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Zugsystem für Seilschwebebahnen u. dgl.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Zugsystem für Seilschwebebahnen u. dgl. Bei den bekannten Seilschwebebahnen ist ein Tragseil vorgesehen, welches in einer Endstation verankert und in der ändern Endstation durch Gegengewichte ausbalanziert ist. Ein ringförmig geschlossenes Zugseil, welches von einer in der einen Endstation angetriebenen Treibscheibe angetrieben ist und welches in der andern Endstation mittels eines Scheibenvorgeleges gespannt gehalten wird, dient zur Bewegung der Wagen.
Ein derartiges Zugsystem muss sehr stark dimensioniert sein, da sowohl der Spannung des Seiles durch dessen Eigengewicht, als auch der dynamischen Wirkung, welche sich aus der Wagenbewegung ergibt, als auch den beim Bremsen auftretenden Kräften Rechnung getragen werden muss.
Ausserdem ist bei einem derartigen Zugsystem die Gleichzeitigkeit der Bewegung aller Wagen der Seilschwebebahn eine Bedingung. Ferner sind bei einem derartigen Zugsystem weitgehende und komplizierte Sicherungsmassnahmen, automatische Vorrichtungen und Einrichtungen zum Fernsignalisieren notwendig, welche eine derartige Anlage kostspielig, kompliziert und störungsanfällig gestalten. Die Kosten einer derartigen Anlage resultieren einerseits aus den nur für den Betrieb der Seilbeförderungsanlage notwendigen Anschaffungskosten und anderseits aus den zusätzlichen Kosten für alle jene Massnahmen, welche aus Sicherheitsgründen und auf Grund von Verkehrsverordnungen getroffen werden müssen.
Diese hohen Kosten haben bisher eine weitere Verbreiterung dieses an sich bequemen und schnellen Transportmittels im Sektor des öffentlichen Lebens und insbesondere für Zwecke der Sportausübung verhindert.
Bisher ist noch kein Zugsystem für Seilschwebebahnen vorgeschlagen worden, welches den selbständigen Wagenverkehr, d. h. den Antrieb nur eines einzigen Wagens, gestattet. Bei den bekannten Zugsystemen für Seilschwebebahnen scheiterte dies daran, dass die Reibungskräfte, welche für Steigungen von 100'/0 und mehr notwendig sind, nicht zur Verfügung standen. Es wurde nun schon vorgeschlagen, bei Standbahnen mit Seilantrieb das Zugseil um eine Antriebsscheibe bzw. um zwei Antriebsscheiben um 3600 herumzuschlingen. Bei solchen Standbahnen sind die zu bewältigenden Steigungen zumeist wesentlich geringer als bei Seilschwebebahnen, weshalb die normal erzielbare Seilreibung ausreichend war, um die Beförderung des Fahrzeuges sicherzustellen.
Bei Seilschwebebahnen jedoch wurden die Fahrzeuge, ohne die Seilreibung irgendwie auszunutzen, auf Steilstrecken durch am Fahrzeug angebrachte Seilhaspeln hochgezogen. Letztere Anordnung besitzt jedoch den Nachteil des grossen Gewichtes der Haspeleinrichtung, das sich durch das Gewicht des aufgespulten Seiles noch erhöht, und den weiteren Nachteil der von der naturgemäss beschränkten Länge des aufzuhaspelnden Seiles abhängigen maximal möglichen BeFörderungsstrecke.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung eines Zugsystems für Seilschwebebahnen, welches unter Ausnützung der Spannung eines frei durchhängenden Zugseiles diese Nachteile vermeidet und das gestattet, jeden einzelnen Wagen unabhängig von den ändern mit veränderbarer Ge- schwindigkeit nach Belieben zu bewegen. Diese Seilschwebebahnen sind mit einem in einer Endstation rerankerten und durch Gegengewichte in der andern Endstation ausbalanzierten Tragseil versehen.
Das erfindungsgemässe Zugsystem ist im wesentlichen gekennzeichnet durch je eine an jedem Wa-
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hes Seil geführt i ; I,; esehene, die Antriebsscheibe treibende, von einem Führerstand aus regelbare Antriebsvorrichtung, die , inen Motor mit einer Geschwindigkeitsregelvorrichtung aufweist, wobei die Wagen mit mindestens je sinuer Bremsvorrichtung versehen sind.
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Derartige Seilschwebebahnen können mit niedrigeren Kosten errichtet und in Betrieb gehalten werden als dies bisher möglich war.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch dargestellt.
Fig. 1 der Zeichnung zeigt das erfindungsgemässe Zugsystem in einer Seitenansicht, Fig. 2 in einer Vorderansicht, Fig. 3 in der Draufsicht und Fig. 4 zeigt eine Einzelheit in vergrössertem Massstab.
Der Wagen 9 der Seilschwebebahn ist mittels einer Laufkatze 10 auf einem Tragseil 7, auf welchem die Laufkatze abrollen kann, aufgehängt. Das Tragseil 7 ist mit seinem einen Ende in einer Endstation verankert und durch ein Gegengewicht in der andern Endstation gespannt gehalten. Unter dem Tragseil ist gleichlaufend mit diesem einzugseil 8 angeordnet, das ebenfalls wieder mit einem Ende in einer Endstation verankert und mit dem andern Ende in der ändern Endstation durch ein Gegengewicht gespannt gehalten ist. Durch diese Anordnung kann auch bei kurzen Zugseillängen die Keilung zwischen Zugseil und Antriebsscheibe gross genug eingestellt werden, um einen einwandfreien, sicheren Antrieb der Wagen zu gewährleisten.
Bei grossen Zugseillängen ist meist auch die Spannung des frei durchhängenden Zugseiles ausreichend für die Umschlingung der Antriebsscheibe durch das Zugseil mit der erforderlichen Reibung. Das erfindungsgemässe Zugsystem für Seilschwebebahnen weist aus diesem Grunde wesentliche Vorteile gegenüber bekannten ähnlichen Zugsystemen von Standseilbahnen auf, bei denen das Zugseil, weil es weder nachgiebig gespannt ist, noch frei durchhängt, die Antriebsscheibe nicht mit der erforderlichen Reibung umschlingt. Auf dem Wagen 9 ist eine Antriebsscheibe 1 angeordnet, über deren Umfang das Zugseil 8 durch einen Winkel von 3600 geführt ist. Die Antriebsscheibe 1 wird mittels eines Motors 6 und einer zwischen Motor 6 und Antriebsscheibe l'angeordneten Geschwindigkeitsregelvorrichtung 4,5 angetrieben.
Der Motor 6 kann ein Elektromotor oder ein Verbrennungsmotor sein. Das Zugsystem ist durch eine Bremsvorrichtung 2 und andere Sicherheitstriebwerke vervollständigt. Der Motor 6 und die Bremsvorrichtung 2 ist von einem Führerstand 3 aus steuerbar. Es ist somit jeder einzelne Wagen mit seiner eigenen Antriebsvorrichtung und seinen eigenen Steuervorrichtungen versehen und es kann daher jeder einzelne Wagen selbstständig betrieben werden. Der Motor 6 treibt die Antriebsscheibe 1 an, welche entlang des Zugseiles 8 abrollt, welches um den Umfang der Antriebsscheibe einmal herumgeführt ist. Mittels der Geschwindigkeitsregelvorrichtung 4,5 kann die Drehzahl der Antriebsscheibe I und damit die Geschwindigkeit des Wagens beliebig verändert werden und der Wagen kann in jeder Stellung durch Betätigung der Bremsvorrichtung 2 angehalten werden.