DE1547882C3 - Photographisches Silberhalogeniddiffusionsverfahren - Google Patents
Photographisches SilberhalogeniddiffusionsverfahrenInfo
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- DE1547882C3 DE1547882C3 DE1965G0042730 DEG0042730A DE1547882C3 DE 1547882 C3 DE1547882 C3 DE 1547882C3 DE 1965G0042730 DE1965G0042730 DE 1965G0042730 DE G0042730 A DEG0042730 A DE G0042730A DE 1547882 C3 DE1547882 C3 DE 1547882C3
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Description
3 4
Bisulfit in der Bildempfangsschicht enthalten sind, und lichtempfindliches Material eine Menge Silberhaloist
dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungs- genid, die'0,2 bis 2 g Silbernitrat äquivalent ist. Dies
material mit einer auf der Silberhalogenjdemulsions- hat den Vorteil einer wesentlichen Silbereinsparung,
schicht aufgebrachten, wasserdurchlässigen Deck- da bei den bekannten Diffusionsübertragungsverfahren
schicht verwendet wird, von der bei der Trennung 5 die testen Resultate mit einer Silberhalogenidmenge
beider Materialien mindestens eine dünne Teilschicht erzielt werden, die etwa 1,5 g Silbernitrat pro Quadratauf
das Bildempfangsmaterial übertragbar ist, und meter lichtempfindliches Material äquivalent ist.
dadurch, daß die anderen Teilmengen der ver- Diese optimalen Ergebnisse lassen sich erfindungswendeten
- Entwicklersubstanzen Hydrochinon und gemäß jedoch mit einer etwa 0,5 g Silbernitrat pro m2
l-Aryl-3-pyrazolidon in der Silberhalogenidemulsions- io äquivalenten Silberhalogenidmenge erzielen. Die Dicke
schicht oder in der darauf aufgebrachten Deckschicht der lichtempfindlichen Schicht ist nicht sehr kritisch,
eingesetzt werden. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung Die wesentlichen physikalischen Eigenschaften, um wird der Kontakt des lichtempfindlichen Materials mit
eine Teilmenge der Deckschicht von der Silber- dem Bildempfangsmaterial zum Zwecke der BiIdhalogenidemulsionsschicht
auf das Bildempfangs- 15 diffusion herbeigeführt, indem nur das lichtempfindmaterial
zu übertragen, sind: liehe Material mit der alkalischen Behandlungsflüssigkeit benetzt und anschließend mit dem trockenen
1. die Quellbarkeit des Beschichtungsmittel (Kollo- Bildempfangsmaterial in Kontakt gebracht wird,
ids) in einer wäßrigen alkalischen Lösung, wie Wenn auch das lichtempfindliche Material zusam-
der Behandlungsflüssigkeit, wodurch seine mecha- 20 men mit dem Bildempfangsmaterial nach der Erfindung
j nische Festigkeit herabgesetzt wird, und durch die Behandlungsflüssigkeit benetzt werden kann,
j 2. die Fähigkeit, daß beim Trennen des licht- hat die eben beschriebene Variante jedoch den Vorteil,
•f empfindlichen Materials vom Bildempfangsmate- daß man billiges, nicht wasserfestes Bildempfangs-
rial dünne Lagen der Deckschicht durch die material verwenden kann, daß das Benetzen leicht
! erhöhte Klebrigkeit abgezogen werden können, as mittels nasser Walzen vorgenommen werden kann,
' wie dies beispielsweise ausführlich in der deutschen
Fs ist also das Quellvermögen der verwendeten Patentschrift 1257 573 beschrieben ist, und daß
Kolloidlösung maßgebend, wodurch die Herabsetzung es auf diese Weise auch möglich ist, bei nur einseitiger
der mechanischen Festigkeit (Kohäsion) bewirkt wird, Benetzung des lichtempfindlichen Materials die in der
und die Zunahme des Haftvermögens (Klebrigkeit), 30 zuerst genannten Patentschrift beschriebene Methode
wodurch eine erhöhte Adhäsion an der Bildempfangs- für das Trennen des lichtempfindlichen Materials vom
schicht es ermöglicht, die Kohäsionskräfte in dem Bildempfangsmaterial anzuwenden. Der Hauptvorteil,
Kolloid der Deckschicht zu überwinden. Die hierfür nur das lichtempfindliche Material zu benetzen,
erforderlichen physikalischen Daten können leicht vorzugsweise mit feuchten Walzen, ist jedoch derjenige,
routinemäßig ermittelt werden. 35 daß die erhaltene Diffusionsübertragungskopie fast
Durch die Erfindung wird erreicht, daß mehrere unmittelbar trocken ist und bei der Lagerung ihren
Diffusionsübertragungskopien mit demselben bild- weißen Hintergrund behält, weil nur eine winzige
gemäß belichteten lichtempfindlichen Silberhalogenid- Menge Behandlungsflüssigkeit aufgenommen worden
material möglich sind, wobei es möglich ist, Kopien ist.
zu erzeugen, die fast unmittelbar nach deren Her- 40 Geeignete quellbare Kolloide zur Herstellung der
stellung trocken sind. Die Menge des Silberhalogenids Deckschicht auf der lichtempfindlichen Schicht sind
im lichtempfindlichen Material kann vermindert unter anderem die folgenden wasserdurchlässigen
werden, und es ist möglich, ein gewöhnliches, nicht Kolloide: Methylcellulose, Oxyäthylcellulose, Oxyspeziell
für photographische Zwecke bestimmtes äthylstärke, Oxypropylstärke, Natriumalginat, Pro-Trägermaterial
für c*as lichtempfindliche und bzw. oder 45 pylenglykolalginsäureester, Tragantgummi, Stärke,
Bildempfangsmaterial zu verwenden. Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyacrylamid, PoIy-Das
lichtempfindliche Material für die Verwendung vinylpyrrolidon, Polyoxyäthylen, Mischpoly(methylin
diesem Verfahren kann eine übliche Trägerunterlage vinyläther/maleinsäure) usw. Die Dicke dieser Deckaus
Papier besitzen, auf den eine Silberhalogenid- schicht hängt unter anderem von der Natur des
emulsionsschicht und darüber eine Deckschicht aus 50 gewählten Kolloids und von der Viskosität der verquellbarem
Kolloid angebracht sind. Das licht- wendeten Kolloidlösung ab, aber meistens ist diese
empfindliche Material enthält überdies Hydrochinon Deckschicht eine dünne und vorzugsweise ungehärtete
und eine 3-Pyrazolidon-EntwickIersubstanz. Schicht. Während der Trennung des lichtempfindlichen
Die Silberhalogenidemulsionsschicht kann eine üb- Materials vom Bildempfangsmaterial wird ein dünnes
liehe bei der Diffusionsübertragung verwendete Zu- 55 Stratum dieser Deckschicht auf das Bildempfangssammensetzung
besitzen, welche nicht kritisch ist, material übertragen.
vorausgesetzt, daß deren Silbersalze mit der für Das lichtempfindliche Material enthält Hydrochinon
Diffusionsübertragungs\ erfahren aisreich erden Schrei- und eine S-Pyrazolidon-Entwicklersubstanz. Diese
ligkeit entwickelt werden bzw. überdiffundieren kört- beiden Verbindungen sind vorzugsweise anwesend in
nen.Geiatinesilberchloridemulsionen,dieSilberbromid 60 mindestens einer wasserdurchlässigen Schicht des
oder Silberjodid enthalten können und denen andere lichtempfindlichen Materials, wie der Silberhalogenid-
Ingredienzien zur Erteilung der gewünschten Emulsions- emulsionsschicht und bzw. oder der darauf ange-
charakteristiken zugesetzt worden sind, werden bevor- brachten Deckschicht. Sowohl das Hydrochinon als
zugt. Die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsions- auch die 3-Pyrazolidon-Entwicklersubstanz liegen
schicht muß wie üblich durch ein geeignetes Härte- 65 vorzugsweise vor in einer Menge von 0,1 bis 5 g je
mittel wie Formaldehyd gehärtet sein. Quadratmeter lichtempfindlichen Materials. Besonders
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung enthält geeignete 3-Pyrazolidon-Entwicklersubstanzen ent-
die Silberhalogenidemulsionsschicht pro Quadratmeter sprechen der folgenden allgemeinen Formel
5 6
R1 sulfide, Polyselenide, Merkaptane, Zinn(II)-halogenide,
I Schwermetalle oder. ihre Salze und geschleiertes
J^ Silberhalogenid sind gleichfalls sehr geeignet. Die
Re '/ \ komplexierten Salze von Bleisulfid und Zinksulfid sind
^C N — R, . 5 entweder allein oder mit Thioacetamid, Dithiobiuret
" und Dithiooxamid gemischt besonders wirksam. Als
Schwermetalle sind Silber, Gold, Platin, Palladium
R4
C = O und Quecksilber, vorzugsweise in kolloidaler Form, zu
äh V di id di Edltll ik
C O
R ^ ~ erwähnen. Von diesen sind die Edelmetalle am wirk-
.'.'..' ...'·'■ to samsten. Die Bildung von Entwicklungskeimen in
in der bedeuten: R, ein Aryl oder ein substituierter situ durch Verbindungen, die dazu imstande sind,
Arylrest, R2 ein Wasserstoffatom oder ein Acylrest, geschieht durch Reaktion solch einer Verbindung mit
wie ein Acetylrest, und R3, R4 ,R5 und R„ (gleich oder einer oder mehreren im lichtempfindlichen Material
verschieden) je ein Wasserstoffatom, ein Alkylrest, oder im Bildempfangsmaterial anwesenden Verbin-
ein substituierter "Alkylrest, ein Arylrest oder ein 15 düngen, z. B. durch Reaktion mit überdiffundierenden
substituierter Arylrest. Silberhalogenidkomplexen.
Gute Resultate können erzielt werden mit den Das Bildempfangsmaterial kann auch in mindestens
folgenden, der obigen allgemeinen Formel entspre- einer seiner Schichten übliche Ingredienzien für das
chenden Verbindungen: Diffusionsübertragungsverfahren, wie ein Kompbxier-
l-Phenvl-3-Dvrazolidon a° mittel für Silberhalogenid, z.B. Natriumthiosulfat,
1 /„ -r , n 7 ,· Λ ' und Bildtonbeeinflusser enthalten. Auf jeden' Fall
l-(m-Tolyl)-3-pyrazohdon, ,.,, , _.., , ■-.··.· · j *
l-Phenyl-2-a«*yl-3-pyrazolidon/ enthalt das Bildempfangsmaterial in mindestens einer
l-PhenyM-methyW-pyrazolidon, seinerSchichten,/. B. in der Keimschicht, Hydrochinon
l-Phenyl-S-methyl^-pyrazolidon, und ^"ber hinaus meistens zumindet eine Verbindung
l-Phenyl^-dimethyl-S-pyrazolidon, a* aus Jr Gruppe: Alkal.metab.sulfite ζ Β. Kalium-
l-Phenyl-^-dimethylO-pyrazolidon, metabisulfit, wasserlösliche anorganische Bisulfite und
U-Diphenyl-S-pyrazolidon, wasserlösliche Aldehydbisulfite als Konserv.erungs-
l-(m-TolyI)-5-phenyi-3-pyrazolidon, !"lttel fur Hydrochinon in der Absicht Diffusions-
l-(p-Tolyl)-5-phenyI-3-pyrazolidon. ubertragungskopien mit immer weißbleibendem Hm-
30 tergrund zu erzeugen. Das Hydrochinon hegt meist
Der lichtempfindlichen Emulsionsschicht und/oder in einer .Menge von 0,1 bis 5 g pro Quadratmeter und
der auf derselben Seite des Trägers wie diese befind- das wasserlösliche Bisulfit in einer Menge von 0,2 bis
liehen wasserdurchläßlichen Schicht kann man übliche, 2 g pro Quadratmeter vor.
den Vorgang fördernde oder dafür wesentliche Die Behandlungsflüssigkeit zur Durchführung des
Substanzen einverleiben, z.. B. Weichmacher, Stabili- 35 erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine alkalische,
satoren, Bildtonbeeinflusser. vorzugsweise wäßrige Flüssigkeit, die im wesentlichen
Das beim vorliegenden Verfahren verwendete frei ist von Entwicklersubstanzen. Zur Alkalisierung
Bildempfangsmaterial kann einen üblichen Träger, der Behandlungsflüssigkeit setzt man basische Verbeispielsweise
aus gewöhnlichem Papier, Filmfolie, bindungen zu, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd,
Textilmaterial, keramischem Material, Metall usw., 40.Lithiumhydroxyd, Ammoniumhydroxyd, Natriumaufweisen.
Vorzugsweise jedoch verwendet man einen carbonat, Natriumphosphat, usw. Verwendet man eine
Papierträger. Das Bildempfangsmaterial enthält Ent- schwach basische Verbindung, z.B. Natriumphosphat,
wicklungskeime und/oder Substanzen, die imstande dann liegt die geeignetste Menge wasserfreien Salzes
sind, solche Keime in situ zu bilden. Diese Keime zwischen 50 und 200 g pro Liter. Im Falle einer stark
und/oder Substanzen, welche imstande sind, solche 45 alkalischen Verbindung, wie Natriumhydroxyd, genügt
Keime in situ zu bilden, können in den Träger selbst, eine Menge von 5 bis 20 g.
z.B. in die Leimschicht eines Papierbogen, oder in Die Behandlungsflüssigkeit kann außerdem andere
eine gesonderte, auf dem Träger angeordnete Schicht, übliche Ingredienzien enthalten; wie Natriumsulfit,
z. B. eine auf einem Papierträger angebrachte Baryt- beispielsweise in einer Menge von 10 bis 40 g pro Liter,
schicht oder eine andere Schicht, z. B. eine auf einen so Natriumbromid, ein Komplexiermittel für Silber-Träger
wie einen gegebenenfalls barytierten Papier- halogenid, eine calciumsequestrierende Verbindung
träger vergossene Gelatineschicht, eingearbeitet wer- und einen Bildtonbeeinflusser, z. B. l-Phenyl-5-merden.
Falls das Bildempfangsmaterial beim Diffusions- captotetrazol oder ähnliche Produkte, wie sie z.B.
prozeß nicht ganz in die Behandlungsflüssigkeit in der britischen Patentschrift 501875 und in der
eingetaucht wird, sondern nur dessen Keimschicht 55 belgischen Patentschrift 502 525 beschrieben sind,
durch das nasse lichtempfindliche Material befeuchtet Da die Behandlungsflüssigkeit im wesentlichen frei
wird, ist es öfters vorteilhaft, die Rückseite des ist von Entwicklersubstanzen, kann sie durch Luft-Bildempfangsmaterials
noch mit einer oder mehreren Oxydation nicht erschöpft werden und kann daher
Hilfsschichten zur Verhinderung des Rollens zu ver- ziemlich lange ohne Erneuerung verwendet werden,
sehen. Eine dieser Schichten kann auch eine keim- 60 was einen großen Vorteil des vorliegenden Verfahrens
haltige Schicht sein, so daß ein Material erhalten darstellt.
werden kann, auf dessen beiden Seiten ein Diffusions- Ein anderer Vorteil des vorliegenden Diffusions-
übertragungsbild erzeugt werden kann. Übertragungsverfahrens ist die Schnelligkeit, mit der
Entwicklungskeime für Silberhalogenidkomplexe, Kopien erzeugt werden können. So reicht eine etwa
die geeignet sind für den Aufbau des silberhaltigen 65 3 Sekunden lange Benetzungszeit des lichtempfind-Diffusionsübertragungsbildes,
sind die Sulfide von liehen Materials mit Behandlungsflüssigkeit und eine
Schwermetallen, z. B. Antimon, Wismut, Cadmium, etwa 5 bis 15 Sekunden dauernde Kontaktzeit für das
Kobalt, Blei, Nickel, Silber und Zink. Selenide, Poly- lichtempfindliche Material und das Bildempfangs-
material meistens aus für die Erzeugung einer Diffusionsübertragungskopie
guter Qualität.
Zur Erhaltung einer völlig trocknen Diffusionsübertragungskopie
muß das Bildempfangsmaterial oder die zusammengepreßten Bogen von lichtempfindlichen
Material und Bildempfangsmaterial einer Wärmebehandlung unterzogen werden. Im letzteren Fall kann
die Wärmezufuhr gleichzeitig der Beschleunigung der Diffusionsübertragungsbilderzeugung und der Erleichterung
der Trennung beider Materialien dienen.
Schließlich ist es erfindungsgemäß auch möglich, mehrere Diffusionsübertragungskopien mit ein und
demselben bildgemäß belichteten lichtempfindlichen Material zu erhalten, indem man letzteres in Anwesenheit
der Behandlungsflüssigkeit hintereinander mit einem zweiten, dritten usw. Bildempfangsmaterial in
Kontakt bringt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
Eine Gelatinesilberchloridemulsion (Verhältnis Gelatine/Silbernitrat
= 1,09), die Hydrochinon undl-Phenyl-3-pyrazolidon
enthält und in der üblichen Weise mit Formaldehyd gehärtet wurde, wird bei 450C
auf einen gewöhnlichen Papierträger von 90 g pro Quadratmeter in solcher Weise aufgetragen, daß eine
mit 0,7 g Silbernitrat äquivalente Menge Silberchlorid, 0,16 g Hydrochinon und 0,08 g 1-Phenyl-3-pyrazolidon
pro Quadratmeter vorliegen.
Auf diese Silberchloridemiilsionsschicht wird im Ve-hältnis von 1 Liter pro 31,7 Quadratmeter eine
Deckschicht aus der folgenden Lösung bei 35°C aufgetragen:
Wasser 510 cm3
Oxyäthylstärke mit einem Substitutionsgrad von 0,27 an Oxyäthyl-
gruppen 40 g
Äfianol 100 cm3
1-P ienyl-3-pyrazolidon 10 g
20%'ges wäßriges Formaldehyd .. 10 cm3
12,5°/Oiges wäßriges Saponin 10 cm3
Das nach der Trocknung erhaltene lichtempfindliche Material wird bildgemäß belichtet und dann mit der
folgenden Behandlungsflüssigkeit benetzt:
Wasser 1000 cm3
Natriumphosphat 75 g
wasserfreies Natriumsulfit 40 g
wasserfreies Natriumthiosulfat .... 1Oe
Die Dispersion von Kobalt(Il)-suIfid-Keimen wird bei 450C hergestellt aus:
Wasser 78'cm3
Gelatine 2 g
10°/oiges wäßriges Natriumsulfid .. 12 cm3
10%iges wäßriges Kobalt(II)-nitrat 11 cm3.
Nach einer Kontaktzeit von etwa 10 Sekunden werden das lichtempfindliche Material und das BiIdempfangsmaterial
voneinander getrennt. Man erhält eine fast völlig trockne Diffusionsübertragungskopie
ausgezeichneter Qualität.
Eine Gelatinesilberchloridemulsion (Gelatine/Silbernitrat = 1,67), die in der üblichen Weise mit Formaldehyd
gehärtet wurde, wird auf solche Weise bei 45°C auf einen gewöhnlichen Papierträger von 90 g
per Quadratmeter aufgetragen, daß pro Quadratmeter eine Menge Silberchlorid vorliegt, die mit 0,6 g Silbernitrat
äquivalent ist.
Dieses lichtempfindliche Material wird nach der Trocknung bildgemäß belichtet. Dann wird nur dessen
Emulsionsseite mit der in Beispiel 1 beschriebenen Behandlungsflüssigkeit benetzt. Nach 3 bis 5 Sekunden
wird das lichtempfindliche Material etwa für 8 Sekunden mit einem Bildempfangsmaterial in Kontakt
gebracht. Letzteres Material wird hergestellt, indem man einen Papierträger von 90 g pro Quadratmeter in
einem Verhältnis von 1 Liter pro 25 Quadratmeter mit der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
35
40
50
Das feuchte bzw. benetzte lichtempfindliche Material wird dann in Kontakt gebracht mit einem trocknen
Bildempfangsmaterial, das aus einem Papierträger von 90 g per Quadratmeter besteht, auf welches
eine Schicht aus folgender Zusammensetzung in einem Verhältnis von 1 Liter pro 20 Quadratmeter bei 45° C
aufgetragen worden ist:
Wasser 804 cm3
Gelatine : 20 g
Dispersion von Kobalt(U)-sulfid-Keimen
(hergestellt, wie im nachstehenden beschrieben) 5 cm3
l°/oige Lösung von l-Phenyl-5-mer-
captotetrazol in Äthanol 10 cm3
Hydrochinon 25 g
Kaliummetabisulfit 25 g
40°/0iges wäßriges Formaldehyd .. 40 cm3
Wasser 812,5 cm3
Gelatine 30 g
Dispersion von Kobalt(II)-sulfid-Keimen (wie beschrieben in
Beispiel 1) 7,5 cm3
l%ige Lösung von l-Phenyl-5-mer-
captotetrazol in Äthanol 15 cm3
Hydrochinon 37,5 g
wasserfreies Kaliummetabisulfit .. 37,5 g
20%iges wäßriges Formaldehyd . 60 cm3
Nach der Trennung des lichtempfindlichen Materials vom Bildempfangsmaterial erhält man eine ausgezeichnete
trockene Positivkopie der Vorlage.
Nach Beispiel 2 wird ein lichtempfindliches Material hergestellt, mit dem Unterschied jedoch, daß das
Hydrochinon und das l-Phenyl-3-pyrazolidon nicht
der Deckschicht auf der Silberhalogenidschicht, scndern
der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst in einer Konzentration von 1 bzw. 0,5 g pro Quadratmeter
lichtempfindliches Material einverleibt werden.
Dieses lichtempfindliche Material wird bildgemäß belichtet und zusammen mit einem wie in Bei5p:el 2
beschriebenen Bildempfangsmaterial mit der Behandlungsflüssigkeit aus Beispiel 1 benetzt bzw. befeuchtet.
Anschließend werden das lichtempfindliche Material und das Bildempfangsmaterial aufeinander gepreßt,
einer Wärmebehandlung unterzogen und von^inarder getrennt. Man erhält eine trockene Positivkopie guter
Qualität.
309 684/231
Claims (4)
1. Photographisches Silberhalogeniddiffusions- nig filmbildende Eigenschaften haben und denen
verfahren, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial mit 5 hochmolekulare, aber in Wasser bzw. Alkali leichteinerlichtempfindlichen
gehärteten Silberhalogenid- lösliche Verbindungen zugesetzt werden. Zur Erzeuemulsionsschicht
bildmäßig belichtet und mit einer gung mehrerer Positive führt man z.B. das-Zweientwicklerfreien alkalischen Behandlungslösung 'Schichtenmaterial zuerst allein durch den Entwickler,
entwickelt wird, bei dem eine Bildempfangsschicht s Dann legt man ein Schreibmaschinenpapier auf die
mit Silberfällungskeimen verwendet wird und bei io Bildempfangs-Positivschicht und führt noch einmal
dem wenigstens jeweils Teilmengen der verwendeten durch das Gerät hindurch. Hierbei bleibt die Bild-Entwicklersubstanzen
Hydrochinon und 1-Aryl- empfangs-Positivschicht zum größeren Teil an dem
3-pyrazolidon sowie wenigstens eine Teilmenge Schreibmaschinenpapier haften.
an verwendetem Bisulfit in der Bildempfangs- Nachteilig daran ist, daß man, um ein Positivbild
schicht enthalten sind·, dadurch gekenn- 15 zu erhalten,.das Zweischichtenmaterial zweimal durch
.zeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial mit das Gerät führen muß, so daß die Geschwindigkeit,
einer auf der Silberhalogenidemulsionsschicht auf- mit der die erste Kopie erhalten wird, recht gering ist.
gebrachten, wasserdurchlässigen Deckschicht ver- Des weiteren wird durch Übertragung eines Stratums
wendet wird, von der bei der Trennung beider der Bildempfangs-Positivschicht auf gewöhnliches
Materialien mindestens eine dünne Teilschicht auf ao Papier ein Bild erhalten, dessen Bindemittel alkalidas
Bildempfangsmaterial übertragbar ist, und löslich und sogar wasserlöslich bleibt, so daß das
dadurch, daß die anderen Teilmengen der erzeugte Bild eine nur geringe Wasserbeständigkeit hat.
verwendeten Entwicklersubstanzen Hydrochinon Aus der deutschen Patentschrift 1129 052 ist ein
und l-Aryl-3-pyrazolidon in der Silberhalogenid- Bildempfangsmaterial zur Durchführung des Halogenemulsionsschicht
oder in der darauf aufgebrachten 35 silberdiffusionsübertragungsverfahrens bekannt, bei
Deckschicht eingesetzt werden. welchem ein Bild erzeugt wird durch Entwicklung einer
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- belichteten Halogensilberemulsion und bildmäßige
zeichnet, daß die lichtempfindliche Silberhalogenid- Diffusion des nicht entwickelten und komplexierten
emulsionsschicht pro Quadratmeter eine mit 0,2 bis Halogensilbers in eine Bildempfangsschicht, die Ent-
2 g Silbernitrat äquivalente Menge Halogensilber 30 wicklungskeime für das Halogensilber enthält und
aufweist. in der das komplexierte Halogensilber zu einem
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, silberhaltigen Bild umgesetzt wird, wobei das BiIddadurch
gekennzeichnet, daß der Kontakt des empfangsmaterial Hydrochinon zusammen mit entlichtempfindlichen
Materials mit dem Bildemp- weder einem Alkalimetallbisulfit oder einem wasserfangsmaterial
zum Zwecke der Bilddiffusion herbei- 35 löslichen, anorganischen Bisulfit oder einem wassergeführt
wird, indem nur das lichtempfindliche löslichen Aldehydbisulfit bzw. zusammen mit beliebi-Material
mit der alkalischen Behandlungsflüssig- gen Kombinationen dieser Bisulfite enthält. Mit diesem
keit benetzt und anschließend mit dem trockenen Bildempfangsmaterial werden Übertragungsbilder mit
Bildempfangsmaterial in Kontakt gebracht wird. dauernd weißem Hintergrund erhalten.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn- 40 Nachteilig daran ist, daß dieses Verfahren Diffu-zeichnet,
daß nur die Emulsionsseite des licht- sionsübertragungsbilder liefert, die eine gewisse Zeit
empfindlichen Materials mit der alkalischen Be- getrocknet werden müssen, um mit der Hand oder
handlungsflüssigkeit benetzt wird. maschinell verarbeitet werden zu können, weil dabei
mehr Entwickler- oder Verarbeitungsflüssigkeit als
.·'·.·.. 45 gewünscht in das Empfangsmaterial vordringen kann.
Es ist auch möglich, daß der Kontakt bei der Diffu-
, . ' sionsübertragung zwischen Negativmaterial und Bild
empfangsmaterial hinsichtlich Gleichmäßigkeit zu wünschen übrig läßt und infolge weniger guter örtlicher
50 Benetzung Diffusionsübertragungsbilder mit einem
Die vorliegende Anmeldung betrifft ein photo- mehr oder weniger -fleckigen Aussehen erhalten
graphisches Silberhalogeniddiffusionsverfahren, bei werden können.
dem ein Aufzeichnungsmaterial mit einer licht- Aufgabe der Erfindung ist nun die Beseitigung
empfindlichen gehärteten Silberhalogenidemulsions- dieser Mängel, insbesondere die Erzielung eines sehr
schicht bildmäßig belichtet und mit einer entwickler- 55 homogenen Kontaktes zwischen dem Negativmaterial ·
freien alkalischen Behandlungslösung entwickelt wird, und dem Bildempfangsmaterial sowie die schnellere
bei dem eine Bildempfangsschicht mit Silberfällungs- Erzielung einer Trockenkopie,
keimen verwendet wird und bei dem wenigstens Der Gegenstand der Erfindung geht von einem
jeweils Teilmengen der verwendeten Entwickler- photographischen Silberhalogeniddiffusionsverfahren
substanzen Hydrochinon und l-Aryl-3-pyrazolidon 60 aus, bei dem ein Aufzeichnungsmaterial mit einer
sowie wenigstens eine Teilmenge an verwendetem lichtempfindlichen gehärteten Silberhalogenidemul-Bisulfit
in der Bildempfangsschicht enthalten sind. sionsschicht bildmäßig belichtet und mit einer ent-Teilschichtweise
übertragbare Deckschichten sind wicklerfreien alkalischen Behandlungslösung entz.
B. aus der deutschen Patentschrift 1 076 491 bekannt. wickelt wird, bei dem eine Bildempfangsschicht mit
Dort ist ein Verfahren zur Herstellung mehrerer Po- 65 Silberfällungskeimen verwendet wird und bei dem
sitive von einem Negativ nach dem Silbersalzdiffusions- wenigstens jeweils Teilmengen der verwendeten Entverfahren
beschrieben, wobei auf der Negativschicht wicklersubstanzen Hydrochinon und l-Aryl-3-pyrazoeine
Bildempfangs-Positivschicht gezogen wird, die lidon sowie wenigstens eine Teilmenge an verwendetem
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