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Führerstand für Dampfspeicherlokomotiven
Es ist bekannt, in Führerständen von Dampfspeicherlokomotiven die Bedienungseinrichtungen in der Mitte des Führerhauses, vorzugsweise auf einem Tisch, von vorne und hinten zugänglich anzuordnen. Der Lokomotivführer nimmt je nach Fahrtrichtung vor oder hinter dem Führertisch Aufstellung, so dass er die Bedienungseinrichtungen immer vor sich hat und die Strecke durch die vorderen bzw. hinteren Fenster überblicken kann. Durch eine derartige zentrale Anordnung der Bedienungseinrichtungen auf einem beiderseits zugänglichen Führertisch wird die einmännige Bedienung der Speicherlokomotive erheblich vereinfacht.
Weiters ist es bekannt, in solchen Führerständen die Betätigungs-, Hebel-,-Handräderod. dgl. der wichtigsten Bedienungseinrichtungen, z. B. von Regler und Lokomotivbremse, derart am Fuhrertisch anzu- ordnen, dass sie auch durch den sich aus einem der Seitenfenster beugenden Lokomotivführer betätigt wer- den können. ohne dass durch diese Anordnung die fallweise Betätigung von einem vor Tischmitte stehenden Führer beeinträchtigt wird.
Dies kann beispielsweise durch Verdopplung der Betätigungsorgane erreicht werden, welche dann derart in den seitlichen Bereichen des Führertisches angeordnet sind, dass sie sowohl in Griffweite des in der Mitte vor dem Führertisch stehenden Lokomotivführers, als auch von einem Platz an den Seitenfenstern aus betätigt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist die vorteilhafte Bauart eines Führerstandes für Dampfspeicherlokomotiven mit in der Mitte des Fahrerhauses von vorne, hinten und seitlich zugänglich auf einem Tisch ange- ordneten Bedienungseinrichtungen. Erfindungsgemäss sind die Betätigungsorgane für den Regler und dieLokomotivbremse doppelt ausgebildet, zum Führerhaus im Grundriss zentrisch-symmetrisch angeordnet und in an sich bekannter Weise bewegungsmässig gekuppelt, so dass ihre Betätigung bezüglich der jeweiligen Fahrtrichtung gleichsinnig erfolgt. In einer Ausführungsform der Erfindung sind die zugeordneten Betätigungsvorrichtungen in der Vorder- bzw. Rückwand des Führertisches gelagert und deren Wellen durch eine an Hebeln angreifende Kuppelstange im gegenläufigen Drehsinn miteinander verbunden.
Bei weiteren Ausführungsformen sind erfindungsgemäss Handräder im seitlichen Bereich der Vorder-bzw. Rückwand des Tisches angeordnet und mittels Kegelrädern mit der gemeinsamen Reglerantriebswelle verbunden, oder die beiden Betätigungseinrichtungen sind im äusseren Bereich der Tischoberseite angeordnet und mit einer gemeinsamen Welle verbunden, von welcher die Reglerwelle antreibbar ist bzw. die Betätigungshandräder sind an den Schmalseiten des Führertisches angeordnet und deren Wellen gegenläufig mittels Zahnrädern gekuppelt.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung der Betätigungseinrichtungen für Regler und Lokomotivbremse wird dem Führer die Bedienung der Lokomotive von jedem Platz des Führerstandes im Bereich des Führertisches aus bei in jeder Fahrtrichtung gleich sinnfälliger Lage und Betätigungsrichtung der Betätigungorgane möglich. Dies erleichtert besonders bei unübersichtlichem Gelände, z. B. in Werksanlagen, oder bei schwierigen Verschubvorgängen die Bedienung sehr, da vom jeweils besten Platz aus die Strecke beobachtet und gleichzeitig die Lokomotive gesteuert werden kann.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung scheatisch dswestellt. Fig. l'' und 2 zeigen den Querschnitt und den zugehörigen Grundriss eines Führerstandes, bei welchem am Führer-
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tisch zu beidenSeiten desselben und in zentrisch-symmetrischer Lage je ein Betätigungshebel zum Regler und zur Lokomotivbremse angeordnet sind. In den Fig. 3-5 sind weitere mögliche Anordnungen von er- findungsgemässen Betätigungsvorrichtungen schematisch im Grundriss gezeichnet. Die Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit am Führertisch im Bereich der Seitenfensterplätze angeordneten Betätigungshebeln im Aufriss.
In dem in. den Fig. 1 und 2 gezeichneten Ausführungsbeispiel bezeichnet 1 das Führerhaus und 2 den Führertisch. Der Führerstand ist inderBlickrichtung nach hinten dargestellt und derLokomotivführerkann die Strecke durch das Rtickwandfenster 16 bzw. die vorderen Fenster gut überblicken. Um auch an den Seitenfenstern 17, 18 stehend die wichtigsten Bedienungseinrichtungen betätigen zu können, sind diese mit zweifacher Bedienungsvorrichtung ausgestattet. So wird die Bewegung auf die Reglerantriebswelle 19 einerseits durch das Gestänge 20,21, 22 und die Welle 23 vom Handhebel 24 übertragen und anderseits mittels des Kupplungsgestänges 25, 26, 27 über die Welle 28 von dem auf der andern Seite des Führerstandes angeordneten Handhebel 29 Übermittelt.
Die Gelenkpunkte der Kupplungsstange 26 sind so angeordnet. dass bei einer Aufwärtsbewegung des Hebels 24 auch der Hebel 29 nach aufwärts von Z nach 0 bewegt wird. Die Aufwärtsbewegung jedes der beidenHebel bewirkt das Öffnen und die Abwärtsbewegung das Schliessen des Reglers. Um auch das Bremsen der Lokomotive vom Fenster aus zu ermöglichen, sind ausser dem Führerbremsventil 5 an jeder Seite des Führerstandes je ein Lokomotivbremsventil 30,31 angeordnet, deren Be- tätigungshebel gleichfalls derart miteinander verbunden sein können, dass ihre Bewegung gleichsinnig erfolgt. Die Stellung B bedeutet in beiden Fällen "Bremsen" und die Stellung L "Lösen". Statt zweier getrennter oder gekuppelter Bremsventile kann auch ein einziges Bremsventil mit zweifacher Betätigungsvorrichtung angeordnet werden.
Mit 4 ist der Umsteuerhebel, mit 5 das Führerbremsventil und mit 6 ein Sandstreuerhebel bezeichnet. Der Hebel 4 ist in gleicher Weise mit dem symmetrisch auf der Rückseite angeordneten Hebel 4'wie die Reglerhebel 24, 29 bzw. die Lokomotivbremshebel 30,31 koordiniert, nur dass auf die gleichsinnige Betätigung dieser beiden. Hebel wegen ihrer für die Lokomotivsteuemng un- tergeordneteren Bedeutung verzichtet ist. Die Bedienungshebel 5 und 6 sind am F tihrertisch nur einmal vorhanden.
Die Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung zum Regler, bei
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35den des Führertisches 2 im äusserenBereich desselben angeordnetenHandrädern36, 37 betätigt werdenkann.
Die Anordnung der Kegelräder ergibtwieder eine gleichsinnige Bewegung der Handräder. Die Verbindungswelle der Kegelräder 34,35, an welcher das Getriebe 33 sitzt, ist mit 46 bezeichnet. Eine ähnliche Anordnung der Reglerbetätigung ist in der Fig. 4 dargestellt, wobei die beiden Handräder 36, 37 auf der oberen Seite des Führertisches 2 aussen angeordnet sind. Es gelten in dieser Figur die gleichen Bezeichnungen wie in Fig. 3.
Bei der in Fig. 5 gezeichneten Betätigungsvorrichtung zum Regler sind die beiden an den Schmalsei-
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38 ebenfalls derart miteinander gekuppelt, dass ihre Bewegung gleichsinnig erfolgt. Die Reglerwelle 32 ist wieder über das auf der Welle 47 sitzende Getriebe 33 von jedem der beiden Handregler aus zu betätigen.
Bei dem in Fig. 6 gezeichneten Beispiel der Anordnung der Reglerbetätigung wird die Reglerwelle 39 von dem an der linken Seite im unteren Teil der Führertischvorderwand gelagerten Hebel 41 über das Zahnsegmentpaar40 betätigt. Ein zweiter Hebel 42 ist in gleicher Höhe in der Rückwand des Führertisches auf der rechten Seite desselben gelagert. Durch das Kupplungsgestänge 43, 44,45 sind die beiden Betätigungshebelwieder derart gekuppelt, dass ihre Bewegung gleichsinnig erfolgt. Der Regler wird geöffnet, indem der Hebel 41 oder 42 zur Mitte nach 0 gedrückt wird. Der Regler wird durch die entgegengesetzte Bewegung der Hebel 41, bzw. 42 nach Z geschlossen. Die übrigen Bedienungseinrichtungen sind bei diesem Ausführungsbeispiel ebenso wie bei den Fig. 3 - 5 nicht miteingezeichnet.
Die erfindungsgemässe Anordnung der wichtigsten Bedienungseinrichtungen kann auch anders als in den gezeichneten Ausführungsbeispielen ausgeführt und ebenso auch auf andere Bedienungseinrichtungen angewendet werden.
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