Anfahr-Hilfseinriehtung für die Seilbahnwagen an Hängeseilbahnen mit dauernd umlaufendem Zugseil, von dem die Seilbahnwagen beim Einfahren in eine Station gelöst und mit dem sie beim Auslaufen wieder gekuppelt werden Bei mancherlei Hängeseilbahnen läuft das Zug seil dauernd um, und die Seilbahnwagen werden von ihm beim Einfahren in die Stationen gelöst und mit ihm beim Auslaufen aus der Station nach Er reichung einer Anlaufgeschwindigkeit wieder ge kuppelt.
Man lässt dabei die Wagen zum Auslaufen aus einer Station beispielsweise über eine sich senkende Tragschienenstrecke frei anrollen, um sie auf eine Anlaufgeschwindigkeit zu bringen, deren Wert der Zugseil-Laufgeschwindigkeit einigermassen ähnlich ist. Es werden zum selben Zwecke auch Gruppen von Anfahr-Förderbändern verwendet, die den Wagen stufenweise einigermassen auf die Zugseil-Laufge schwindigkeit beschleunigen. Auch einfache Elektro winden werden dazu verwendet. Diese bekannten Anfahr-Hilfseinrichtungen haben alle entweder den Nachteil, dass die erreichte Anfahrgeschwindigkeit nicht zwangläufig gleich ist wie die effektive Zugseil- Laufgeschwindigkeit im Moment des Ankuppelns und/oder dass die Beschleunigung der Wagen nicht ruckfrei erfolgt.
Mit Hilfe der erfindungsgemässen Anfahr-Hilfs einrichtung wird die Möglichkeit geschaffen, die Wa gen beim Anfahren stetig zu beschleunigen und ihnen dabei eine End-Anfahrgeschwindigkeit zu erteilen, die z. B. zwangläufig der momentanen Laufgeschwin digkeit des Zugseils gleich ist. Ebenso kann man den Beschleunigungsverlauf einem vorgesehenen Pro gramm entsprechen lassen.
Die erfindungsgemässe Anfahr-Hilfseinrichtung für die Seilbahnwagen an Hängeseilbahnen mit dauernd umlaufendem Zugseil, von dem die Seil bahnwagen beim Einfahren in eine Station gelöst wer den und mit dem sie beim Auslaufen nach Erreichung einer durch die Einrichtung bewirkten Anlauf geschwindigkeit wieder gekuppelt werden, ist dadurch gekennzeichnet, dass über eine gewisse Anlauf strecke am Ausgang der Station ein Längenabschnitt eines Mitnehmerseils mit dem Zugseil parallel läuft, welches über Umlenkrollen geführte Mitnehmerseil einenends am achsnäheren Ende einer Seilführungs rille, die mit anfänglich stetig grösser werdendem und gegen ihr Ende mit einem konstanten Radialabstand an einem drehbar gelagerten Zugorgan vorgesehen ist,
und andernends an einer Rückzugvorrichtung be festigt ist, wobei das genannte Zugorgan über eine wahlweise ein- und ausrückbare Kupplung in dreh feste Getriebeverbindung mit einer vom umlaufenden Zugseil zwangsweise dauernd mit gleicher Umfangs geschwindigkeit wie die Zugseil-Laufgeschwindigkeit angetriebenen Drehscheibe gebracht werden kann, und mit dem Mitnehmerseil ein auf den zu beschleu nigenden Wagen bis zur Erreichung des Endes der Anlaufstrecke mitnehmend einwirkender Mitnehmer mechanisch verbunden ist, um dem Wagen eine mit der Zugseil-Umlaufgeschwindigkeit gleiche Anfahrend geschwindigkeit zu erteilen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung, teilweise halbschematisch, darge stellt. Es zeigen: Fig. 1 ein schematisiertes Schaubild der ganzen Anfahr-Hilfseinrichtung für die Seilbahnwagen an einer Endstation einer Umlauf-Hängeseilbahn, Fig. 2 die Antriebsorgane des Zugorgans für das Mitnehmerseil der Hilfseinrichtung, Fig. 3 die Ein- und Ausrückvorrichtung für die Kupplung des Zugorgans mit der Antriebs-Dreh- scheibe, Fig. 4 die Mitnehmeranordnung am Mitnehmer seil für die Seilbahnwagen in Stirnansicht und Fig. 5 im Grundriss.
Mit a ist in Fig. 1 eine feste Tragschienenschleife im Innern einer Endstation der Hängeseilbahn mit dauernd umlaufendem Zugseil bezeichnet, auf welche beim Einfahren in die Station die Laufwerke der Seilbahnwagen auflaufen. Diese Laufwerke werden dabei vom Zugseil<I>h</I> gelöst. Das Zugseil<I>h</I> wird über eine beispielsweise angetriebene Seilumlenk scheibe h' innerhalb des Schleifenbogens a umgelenkt und kann eine wechselnde Laufgeschwindigkeit haben.
Mit e ist ein vertikalachsig auf einer Welle k frei drehbar gelagertes Zugorgan der Anfahr-Hilfsein richtung für die aus der Station auslaufenden Seil bahnwagen, um diese von ihrer Kupplung mit dem Zugseil auf dessen Laufgeschwindigkeit zu be schleunigen, bezeichnet, das am Umfang mit einer Seilführungsrille e' versehen ist, deren Radialabstand von der Drehachse k von einer obern, achsnahen An fangsstelle aus nach unten zuerst stetig grösser wird, um an einem untern, zylindrischen Umfangsteil des Zugorgans e einen konstanten grösseren Wert bis zu ihrem Ende beizubehalten. Von unten her greift in den Innenraum des Zugorgans e eine ein- und aus rückbare Rutschkupplungsscheibe l ein, die auf der drehbaren Lagerwelle k des Zugorgans e axial ver schiebbar festgekeilt ist.
Diese Welle k wird von einer vom Zugseil h teilweise umfassten und deshalb mit einer der momentanen Zugseil-Laufgeschwindigkeit gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetriebenen Seil scheibe i aus in konstantem Übersetzungsverhältnis über einen Riementrieb mit dem Treibriemen m und den Riemenscheiben n1 und n2 angetrieben (siehe Fig. 2).
In Fig. 3 ist der Betätigungshebel p der Ein- und Ausrückvorrichtung der Kupplungsscheibe l mit aus gezogenen Linien in der Ausrückstellung und mit ge strichelten Linien in der Einrückstellung gezeichnet.
An der obern achsnahen Anfangsstelle der Seil führungsrille e' des Zugorgans e ist das eine Ende eines Mitnehmerseils d befestigt und von dieser Be festigungsstelle aus über mehrere Umlenkscheiben V0-V4 zu einem Flaschenzug f geführt, an dem das andere Seilende befestigt und der von einem Gewicht g belastet ist. Dieser als Aufzugsvorrichtung wirkende gewichtsbelastete Flaschenzug f ist bestrebt, das ge nannte Mitnehmerseil d vollständig bis zur Befesti gungsstelle vom Zugorgan abzuwickeln, wenn dieses nicht in Eingriff mit der Kupplungsscheibe l steht.
Zwischen den Seilscheiben v0 und v1 verläuft das Mit nehmerseil d über eine Anfahrstrecke, die länger ist als die Totallänge der Seilführungsrille e' des Zug organs e, parallel zur Anlaufstrecke am Ausgang der Station der Schienenschleife a und zum betreffenden Längenabschnitt des Zugseils h. Zwischen diesen beiden Seilscheiben v0 und v1 ist am Mitnehmerseil d auch ein Mitnehmer c befestigt, an dem ein Mitneh merarm q angelenkt ist, der an seinem freien obern Ende eine Rolle t trägt, die unter Vorspannwirkung einer Torsionsfeder s an eine längs der Anfahr strecke sich erstreckende Steuerschiene u angepresst wird.
Am Mitnehmerarm q ist ein Mitnehmerteil q' befestigt, der eine Rastausnehmung für den Joch- balken r des Laufwerkgehänges des Seilbahnwagens b enthält, wobei beidseitig dieser Ausnehmung der Mitnehmerteil q' konvexe Auflaufflächen aufweist.
In der Fig. 1 sowie in den Fig. 4 und 5 ist der Mitnehmerarm q so gezeichnet, dass er in den Joch- balken r des auf die Zugseil-Laufgeschwindigkeit zu beschleunigenden, aus der Station auslaufenden Wa gens b eingreift. Diese Lage wurde dadurch erreicht, dass der auf Fahrt zu sendende Wagen b auf der Schienenschleife a so weit nach vorn gerollt worden ist, dass er in den Bereich der Anfahrstrecke zwischen den Mitnehmer-Seilscheiben v0 und v1 gelangt ist, wo die Steuerschiene u über eine gewisse Strecke von der Schiene a und dem Mitnehmerseil d zurückweicht, so dass der Mitnehmerteil mit dem Jochbalken r in Eingriff kommt.
Wenn nun der Kupplungshebel p in die Einrück stellung verstellt wird, beginnt sich das Zugorgan mit einer der der Seilscheibe i, das heisst der momentanen Zugseil-Laufgeschwindigkeit, entsprechenden Dreh zahl zu drehen und dabei das Mitnehmerseil d auf seine Seilführungsrille e' aufzuwickeln, wobei das Ge wicht g am Flaschenzug f hochgezogen und der mit dem Mitnehmer gekuppelte Seilbahnwagen aus der Station bewegt wird.
Entsprechend dem anfänglich stetig zunehmenden Radialabstand der Seilführungs rille e' nimmt auch die Laufgeschwindigkeit des Mit nehmerseils und damit die Fahrgeschwindigkeit des mitgenommenen Wagens stetig zu, um sich bis zu einem Endwert am Ende der Anfahrstrecke zu ver grössern, der genau der Zugseilgeschwindigkeit ent spricht, da bei gleichgrossen Riemenscheiben u1 und u2 der Radius der Antriebsscheibe i gleich dem Ra dius der Seilrille auf dem zylindrischen Unterteil des Zugorgans e ist.
Am Ende der Anfahrstrecke, wo gleiche Lauf geschwindigkeiten von Wagen<I>b</I> und Zugseil<I>h</I> er reicht sind, wird in nicht gezeichneter Weise das Laufwerk des Wagens mit dem Zugseil h gekuppelt, und an dieser Stelle ist die Steuerschiene u wieder auswärts gegen das Mitnehmerseil gebogen, so dass der Mitnehmerarm q ausser Eingriff mit dem Wagen- jochbalken r gegen die Kraft der Torsionsfeder s zurückgestellt wird (siehe Fig. 1 und punktierte Teile von Fig. 4).
Am Ende der Anfahrstrecke schlägt auch ein Teil r' des Wagenjoches r an den eingerückten Kupp lungshebel p an (siehe Fig. 3), um ihn in die Ausrück- stellung umzulegen, wobei das Zugorgan e frei dreh bar wird und das Gewicht q am Flaschenzug f das Seil d wieder vom Zugorgan e abzuwickeln beginnt, so dass der Mitnehmer c in die Ausgangsstellung zu rückläuft. Geeignete, die Rücklaufgeschwindig- keit begrenzende Bremsorgane sind vorgesehen.