DE4330649C2 - Profilrollenrichtmaschine mit fliegend gelagerten Richtrollen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Profilrollenrichtmaschine mit fliegend gelagerten, von einer Montagebuchse getragenen Richtrollen, insbesondere zum Richten von gro­ ßen und schweren Profilen, wie durch die DE 431 332 C bekannt geworden.

Das Richten schwerer, großer Walzprofile, bspw. von H-förmigen Trägerprofilen, wird üblicherweise auf Richtpressen durchgeführt, was Zeit- und personalaufwen­ dig ist. Es ist nämlich nur schlecht möglich, eine solche Richtpresse in einen kon­ tinuierlichen Produktionsablauf einzubinden. Das setzt entweder eine genügend große Anzahl von Richtpressen einschließlich der erforderlichen Nebeneinrichtun­ gen oder ein Zwischenlager voraus. Dabei sind im ersten Fall höhere Personal- sowie Investitionskosten und im zweiten Fall der zusätzliche Lagerplatz nachteilig.

Einfacher zu bedienen sind zum Richten weiterhin bekannte Rollenrichtmaschi­ nen, die im Gegensatz zu den Richtpressen außerdem einen kontinuierlichen Durchlaufbetrieb gewährleisten, und mit denen sich in Bezug auf die innere Span­ nungsverteilung ein besseres Richtergebnis erzielen läßt. Allerdings stehen den Bestrebungen, auch schwere Walzprofile auf Profilrollenrichtmaschinen zu richten, erhebliche technische Probleme entgegen. Diese liegen insbesondere darin, daß sich mit der bekannten Bauweise der in Axial- und Radiallagern gelagerten Richt­ wellen, auf denen die die Richtrollen aufnehmenden Montagebuchsen angeordnet sind, eine technische Grenze bei der möglichen Belastung der Wälzlager einstellt. Aufgrund der Durchbiegung der Richtwelle werden für die Haupt- und Stützlager fast ausschließlich zweireihige Lager mit auf die Schiefstellung angepaßter Wälz­ körpergeometrie verwendet. Bedingt durch die damit vorliegenden großen Hebel­ arme treten daher - insbesondere bei breiten Profilen - zu große Lagerkräfte und Schiefstellungen auf.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine gattungsgemäße Profil­ rollenrichtmaschine eine biegesteife Bauweise zu schaffen und beim Einsatz von handelsüblichen Wälzlagern höhere Richtkräfte zu ermöglichen, ohne die Ver­ stellmöglichkeiten der Richtrollen zu beeinträchtigen.

Diese Aufgabe wird auf verblüffend einfache Weise dadurch gelöst, daß auf einer starr ausgebildeten Richtachse ein die Montagebuchse aufnehmender Drehkörper gelagert ist, der an einem Ende einen mit einem Innenzahnkranz versehenen Axialkragen aufweist, wobei mit dem Innenzahnkranz ein Antriebsritzel kämmt, und an seinem von dem Innenzahnkranz entfernten Ende einen mit einem Zahn­ rad kämmenden Gewindering aufweist.

Somit ergibt sich eine völlig neue Maschinenkonzeption, bei der keine rotierenden Richtwellen mehr vorhanden sind, stattdessen vorzugsweise am Maschinenrah­ men, alternativ an im Maschinenrahmen verstellbar angeordneten Einbaustücken befestigte starre Richtachsen als Tragkörper für den radial und axial doppelt gela­ gerten Drehkörper ausgebildet sind. Aufgrund des jeweils eine Richtachse um­ schließenden Drehkörpers ergibt sich trotz des Einsatzes handelsüblicher Wälzla­ ger eine auch zum Richten schwerer, großer Walzprofile geeignete Bauweise der Profilrollenrichtmaschine. Die Antriebsleistung wird hierbei direkt in den Drehkör­ per eingeleitet. Die Zahnrad-/Gewinde-Anordnung ermöglicht es, die Richtrollen über den Drehkörper axial zu verstellen, wobei außerdem horizontale Anstellbe­ wegungen möglich sind, bspw. wenn die Richtachse in dem verstellbaren Ein­ baustück befestigt ist.

Weitere Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in der einzigen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des Gegenstandes der Erfindung.

Von einer im einzelnen nicht gezeigten, als solche hinlänglich bekannten Profilrollenrichtmaschine ist in der einzigen Figur als Einzelheit im Halbschnitt eine in einem im Maschinenrahmen 1 verstellbar geführten Einbaustück 2 angeordnete, starre Richtachse 3 dargestellt. Auf der Richtachse 3 ist über ein- oder mehrreihige Radiallager 4 ein Drehkörper 5 gelagert, der in fliegender Anordnung zwei zum Richten eines schweren, großen Walzprofils 6 verwendete Richtscheiben bzw. -rollen 7 trägt. Die Richtrollen 7, die sich von den Innenseiten des Walzprofils 6 her gegen die Profilflansche und den -steg anlegen, sind auf einer mit dem Drehkörper 5 über eine Paßfeder verbundenen Montagebuchse 8 angeordnet. Es versteht sich, daß mit den unteren Richtrollen zusammenwirkende, nicht gezeigte, von oberhalb der Paßlinie angeordneten Richtachsen 3 getragene obere Richtrollen von der Gegenseite her gegen das Walzprofil 6 zum Einsatz gelangen.

Auf dem freien, rechten Ende des Drehkörpers 5 ist ein hydraulisch gespannter Bajonettring 19 angeordnet, der einen schnellen Wechsel der Montagebuchse 8 ermöglicht. Neben den Radiallagern 4 sind zur Lagerung des Drehkörpers 5 weiterhin benötigte Axiallager 10 vorgesehen und durch einen Gewindering 9 fixiert, der mit einem Innengewinde 11 auf ein entsprechendes Außengewinde 12 der starren Richtachse 3 aufgeschraubt ist; andererseits ist es möglich, die Richtrollen 7 axial zu verstellen, nämlich durch entweder Auf- bzw. Abschrauben des Gewinderinges 9 auf der Richtachse 3. Damit sich der Gewindering 9 selbsttätig auf- bzw. abschrauben, läßt, besitzt er einen Radialkragen 13 mit einem Innenzahnkranz 14, in das ein von einem nicht gezeigten Elektromotor angetriebenes Zahnrad 15 eingreift.

Der Drehkörper 5 ist an seinem innenliegenden, in der Figur linken Ende im Durchmesser vergrößert und mit einem Axialkragen 16 ausgebildet, der mit einem Innenzahnkranz 17 versehen ist. Dieser kämmt mit einem Antriebsritzel 18, das die von einem nicht dargestellten Elektromotor aufgebrachte Antriebsleistung direkt in den Drehkörper 5 einleitet.

Der während des Richtbetriebes ununterbrochen rotierende Drehkörper 5 ermöglicht bei Profilrollenrichtmaschinen eine biegesteife, für hohe Richtkräfte und damit zum Richten von schweren, großen Walzprofilen 6 geeignete Bauweise, die es zudem gestattet, nach wie vor handelsübliche, ein- oder mehrreihige Wälzlager 4 einzusetzen.

Claims (3)

1. Profilrollenrichtmaschine mit fliegend gelagerten, von einer Montagebuchse getragenen Richtrollen, insbesondere zum Richten von großen und schwe­ ren Walzprofilen, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer starr ausgebildeten Richtachse (3) ein die Montagebuchse (8) aufnehmender Drehkörper (5) gelagert ist, der an einem Ende einen mit ei­ nem Innenkranz (17) versehenen Axialkragen (16) aufweist, wobei mit dem Innenzahnkranz (17) ein Antriebsritzel (18) kämmt, und an seinem von dem Innenzahnkranz (17) entfernten Ende einen mit einem Zahnrad (15) käm­ menden Gewindering (9) aufweist.

2. Profilrollenrichtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die starre Richtachse (3) am Maschinenrahmen (1) befestigt ist.

3. Profilrollenrichtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die starre Richtachse (3) an einem im Maschinenrahmen (1) verstellbar angeordneten Einbaustück (2) befestigt ist.