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Übertragungseinrichtung für den Geheimverkehr
Die Erfindung bezieht sich auf eine Übertragungseinrichtung für den Geheimverkehr, bei welcher die zu übertragenden Signale, Nachrichten od. dgl., der Übertragungsstrecke in der Form von Wechselströmen aufgedrückt sind und im Empfänger eine Stromquelle für Störströme vorhanden ist, wobei diese
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Es ist offensichtlich, dass bei der bekannten Einrichtung ein Unbefugter die geheimzuhaltenden Signale an jeder Stelle der Übertragungsleitung einfach dadurch einwandfrei entschlüsseln kann, dass er die Leitung unterbricht und die Signale an dem vom Geber kommenden Leitungsende empfängt. Um einen solchen Fall am Geberort wahrnehmen und die weitere Übertragung abbrechen zu können, wurde in der angeführten Patentschrift vorgeschlagen, im Geber einen Störungsanzeiger in Form eines Strom- oder Spannungsmessers vorzusehen, mit dem der Pegel der Störfrequenzen überwacht werden soll. Ein solcher Anzeiger bewährt sich jedoch nur dann, wenn der Unbefugte die Leitung vollkommen oder über einen hohen Widerstand unterbricht.
Es ist jedoch möglich, die Unterbrechung auch über einen geringen Widerstand, u. zw. über eine der empfängerseitigen gleiche oder ähnliche Einrichtung, die jedoch keine Stromquelle für Störströme enthält, vorzunehmen und den unbefugten Empfang durchzuführen, wobei die von der Stromquelle des befugten Empfängers kommenden Störströme die Signalströme auf der gesamten Leitung überlagern, aber im Empfänger des Unbefugten durch von derselben Stromquelle erzeugte, gegen- phasige Wechselströme kopensiert sind. In diesem Falle versagt jeder Anzeiger im Geber.
Die Erfindung besteht nun darin, dass die Übertragungsstrecke eine Richtfunkstrecke ist.
Der Gegenstand der Erfindung bietet gegenüber dem oben angeführten, bekannten Stand der Technik bedeutende Vorteile, da eine Unterbrechung der Übertragungsstrecke und somit eine Entschlüsselung der geheimzuhaltenden Signale durch einen Unbefugten nicht möglich ist.
Wenn als Übertragungsstrecke eine gewöhnliche Funkstrecke gewählt wird, sind grosse Gebiete vorhanden, in denen die Signale mangelhaft überlagert oder sogar gänzlich unüberlagert abgehört werden können. Das Ausmass dieses Nachteiles wird naturgemäss umso grösser, je weiter der Empfänger vom Geber entfernt ist.
Demgegenüber ist bei Anwendung einer Richtfunkstrecke als Übertragungsstrecke kein Ort vorhanden, an welchem ein Unbefugter die Signale unverschlüsselt empfangen könnte.
Bei der erfindungsgemässen Übertragungseinrichtung kann die Richtfunkstrecke auch mehrfach ausgenützt werden.
Unter Signalen sind z. B. Sprache, Zeichen der Wechselstromtelegraphie, Musik, Bildimpulse, Gleich-
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od. dgl. zu verstehen.Wiebekannt, sind durch die Frequenzen und deren Amplituden der zu übermittelnde Signalwechselströme die für die Geheimhaltung und Übertragung geeignetsten Frequenzen und Amplituden der überlagernden Störwechselströme bestimmt.
Eine zweckmässige Ausgestaltung des Erfindungsgedankens erhält man dadurch, dass die Richtfunkstrecke geberseitig durch die von einem Generator erzeugte Trägerwelle und empfängerseitig durch die empfangene, verstärkte und zurückgestrahlte Trägerwelle gebildet ist.
Falls am Geberort der Wert der Signalströme und der Störströme nicht überwacht würde, wäre die Geheimhaltung der Signale jedoch nicht vollkommen gewährleistet. Die Schlüsselsicherheit der Signale
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kann nämlich ausnahmsweise durch Streuung oder Abweichung der geber-bzw. empfängerseitigen, oder durch Schwund oder Ausfall der empfängerseitigen Trägerwelle herabgesetzt werden.
Daher ist eine weitere zweckmässige Durchbildung des Erfindungsgedankens dadurch gegeben, dass geberseitig das empfangene Frequenzgemisch einer dasselbe optisch oder akustisch darstellenden Anzeigevorrichtung, z. B. einem Kurvenschreiber bzw. Oszillographen, Kopfhörern od. dgl., zugeführt ist.
Durch diese Vorrichtung wird am Geberort der relative Wert der Signalströme und der Störströme, also auch das relative Ausmass, in dem die Signalströme durch die Störströme überlagert sind, erkenntlich.
Wenn derart im Geber wahrgenommen wird, dass die Signalströme in den Störströmen nicht restlos untergehen, kann die weitere Durchgabe der geheimzuhaltenden Nachrichten sofort unterlassen werden.
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dass geberseitig das empfangene Frequenzgemisch einem in Abhängigkeit von dessen Gesamtpegel be- tätigten Anzeige- oder Schaltgerät, z. B. einem Milliamperemeter bzw. Voltmeter, einem Relais, wel- ches in einem Ausschaltstromkreis liegt und die Übertragung selbsttätig verhindert, wenn der Störpegel den Nutzpegel nicht ausreichend überragt, od. dgl.. zugeführt ist.
Da aber ein solches Gerät den ge- samten Pegel, also Störung und Signal, nicht aber deren relative Werte anzeigt, also eine getrennte
Identifizierung nicht erfolgt, ist damit keine so sichere Vorrichtung zur Anzeige der Schlüsselsicherheit der Signale, wie bei der vorher angeführten Durchbildung des Erfindungsgedankens, gegeben. Trotzdem ist jedoch auch hier ein Versagen des Gerätes, zum Unterschiede von dem Störungsanzeiger im Gegen- stand der oben angeführten amerikanischen Patentschrift, nicht möglich.
Anschliessend wird an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel näher erläutert :
Die Figur stellt schematisch eine einfachheitshalber nur einseitige Sprechanlage dar. Auf derselben
Richtfunkstrecke als Übertragungsstrecke wäre natürlich auch ein Gegensprechverkehr möglich, wenn man sowohl am Geber- als auch am Empfangsort beide diesbezüglichen Geräte verwenden würde.
In dem Ausführungsbeispiel ist ein Übertragungs-, ein Geber-, ein Empfangs-, einStörungs-undein Entstörungskreis vorhanden.
Der Übertragungskreis besteht aus der Richtfunkstrecke 1, der Sekundärwicklung des geberseitigen Mikrophontransformators 2, welche durch die akustische Anzeigevorrichtung 3 (z. B. Kopfhörer) überbrückt ist, und der Sekundärwicklung des empfängerseitigen Niederfrequenztransformators 6, zu welcher die eine Hälfte der Primärwicklung des Niederfrequenztransformators 8 mit Mitteanzapfung (Gegentakttransformators) parallel geschaltet ist.
Die Richtfunkstrecke 1, welcher die Signalwechselströme und die Störwechselströme aufmoduliert sind, ist geberseitig durch die von einem Generator erzeugte Trägerwelle und empfängerseitig durch die empfangene, verstärkte und zurückgestrahlte Trägerwelle gebildet. Die entsprechenden Geräte sind zwecks Vereinfachung in der Figur nicht eingezeichnet.
Der Geberkreis der Signale wird durch die Primärwicklung des Mikrophontransformators 2, das Mikrophon 4 sowie die Batterie 5 und der Empfangskreis durch die Sekundärwicklung des Gegentakt-Niederfrequenztransformators 8 sowie das Abhörgerät 9 (Kopfhörer od. dgl.) gebildet.
Der Störungskreis besteht aus den zueinander parallel geschalteten Primärwicklungen der vollkommen gleichen Niederfrequenztransformatoren 6 und 7 und dem Ausgang des Generators 10 der Störfrequenzen.
Der Entstörungskreis wird durch die Sekundärwicklung des Niederfrequenztransformators 7, welche mit der Sekundärwicklung des Niederfrequenztransformators 6 im Gegentakt in Serie geschaltet und selbst mit der Nachbildung 11 des Senders der Störwechselströme parallel verbunden ist, und durch die zweite Hälfte der Primärwicklung des Gegentakttransform ators 8 gebildet.
In der einen Hälfte der Primärwicklung des Transformators 8 fliessen nur die Störwechselströme, in der andern die Störwechselströme und die Signalwechselströme. Da jedoch der Stromfluss in den Wicklungen entgegengesetzt ist, kompensieren sich die Störwechselströme und im Ausgange, also in der Sekundärwicklung, verbleiben nur die Signalwechselströme.
An Stelle der Transformatorenschaltung könnte auch eine Röhrenschaltung Anwendung finden.
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