höhere Alkalikonzentration sowie den Zusatz eines Halogensilberlosungsmittels,
dessen Silberkomplex-Beständigkeitskonstante unter dem Löslichkeitsprodukt des Halogensilbers,
also von Silberchlorid und Silberbromid, aber über dem Löslichkeitsprodukt der zu bildenden organischen
Silberverbindungen liegt. Besonders geeignet sind hierzu Ammoniak und Thiocyanate.
Eine weitere Variante des Verfahrens besteht darin, daß man die Entwicklung und die Umsetzung
des unbelichteten Halogensilbers in einem einzigen Behandlungsbad vornimmt. Da hierbei die Entwicklung
sehr schnell erfolgen muß — die Entwicklung muß beendet sein, bevor die Umsetzung des Halogensilbers
mit der organischen Verbindung einsetzt —, werden auch diese Lösungen mit besonders hohem,
die Entwicklung beschleunigendem Alkaligehalt angesetzt. Gegebenenfalls setzt man bereits der photographischen
Emulsion geringe Mengen an Entwickler, z. B. Hydrochinon, hinzu.
Außer dem Vorteil der Einsparung des Oxydationsbades ermöglicht dieses Verfahren außerdem bei Verwendung
der üblichen seitenverkehrten photographischen Negative eine einfache und schnelle Herstellung
von Flachdruckformen für solche Flachdruckmaschinen, bei denen die Farbe direkt von der Druckform
— also ohne Zwischenschaltung eines Gummituches — auf das Papier übertragen wird.
Das Verfahren eignet sich zur Reproduktion von Strich- und Rastervorlagen.- Als Träger für die photographischen Emulsionen eignen sich Papier- und
Kunststoff- (Film-) Folien für photographische Zwecke, sofern sie wasserfest sind und der mechanischen
Beanspruchung beim Druck genügen. Für die Herstellung des Schichtträgers kommen beispielsweise
in Frage: Celluloseester, Nitrocellulose, Cellüloseacetat,
Kunststoff auf Polyvinylchloridbasis, Polyester aus Terephthalsäure und Glykolen, lineare
Polyamide, Polystyrole, Polycarbonate auf Basis von Di-(p-oxyphenyl)-alkanen. Auf diesen Trägern wird,
gegebenenfalls mittels einer geeigneten Haftpräparation, eine Chlor- und/oder Bromsilberemulsion von
steller Gradation aufgebracht. Als Kolloid für diese Schicht wird vorzugsweise gehärtete Gelatine verwendet,
wobei, um der Schicht für den späteren Druck die nötige Festigkeit zu geben, die Härtung stärker
als bei gewöhnlichen photographischen Schichten eingestellt wird. Die Härtung wird aber in solchen
Grenzen gehalten, daß genügende Wasserführung beim Druck gewährleistet ist, wozu etwa eine Abschmelzzeit
in siedendem Wasser von 5 bis 10Mi-
Auf einem wasserfesten Filmträger wird eine steile Chlorsilberemulsion aufgetragen. Die Schicht wird
mit Formalin schwach gehärtet. Nach Belichtung hinter einer Strich- bzw. Rastervorlage wird in einem
handelsüblichen Entwickler für das Silbersalzdiffusionsverfahren entwickelt (30 Sekunden), dann
1 Minute gewässert und anschließend 30 Sekunden in einer Lösung von 5 g N^NS-Stearyl-semicarbazid)-dithiocarbonsäuremethylester
bzw. dessen desmotrope Form (Formel I), Sg Kaliumthiocyanat in 10 ml
Wasser, 100 ml 1 n-Natronlauge, 20 ml Propanol gebadet. Nach gründlichem Abspülen wird die Folie auf
einer Flachdruckmaschine ohne Gummituch eingespannt, mit wenigen Umdrehungen in der Maschine
eingefärbt und dann gedruckt. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten.
Die wie unter 1 belichtete, entwickelte und gewässerte Folie wird in der Lösung von 5 g l-Amino-2-heptadecyl-S-mercapto-l.S^-triazol
(III), S g Kaliumthiocyanat in 10 ml Wasser, 100 ml 1 n-Natronlauge,
20 ml Propanol gebadet. Die Verarbeitung erfolgt weiter wie unter 1. Bis zu 200 Abzüge werden
erhalten.
Die wie unter 1 belichtete, entwickelte und gewässerte Folie wird in der Lösung von 5 g 5-Heptadecyl-7-oxy-2,3,4-triazaindolizin
(II), 5 g Kaliumthiocyanat in 10 ml Wasser, 100 ml 1 n-Natronlauge, 100 ml Propanol gebadet. Die Verarbeitung erfolgt
weiter wie unter 1. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten.
Die wie unter 1 belichtete Folie wird in der Lösung von 0,3gMetol, 1,8 g Hydrochinon, 6 g Natriumsulfit,
5 g Kaliumthiocyanat, 5 g N1-(N3-Stearyl-semicarbazid)
-dithiocarbonsäuremethylester in 80 ml 1 n-Natronlauge, 35 ml Wasser, 20 ml Propanol entwickelt,
danach gründlich abgespült und wie unter 1 weiterverarbeitet. Bis zu 200Abzüge werden erhalten.
Die wie unter 1 belichtete, entwickelte und gewässerte Folie wird in der Lösung von ögN^N^Stearyl-semicarbazid)-dithiocarbonsäure-methylester
(I),
2 g Natriumthiosulfat, 10 ml Wasser, 100 ml ί n-Natronlauge,
20ml n-Propanol gebadet. Die Verarbei-
tung erfolgt weiter wie unter 1. Bis zu 200 Abzüge werden erhalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege, die zum
Drucken mit Fettfarben geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Halogensilberemulsionsschicht
das nach der Entwicklung verbleibende Halogensilber direkt auf dem ursprünglichen
Schichtträger mit organischen Verbindungen umgesetzt wird, die schwerlösliche, oleophile
Silberverbindungen bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung des Halogensilbers
mit den organischen Verbindungen in Gegenwart schwacher Halogensilberlösungsmittel erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung in der belichteten
Halogensilberschicht und die Umsetzung des unbelichteten restlichen Halogensilbers in
einem einzigen Behandlungsbad vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Behandlungsbad zur Beschleunigung der Entwicklung einen hohen Alkaligehalt
besitzt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE579921D BE579921A (de) | 1958-06-27 | ||
DEA29778A DE1087001B (de) | 1958-06-27 | 1958-06-27 | Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege |
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FR797956A FR1228643A (fr) | 1958-06-27 | 1959-06-19 | Impression planographique |
GB2150359A GB855610A (en) | 1958-06-27 | 1959-06-23 | Improvements in or relating to planographic printing |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DEA29778A DE1087001B (de) | 1958-06-27 | 1958-06-27 | Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1087001B true DE1087001B (de) | 1960-08-11 |
Family
ID=6927011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA29778A Pending DE1087001B (de) | 1958-06-27 | 1958-06-27 | Verfahren zur Herstellung von Flachdruckformen auf photographischem Wege |
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---|---|
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CH (1) | CH379288A (de) |
DE (1) | DE1087001B (de) |
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0
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-
1958
- 1958-06-27 DE DEA29778A patent/DE1087001B/de active Pending
-
1959
- 1959-06-01 CH CH7384559A patent/CH379288A/de unknown
- 1959-06-19 FR FR797956A patent/FR1228643A/fr not_active Expired
- 1959-06-23 GB GB2150359A patent/GB855610A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH379288A (de) | 1964-06-30 |
GB855610A (en) | 1960-12-07 |
BE579921A (de) | |
FR1228643A (fr) | 1960-08-31 |
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