<Desc/Clms Page number 1>
Photographischer Objektivverschluss
EMI1.1
Da jedoch der Ringraum bei Objektivverschlüssen äusserst klein bemessen ist, muss der hiefür erforderliche Platz durchwegs bei ändern Getriebeteilen eingespart werden, d. h., diese Teile müssen kleiner ausgebildet werden, als dies an sich wünschenswert ist.
Weiterhin ist es bei Schlitzverschlüssen bekannt, ein gesondertes Abwälzhebelgetriebe vorzusehen, das seine Funktionsweise bei allen Verschlusszeiten beibehalt und sein Übersetzungsverhältnis beim Ver- schlussablauf in relativ weiten Grenzen ändert. Hier muss aber zur Steuerung der Eingriffstiefe des Antriebshebels mit einem drehbaren Antriebsorgan das gesamte Hemmwerk an bewegbaren Platten gelagert werden. Dies ist bei Schlitzverschlüssen möglich, weil man dort nur einer geringen Raumbeschränkung unterworfen ist. Für Objektiwerschlüsse scheidet diese Lösung jedoch aus.
Es sind auch Objektivverschlüsse bekannt, die als Übertragungsmittel einen Hebel verwenden, der in seiner Lage zum Verschlussgehäuse an sich festgelegt ist. Der Drehpunkt des Hebels kann dabei zur Ein-
EMI1.2
ablaufs bleibt aber die voreingestellte Übersetzung erhalten, so dass der Anlaufstoss nicht gemildert wird.
Erfindungsgemäss ist ein photographischer Objektivverschluss mit einem zwischen einem z. B. als Scheibe oder Walze ausgebildetenAntriebsorgan und einem Hemmwerk vorgesehenen Überiragungsgetrie- be, dessen Übersetzungsverhältnis sich beim Verschlussablauf stetig ändert, gekennzeichnet durch einen einzigen, zwischen dem Antriebsorgan und dem Hemmwerk bewegbar gelagerten Doppelarmhebel, der unmittelbar in den Bewegungsbereich des Antriebsorgans vorragt und an einer schwenkbaren Steuerkante des Hemmwerkes angreift. Für diese Ausführung wird ein gesonderter Platz im Verschlussringraum nicht benötigt, da ja -ein Übertrager zwischen Antriebsorgan und Hemmwerk vorhanden sein muss.
Auch die Verstellbewegung an sich ist erforderlich, um die Eingriffstiefe am Antriebsorgan und damit die Verschlusszeit bei angeschaltetem Hemmwerk ändern zu können. Diese Steuerbewegung wird jetzt gleichzeitig zur Änderung des Anfangsübersetzungsverhältnisses der nachgeschalteten Getriebestufe verwendet. Beim Verschlussablauf wird das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Hebel und der nachgeSchalteten Steuerkante ständig grösser.
Eine weitere Änderung des Gesamtubersetzungsverhältnisses beim Verschlussablauf kann dadurch erreicht werden, dass man in der vorgeschalteten Getriebestufe eine Antriebskante des Antriebsorgans mit einem Ansatz des Doppelarmhebels zusammenwirken lässt, deren wirksamer Hebelarm sich beim Verschlussablauf ständig vergrössert. Durch eine Lagerbewegung des Doppelarmhebels werden dann die An- fangsübersetzungsverhältnisse beider Getriebestufen in entgegengesetztem Sinn geändert. Die Ausgangsbeschleunigung oder der Eingriffsstoss, der sich ja nicht ganz vermeiden lässt, hat dann am Hemmwerk bei mehreren Verscblusszeiten ungefähr gleiche Grösse. Grundsätzlich kann durch geeignete Bemessung der Hebelarme die Gesamtübersetzung genau gleich gehalten werden.
In Weiterentwicklung des Erf ! ndungsgegenstandes wird vorgeschlagen, das Lager des Doppelarmhebels ungefähr parallel zu einer durch die Schwenkachsen des Antriebsorgans und der Steuerkante gelegten Ebene bewegbar anzuordnen. Vorzugsweise soll der Winkel, den die radial zur Drehachse verlaufende Steuer-
<Desc/Clms Page number 2>
kante mit der Verbindungslinie zwischen der Eingriffsstelle mit dem Doppelarmhebel und dessen Lagerpunkt bildet, in der Ausgangsstellung kleiner als 450 sein, insbesondere zwischen 250 und 400 liegen, und am Ende des Hemmwerkablaufes ungefähr 00 betragen. Durch diese besondere Wahl des Winkels wird während des Verschlussablaufes der Änderungsgrad des Übersetzungsverhältnisses zusätzlich vergrössert.
Nach einem andern Erfindungsmerkmal ist der Doppelarmhebel exzentrisch an einem Hebel gelagert, der durch eine Zeitsteuerkurve gesteuert wird. Beispielsweise kann der zweite Hebel mit einem im Verschlussgehäuse gelagerten Exzenterbolzen fest verbunden sein, der seinerseits wieder schwenkbar den Doppelarmhebel trägt.
Schliesslich wird erfindungsgemäss noch vorgeschlagen, einen gehäusefesten Bolzen vorzusehen, der den Schwenkweg des unter der Wirkung einer Hemmwerkfeder stehenden Doppelarmhebels begrenzt. Durch eine Nocken-oder Kurvenform der Anlagestelle des Doppelarmhebels an seinem Anschlagbolzen kann so-
EMI2.1
gelegt werden.
. Die Zeichnung gibt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung wieder und zeigt in Fig. 1 eine teilweise Frontansicht eines erfindungsgemäss ausgebildeten Objektivverschlusses, während Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht in Richtung des Pfeiles II auf diesen Verschluss wiedergibt.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Innentubus und mit 2 ein mit diesem fest verbundener Flansch bezeichnet, die mit einem Zeiteinstellring 3 in an sich bekannter Weise den Verschlussripgraum bilden.
In diesem Ringraum ist über einen Bolzen 4 eine Antriebsscheibe 5 gelagert, die in ebenfalls bekannter und daher nicht dargestellter Weise unter der Wirkung einer Verschlusshauptfeder steht. Ein an der Scheibe 5 sitzender Stift 6 ragt durch einen Ringsegmentschlitz 7 des Flansches 2 hindurch und greift dort am Sektorensteuerring 8 an, der ausserhalb des Verschlussgehäuses gelagert ist und mit den nicht gezeigten Verschlusslamellen in Eingriff steht.
Nach der Zeichnung ist der Verschluss aufgezogen, und der Stift 6 liegt an einer zur Objektivachse radialen Kante 9 des Steuerringes 8 an. Beim Verschlussablauf wird über diese Kante zunächst der Verschluss geöffnet. und entlang des anschliessenden Kreisbogens 10 offengehalten. Während des Ablaufs entlang dieses Kreisbogens kann dann in der nachstehend beschriebenen Weise das Hemmwerk zur Wirkung gebracht werden. Beim weiteren Ablauf trifft der Stift 6 auf eine andere Steuerkante 11 und bewegt den Steuerring 8 nach rechts in Fig. 1, so dass sich die Verschlusslamellen wieder schliessen.
Als Übertrager zwischen der Antriebsscheibe 5 und dem Räderhemmwerk 12 ist ein Doppelarmhe- bel 13 verwendet, der schwenkbar auf dem Exzenter 14 eines Exzenterbolzens 15 sitzt, der fest mit einem Steuerhebel 16 verbunden ist. Das freie Ende des Steuerhebels 16 trägt einen Stift 17, der in nicht gezeigter Weise durch eine Feder an einer Zeiteinstellkurve 18 des Zeitstellringes 3 anliegend gehalten wird. Je nach der Einstellung durch den Ring 3 kann somit die Achse des Exzenters 14 in jeden der drei Punkte 19 verlegt werden. Nach der Zeichnung steht sie im linken Punkt 19. Dadurch ist ein am linken Hebelarm 20 des Doppelarmhebels 13 sitzender Stift 21 am weitesten in den Bewegungsbereich einer Antriebskante 22 der Antriebsscheibe 5 eingerückt.
Der andere Arm 23 des Doppelarmhebels 13 trägt einen Stift 24, der an einer Steuerkante 25 einer Segmentscheibe 26 anliegt, die gleichachsig zu einem Zahnradsegment 27 des Hemmwerkes 12 an einem Bolzen 28 gelagert und mit dem Zahnradsegment über dessen Anschlag 31 gekuppelt ist. An diesem Anschlag greift eine gehäusefest abgestützte Drehfeder 29 an, die über die Segmentscheibe 26 den Doppelarmhebel 13 nach links zu drehen versucht. Durch einen Anschlagbolzen 30 ist diese Drehbewegung begrenzt.
Wenn durch Drehen des Zeitstellringes 3 die Achse des Exzenters 14 über den mittleren in den rechten Punkt 19 verlegt wird, dann wird somit der Stift 21 etwas aus dem Bereich der Antriebskante 22 herausgezogen, während sich der Stift 24 entlang der Steuerkante 25 weiter nach rechts bewegt. Zwischen 22 und 21 ergibt sich somit eine grössere und zwischen 24 und 25 eine kleinere Übersetzung. Der Winkel a zwischen der Steuerkante 25 und der Verbindungslinie zwischen der Eingriffsstelle 24, 25 und der jeweiligen Drehachse 19 ändert sich dabei im Bereich zwischen etwa 350 und 400.
Nach Auslösen des Verschlusses läuft zunächst die Antriebsscheibe 5 ausser Eingriff vom Hemmwerk bzw. dem Doppelarmhebel 13 an, bis ihr Stift 6 an dem Kreisbogen 10 anliegt und die Verschlusslamel- [en geöffnet sind. Sodann schlägt die Antriebskante 22 Åauf den Stift 21, der an der Kante entlang nach aussen wandert, während der Stift 24 an der Steuerkante 25 nach innen gleitet und das Übersetzungsverhältnis der nachgeschalteten Getriebestufe sich stetig vergrössert. Da sich durch Verdrehen des Steuerhebels'16 die Übersetzungsverhältnisse an den Kanten 22 und 25 in entgegengesetztem Sinne ändern, bleibt die Anfangsbeschleunigung bei allen Einstellungen ungefähr gleich.
Am Ende des Verschlussab-
<Desc/Clms Page number 3>
laufs soll jedoch wenigstens die Steuerkante 25 möglichst in der Verbindungslinie zwischen der jeweiligen Drehachse in einem der Punkte 19 und dem Eingriffspunkt liegen, so dass an dieser Stelle das grösste Übersetzungsverhältnis erreicht ist.
Wenn die Achse des Exzenterbolzen im rechten Punkt 19 steht, kann der Stift 21 ganz aus dem Bewegungsbereich der Antriebsscheibe 5 herausgerückt sein, so dass der Verschluss ohne Hemmwirkung abläuft. Grundsätzlich lässt sich auch diese Stellung zur Steuerung einer Hemmstufe verwenden. Durch fünf mögliche Anfangsstellungen des Stiftes 21 können z. B. vier Hemmwerkszeiten und eine Leerlaufzeit gesteuert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Photographischer Objektivverschluss mit einem zwischen einem Antriebsorgan und einem Hemmwerk vorgesehenen Übertragungsgetriebe, dessen Übersetzungsverhältnis sich beim Verschlussablauf stetig ändert, gekennzeichnet durch einen einzigen, zwischen dem Antriebsorgan (5) und dem Hemmwerk (12) bewegbar gelagerten Doppelarmhebel (13), der unmittelbar in den Bewegungsbereich des Antriebsorgans vorragt und an einer schwenkbaren Steuerkante (25) des Hemmwerkes angreift.