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DR. EUGEN GUHL IN ZÜRICH.
Halbstundenschlagwerk.
Gegenstand der Erfindung ist ein Uhrschlagwerk mit einer die Anzahl der Stundenschläge bestimmenden Schaltscheibe. Dasselbe unterscheidet sich von den bekannten dadurch, dass diese Schaltscheibe auf der Achse des Minutenrades derart angeordnet ist, dass sie sich durch Reibung mit der Minutenradachse mitbewegen kann, bis diese Bewegung durch am Stundenrad und an der Schaltscheibe angeordnete Anschläge begrenzt wird, von wo an die Schaltscheibe die Bewegung des Stundonrades annimmt. Diese Schaltscheibe hat also im Augenblick des Stundenschlagens schon eine dem Stand des Stundenzeigers entsprechende Lage.
Die Schaltscheibe ist an ihrem Umfang mit Schaltzähnen und einer zwischen zwei Schaltzähnen angeordneten Überbrückung versehen ; letztere dient dazu, einen Auslösungsarm, welcher die Schaltung der erwähnten Scheibe bewerkstelligt, in einer die Arretierung bedingenden Lage aufzuhalten, nachdem die nötige Anzahl Stunden geschlagen worden sind.
In beiliegender Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindunggegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 das Schlagwerk von hinten in Ruhe, nach Schlagen einer halben Stunde, Fig. 2 dasselbe beim Schlagen ganzer Stunden von hinten, Fig. 3 einen Grundriss hiezu. Fig. 4 ist ein Detail, Fig. 5 zeigt das Schlagwerk von vorn nach der Auslösung beim Schlagen ganzer Stunden, Fig. G dasselbe von vorne in Ruhe nach Schlagen ganzer Stunden und Fig. 7 eine teilweise Seitenansicht hiezu.
1 ist das von der Schiagwerkfeder zu betätigende Hebnägelrad, durch desson Nägel 2 der mit der Hammerachse 3 verbundene Stift 4 zwecks Schlagens gehoben wird, um eine Betätigung des Hammers 5 zu veranlassen. Das Hehnägelrad greift in ein Getriebe der Achse 6 des Schöpfrades, auf welcher ein Arm 7 mit Stiften 8 befestigt ist, welch letzterer durch den Sperrzahn 10 eines Hebelarmes. 9 gehalten worden kann. Auf der Achse 6 sitzt ferner eine in der Vertikalebene des Armes 9 liegende Sektorplatte 27. Der Hebelarm l) ist an einer von der Hammerachse 3 mittels Kurbeln getragenen Achse 12 befestigt, welche andererseits einen mit derselben fest verbundenen Auslösearm 13 trägt.
Auf einem am Ende des letzteren befindlichen Stift 14 sitzt lose eine Hülse 15 mit seitlichem Stift 16, gegen welchen eine mit der Achse des Minutenzeigers verbundene Auslösscheibe 17 bei ihrer Drehung einwirken kann. Die Hülse 15 hat an der Rückseite zwei Stiften 18, zwischen welchen das Ende des Auslösearmes 13 hindurch geht, und die Auslösescheihe 17 hat zwei um 1800 zueinander versetzte Nocken 19, 20, sowie zwischen diesen Nocken
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Teil 28. Die Hülse 15 ist einseitig beschwert, damit dieselbe nach Einwirkung des Nockens wieder in ihre Ruhestellung zurückfallen kann.
Auf der Minutenradachse sitzt frei beweglich eine Schaltscheibe 21, welche eine der Stundeneinteilung entsprechende Zahneinteilung besitzt, auf welche der Stift 14 des Auslösearmes 13 einwirken kann ; jedoch ist eine Zahnlücke dieser Scheibe durch eine Brücke 22 gesperrt, zum Zwecke, durch Aufhalten des Auslösearmes die Tätigkeit des Schlagwerks zu beendigen.
Die Schaltscheibe kann infolge der Reibung die Drehung der Minutenachse mitmachen ; sie trägt einen seitlichen Stift 23, welcher bei der Mitnehmung der Schaltscheibe durch die Minutenradachse auf einen am Stundenzeigerrad 24 sitzenden Stift 25 treffen kann, von wo ab die Drehungsgeschwindigkeit der Schaltscheibe gleich der des Stundenzeigerrades sein wird.
Beim Schlagen von Hall) stunden wird der Nocken 20 gegen den Stift 16 stossen.
Hiedurch wird die Hülse 15 zuerst leer mitgenommen, bis die Stifte JS an die Kanten des Auslösearmes anliegen und dann der Anslösearm 13 etwas angehoben, wodurch die Auslösung eingeleitet wird, indem dadurch der Arm 9 auch etwas angehoben wird, so dass der Sperrzahn 10 den Stift 8 frei gibt. Die sich drehende Schöpfradachse 6, welche bekanntlich eine Umdrehung pro Schlag ausführt, wird sodann mittels der auf ihr sitzenden Sektorplatte 27 auf den Arm 9 von unten einwirken und mit demselben den Auslösungsarm noch weiter anheben, bis der Stift 16 den Nocken 20 verlässt, worauf die Hülse 15 um die leer mitgenommene Strecke zurückfällt.
Beim nachherige Zurückfallen des Aus- lösnngsarmes J, d. h. nachdem die Sektorplatte 27 bei der weiteren Umdrehung der
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der Nockenscheibe, wodurch der Stift J4 verhindert wird, gegen die Zähne der Schaltscheibe zu stossen und der Arm 9 in eine solche Stellung fällt, bei welcher der Sperr-
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der Arm 4 mit dem Hammer wieder fällt und letzterer einen Schlag abgibt ; mithin wird nur ein Halbstundenschlag ausgeführt werden können.
Bei einer weiteren halben Umdrehung der Schaltscheibe 17 kommt der Nocken 19 zur Wirkung und wird der Auslösearm 13 in ähnlicher Weise bewegt ; da aber jetzt der schwach gewölbte Teil 28 der Scheibe 17 unter den Stift 16 zu liegen kommt, so wird Stift 14 bis auf den unter ihm stehenden Zahn der Schaltscheibe 21 fallen können und diese um einen Zahn rückwärts drohen ; es erfolgt letzteres dadurch, dass bei der Drehung der Achse 3 den Kurbeln 11 eine schwingende Bewegung erteilt wird, welche auf den Arm 13 übertragen wird, so dass derselbe eine Schaltbewegung ausführt.
Der Arm 9 nimmt in diesem Fall eine solche Lage ein (Fig. 2 und 5), dass der Stift 8 bei der Drehung der Achse, 6 sich nicht wie vorher an dem Zahn 10 fangen wird, sondern sich über dem Sperrzahn 10 und hinter demselben durch einen am Arm vorgesehenen Ausschnitt vorbeidrehen kann (Fig. 3), so dass bei der weiteren Umdrehung der Achse 6 der Arm 9 bezw. 13 durch die Sektorplatte von neuem gehoben werden kann, um dann wieder zurück- zufallen, derart, dass durch den Stiften 14 die Schaltscheibe um einen weiteren Zahn rückwärts gedreht wird, welcher Vorgang sich bei jeder Umdrehung der Achse 6 bezw. bei jedem Schlage wiederholt, bis die Brücke 22 unter dem Stift 14 zu stehen kommt ;
alsdann wird der Arm 9 wieder eine solche Stellung einnehmen, dass Stift 8 gegen den Sperrzahn 10 stösst (Fig. 6). Die Am. ahl der Stundenschläge ist also durch die Anzahl der Zahnlücken bestimmt, die zwischen dem beim ersten Schlage unter dem Stift 14 stehenden Zahn und der Brücke 22 liegen.
Diese Zahl hängt von der Lage des Stiftes 25 des Stundenzeigerrades 24 im Augenblick des Stundenschlagens ab. Die Scheibe 21 wird nach Beendigung der Rückwärtsschaltung durch die Reibung der Minutenzeigerachse wieder mitgenommen und stösst hiebei der Stift 23 an den Stift 25 des Stundenzeigerrades an und bleibt mit demselben bis
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jeder Stunde um ein Zwölftel seines Umfanges weiter dreht, so wird auch die Scheibe 21 durch die Minutenzeigerachse um einen Zahn weiter mitgenommen, so dass sich also die Brücke nach jeder Stunde um diesen Zahn weiter vom Stifte 14 entfernt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Halbstundenschlagwerk mit einer die Anzahl der Stundenschläge bestimmenden Schaltschetbe, gekennzeichnet durch eine zwölfzähnige Schaltscheibe (21), deren eine Zahnlücke durch eine Brücke 22 geschlossen ist und 1 welche auf der Minutenradachse sich frei drehen kann, jedoch von letzterer durch Reibung mitgenommen wird, derart, dass sie nach Auslösen des Schlagwerks von einem Auslösearm (13) bei jedem Stundenschlag um je einen Zahn rückwärts geschaltet werden kann, bis die geschlossene Zahnlücke den Auslösearm in einer die Arretierung des Schlagwerkes bedingenden Stellung aufhält, dann die Schaltscheihe (21) von der Minutenradachse wieder mitgenommen wird,
bis sie mit einem Vorsprung oder dgl. (2 an einen Anschlag (25) des Stundenrades anstösst und die Be- wegung des Stundenrades annimmt.