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Photographisches Material für das Silberkomplexdiffusionsübertragungsverfahren
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mit einer neuen Folie des Bildempfangsmaterials in Anwesenheit einer Behandlungsflüssigkeit in Berührung gebracht. Nötigenfalls kann das lichtempfindliche Material und/oder das Bildempfangsmaterial jedesmal wieder mit Behandlungsflüssigkeit oder Wasser befeuchtet werden.
Das lichtempfindliche Material und das Bildempfangsmaterial können in einer Vorrichtung, wie sie in der belgischen Patentschrift Nr. 643 622 beschrieben ist, voneinander getrennt werden.
Das erfindungsgemässe lichtempfindliche Material weist einen Träger auf, der mit einer lichtempfindlichen Halogensilberemulsionsschicht und einer wasserdurchlässigen Schicht bedeckt ist.
Die Zusammensetzung der Emulsion entspricht den in der Diffusionsübertragungstechnik gebräuchlichen Zusammensetzungen und ist nicht kritisch, vorausgesetzt, dass das Silbersalz bzw. die Silbersalze in der Emulsion zur Entwicklung und Diffusion in den belichteten und nicht belichteten Stellen, mit der in dem Diffusionsübertragungsverfahren erforderlichen Geschwindigkeit, geeignet sind. Vorzugsweise werden Silberchloridemulsionen, die Silberbromid und Silberjodid sowie andere Bestandteile zur Erreichung der gewünschen Emulsionscharakteristiken enthalten, verwendet.
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kommt. Sie ist vorzugsweise gehärtet oder leicht gehärtet.
Geeignete Bindemittel für die äusserste Schicht des lichtempfindlichen Materials sind unter anderem ein oder mehrere der folgenden wasserdurchlässigen Kolloide : Methylcellulose. das Natriumsalz von Carboxymethylcellulose, Oxyäthylcellulose, Oxyäthylstärke, Oxypropylstärke, Natriumalginat, Tragantgummi, Stärke, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polyacrylamid, Polyvinylpyrrolidon, Polyoxyäthylen, Co- poly (methylvinyläther/maleinsäure) usw. Die Dicke dieser äussersten Schicht ist verschieden und z. B. von der Art des aufgetragenen Kolloids, der Viskosität der verwendeten kolloidalen Lösung, der Anzahl (einer oder mehrerer) der Diffusionsübertragungskopien, die mit dem lichtempfindlichen Material zu machen sind, abhängig.
Diese wasserdurchlässige äusserste Schicht wird vorzugsweise nicht gehärtet.
Der lichtempfindlichen Emulsionsschicht und/oder der angrenzenden wasserdurchlässigen Schicht können Bestandteile, z. B. Entwicklersubstanzen, wie 3-Pyrazolidon-Entwickler und Hydrochinon, Weichmacher, Bildtonbeeinflusser u. dgl. einverleibt sein.
Die Behandlungsflüssigkeit kann ein Komplexierungsmittel für das Silberhalogenid, wie Natriumthiosulfat, vorzugsweise in einer Menge zwischen 5 und 20 g/l Behandlungsflüssigkeit, enthalten und weiter auch andere Substanzen, die in dem Diffusionsübertragungsverfahren beteiligt sind, wie Alkali, Entwicklersubstanzen und Bildtonbeeinflusser, z. B. solche die in der brit. Patentschrift Nr. 561, 875 und in der belgischen Patentschrift. Nr. 502525 beschrieben sind.
Das erfindungsgemässe Bildempfangsmaterial weist einen Träger z. B. einen Papier-, Film-, Textil-, Metallträger od. dgl. und als äusserste Schicht eine Füllstoffe enthaltende Schicht auf.
Im allgemeinen besteht das Bildempfangsmaterial nur aus einem Träger, der z. B. mit einer sogenannten barytierten Schicht, die als Bindemittel ein Protein wie Gelatine oder Kasein enthält, beschichtet ist. Neben Bariumsulfat können auch andere Füllstoffe, wie Kaolin, Titandioxyd angewendet werden und das Proteinbindemittel kann auch ganz oder zum Teil durch Polymerisate, wie z. B. Mischpolymere von Butadien und Styrol, Polystyrol, Mischpolymere von Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, Mischpolymere von Vinylalkyläthern und Maleinsäure-anhydrid sowie Mischungen davon ersetzt sein.
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mit dem komplexierten Silberhalogenid, anwesend sein. Diese Entwicklungskeime liegen meistens in Mengen von 0, 5 bis 1, 5 mg/m2 Bildempfangsmaterial vor.
Es hat sich gezeigt, dass die Anwesenheit von Entwicklungskeimen oder von solche Keime bildenden Substanzen nicht immer erforderlich ist und dass zuweilen die in der äussersten Schicht des Bildempfangsmaterials in kleinen Mengen vorhanden als Entwicklungskeime wirkenden Verunreinigungen genügen.
Unter "Entwicklungskeime für das komplexierte Silberhalogenid" versteht man Keime für die physikalische Entwicklung sowie Bestandteile für die chemische Bilderzeugung.
Besonders geeignete Entwicklungskeime für komplexiertes Silberhalogenid sind Sulfide, z. B. von Antimon, Wismut, Kadmium, Kobalt, Blei, Nickel und Silber, Selenide, Polysulfide, Polyselenide, Thioharnstoff, Mercaptane, Stannohalogenide, Schwermetalle oder ihre Salze und geschleiertes Silberhalogenid. Bleisulfid und Zinksulfid sowie Komplexsalze davon, allein oder in Mischung mit Thioacetamid, Dithiobioret und Dithiooxamid, sind von besonderem Interesse. Von den Schwermetallen sind Silber, Gold, Platin, Palladium und Quecksilber hervorzuheben, vorzugsweise in kolloidaler Form. Von diesen sind
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insbesondere die Edelmetalle besonders aktiv.
In mindestens eine der Schichten des Bildempfangsmaterials können auch Bestandteile einverleibt sein, die bei der Erzeugung des Diffusionsübertragungsbildes eine wichtige Rolle spielen, z. B. Bildtonbeeinflusser, wie sie in der brit. Patentschrift Nr. 561,875 und in der belgischen Patentschrift Nr. 502 525 beschrieben sind, Komplexierungsmittel für das Silberhalogenid, z. B. Natriumthiosulfat, Entwicklersubstanzen, Antivergelbungsmittel, optische Bleichmittel, Alkalien, Weichmacher usw.
Die Entwicklersubstanzen, z. B. Hydrochinon und ein 3-pyrazolidon-Entwickler, können in den verwendeten Materialien einverleibt sein, z. B. in einer Kombination, wie sie in der belgischenPatent- schrift Nr. 611 637 beschrieben ist. Die Substanzen, die für das Diffusionsübertragungsverfahren von Bedeutung sind, können in solchem Masse in die verschiedenen Materialien einverleibt sein, dass als Behandlungsflüssigkeit eine Alkalilösung oder sogar gewöhnliches Wasser genügt, wie dies in der franz. Patentschrift Nr. 1. 322. 841 beschrieben ist.
Bezüglich näherer Einzelheiten der Belichtungs-und Entwicklungsgeräte, die für das erfindungsgemä-
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel l : Ein lichtempfindliches Material wird hergestellt, indem auf einen Papierträger von 90g/m2 eine Gelatinsilberchloridemulsion derart aufgetragen wird, dass 1, 33 g Silberchlorid pro m2 lichtempfindliches Material vorliegt.
Die lichtempfindliche Schicht wird mit einer äussersten Schicht versehen, wobei pro 10 m2 11 folgender Lösung aufgetragen wird :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 1000 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> PAM <SEP> 75 <SEP> 10 <SEP> g <SEP>
<tb> 10%ige <SEP> wässerige <SEP> Saponin-Lösung <SEP> 10 <SEP> cms
<tb>
PAM 75 ist ein Handelsname für ein mittelviskoses Polyacrylamid, das von der American Cyamid Comp. New York, N. Y./U. S. A., auf den Markt gebracht wird.
Dieses lichtempfindliche Material wird bildmässig belichtet und mit der folgenden Behandlungsflüssigkeit befeuchtet :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 1000 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Natriumsulfit <SEP> (wasserfrei) <SEP> 75 <SEP> g <SEP>
<tb> Hydrochinon <SEP> 16 <SEP> g <SEP>
<tb> l-phenyl-3-pyrazolidon <SEP> 1 <SEP> g <SEP>
<tb> Kaliumbromid <SEP> 1 <SEP> g <SEP>
<tb> Natriumhydroxyd <SEP> 10 <SEP> g <SEP>
<tb>
Das lichtempfindliche Material wird gegen ein trockenes Bildempfangsmaterial gedrückt, das aus einem Papierträger von 90 g/m2 besteht, der mit 11 Lösung folgender Zusammensetzung pro 40 m2 bei 450C beschichtet wurde :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 140 <SEP> cm3
<tb> Gelatin <SEP> 10 <SEP> g <SEP>
<tb> 56%ige <SEP> wässerige <SEP> BariumsulfatDispersion <SEP> 700 <SEP> g <SEP>
<tb> Natriumthiosulfat-5-wasser <SEP> 100 <SEP> g
<tb> Dispersion <SEP> von <SEP> Kobalt <SEP> (II)sulfidkeimen <SEP> 35 <SEP> cm3
<tb> lige <SEP> Äthanollösung <SEP> von <SEP> l-Phenyl-
<tb> - <SEP> 5-mercaptotetrazol <SEP> 25 <SEP> cm3
<tb>
Die Dispersion von Kobalt (II) sulfid wurde bei 450C aus folgenden Bestandteilen hergestellt :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 78 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Gelatine <SEP> 2 <SEP> g <SEP>
<tb> 10%iges <SEP> wässeriges <SEP> Natriumsulfid <SEP> 12 <SEP> cm3
<tb> 10%iges <SEP> wässeriges <SEP> Kobalt <SEP> (II) <SEP> nitrat <SEP> 11 <SEP> cm3 <SEP>
<tb>
Die Materialien werden dann voneinander in einem Gerät, wie es in der belgischen Patentschrift
Nr. 643 622 beschrieben ist, getrennt. Auf diese Weise erhält man sehr schnell eine praktisch völlig trockene Kopie des Originals. Diese Kopie ist von ausgezeichneter Qualität.
Dasselbe lichtempfindliche Material kann nun zur Erzeugung von mehreren positiven Kopien ver- wendet werden. Zu diesem Zweck wird das lichtempfindliche Material von neuem mit Behandlungs- flüssigkeit oder mit Wasser befeuchtet, gegen ein Bindempfangsmaterial wie oben beschrieben angedrückt und anschliessend von diesem getrennt. Das Befeuchten des lichtempfindlichen Materials kann unter Um- ständen auch unterbleiben.
Das mit der Behandlungsflüssigkeit befeuchtete lichtempfindliche Material kann auch gegen das trockene Bildempfangsmaterial unter Wärmezufuhr angedrückt werden, z. B. werden die beiden Materialien zwischen erwärmten Walzen hindurchgeführt, sei es um damit gleichzeitig den Diffusionsvorgang einzuleiten, sei es, nachdem dieser vorher bereits durch Zusammenquetschen beider Materialien bei normaler Temperatur eingeleitet war. Das Prinzip dieser Verfahren unter Wärmezufuhr ist in Einzelheiten in dem deutschen Gebrauchsmuster Nr. 1 794 536 beschrieben. Gemäss dieser verschiedenen Ausführungsformen mit Wärmezufuhr werden eine völlig trockene positive und negative Kopie des Originals erhalten und diese Kopien müssen nicht auf maschinelle Weise voneinander getrennt werden, weil ihre Trennung von selbst erfolgt.
Beispiel 2 : Man wiederholt Beispiel 1, jedoch wird das Natriumthiosulfat nicht in das Bildempfangsmaterial einverleibt, sondern es werden 10 g davon in der Behandlungsflüssigkeit gelöst.
Beispiel 3 : Man wiederholt Beispiel 1, jedoch wird das I-Phenyl-5-mercaptotetrazol nicht in das Bildempfangsmaterial einverleibt, sondern 5 cm3 einer 1%igen Lösung dieses Bildtonbeeinflussers in Äthanol werden der Behandlungsflüssigkeit zugesetzt.
Beispiel 4 : Die Beispiele 2 und 3 werden kombiniert, wobeinicht nur kein Natriumthiosulfat sondern auch kein 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol in das Bildempfangsmaterial einverleibt werden, sondern die beiden Produkte in den in diesen beiden Beispielen angegebenen Mengen der Behandlungsflüssigkeit zugesetzt werden.
Beispiel 5 : Man wiederholt Beispiel 4, jedoch mit einem lichtempfindlichen Material, dessen äusserste Schicht aus einer Lösung, die auch 10 cm3 einer l%igen 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol-Lösung in Äthanol enthält, aufgetragen wird, und mit der in Beispiel 2 beschriebenen Behandlungsflüssigkeit.
Beispiel 6 : Man wiederholt Beispiel 5, jedoch unter der Verwendung des Bildempfangsmaterials von Beispiel 3 und der Behandlungsflüssigkeit von Beispiel 1.
Beispiel 7: Man wiederholt Beispiel 2, jedoch mit einem Bildempfangsmaterial, das hergestellt wurde, indem auf einen Papierträger von 90 g/m2 pro 40 m2 11 Lösung folgender Zusammensetzung aufgebracht wurde :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 100 <SEP> cm3
<tb> Kaolin <SEP> 60 <SEP> g
<tb> Türkisch-Rotöl <SEP> 10 <SEP> cm3
<tb> Kasein <SEP> 10 <SEP> g
<tb> Ammoniumhydroxyd <SEP> 10 <SEP> 3
<tb> Dispersion <SEP> von <SEP> Kobalt <SEP> (II)- <SEP>
<tb> sulfidkeimen <SEP> von <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> 1, <SEP> 75 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> 1%ige <SEP> 1-Phenyl-5-mercapto- <SEP> cm3 <SEP>
<tb> tetrazollösung <SEP> in <SEP> Äthanol <SEP> 7, <SEP> 5
<tb>
Beispiel 8 :
Man wiederholt Beispiel 7, jedoch mit einem Bildempfangsmaterial, das hergestellt wurde, indem auf einen Papierträger von 90 g/m2 pro 40 m2 11 einer Lösung folgender Zusammensetzung aufgebracht wurde :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 100 <SEP> cms
<tb> Kaolin <SEP> 60 <SEP> g
<tb> Türkisch-Rotöl <SEP> 10 <SEP> cms
<tb> 40% <SEP> igue <SEP> wässerige <SEP> Dispersion <SEP> eines
<tb> Copoly <SEP> (äthylacrylat/vinylisobutyläther/ <SEP>
<tb> styrol/acrylsäure) <SEP> (66/20/12/2) <SEP> 20 <SEP> ems
<tb> Dispersion <SEP> von <SEP> Kobalt <SEP> (II) <SEP> sulfidkeimen <SEP>
<tb> von <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> 1, <SEP> 75 <SEP> cms <SEP>
<tb> 1%ige <SEP> 1-Phenyl-5-mercaptotetrazollösung <SEP> in <SEP> Äthanol <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP> cm
<tb>
Anstatt das bildmässig belichtete lichtempfindliche Material,
das mit der Behandlungsflüssigkeit befeuchtet wurde, gegen ein Bildempfangsmaterial zu drücken, werden die beiden Materialien durch ein eine Behandlungsflüssigkeit enthaltendes Gerät geführt, worauf sie gegeneinander gedrückt und anschlie- ssend voneinander getrennt werden.
Beispiel 9 : Man wiederholt Beispiel 1, jedoch mit einem lichtempfindlichen Material, das, anstatt mit einer PAM75 (Handelsname) enthaltenden Lösung mit 1 1 folgender Zusammensetzung pro 20 m2 beschichtet wurde :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 1 <SEP> 000 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Oxyäthylstärke <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Substitutionsgrad <SEP> von <SEP> Oxyäthylgruppen <SEP> von <SEP> 0,27 <SEP> 40 <SEP> g
<tb> 10%ige <SEP> wässerige <SEP> Saponin-Lösung <SEP> 10 <SEP> cm3
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1.
Photographisches Material für das Silberkomplexdiffusionsübertragungsverfahren, dadurch ge- kennzeichnet, dass das lichtempfindliche Material eine auf der Halogensilberemulsionsschicht aufgebrachte äussere Kolloidschicht aufweist, und dass das Bildempfangsmaterial in seiner äusseren Schicht ein Bindemittel, wie ein Protein oder Homopolymerisate oder Mischpolymerisate von Styrol, und einen Füllstoff, wie Bariumsulfat oder Kaolin, enthält.