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Muskelkraft-Wasserfahrzeug
Die Erfindung bezieht sich auf ein durch Muskelkraft angetriebenes, steuerbares Wasserfahrzeug, welches zur Aufnahme wenigstens einer Person in vorwiegend liegender Stellung eingerichtet ist, wobei ein die Antriebseinrichtung tragendes Gestänge samt dieser unter die Wasseroberfläche verlegt und durch wenigstens einen Auftriebskörper fm belasteten Zustand vorwiegend nahe dieser gehalten wird.
Bei bekannten Wasserfahrzeugen dieser Art erfolgt die Steuerung mittels Steuerruder, welches durch Verschwenken eines ein-oder zweiarmigen Hebels und unter Zwischenschaltung eines Gestänges oder Bowdenzuges betätigbar ist. Da diese Teile sehr stark der Korrosion unterliegen, wird die Steuerung eines solchen Fahrzeuges bereits nach verhältnismässig kurzer Verwendung sehr erschwert. Dazu kommt, dass der Körper der Bedienungsperson gestreckt bleiben soll, und nur die Arme den Steuerhebel bedienen müssen, was. im Wasser schwierig ist. Ausserdem kann ein derartiges Wasserfahrzeug nur flach verlaufende Richtungsänderungen vollführen und ist infolgedessen für sportliche Schwimmer zu wenig wendig.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein durch Muskelkraft angetriebenes, steuerbares Wass. erfahr- zeug, welches diese Nachteile erfindungsgemäss dadurch behebt, dass das die Antriebseinrichtung tragende Gestänge mit dem Hauptauftriebskörper gelenkig verbunden und dadurch das Wasserfahrzeug durch gegenseitiges Verschwenken des Hauptauftriebskörpers und des Gestänges steuerbar ist.
In den Fig. 1 und 2 ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt u. zw. zeigt Fig. 1 eine Ansicht und Fig. 2 eine Draufsicht des Gerätes.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht das Wasserfahrzeug aus einem Auftriebskörper 1, der z. B. aus dünnem Blech, Kunststoff ode dgl. gefertigt ist, und der an beiden Seiten zwei Handhaben 2 und 2' besitzt, die ungefähr in der Höhe des Wasserspiegels 3 liegen. Mit einem Gelenkszapfen 4 ist eine aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen, vorzugsweise Rohren 5,6 bestehende Hauptverbindungsstange am Auftriebskörper 1 angelenkt, wobei der Teil 6 sich in den Teil 5 einschieben und in verschiedenen Lagen feststellen lässt. Dadurch erfolgt die Anpassung des Gerätes an die Körpermasse des Fahrers. Am rückwärtigen Ende des Teiles 6 ist das Tretkurbellager 7 befestigt, in welchem eine Tretkurbel mit Pedalen 8 und 8', nach Art der Fahrradpedale, drehbar gelagert ist.
Eine Verbindungsstange 9 stellt die Verbindung zu einem Heckauftriebskörper 10 her, welcher in einem wasserdichten Gehäuse ein Kegelradgetriebe 11 zum Antrieb einer Schiffsschraube 12 trägt. Aus dem Heckauftriebskörpergehäuse ragt ein Kettenritzel 13 heraus, welches über eine Rollenkette 14, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, mit dem Kettenrad 15 des Pedaltriebes in Verbindung steht.
Der Auft : iebskörper l besitzt Stabilisierungsflossen 16 und 16', die in Normalstellung unter einem Anstellwinkel y seitlich aus diesem herausragen. In der Oberseite des Auftriebskörpers ist ein Fach 17 für Notproviant, Medikamente, Photoapparat u. dgl. eingebaut, das durch einen Deckel 18 wasserdicht verschliessbar ist.
Der Heckauftriebskörper 10 besitzt ebenfalls seitlich heraustretende Flossen 19, die jedoch zweckmässig ohne Anstellwinkel verlaufen.
Der Gelenkbolzen 4 kann lösbar gemacht sein, wodurch das Gerät für den Transport in zwei bzw. drei kleine Teile zerlegbar ist.
Zur Inbetriebnahme wird das Gerät in das Wasser gesetzt, wo es durch die beiden Auftriebskörper 1 und 10 knapp unter der Wasseroberfläche schwimmt. Nun begibt sich der Fahrer ebenfalls ins Wasser, legt sich über die Hauptverbindungsstange 5,6 (nachdem er deren Längeneinstellung schon vorher der Länge seiner Beine angepasst hat), ergreift mit beiden Händen die Handhaben 2 und 2'und setzt die Füsse auf die
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Pedale 8 und 8'. Um einen besseren Halt zu gewinnen, können noch hier nicht gezeichnete Vorrichtungen ähnlich der Klipse bei Fahrradpedalen angeordnet sein. Nun beginnt der Fahrer in liegender Stellung die Pedale zu treten ; über die Kette 14 und das Kegelradgetriebe 11 wird die Schiffsschraube 12 in rasche Umdrehungen versetzt und treibt das Wasserfahrzeug samt dem Fahrer vorwärts.
Die Stabilisierungsflossen 16, 16' und 19 verhindern ein Pendeln des Fahrzeuges im Wasser, wobei der Anstellwinkel y der Flossen 16, 16' in Normalstellung durch den dynamischen Auftrieb ein Unterschneiden der Wasseroberfläche bei bewegtem Wasser verhindert. Es besteht die Möglichkeit, die Stabilisierungsflossen 16, 16' der Höhe nach verschwenkbar anzuordnen, wodurch ein zeitweiliges Untertauchen des Bedienenden erreicht werden kann. Die Verschwenkung erfolgt hiezu am besten mit den als Drehgriffe ausgebildeten Handhaben 2 und 2'. Durch Verschwenken des Auftriebskörpers l mittels der Arme um das Gelenk 4 lässt sich jede beliebige Richtung ansteuern.
Ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu treten, lässt sich das Gerät auch anders als dargestellt verwirklichen. Beispielsweise kann die Übersetzung vom Pedal zum Propeller durch eine Kardanwelle, oder eine biegsame Welle, oder auf andere Art erfolgen. Das Gerät kann aus Metall oder. Kunststoff oder sonst einem beliebigen Material hergestellt werden. Es kann auch zur Unterstiitzung der Muskelarbeit des Fahrers ein leichter Hilfsmotor angeordnet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Durch Muskelkraft angetriebenes, steuerbares Wasserfahrzeug, welches zur Aufnahme wenigstens einer Person in vorwiegend liegender Stellung eingerichtet ist, wobei ein die Antriebseinrichtung tragendes Gestänge samt dieser unter die Wasseroberfläche verlegt und durch wenigstens einen Auftriebskörper im belasteten Zustand vorwiegend nahe dieser gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass das die Antriebseinrichtung tragende Gestänge (5, 6, 9) mit demHauptauftriebskörper (l) gelenkig verbunden und dadurch das Wasserfahrzeug durch gegenseitiges Verschwenken des Hauptauftriebskörpers (1) und des Gestänges (5,6, 9) steuerbar ist.