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Walzwerk
Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzwerk, bei dem der zwei, vorzugsweise fliegend, gelagerte Walzen enthaltende Rahmen auf dem Unterbau des Walzwerkes um eine parallel zur Walzrich- tung liegende Achse um mindestens 90 verstellbar gelagert ist.
Um bei der Quadrat-Ovalwalzung das Drallen des Walzstabes zwischen je zwei Walzgerüsten zu vermeiden, stellt man in kontinuierlichen Wal- zenstrassen abwechselnd horizontale und vertikale Walzgerüste auf. Die letzteren sind teure und eine grosse Bauhöhe aufweisende Spezialkonstruktionen. Insbesondere ergeben sich wegen der axialen Verschiebbarkeit der Walzenpaare nach beiden Richtungen hin, wie sie im Hinblick auf die Abnutzung der Walzen erforderlich ist, erfahrungsgemäss sehr komplizierte Maschinen mit gro- ssen Abmessungen und Gewichten.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Walzen von Draht sind zwar zwei Walzen um 90 verstellbar angeordnet, jedoch besteht bei dieser nicht, wie bei dem Walzwerk gemäss der Erfindung, die Möglichkeit, zum Walzen eines durchlaufenden Stranges untereinander gleichartige Walzgerüste zu verwenden, diese hintereinander zu lagern und abwechselnd als horizontales oder vertikales Walzgerüst arbeiten zu lassen.
Bei der vorgenannten Vorrichtung liegen die Walzen zwischen gabelförmigen Teilen auf Wellen, die zunächst ausgebaut werden müssen, bevor die Walzen herausgenommen werden können. Demgegenüber liegen erfindungsgemäss die in an sich bekannter Weise von der Aussenseite des Rahmens her einsetzbaren Walzen je in einem im Rahmen drehbar gelagerten und antreibbaren Hohlkörper. Diese Anordnung ermöglicht es, die Walzen sehr rasch und bequem auszuwechseln.
Weitere vorteilhafte Anordnungen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung und den Ansprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ; u. zw. zeigt Fig. 1 ein Walzwerk in einem senkrecht zur Walzrichtung gelegten Mittelschnitt und Fig. 2 das Walzwerk in Seitenansicht bei einer andern Stellung des Rahmens.
Der die Walzen 1, 2 enthaltende Rahmen ist als eine zylindrische Scheibe 3 ausgebildet, die mittels zweier an ihren Stirnseiten sitzender Kranznaben 4 auf entsprechenden zylindrischen Flächen der Sohlplatte 5 derart gelagert ist, dass sie um eine parallel zur Walzrichtung liegende Achse gedreht werden kann. Bei der Stellung der Scheibe 3 nach Fig. 1 liegen die beiden Walzen 1, 2 waagrecht, während die Scheibe 3 gemäss Fig. 2 gegenüber der Stellung nach Fig. 1 um 900 gedreht ist, so dass die Walzen 1, 2 lotrecht angeordnet sind.
Die Scheibe kann aber auch um einen beliebigen grö- sseren Winkel drehbar sein. Sie ist durch nicht dargestellte Mittel in der jeweils gewünschten Lage feststellbar.
Die Walzen 1, 2 sind in der Scheibe 3 mit ihren voneinander abgewandten Enden fliegend gelagert. Dabei ist jede Walze in einen die Nabe eines Zahnrades 6,7 bildenden Hohlzylinder 8, 9 eingesetzt. Der Hohlzylinder 8 ist mittels zweier Ku- gellager 10 unmittelbar in der Scheibe 3 gelagert ; der Hohlzylinder 9 hingegen läuft mit Kugellagern 11 in einem Einbaustück 12, das innerhalb der Scheibe mit Hilfe von Druckschrauben 13 derart verstellbar ist, dass der Spalt zwischen den Walzen 1 und 2 in der gewünschten Weise ver- ändert werden kann.
Der Einbau der Walzen 1, 2 in die Hohlzylinder 8 bzw. 9 erfolgt von der Aussenseite der Scheibe 3 her durch Ausnehmungen 14, 15 hindurch.
Jede Walze ist in den betreffenden Hohlkörper derart eingesetzt, dass sie mit einem an ihre Arbeitsfläche anschliessenden Teil 16 bzw. 17, der sich kegelförmig erweitert, an einer im Innern des Hohlzylinders befindlichen Hohlkegelfläche anliegt. Die Anpressung des kegeligen Walzenteiles 16 bzw. 17 an diese Hohlkegelfläche erfolgt mittels einer innerhalb des betreffenden Hohlzylinders geführten Büchse 18, 19 und einer in das äussere Ende des Hohlzylinders eingeschraubten Scheibe 20, 21. Die derart in die Hohlzylinder eingespannten Walzen sind gegen Verdrehung durch nicht dargestellte Passfedern gesichert.
Zum Antrieb der Walzen dient ein Motor 22, der innerhalb einer Ausnehmung der Scheibe 3 an diese angeflanscht ist. Ein auf der Welle des Motors 22 sitzendes Ritzel 23 steht in Eingriff
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mit dem die Walze antreibenden Zahnrad 6. Damit die andere Walze, 2, vor dem Eintreten des Walzstabes zwischen die beiden Walzen auf die Walzgeschwindigkeit beschleunigt werden kann, ist an das Einbaustück 12 ein kleinerer Motor 24 angeflanscht, der über ein mit dem Zahnrad 7 in Eingriff stehendes Ritzel 25 die Walze 2 antreiben kann.
Der Antrieb der Walzen 1, 2 kann naturgemäss auch in beliebiger anderer Weise gestaltet sein.
Z. B. kann der Hilfsmotor 24 entfallen.
Die Erfindung ist besonders geeignet für die
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artigen Walzwerken mit abwechselnd horizontal und vertikal eingestellten Walzen gestattet. Das Walzwerk nach der Erfindung zeichnet sich durch geringe Abmessungen aus ; insbesondere hat es auch bei der Einstellung der Walzen in lotrechter Anordnung nur eine verhältnismässig geringe Bauhöhe.
Die Auswechslung der Walzen gestaltet sich sehr günstig, da die Walzen ohne Ausbau der Kugellager nach Lösung der Scheiben 20, 21 und nach Entfernung der Hülsen 18, 19 aus den Hohlzylindern 8, 9 nach aussen herausgezogen werden können. Da dies nach entgegengesetzten Richtungen hin erfolgt, sind die Kugellager 10, 11 hiebei nicht im Wege. Diese können mit abnormal grossen Durchmessern ausgeführt werden, wodurch die Lebensdauer der Lager günstig beeinflusst wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Walzwerk, bei dem der zwei, vorzugsweise fliegend, gelagerte Walzen enthaltende Rahmen auf dem Unterbau des Walzwerkes um eine parallel zur Walzrichtung liegende Achse um mindestens 900 verstellbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die in an sich bekannter Weise von der Aussenseite des Rahmens (3) her einsetzbaren Walzen (1, 2) je in einem im Rahmen drehbar gelagerten und antreibbaren Hohlkörper (8, 9) liegen.