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Verfahren zur Herstellung mehrerer Positivbilder von einem Negativ nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren
Nach dem aus der franz. Patentschrift Nr. 879. 995 bekannten Verfahren zur direkten Herstellung von photographischen Bildern wird unbelichtetes und daher unentwickelbares Halogensilber einer bildmässig exponierten photographischen Schicht gelöst und in einer andern, mit der Halogensilberschicht in engem Kontakt stehenden Übertragungsschicht unter dem katalytischen Einfluss von in dieser Schicht anwesenden Entwicklungskeimen zu einem positiven Bild entwickelt. Die Bezeichnungen Negativ und Positiv sind hiebei nur relativ zueinander zu verstehen, d. h., nach dem gleichen Verfahren können von einer negativen Vorlage auch direkte Negative erhalten werden.
Da das bei diesem Verfahren sich in der Positiv-Schicht ausscheidende Silber sehr feinkörnig ist und sehr stark deckt, braucht man für das Positivbild verhältnismässig wenig Silber, und der Silbergehalt einer üblichen photographischen Schicht, der zwischen 1 und 3 g Silber pro m2 liegt, würde daher für die Herstellung mehrerer Positive ausreichen.
Die bei der Auflösung des unbelichteten Halogensilbers in der Negativschicht entstehenden löslichen Silbersalze werden aber zum Teil in der Negativschicht selbst wieder zu Silber reduziert, was besonders leicht geschieht, wenn die Negativschicht silberreich ist. Die in der Negativschicht abgeschiedenen Silberteilchen wirken als Keime und beschleunigen damit die Abscheidung des metallischen Silbers aus den gelösten Silbersalzen.
Es wurde nun gefunden, dass man von einem Negativ nach dem Silbersalzdiffu-
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aus der Halogensilberschicht herauszulösen und die Halogensilberschicht von der Übertragungsschicht nach der Entstehung eines Bildes in der letzteren voneinander getrennt wird, worauf die Halogensilberschicht mit einer weiteren Übertragungsschicht in Gegenwart der Entwicklerlösung und von zusätzlichen Halogensilberlösungsmitteln in Kontakt gebracht, diese beiden Schichten nach der Entstehung eines Bildes in der Übertragungsschicht voneinander getrennt und diese Verfahrensschritte gegebenenfalls wiederholt werden.
Der zur Herstellung des 1. Positives verwendeten Positivschicht werden Halogensilberlösungsmittel zugesetzt, die bezüglich ihrer Menge und Wirksamkeit so gewählt werden, dass sie die Halogensilberlösungsmittel der Positivschichten für die weiteren Positivbilder übertreffen.
Man vermeidet damit, dass sich in der Negativschicht grössere Mengen löslicher Silbersalze bilden können, welche die Ursache einer starken Verschleierung des Negativs sind. Man muss also bei der Herstellung mehrerer Abzüge von einem Negativ nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren dafür Sorge tragen. dass in der Negativschicht niemals zuviel lösliche Silbersalze entstehen, was durch Art und Menge des verwendeten Silbersalzlösungsmittels erzielt werden kann. So kann man beispielsweise der Positivschicht entweder nur sehr geringe Mengen Fixiernatron zusetzen oder grössere Mengen eines schwach wirkenden Silbersalzlösungsmitteis, beispielsweise Guanidinsalz.
Zweckmässig ist es z. B. auch, ein gut lösendes Halogensilbermittel in schwerlöslicher Form, z. B.
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Thiosulfat als schwerlösliches Bariumthiosulfat, anzuwenden.
Man erhält dann von einer Negativschicht eine grössere Anzahl von Positiven, die alle gut leserlich sind, obgleich sie eine verhältnismässig schwache Deckung zeigen.
Man kann auch folgenden Weg einschlagen : Man stellt vun einem Negativ mit einem verhältnismä- ssig hohen Silbergehalt (etwa 2, 5 g Silber pro m2) ein Bild auf einer Positivschicht her, die soviel Natriumthiosulfat enthält, dass-eine für ein gutgedecktes Positiv ausreichende Silbersalzmenge gelöst wird,
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einer alkalischen Sulfitlösung, laufen, so nimmt es wieder eine gewisse Menge alkalischer Sulfitlösung auf, die auch als schwaches Halogensilberlösungsmittel angesehen werden muss. Kombiniert man das Ne- gaivpapier mit einer Positivschicht, die kein Halogensilberlösungsmittel enthält, so wandert der Anteil der sich lösenden Silbersalze in die Positivschicht und ergibt dort ein Bild, das zwar ein schwächere Dekkung zeigt wie der erste Abzug, aber sehr gut leserlich ist.
Diesen Vorgang kann man einige Male wie- derholen. bis der Silhervorrat der Negativschicht erschöpft ist.
Bilder mit besserer Deckung erhält man, wenn man der Positivschicht verhältnismässig kleine Mengen Fixiernatron zusetzt bzw. ein anderes schwächer wirkendes Halogensilberlösungsmittel wie z. B. Hexame- thylertetramin.
Man kann auch dem Entwickler genau dosierte Mengen Halogensilberlösungsmittel zusetzen, doch haben derartige Entwickler den Nachteil, dass sie mehr Silbersalze aus der Negativschicht herauslösen und diese Silbersalze werden in dem Entwickler langsam als Silber ausgefällt. Der so entstehende Silberschlamm führt zu Flockenbildungen auf den Positiven.
Da es wichtig ist, dass sich die Negativschicht während der mehrmaligen Abzüge nicht verschlechtert, ist es zweckmässig. ihr verhältnismässig grosse Mengen von klarhaltenden Mitteln zuzusetzen, wiez. H Benzotriazol, Nitrobenzimidazol, Phenylmercaptotetrazol, Mercaptobenzthiazol odejrentsDrechend wirkende Stoffe. Um möglichst gleichmässige Verhältnisse zu schaffen, ist es zweckmässig, der Negativschicht Entwicklersubstanzen, wie z. B. Hydrochinon, zuzusetzen.
Sehr wichtig ist der Silberauftrag des Negativpapiers. Im allgemeinen muss man damit rechnen, dass für eine Positivkopie 0, 3-0, 5 g Negativsilber pro m2 notwendig sind. Man kann also z. B. von einer Negativschicht, die 2 g Silber pro m2 enthält, etwa 4 Kopien erwarten. Man kann auch die Anzahl der Po- sitivkopien noch etwas steigern, wenn man den Silbergehalt des Negativpapiers auf 3 g Silber erhöht, wobei man allerdings dafür Sorge tragen muss, die Menge der Gelatine oder eines andern, für diesen Zweck verwendbaren Bindemittels nicht in dem gleichen Masse zu erhöhen, weil man sonst zu dicke Schichten erhält, welche die Diffusion der Silbersalze ungünstig beeinflussen.
Selbstverständlich muss der Gehalt des Halogensilberlösungsmittels im Positiv bzw. im Entwickler auf die Menge des Silbers in der Negativschicht abgestimmt werden. Es soll dies an einem Beispiel erläutert werden :
Verwendet man z. B. Natriumthiosulfat als Halogensilberlösungsmittel, so bildet sich bekanntlich zuerst ein sehr schwerlöslicher Silberthiosu1fatlwmplex. der erst durch weiteres Thiosulfat in eine lösliche Verbindung übergeht. Hat man eine sehr silberreiche Negativschicht, z. B. eine solche, die über 5 g Sil-
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erste Kopie notwendig ist. Verwendet man nun für die zweite ein Positivpapier mit der gleichen Menge Thiosulfat, so ist jetzt die Thiosulfrtkonzentration im Verhältnis schon viel grösser und dieses Verhältnis vergrössert sich mit jeder weiteren Kopie.
Steigt aber die Konzentration der Thiosulfate in bezug auf die vorhandenen Silbersalze an, so werden diese immer schwerer und unvollständiger aus der Lösung ausgefällt und man bekommt schliesslich keine Positivkopie mehr, obwohl noch Silbersalze vorhanden sind.
Man kann diese Schwierigkeit umgehen, wenn man für jede weitere Kopie ein Positivpapir verwendet, das immer weniger Thiosulfat enthält, ein Weg, der für die Praxis wenig aussichtsreich ist. Will man daher mit einem Positivpapier bestimmter Zusammensetzung mehrere Kopien machen, so ist man an eine bestimmte obere Grenze Silber im Negativ gebunden, die abhängig von Schichtdicke und Härtung, Wahl desHalogensilberlösungsmittels und der Halogensilberemulsion etwa zwischen 2 und 4 g Silber pro m2 liegt.
Bei der Herstellung mehrerer Kopien von einem Negativ sind aber noch andere Schwierigkeiten zu überwinden, die mit der Feuchtigkeitsaufnahme der Papiere zusammenhängen. Es ist üblich, die phototechnischen Papiere auf verhältnismässig dünne Papierunterlagen zu ziehen, was besondersfürdie Herstellung von Reflexkopien wichtig ist, da diese bei Verwendung dickerer Unterlagen zu lange Belicbtungszei- ten benötigen.
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Bei der Verarbeitung der Papiere für das Silbersalzdiffusionsverfahren mit Hilfe einer der-hiefür übli- chen Maschinen führt man das Negativ- und das Positivpapier durch zwei voneinander getrennte Schlitze in den Apparat ein. Die Papiere werden in den Schlitzen durch den Entwickler befeuchtet und beim weiteren Durchführen von einem Walzenpaar erfasst und zusammengepresst. Verarbeitet man Negativpapiere mit dünner Papierunterlage, so verlieren die Papiere ihre Nasssteifigkeit und es ist unmöglich, sie ein zweites Mal in der gleichen Weise zu gebrauchen.
Es wurde nun gefunden. dass man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man bei der Herstellung
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teilung zwischen der Negativ- und Positivschicht regeln. Dieses kann man dadurch erreichen, dass man zur Herstellung der ersten Kopie das Negativ- und Positivpapier in der üblichen Weise in zwei verschiedene Schlitze der Verarbeitungsmaschine steckt und nach Durchlaufen des Apparates rasch trennt. Bei der Herstellung der zweiten Kopie legt man auf das nun schon durch Entwickler befeuchtete Negativ ein zweites Blatt noch trockenes Positivpapier locker auf und führt die beiden Papiere jetzt durch den gleichen Schlitz durch das Gerät hindurch.
Hiedurch bekommt das durchfeuchtete Negativpapier, das seine Nasssteifigkeit verloren hat, durch das noch trockene Positivpapierwiedereinenbesseren Halt, so dass man diese Kombination ohne Schwierigkeiten durch das Gerät führen kann. Wenn man die beiden durch einen gemeinsamen Schlitz durch das Gerät führt, so wird die Schicht des Positivpapiers praktisch'gar nicht befeuchtet und die für den Übertrag bzw. für die Entstehung des Positivs notwendige Feuchtigkeit muss sich die Positivschicht aus der Negativschicht herausholen. Dabei darf es zu keinem zu starken Aneinanderkleben der beiden Schichten kommen, da sie sonst schwer voneinander zu trennen sind.
Erklärend sei hier hinzugefügt, dass es zu einem Kleben der Schichten kommt, wenn zu wenig Feuchtigkeit vorhanden ist bzw. wenn das aufgenommene Wasser zum Aufquellen des Bindemittels - z. B. von Gelatine - verbraucht wird.
Das bedingt, dass man die Eigenschaften der Positiv- und Negativschicht entsprechend abändern muss.
Es haben sich hiebei folgende Faktoren als wichtig erwiesen :
1. Es ist wesentlich, dass die zur Beschichtung verwendeten Mittel wenig quellen. Bei Gelatineschichten ist es z. B. zweckmässig, diese sehr stark mit Formalin zu härten.
2. Günstig ist eine gewisse Porigkeit der Schichten, die man durch einen verhältnismässig grossen Zusatz eines Mattierungsmittels erzielt. Vergroberung des Kornes des Mattierungsmittels begünstigt diese
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Rolle des Halogensilberlösungsmittels einnimmt, das aber durch seine Grobkörnigkeit der Schicht de notwendige Rauhigkeit gibt. Vor allem ist es auch zweckmässig, die Negitivschicht porig zu halten, um dort den genügenden Vorrat an Entwickler für die zweite, dritte oder auch vierte Kopie aufzuspeichern.
3. Man kann den Wasserhaushalt der Schichten auch durch die Art des verwendeten Papierstoffes be- einflussen. Es ist z. B. günstig, für das Negativ einen nicht zu starken verleimten Stoff zu verwenden, der recht leicht und viel Entwickler aufnimmt und diesen unter Druck z. B. beim Durchführen der Papiere durch das Walzenpaar des Entwicklungsgerätes wieder an die Schicht abgibt. Bei Verwendung solcher Pa- pierstoffe tritt auf diese Weise auch bei der Herstellung der zweiten, dritten usw. Kopie eine geringe
Wasser- bzw. Entwicklerzuführung aus dem Papierstoff des Negativpapieres zu den Schichten ein. Ddr
Papierstoff der Positivschicht darf hingegen das Wasser nicht zu rasch wegsaugen, damit es möglichst in der Schicht bleibt.
4. Auch durch den Gehalt an leicht löslichen Salzen - vor allem in der Positivschicht - kann man erreichen, dass ein stärkeres Durchfeuchten dieser Schicht eintritt, weil die Salze in dem Bestreben sich aufzulösen, Wasser an sich reissen.
Weiterhin hat es sich als zweckmässig erwiesen, die Positivschicht, die man für die zweite und wei- teren Kopien benötigt, verhältnismässig sehr dünn zu beschichten. Hieduich erreicht man, dass für die zweite und dritte Kopie entsprechend wenig Silbersalze verbraucht werden, die dann noch für weitere Po- sitivkopien zur Verfügung stehen. Die angegebenen Massnahmen können einzeln oder in beliebiger Kom- bination zur Anwendung kommen.
Beispiel l : Herstellung d er Negativschicht :
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wesentlich grössere Menge als zur Reaktion mit Kaliummetabilsulfit notwendig ist. Der Überschuss an Formalin führt eine starke Härtung der Negativschicht herbei.
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Herstellung der Positivschicht :
Zu einem Liter einer neigen Gelatinelösung setzt man 30 g Bariumthiosulfat, d ? s. man durch Umsetzen von Bariumchlorid mit Natriumthiosulfat hergestellt hat. Ferner setzt ma. i der Lösung 0, 01 g kolloides Silbersulfid zu, sowie 3 cm einer 40% igen Formalinlösung.
Negativ- und Positivschicht werden in der üblichen Weise auf Papier vergossen, wobei der Silberauftrag der Negativschicht etwa 2 g/m2 betragen soll, während die Positivschicht so dicht gegossen wird,
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und 1 g Bromkali auf.
Nach Belichtung der Negativschicht führt man diese und die Positivschicht getrennt voneinander, also in zwei verschiedenen Schlitzen der für dieses Verfahren üblichen Entwicklungsgüräte, durch die Entwicklerlösung und erst nach Befeuchtung beider Schichten werden diese durch ein Walzenpaar in Kontakt gebracht.
Nachdem die Papiere das Gerät verlassen haben, werden sie sofort getrennt, wobei man auf dem Positivpapier eine Kopie mittlerer Deckung erhält. Das nbch feuchte Negativpapier legt man auf ein zweites Blatt Positivpapier locker auf und führt nun beide Papiere gemeinsam durch den gleichen Schlitz des Gerätes durch, wobei die feuchte Negativschicht an die Positivschicht die für die Bildentstehung notwendige Entwicklermenge abgibt. Nach Verlassen des Gerätes trennt man die beiden Schichten wieder voneinander und verfährt zur Herstellung der dritten und allenfalls auch weiterer Kopien wie soeben beschrieben. Dabei ist es zweckmässig, die Kontaktzeit bei der dritten. und den weiteren Kopien etwas zu erhöhen.
Je nachdem man die Kontaktzeiten wählt, kann man von einer Negativschicht entweder zwei sehr gut gedeckte oder z. B. ein gut gedecktes und zwei schwächer gedeckte Positive oder auch 5 Positive von geringerer Deckung erhalten.
Beispiel 2 : Zur Herstellung der Negativschicht setzt man einer Chlorsilberemulsion die gleichen Zusätze zu, wie sie Beispiel 1 angibt, und zusätzlich pro Liter 20 g in Wasser aufgeschwemmte Stärkelösung.
Zur Herstellung der Positivschicht setzt man zu einem Liter einer 3%igen Polyvinylalkohollösung 0, 01 g kolloides Schwefelsilber zu, sowie 20 g. festes Bariumthiosulfat und 10 g Guanidinnitrat.
Man giesst die Lösungen so, dass die Negativschicht 2-2, 5 g Silber pro m2 enthält und die Positivschicht etwa 1 g Thiosulfat, berechnet als Natriumthiosulfat.
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<tb>
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Als <SEP> Entwickler <SEP> benutzt <SEP> man <SEP> folgende <SEP> Lösung <SEP> : <SEP>
<tb> Wasser <SEP> 1000 <SEP> cms
<tb> Natriumsulfit <SEP> sicc. <SEP> 80 <SEP> g <SEP>
<tb> Ätznatron <SEP> 8 <SEP> g <SEP>
<tb> Hydrochinon <SEP> 12 <SEP> g
<tb> 1-Phenyl-3 <SEP> -pyrazolidon <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> g <SEP>
<tb>
Die Verarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 3 : Negativschicht :
Einer nach üblichen Rezepten hergestellten Chlorbromsilberemulsion (Verhältnis Cl : Br wie 2 : 1), setzt man pro Liter 0, 1 g Nitrobenzimidazol und 0, 3 g Mercaptobenzthiazol zu, sowie 20 g Hydrochinon gelöst in 100 cms Wasser unter Zusatz von 30 g Kaliummetabisulfit. Ferner setzt man 17 cm3 einer 40%1gen Formalinlösung zu, deren Menge zu einer starken Durchhärtun15 der Emulsionsschicht nach dem Beguss ausreicht.
Positivschicht :
Zu einem Liter einer 6%igen Gelatine-Lösung setzt man30g Bariumchlorid und 32 g Natriumthiosul-
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100 cm ? Wasser und 18 crn Formalin.
Man verzieht die Schichten wie üblich u. zw. so, dass die Negativschicht 3 g Silber pro m2 enthält und die Positiyschicht etwa 2 g Thiosulfat, berechnet als Natriumthiosulfat.
Man verwendet den gleichen Entwickler wie in Beispiel 2 und verarbeitet die Schichten wie in Beispiel 1 angegeben.
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Bei s pie 1 4 : Negativschicht :
Man stellt eine Chlorsilberemulsion, wie sie in Beispiel l angegeben wurde, her und verzieht sie auf ein Papier, das durch Zusatz von viel Melaminleimung verhältnismässig wasserfest ist u zw.. mit einem Schichtauftrag von 2, 5 g Silber pro m2.
Positivschicht :
Man verwendet eine 6U ; oige Gelatine, der man pro Liter 0, 01 g Silbersulfid und 15 g Natrlumthiosulfat und 4 cm3 einer 40% igen Poimalinlösung zusetzt.
Man vergiesst die Schicht so dick, dass sie pro m2 0, 7 g Natriumthiosulfat enthält.
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<tb>
<tb>
Als <SEP> Entwickler <SEP> benutzt <SEP> man <SEP> folgende <SEP> Lösung <SEP> : <SEP>
<tb> Wasser <SEP> lOOucm
<tb> Natriumsulfit <SEP> sicc. <SEP> 50 <SEP> g
<tb> Ätznatron <SEP> 12 <SEP> g
<tb> Hydrochinon <SEP> 14 <SEP> g
<tb> Metol <SEP> 2g
<tb>
Die Verarbeitung erfolgt folgendermassen :
Man führt nach Belichtung der Negativschicht die beiden Papiere durch getrennte Schlitze des Entwicklungsgerätes und verfährt für die Herstellung der folgenden 2-4 Positive in der gleichen Weise. Das sehr nass steife Papier, das in diesem Fall für das Negativ verwendet wurde, erlaubt das mehrmalige Durchschieben des Negativpapieres ohne Stütze eines noch trockenen Positivpapieres.
Beispiel 5 : Negativschicht :
Man verwendet die gleiche Negativschicht wie in Beispiel 1 angegeben und zieht sie auf einen Papierstoff u. zw. mit einer Schichtdicke von 3, 5 g Silber pro m2.
Positivschicht für 1. Kopie :
Zu. einen Liter einer öligen Gelatine-Lösung setzt man 0, 006 g kolloides Schwefelsilber und 35 g Natriumthiosulfat und 6 cm3 einer 40%igen Formalinlösung und verzieht die Schicht so dick, dass sie pro m2 2, 5 g Natriumthiosulfat enthält.
Positivschicht für den 2. und die weiteren Abzüge :
Man verwendet die gleiche Lösung wie für die Positivschicht für die erste Kopie, nur dass man das Natriumthiosulfat weglässt.
Als Entwickler verwendet man die gleiche Lösung wie in Beispiel 1 angegeben.
Die Verarbeitung geschieht in folgender Weise :
Man schiebt das belichtete Negativ und ein Positivpapier für die erste Kopie durch zwei verschiedene Schlitze des Entwicklungsgerätes durch. Nachdem man die Papiere voneinander getrennt hat, benützt man das Negativpapier mit dem Positivpapier für die zweite und weiteren Kopien u. zw. führt man nun die beiden Papiere durch den gleichen Schlitz des Gerätes durch und wiederholt diesen Vorgang, bis das Silber des Negativs erschöpft ist. Man erhält so eine erste sehr gute Kopie und weitere 4-7 Kopien mit schwächerer Deckung.
Beispiel 6: Man verwendet für die Negativ- und Positivherstellung die gleichen Lösungen wie in Beispiel 1 angegeben, nur setzt man der Positivschicht noch 20 g Äthylcellulose zu, die man nach Angaben des DBP Nr. 825346 emulgiert hat.
Der Entwickler und die Verarbeitung entsprechen den Angaben des ersten Beispieles.
Beispiel 7 : Man verwendet für die Negativ- und Positivschicht die gleichen Lösungen wie in Beispiel 1 angegeben, setzt aber der Lösung für die Positivschicht noch pro Liter 50 g Kaliumcitrat zu.
Der Entwickler und die Verarbeitung entsprechen den Angaben des ersten Beispieles.
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Man verwendet das gleiche Rezept wie in Beispiel 1 angegeben.
Positivschicht :
Zu einem Liter einer zien Gelatinelösung setzt man 0, 01 g kolloides'Schwefelsilber und 30 g Guanidinsulfat zu und fügt ferner 5 crn3einer400/oigen Formalinlösung und 30 g in Wasser aufgeschlemmte Stärke hinzu.
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Als <SEP> Entwickler <SEP> verwendet <SEP> man <SEP> folgende <SEP> Lösung <SEP> : <SEP>
<tb> Wasser <SEP> 1000 <SEP> ems <SEP>
<tb> Natriumsulfit <SEP> sicc. <SEP> 110 <SEP> g
<tb> Ätznatron <SEP> 14 <SEP> g <SEP>
<tb> Hydrochinon <SEP> 14 <SEP> g <SEP>
<tb> Metol <SEP> 2g
<tb>
Die Verarbeitung erfolgt in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 9 : Negativschicht : Man verwendet eine nach üblichen Rezepten angesetzte Chlorsilberemulsion, der man pro Liter fol-
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sung und 30 g Äthylcellulose, die man nach Angaben des DBP Nr. 825346 emulgiert hat. Mai giesst diese Lösung so dick, dass die Schicht 32. g Silber pro m2 enthält.
Positivschicht :
Zu einem Liter einer 6% eigen Gelatinelösung setzt man 30 g festes Bariumthiosulfat, ferner 0, 01 g kolloides Schwefelsilber, 4 cm3 einer 40% eigen Formalinlösung und 20 g in Wasser aufgeschwemmte Reisstärke. Man giesst die Schicht so dick, dass sie pro m2 1 g Thiosulfat, berechnet als Natriumthiosulfat, enthält.
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Als <SEP> Entwickler <SEP> benutzt <SEP> man <SEP> folgende <SEP> Lösung <SEP> : <SEP>
<tb> Wasser <SEP> 1000 <SEP> cm3
<tb> Natriumsulfit <SEP> sicc. <SEP> 50 <SEP> g
<tb> Ätznatron <SEP> 9 <SEP> g <SEP>
<tb> Hydrochinon <SEP> 14 <SEP> g
<tb> 1-Phenyl-3 <SEP> - <SEP> Pyrazolidon <SEP> 0, <SEP> 8 <SEP> g
<tb>
Die Verarbeitung der Schichten erfolgt wie in Beispiel 1 angegeben.
Beispiel 10 : Negativschicht :
Man verwendet die gleiche Emulsion wie in Beispiel 1 angegeben und verzieht sie auf einen Papierstoff, der einerseits durch genügende Melaminleimung ziemlich wasserfest ist, anderseits aber durch eine lockere Verarbeitung eine gewisse Porigkeit besitzt und daher bei del Verarbeitung viel Lösung aufsaugt.
Positivschicht :
Man verwendet die gleiche Lösung wie in Beispiel 1 angegeben und verzieht diese auf einen Papierstoff, der stark mit Melamin verleimt ist und durch eine feste Verarbeitung wenig Wasser ansaugt.
Entwickler und Verarbeitung sind die gleichen wie in Beispiel 1.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung mehrerer Positivbilder von einem Negativ nach dem Silbersalzdiffusionsverfahren, wobei eine Halogensilberschicht bildmässig belichtet, die belichtete Halogensilberschicht mit einer Entwicklerlösung in'Gegenwart eines Halogensilberlösungsmittels behandelt und mit einer nicht lichtempfindlichen Übertragungsschicht in Kontakt gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des Halogensilberlösungsmittels so gewählt wird, dass sie ausreicht, um genügend unbelichtetes Halogensilber für die Erzeugung eines brauchbaren Positivbildes in der Übertragungsschicht aus der Halogensilberschicht herauszulösen und die Halogensilberschicht von der Übertragungsschicht nach der Entstehung eines Bildes in der letzteren voneinander getrennt wird,
worauf die Halogensilberschicht mit einer weiteren Übertragungsschicht in Gegenwart der Entwicklerlösung und von zusätzlichen Halogensilberlösungsmitteln in Kontakt gebracht, diese beiden Schichten nach der Entstehung eines Bildes in der Übertragungsschicht voneinander getrennt und diese Verfahrensschritte gegebenenfalls wiederholt werden.