<Desc/Clms Page number 1>
Holländer.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Holländer zur Erzeugung von Hall-oder Ganzzeug, bei welchem die Hollaaderwalze mit dem Grundwerke derart angeordnet bezw. die Zu-und Abfuhr des Zeuges in der Weise durchgeführt ist, dass Beschleunigungs- und Stossverluste vor und hinter der Walze möglichst vermieden sind, so dass der Kraftbedarf zum Antriebe des Holländers wesentlich vermindert wird.
In einem gewöhnlichen Holländer kreist der Stoff mit einer Geschwindigkeit t', deren Grösse je nach der Eintragsstärke und den Bewegungswiderständen schwankt und im allgemeinen 1-8 m pro Minute beträgt. Bei der Bewegung von G kg Stoff pro Sekunde ist
EMI1.1
Werk, wobei der Stoff die Umfangsgeschwindigkeit vI der Walze annimmt, deren Grösse entsprechend der Tourenzahl und dem Durchmesser der Walze zwischen 6 und 11 m
EMI1.2
doch wird dieselbe Arbeit beim Heben des Stoffes verbraucht, so dass nach dieser Richtung hin ein Gewinn nicht stattfindet, da die Hebearbeit gleich ist dem Gewinn an Beschleunigung.
Wenn die Walze aber den Stoff, welcher die Zuströmungsgeschwindigkeit v besitzt, erfasst, so findet ein Stoss statt, aus dem ebenfalls ein Arbeitsverlust resultiert. Wird nun in der Zeiteinheit die Masse m gestossen, so ist bei der ursprünglichen Geschwindigkeit !'
EMI1.3
wird, so dass alsdann durch diesen Stoss und diese Beschleunigung keine Arbeit verloren geht und der Kraftbedarf des Holländers vermindert wird.
Aber auch hinter dem Grundwerke treten Beschleunigungs- und Stossverluste auf, da die IIolländerwaIze gewöhnlich den Stoff in eine Satteltasche auswirft, wodurch er seine Geschwindigkeit einbüsst, gegen das Grundwerk zurückrutscht, dort neuerlich die Zellen fü ! ! t, wiederum erfasst und daher gestossen sowie beschleunigt werden muss, so dass sich das Spiel wiederholt, wodurch grosse Arbeitsverlust herbeigeführt werden.
Um nun diese Arbeitsvertuste zd vermeiden, wird nach vorliegender Erfindung der Stoff mit einer der Watzenumfangsgeschwindigkeit ungefähr gleichen Geschwindigkeit der Walze zugeführt, was entweder durch so hohes Heben des Stoffes, dass er durch den Fall eine Geschwindigkeitszunahme bis zu jener der Walze erhält ! oder durch ein Druckorgan erreicht wird, das den Stoff in die Messer mit der Geschwindigkeit v1 presst. Überdies wird die Walze derart oben an dem Holländertroge angeordnet, dass die Walze frei auswirft,
<Desc/Clms Page number 2>
wodurch auch gleichzeitig die Reibungsverluste zwischen Walzen messer und Stoff vermieden werden, da die Walze nicht in dem Stoffe watet, sondern aus demselben herausgehoben ist.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht einen gemäss vorliegender Erfindung ausgestalteten Holländer in Fig. 1 im Vertikalschnitt durch die Walze und in Fig. 2 in Oberansieht.
Wie hieraus ersichtlich, ist die Walze a oben auf dem Holländertrog b gelagert und erhält ihren Antrieb von der auf der Walzenachse c sitzenden Antriebsscheibe d. Der Stellung der Walze a entsprechend ist das Grundwerk f angeordnet. In der Bewegungrichtung des Stoffes im Holländer befindet sich vor der Walze a eine Hebevorrichtung 9 oder ein Druckwerk, das seinen Antrieb von der Achse c mit Hilfe der Scheiben t und i erhält'und welches den Stoff auf die Höhe zu heben vermag, dass der Stoff mit einer, der Geschwindigkeit des Walzenumfanges gleichen Geschwindigkeit der Walze zugeführt wird bezw. welches Druckwerk den Stoff mit dieser Geschwindigkeit in die Messerzellen presst.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist als Hebevorrichtung eine Schraubenpumpe dargestellt, die nach zwei Seiten arbeitet und den Stoff von innen und aussen gegen die Mitte schraubt. Die Einströmung zu der Schraubenpumpe wird durch eine vor derselben angeordnete Nase k derart geregelt, dass von der längeren Aussenseite mehr Stoff gefördert wird, als von der kürzeren Innenseite, so dass trotz der verschiedenen Umlaufszeiten des Stoffes in den einzelnen, gleichsam nebeneinander liegenden Schichten desselben, der an der Innenwand schneller herum kommt als an der Aussenwand und dadurch öfter bearbeitet wurde, eine gleichmässige Bearbeitung des ganzen Eintrages sowie eine wiederholte Mischung der Teilchen erfolgt.
Zu diesem Zwecke ist der zwischen der Nase k und der Trogwand befindliche Zuströmungskanal zu der Schraubenpumpe an der Innenseite schmäler als an der Aussenseite. Statt der beschriebenen Schraubenpumpe kann auch eine andere geeignete llebevorrichtung, z. B. ein Paternosterwerk, ein Schieberrad oder dgl. oder, wie bereits erwähnt, eine Druckvorrichtung treten.
Das von der Hebevorrichtung ausgehende Druckrohr m verbreitert sich an seinem nach abwärts gerichteten Teile auf die Wannenbreite bezw. die Länge der Walze, wobei 1'8 einen rechteckigen Querschnitt erhält (Fig. 2). Das Rohr mündet in die steil nach abwärts gehende Zuführung n zu der Messerwalze, in welcher der Stoff die erforderliche
Beschleunigung erhält. Von der Walze a wird der Stoff frei nach abwärts in den Trog ausgeworfen, so dass hinter der Walze keine Stoss-und Beschleunigungsverluste entstehen können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Holländer mit oben am Troge angeordneter, frei auswerfender Walze und einer vor derselben angebrachten Hebevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebevorrichtung den Stoff so hoch hebt, dass er infolge des freien Falles der Holländerwalze mit einer
Geschwindigkeit zugeführt wird, welche ungefähr gleich ist der Umfangsgeschwindigkeit der Ilolländerwalze, zu dem Zwecke, Beschleunigungs- und Stoss verluste vor und hinter der
Walze möglichst zu vermeiden.