DE562996C - Verfahren zur Signalgebung mittels einer modulierten Traegerwelle - Google Patents
Verfahren zur Signalgebung mittels einer modulierten TraegerwelleInfo
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Description
Zur Nachrichtenübermittlung wurde bisher eine Trägerwelle in der Weise moduliert, daß
neben der Trägerwelle zwei Seitenbänder entstehen. Nach der Erfindung wird dagegen
ein Modulator verwendet, dessen Charakteristik die Erzeugung höherer Harmonischer
der aufgedrückten Träger- bzw. Modulationsfrequenzen ermöglicht, so daß an den Ausgangsklemmen
des Modulators Seitenbänder höherer als zweiter Ordnung entstehen.
Die bekannte Modulierung, bei der zwei Seitenbänder entstehen, wird hier Modulierung
zweiter Ordnung genannt, und zwar aus folgendem Grunde:
Die Kennlinie einer Röhre läßt sich durch die Gleichung
/ = A0- + A1 · χ + A2 · xs + As · χs . . .
ausdrucken, wobei / der Anodenstrom und
A0, A1, A2 ... Konstanten sind. Werden der
Röhre zwei Frequenzen aufgedrückt, nämlich die Trägerwelle p und die modulierende
Welle q, so muß in die obige Gleichung statt s eingesetzt werden:
t.
sin p · t -j- Q · sin q
Man erhält dann außer der Trägerwelle und den Seitenbändern noch Harmonische der
Trägerwelle und der Seitenbänder. In obiger Gleichung ist A0 der Anodengleichstrom.
A1 · χ stellt eine einfache Überlagerung· von
Trägerwelle und modulierender Welle dar. Da aber durch eine gewöhnliche Überlagerung
eine modulierte Welle entsteht, wird diese Modulierung mit Modulierung erster
Ordnung bezeichnet. Das Glied A2 · x2 stellt
eine Modulierung zweiter Ordnung dar. Dies ist die bekannte Modulierung, bei der außer
der Trägerwelle zwei Seitenbänder enstehen. Bei der Modulierung dritter Ordnung treten
außer der Trägerwelle^ die S ei ten wellen p +; 2 q und auch die erste Harmonische der
Trägerwelle 2p und die Seitenwellen 2 p -\r q
auf.. Man sieht, daß die Summe der Koeffizienten in diesen beiden Ausdrücken gleich 3
ist, woher die Bezeichnung dritter Ordnung rührt. Entsprechendes gilt für die Modulierungen
noch höherer Ordnung.
Es. hat sich gezeigt, daß in einer bisherigen Trägerstromfernsprechanlage, die auf das
Optimum der Bedingungen für die Modulierung zweiter Ordnung und für die Übermittlung
der Trägerwelle eingerichtet war, durch Einstellungen, die die Bedingungen der zweiten
Modulierungsordnung nicht in Mitleidenschaft zogen, die Amplitude der Seitenbänder
dritter Ordnung zweimal so groß wie die Amplituden der Seitenbänder zweiter Ord- -?;.
nung werden konnten. ·
Für die Entstehung von Seitenhändern zweiter Ordnung günstige Bedingungen sind
nicht für die Entstehung von Seitenbändern dritter Ordnung unbedingt günstig, oder all- , \
gemein, die für gerade Modulierungsordnun-
gen günstigen Bedingungen sind nicht unbedingt günstig für ungerade Modulierungsordnungen,
und umgekehrt. Dies wird in Abb. ι veranschaulicht, in-der A die Kurve
der Abhängigkeit der Gitterspannung Bc vom: Anodenstrom TB darstellt und B eine Kurve
ist, die den Anodenstrom eines der Seitenbänder zweiter Ordnung im Ausgangskreis eines
neuartigen Modulators, darstellt. Wichtig ist, »ο daß das Seitenband zweiter Ordnung fast
Null wird, wenn dem Gitter eine Vorspannung von —18 Volt gegeben wird, wie
Kurve i? zeigt. Dieser Gitterspannungswert ISt1 wie ersichtlich, ein Symmetriepunkt der
Kennlinie. Diese Bedingung, die ungebräuchlich und mit Oxydkathoden schwer zu erhalten
ist, ist durch die Auswahl des Heizfadenmaterials der Modulatorröhre und anderer
Konstanten möglich gemacht worden. Die anderen Seitenbänder gerader Ordnung wurden ebenso fast gleich Null werden, wenn die
Modulierung um denselben Punkt vorgenommen würde. Der Ausgangsstrom für die Seitenbänder
ungerader Ordnung ist zwar in der Abbildung nicht dargestellt, jedoch ist er in
diesem Punkt nicht ein Minimum.
Obwohl es zur Erzeugung von Seitenbändern ungerader Ordnung nicht notwendig ist,
auf einem Symmetriepunkt zu arbeiten, so ermöglicht ein derartiges Arbeitsverfahren
doch die Modulierung ungerader Ordnung . · mit Unterdrückung der geraden Harmonischen
der Trägerfrequenz und der Seitenbänder
gerader Ordnung. Dieses Mittel ist in seiner Sparsamkeit an Energie, in der
Vermeidung von Interferenz, die vom Vorhandensein von Seitenbänderri gerader Ordnung
am Empfänger herrührt, und wegen seiner Eigenschaft der Geheimhaltung von Wert- Eine solche Anlage ist verhältnismäßig
geheim, weil sie gewährleistet, daß ein Zwi-"". schenhörer das Signal durch eine Demodulierung
zweiter Ordnung nicht entziffern'kann. Wirtschaftlichkeit und "Geheimhaltung werden
bei der Modulierung ungerader Ordnung durch völlige ' Trägerfrequenzunterdrückung
gefordert, d. h. durch Unterdrückung sowohl der Trägerfrequenz selbst als auch ihrer geraden
Harmonischen. Dies kann z. B. durch Unterdrücken der geraden Harmonischen in
der oben' angegebenen Weise geschehen und durch Unterdrücken der Trägerfrequenz -mit
Hilfe einer Siebkette, Weil die Seitenbänder ungerader Ordnung von der Trägerfrequenz
weit entfernt sind, kann ein Absieben durch eine Siebkette leicht erreicht werden. Die
Unterdrückung der Trägerfrequenz kann also in dieser einfachen Weise ohne Verwendung
von abgeglichenen Röhrenschaltungen durchgeführt we'rden.
Abb. 2 veranschaulicht eine Modulierungs- oder Demodulierungsanlage, bei der je nach
der Einstellung Seitenbänder gerader oder ungerader Ordnung erhalten werden können.
Es sei zunächst angenommen, daß der Schalter, der den Übertrager 6a kurzschließt,
geschlossen ist, so daß dieser Übertrager unwirksam ist. Der Spule 5 des Transformators
6 werden die Ströme, die miteinander moduliert oder demoduliert werden sollen, zugeführt,
während die Sekundär sei te mit den Röhren 7 und 8 verbunden ist. Mit 9 ist ein
Gitterableitwiderstand, z. B. von 1 Megohm, bezeichnet. Die Ströme werden im Transformator
10 wieder zusammengefaßt.
Die Theorie der Arbeitsweise., dieser Anordnung,
wird, am besten in Anlehnung an die Abb. 3, 4 und 5 entwickelt. Die Kurve a-b-c
der Abb. 4 ist die Kennlinie der Röhre 7. Wenn die Gleichrichterröhre 8 nicht vornanden
wäre, so daß die Spannungen -unmittelbar zwischen das Gitter und den Heizfaden der
Röhre 7 angelegt würden, hätte die Kennlinie auf dem Teil b, c einen normalen Verlauf. Die
Gleichrichterröhre 8 bewirkt jedoch, daß die Kennlinie die Form b, d hat. Deswegen hat
eine den Röhren zugeführte Sinusschwingung die Form nach Abb. 3. Die Abstände zwischen
den Punkten 1 bis 5 sind einander gleich, -und die Kurven sind etwas weniger
spitz als eine Sinuswelle, was für die Entstehung von Seitenbändern gerader Ordnung
günstig ist. Wenn das Gitter der Röhre 7 in bezug auf die Anode der Röhre 8 positiv
wird, fließt in der Röhre 7 ein Gitterstrom.
Der innere Widerstand der Strecke Gitter-Heizfaden ist also gering. Die angelegten
Spannungen verteilen sich nun im Verhältnis der Widerstände der Strecke Gitter-Heizfaden
der Röhre 7 und des Gleichrichters 8, so daß tatsächlich fast die ganze Spannung
an- dem Gleichrichter 8 liegt, während
an der Rohre 7 die konstante Spannung 0 liegt und ein entsprechend konstanter
Anodenstrom fließt. " 10S-
Da beim Anlegen einer Spannung an einen Gleichrichter sich dessen Widerstand um
mehr als ioofach ändert, hat bei negativen
Halbwellen der Gleichrichters den Widerstand o, während die Strecke Gitter-Heizfaden
der Röhre 7 einen sehr großen Widerstand hat. Die Röhre 7 wird also normal
über den -Teil b der Kennlinie in Abb. 4 ausgesteuert.
Die nach Abb. 4 veränderte Kennlinie ist für die Bildung von Seitenbändern ungerader
Ordnung- günstig. Wenn die Röhre sehr weit in den negativen Bereich ausgesteuert wird,
entsteht ein Anodenstrom von der Form der Abb. 5. Je weiter' die Röhre ausgesteuert
wird, also· je größer die Eingangsamplituden sind, eine um so rechteckigere Form nimmt
der Anodenstromverlauf an. Im Falle von unendlich großen Amplituden würden die Abstände
zwischen den Punkten ι, 2, 3 ... gleich denen zwischen τα, 2a ... sein. In diesem
Falle entstehen überhaupt keine geraden Harmonischen und bei einer Modulation keine
Seitenbänder gerader Ordnung.
Eine symmetrische rechteckige Kurve erhält man auch, wenn der geneigte Teil der
Kennlinie im Verhältnis zu dem waagerechten Teil sehr klein ist, so daß man die Amplitude
nicht zu stark erhöhen braucht.
Eine von den Amplituden der Eingangsspannungen unabhängige Symmetrie erhält
man durch Anwendung einer .Gegentaktschaltung, die durch Öffnen des Schalters in Abb. 2
entsteht. Die Transformatoren 6 und 6e beeinflussen
sich nicht, so daß durch das Schließen des Schalters die Verhältnisse in der
anderen Hälfte der Anordnung nicht geändert werden. Bei Verwendung der ganzen Gegentaktanordnung·
kommt die Kennlinie e', a', V, d' hinzu. Durch diese Schaltung werden außerdem
die Wechselspannungen mehr ausgenutzt.
■ Wenn der Wicklungssinn einer der Transformatorspulen 6 oder 6a herumgedreht wird,
können Seitenbänder gerader Ordnung unter Ausschaltung von Seitenbändern ungerader
Ordnung erzeugt werden.
Eine Wirkung, welche der durch die Röhren nach Abb. 2 erzielbaren ähnlich ist, läßt
sich durch Ersetzen des Gleichrichters durch
einen Widerstand in der Gitterzuleitung einer einzigen Dreielektrodenröhre erzielen, wie
z.B. durch den Widerstand 11 der Abb. 7.
Wenn die Sekundärwicklung des Übertragers 6 in Abb. 7 dem Gitter eine positive Spannung zuführt, so ändert der Spannungsabfall
am Widerstand ir, der durch den Gitterstrom hervorgerufen wird, den Teil der
Kennlinie so ab, daß sich ein schroffer Knick gleich demjenigen zwischen b und d der
Abb. 4 bildet.
Außer den beschriebenen Röhrenschaltungen sind auch andere Schaltungen brauchbar,
soweit sie sich überhaupt zur Modulation eignen.
Es hat sich herausgestellt, daß ein geschlossener Magnetkern, der schon bei
schwachen magnetisierenden Strömen gesättigt ist, die Entstehung ungerader Seitenbänder
bei fast völligem Ausschluß von Seitenbändern gerader Ordnung möglich macht. Die
modulierenden Ströme werden zu diesem Zweck einer gemeinsamen oder verschiedenen
Spulen, die der Kern trägt, aufgedrückt. Ihrer ungewöhnlichen magnetischen Eigenschaften
wegen ist eine Legierung, bestehend aus Nickel und Eisen, die unter dem Namen Permalloy bekannt ist, für diesen Zweck
besonders geeignet.
In Abb. 8 bezeichnet 12 einen Modulator dieser Art, welcher aus einem ringförmigen
Kern besteht, der mit einer einzigen Spule bewickelt ist. Dieser Spule kann ein Kondensator,
wie dargestellt, parallel geschaltet werden, wie bei Erklärung der Abb." 12 noch erläutert
wird. Die Aufgabe des Modulators '12 besteht darin, die hindurchfließenden
Ströme in der notwendigen Weise zu verzerren, um die gewünschten Seitenbänder zu
erzeugen. Von den Stromquellen 13 und 14
für die Signalströme und den Trägerstrom werden die Ströme dem Modulator über Siebketten
FL und FC zugeführt, die eine vorherige
Beeinflussung der Ströme verhindern sollen. Die Amplitude der Trägerfrequenz kann zur Erzielung der Maximalamplitude
eines besonderen gewünschten Seitenbandes durch den Nebenschluß 15 oder auf eine
andere Art eingestellt werden.
Der Modulator 12 unterdrückt gerade Har-
: monische der Trägerfrequenz und die Seitenbänder gerader Ordnung. Die modulierte
Welle wird durch den Übertrager 16 einer Siebkette FE aufgedrückt, die die Seitenbänder
oder ein einzelnes Seitenband der gewünschten Ordnung ausfwählt. Die Ströme
werden dann der Leitung 18 durch den Dreiwicklungsübertrager
19 zugeführt. . Die Vorrichtung 17, die 15 ähnlich ist, kann zur Reglung
der Amplitude des Seitenbandes benutzt werden. Sie kann ebenfalls auf der Empfangsstation
verwendet werden. Statt der zum.· Empfänger führenden Leitung 18 kann
auch eine Sende- und Empfangsantenne vorgesehen sein,
Der Trägerstrom für die Demodulierung wird, wenn der Schalter 23 in Abb. 8 links
geschlossen ist, über die Leitung 20 dem 10a Übertrager 19 zugeführt. Die Nachbildung
der Leitung ist mit 21 bezeichnet. Der Betrag an Trägerstromenergie, der zur Demodulierung
erforderlieh ist, kann durch die Vorrichtung 22 scharf eingestellt werden. Die
Anwendung des Ausgleichsübertragers 19 gestattet die unabhängige Übermittlung einer so
großen Trägerfrequenzamplitude, wie gewünscht wird, ohne Beeinflussung der Seiteiibätider.
Da bei der bisher beschriebenen Anord- -.
nung die Trägerfrequenz übermittelt wird, muß der Demodulator DM auf der Empfangsseite
für die Demodulierung derselben Ordnung eingerichtet sein wie die auf der
Sendestation benutzte Modulierungsordnung. Die Schalter 25 und 26 bleiben zunächst noch
offen.
Die Signalkomponente wird durch Niederfrequenzsiebketten
.FjL1 ausgesondert und dem Hörer 23 zugeführt.
Die Arbeitsweise des Magnetkernmodula-
tors der Abb. 8 soll an Hand der Abb. 9 erläutert werden. Die Kurven f und g sind die
bekannten Magnetisierungskurven, die die Beziehung zwischen der Feldstärke!? und der
Induktion B zum Ausdruck bringen. Diese Kurven beziehen sich auf ein Material, in
dem noch kein Magnetismus vorhanden ist. Die Änderung der Permeabilität (Verhältnis
der Induktion zur. Feldstärke) der Kurven f
und g, welche gleich der Steilheit der Kurven ist, ist durch die Kurven h und i wiedergegeben,
die symmetrisch sind. Weil die Induktivität von der Permeabilität abhängig ist,
schwankt die Induktivität entsprechend diesen Kurven. Die Beziehung zwischen ,den der.
Spule des Magnetkerns aufgedrückten Spannungen und dem die Spule durchfließenden
Strom erhält man, wenn man die Spannungen durch die Ordinanten der Kurven h und i
dividiert. Die sich ergebende Kennlinie entspricht z. B. der Kennlinie der Abb. 4 und bestimmt
die Modulierungseigenschaften des Stromkreises. Die Kurve würde natürlich
ebenso wie die Kurve/, g symmetrisch sein. Demgemäß würde unter den angenommenen
Bedingungen eine Modulierung ungerader Ordnung mit Unterdrückung der Seitenbänder
gerader Ordnung und der geradzahligen Harmonischen der Trägerfrequenz "erreicht.
Dieses wird ohne die Anwendung einer magnetischen Vorspannung erzielt.
Wegen der Hysteresis sind nicht die Kurven fund g maßgebend, sondern die Kurven
j, k, I und m. Diese sind jedoch auch
symmetrisch, und der Verlauf der Änderung der Permeabilität ist ähnlich dem der Kurve f
und g, so daß man auch bei Vorhandensein von Hysteresis mit dem Magnetkernmodulator
eine Modulierung ungerader Ordnung1 erzielen
kann. Die dargelegte Hysteresisschleife würde sich nur ergeben, wenn der Magnetisierungsstrom
nicht mehr als ein Maximum und Minimum -je Periode hat, wie z. B. ein
sinusförmiger Strom., Im vorliegenden Falle besteht der Magnetisierungsstrom jedoch aus
dem Trägerstrom und überlagertem Modulierungsstrom, so daß die sich ergebende Stromform
dementsprechend zahlreiche Unregelmäßigkeiten und Wendepunkte hat. Für diesen
Fall zeigt die dargestellte Hysteresisschleife z. B. nur die gleichmäßig verlaufende
Schleife, die dem Träger strom entspricht. Die vom modulierenden Strom herrührenden Unregelmäßigkeiten
wurden als große und kleine Hysteresisschleifen darzustellen sein, die ihre Ausgangspunkte in der dargestellten Schleife
hätten.
Es ist wünschenswert, einen Kern zu benutzen, der sich bei einem kleinen Wert des
magnetisierenden Stromes sättigt, so daß die Kennlinie an ihren beiden Enden atisgesprochene
Krümmungen hat, und daß dementsprechend ausgesprochenere Modulierungswirkungen hoher Ordnung entstehen. Andererseits
ermöglicht die Benutzung eines gesättigten Kernes, nur kleine Spannungen zu verwenden, was oft vorteilhaft ist. Zu der
beschriebenen Änderung der Induktivität kommt noch die Änderung des Ohmschen
Widerstandes hinzu, wenn auch im geringen Maße.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß die Benutzung einer als Permalloy bekannten
Metallegierung mit etwa' 80 °/0 Nickel und etwa 20 °/0 Eisen für den Kern die Wirkungsweise
der Vorrichtung sichtlich verbessert. Ihre magnetischen Eigenschaften sind in weitem
Maße von der besonderen Wärmebehandlung abhängig. Die Legierung zeichnet sich
durch den merklich niedrigen Wert magnetomotorischer Kraft aus, der zum Erreichen der
Sättigung notwendig ist. Wie sich gezeigt hat, arbeitet ein Magnetkernmodulator mit
einem Kern, der aus einem Band dieses Materials gewickelt ist und bei dem der ganze
Ring annähernd die Größe eines Fingerringes hat, in der Anlage nach Abb. 8 mit im wesentlichen
derselben Wirksamkeit und gibt praktisch ebensogut die Sprache wieder wie eine
Anlage mit Vakuumröhren, die mit einer go Modulierung zweiter Ordnung arbeitet. Die
Legierung und ihre Eigenschaften sind in einem Auf satz von Arnold und Elmen in
. »The Journal of the Franklin Institute« vom Mai 1923 näher beschrieben.
Anstatt die Spannungen, wie in Abb. 8, dem Modulator in Reihe zuzuführen, kann
man sie auch in Parallelschaltung anlegen, wie Abb. 11 zeigt. Die Wahl der Schaltung
hängt von den Siebketten ab. Man wählt die ioo Reihenschaltung, wenn der Scheinwiderstand
außerhalb des durchgelassenen Bandes niedrig ist, und die Parallelschaltung bei hohem
Scheinwiderstand außerhalb des durchgelassenen Bandes.
An Stelle des Transformators 16 in Abb. 8
kann auch eine galvanische. Ankopplung verwendet werden, wie in den Abb. 10 und 11
gezeigt ist. Die Schaltungen nach diesen Abbildungen können auch zur Demodulation verwendet
werden oder auch für beides. In letzterem Falle werden aber zweckmäßig getrennte
Spulen für die Modulation und Demodulation verwendet.
Mit höherer Modulierungsordnung arbeiten de Anlagen können die gleiche Demodulierungsordnung
benutzen, wenn die Trägerwelle mit übermittelt oder am Empfänger örtlich
zugeführt wird. Wenn eine Harmonische der Trägerwelle übermittelt oder örtlich zugeführt
wird, muß die Ordnung der Modulierung und Demodulierung natürlich verschieden sein.
Nach Abb. 12 kann, eine kapazitive Belastung
vorgesehen werden, die besonders wirksam ist, wenn die Sekundärseite auf die
Trägerwelle abgestimmt ist, denn in diesem Falle ist die Änderung der Induktivität besonders
groß. Der Kondensator kann auch direkt an die Primärseite geschaltet werden, wie in Abb. 8 dargestellt ist.
Die Ströme können auch, wie die Abb. 13
und 14 zeigen, verschiedenen Wicklungen zugeführt und abgenommen werden.
Bei den beschriebenen Magnetkernmodulatoren addieren sich die von den einzelnen
Strömen erzeugten magnetischen Kraftlinien.
Man kann aber auch eine sogenannte Kreuzmagnetisierung verwenden, wie. sie in der
Elektrotechnischen Zeitschrift, 19ΊΟ, S. 218,
beschrieben ist. Bei dieser Magnetisierung stehen die Flüsse senkrecht aufeinander, so
»° daß eine gegenseitige störende Beeinflussung
nicht stattfinden kann. Auf diese Weise werden besondere Siebketten entbehrlich.
Zu der Abb. 8 ist noch zu sagen, daß die Trägerwelle durch Schließen des Schalters 25
a5 örtlich zugeführt werden kann. Sie kann auch
durch eine besondere Leitung übermittelt werden. Das gleiche gilt für den Fall, daß z. B.
eine gerade Harmonische der Trägerfrequenz verwendet wird. Die doppelte Trägerfrequenz
erhält man z. B. durch öffnen des Schalters
23, wodurch der Frequenzverdoppler GH wirksam wird. Bei örtlicher Zuführung, z. B.
der doppelten Trägerfrequenz, wird der Schalter 26 geschlossen.
Ein wesentlicher Grad von Geheimhaltung
kann mit der Anlage nach Abb. 8 erzielt werden, und zwar durch Erzeugung eines unteren
Seitenbandes dritter Ordnung, Unterdrückung der doppelten Trägerfrequenz und Übermittlung
dieses Seitenbandes und der ursprünglichen Trägerfrequenz, die annähernd gleich der oberen Sprachfrequenz sein müßte. Eine
Demodulierung nach dem gewöhnlichen Verfahren, d. h. eine Demodulierung zweiter Ordnung,
ergibt eine hörbare durch (2 p—q) —p
dargestellte Frequenzkomponente, die im wesentlichen die umgekehrte Sprache ist.
Jedes durch zufällige Modulierung dritter Ordnung erhaltene Signal wird durch diese
umgekehrte Sprache unverständlich gemacht. Nur bei Anwendung eines Demodulators, der
kein Seitenband zweiter Ordnung liefert, wie z. B. bei Benutzung des Magnetkerndemodulators
nach Abb. 8, kann die unverzerrte Sprache erhalten werden. Derselbe Grundsatz läßt sich anwenden, wenn andere Ordnungen
der Modulierung oder Demodulierung benutzt
. werden. . .
Ein Multiplexverkehr kann mit der Anlage nach Abb. 15 durch Benutzung verschiedener
Modulierungsordnungen für die verschiedenen Übertragungskanäle erzielt werden. Mit 24
tind 25 sind zwei Sender einer Multiplexträgerstromanlage bezeichnet und mit 26 und
27 die entsprechenden Empfänger und mit 28 die Verbindungsleitung. Die Niederfrequenzsignale
aus den Leitungen 29 und 30 modulieren die im Generator 31 erzeugte Trägerwelle
in den Modulatoren M1 und M2- Der
erstere erzeugt Seitenbänder zweiter^ .und der 7a andere solche dritter Ordnung, die in den
Siebketten F1 und F2 voneinander getrennt
werden.
Die übermittelten Seitenbänder werden durch die Siebketten RF1 und RF2 abgesiebt
und durch die Demodulatoren DM1 und DM2
demoduliert, von denen der erstere von der zweiten und der andere von der dritten Ordnung
ist. Die Trägerwelle kann mit übermittelt oder örtlich im Generator 31 auf der Empfangsseite
erzeugt werden. Sie kann auch dem , Demodulator DM1 entnommen, verstärkt und
über die Siebkette F2 dem Demodulator DiIi2
zugeführt werden. Der Demodulator DM2 kann von der zweiten Ordnung sein und mit
der doppelten Trägerfrequenz über die Sieb ketteF2 beliefert werden. Auch andere Demodulierungsordnungen
können für die beiden Übertragungskanäle benutzt werden. Auch
können Zusatzverbindungen, die andere Ordnungen benutzen, Anwendung finden. Insbesondere
kann eine Modulierung gerader Ordnung (mit ungerader Harmonischer der Trägerwelle)
für alle Übertragungskanäle benutzt werden. Wenn die Harmonischen der Trägerwelle
übermittelt werden, kann die Demodulierung zweiter Ordnung verwendet werden, die ein einfaches Mittel darstellt, um aus
einem einzigen Trägerwellenerzeuger die verschiedenen Frequenzen herzuleiten, die in gewohnlichen
Multiplexanlagen mit Harmonischen verwendet werden, Da die Trägerfrequenzen
ungerade Vielfache der Grundträgerfrequenz sind, können keine Interferenzwirkungen
durch Rückwirkung zwischen ihren Harmonischen entstehen, wie es der
Fall sein würde, wenn gerade Vielfache benutzt würden.
Neben den Vorteilen, die, wie oben ausgeführt, der Modulierung hoher Ordnung eigen
sind, ist die Anlage besonders deswegen sehr einfach, weil die Harmonischen nicht in besonderen
Generatoren erzeugt zu werden brauchen.
Abb. 16 veranschaulicht die Anwendung eines ähnlichen Grundsatzes bei einer Anlage
mit Gegensprechverkehr, bei der die Frequenzen für die beiden Richtungen durch einen
einzigen Generator erzeugt werden. Die beiden Einzelkanäle können auf jeder Station, iao
wie dargestellt, zu einer einzigen Leitung vereinigt werden. Der mit Af1, TF1, 28,_ RF1,
.D-Mi.bezeichnete Kanal kann wie der entsprechend
bezeichnete Kanal in Abb. 15 aufgebaut sein. Das gleiche gilt von dem Kanal M2,
TF2, 28, RFs, DM2, der jedoch eine umgekehrte
Richtung wie in Abb. 15 hat. - In der vorangehenden Beschreibung wurde
•mehr Wert auf die Modulierung ungerader Ordnung gelegt, weil die Modulierung dritter
Ordnung die erste ist, die auf die normale * Modulierung zweiter Ordnung folgt und weil
die Amplituden um so niedriger sind, je höher die Ordnung ist. Der zweite Grund liegt
darin, daß man bei einer Modulierung tinger-ader Ordnung leicht -eine Modulierung gets rader Ordnung vermeiden kann,, was umgekehrt
schwer durchführbar ist.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Signalgebung mittels einer modulierten Trägerwelle, bei welcher eine Trägerwelle und die Signalwelle gemeinsam einer Modulationsvorrichtung aufgedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Modulator Verwendung findet, dessen Charakteristik die Erzeugung höherer Harmonischer der aufgedrückten Träger- bzw. Modulationsfrequenzen ermöglicht, so daß an den Ausgangsklemmen des Modulators Seitenbänder höherer als zweiter Ordnung entstehen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Seitenbänder von höherer als zweiter Modu- Herungsordnung übermittelt und empfängerseitig in einer Demodulationsvorrichtung zwecks Wiedergabe des Signals einer Welle überlagert werden, deren Frequenz das der Modulierungsordnung zuzuordnende Vielfache der Trägerfrequenz ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für den Geheimverkehr eine Welle nach der dritten Ordnung moduliert wird, und daß nur das untere Seitenband dritter Ordnung und die ursprüngliche Trägerfrequenz übermittelt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe Trägerfrequenzstrom für mehrere Signalübermittlungen verwendet wird.
- 5. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 für die Signalübermittlung zwischen zwei Stationen in beiden Richtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der Stationen die Übertragung zu der anderen Station mit einem Seitenband höherer Ordnung ausführt, als sie von der anderen verwendet wird, und daß die firste Station die Trägerfrequenz 6q für die Übertragung in beiden Richtungen festlegt. .
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung mehrerer Übertragungskanäle jedem von diesen Kanälen Frequenzen einer anderen Modulierungsordnung zugeordnet werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 zur Erzeugung von Seitenbändern hoher Modulierungsordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die modulierenden Signalwellen und die Trägerwelle einer Modulations vorrichtung aufgedrückt werden, deren Kennlinie eine starke Krümmung aufweist.
- 8. Verfahren zur Erzeugung von Seitenbändern mit einer ungeraden Modulie- ~ rungsordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine magnetische Einrichtung mit einem Kern verwendet wird, dessen Permeabilität sich mit dem der umgebenden Spule aufgedrückten Trägerstrom und den Mqdulierungsströmen ändert und der dementsprechend mehr oder weniger gesättigt wird.
- 9. Magnetkernmodulator nach An-Spruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern- aus einer JSTickel-Eisen-Legierung besteht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL17947D NL17947C (de) | 1924-10-17 | ||
DEI25267D DE562996C (de) | 1924-10-17 | 1924-10-17 | Verfahren zur Signalgebung mittels einer modulierten Traegerwelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI25267D DE562996C (de) | 1924-10-17 | 1924-10-17 | Verfahren zur Signalgebung mittels einer modulierten Traegerwelle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE562996C true DE562996C (de) | 1932-10-31 |
Family
ID=7186504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI25267D Expired DE562996C (de) | 1924-10-17 | 1924-10-17 | Verfahren zur Signalgebung mittels einer modulierten Traegerwelle |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE562996C (de) |
NL (1) | NL17947C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE753964C (de) * | 1940-09-21 | 1953-02-09 | Siemens & Halske A G | Verfahren zur AEnderung des Verhaeltnisses der grossen zu den kleinen Amplituden eines Frequenzgemisches |
-
0
- NL NL17947D patent/NL17947C/xx active
-
1924
- 1924-10-17 DE DEI25267D patent/DE562996C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE753964C (de) * | 1940-09-21 | 1953-02-09 | Siemens & Halske A G | Verfahren zur AEnderung des Verhaeltnisses der grossen zu den kleinen Amplituden eines Frequenzgemisches |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL17947C (de) |
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