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Gemeinschaftsantrieb für zweiteilige Wehrverschlüsse
Es ist bei zweiteiligen Stauverschlüssen, Doppelschützen und insbesondere bei Schützen mit Klappe bekannt, an Stelle zweier getrennter Windwerke mit je einem eigenen Zugorgan für das Unterschütz und das Oberschütz bzw. für das Schütz und für die Klappe, ein einziges gemeinsames Windwerk anzuordnen und die Betätigung beider Verschlussteile durch ein gemeinsames Zugorgan derart zu bewerksteigen, dass beim Aufsitzen des unteren Verschlusskörpers auf der Sohle das z. B. mit der Klappe verbundene über das Hubritzel verlängerte Ende des Zugorgans eingezogen oder nachgelassen wird und dadurch die Klappe gehoben oder gesenkt wird.
Sollen beide Verschlusskörper aus der Wehröffnung gehoben werden und befindet sich die Klappe zu dem Zeitpunkt in Staustellung oder in einer Zwischenstellung, so muss die Klappe zunächst durch Nachlassen ihres Zugorgans vollständig umgelegt werden, bevor das Heben ansetzen kann. Dabei lässt sich nicht vermeiden, dass die etwa wegen Vereisung nicht umlegbare Klappe von ihrer Kette nicht mehr getragen wird. Löst sich nun während des Hebens des Schützes das Hindernis z. B. die Eiskruste, die das Umlegen der Klappe ursprünglich verhinderte, so fällt die Klappe um, u. zw. um ihre ganze Hubhöhe, wenn sie zuvor völlig aufgerichtet war. Unter Umständen kann hiebei das Zugorgan erhebliche Stösse erfahren und zum Reissen gebracht werden.
Es sind auch Anordnungen bekannt, bei denen die Klappe von der Schütze aus abgestützt wird und gegenüber der Schütze in der völlig aufgerichteten Lage verriegelt werden kann.
Doch haftet der Anordnung der Nachteil an, dass die Verriegelungsvorrichtung der Wartung entzogen ist und durch Vereisen oder durch eingeklemmte Fremdkörper versagen kann.
Zweck der nachstehend beschriebenen Erfindung ist, die oben angeführten Nachteile zu vermeiden ohne auf die Vereinfachung, die durch ein gemeinsames Windwerk gegeben ist, verzichten zu müssen. Dies wird erfindungsgemäss wie folgt erzielt.
Durch das gemeinsame Windwerk werden zwei-in der Regel auf einer gemeinsamen Ritzelwelle befestigte-Ritzel betätigt, wobei das eine Kettenritzel, das für das Heben und Senken des unteren Schützes bestimmt ist in eine endlose Hubkette eingreift, die um eine lose, am unteren Schütz drehbar befestigte Rolle führt, während die zur Betätigung des oberen Verschlussteiles z. B. der Klappe bestimmte und das andere Ritzel führende Kette einsträngig ist und einerseits am Windwerksträger und anderseits mittelbar oder unmittelbar am Klappenende angeschlossen ist.
Schliesslich stehen die beiden genannten Ritzel, soferne sie an einer Welle sitzen, bezüglich der Grösse ihrer Durchmesser in einem derartigen Verhältnis zueinander, dass der Teilkreisdurchmesser des für das Heben des unteren Schützes bestimmten Ritzels doppelt so gross ist, wie der Teilkreisdurchmesser des Klappenritzels. Die Verhältnisse bei den einzelnen Bewegungen gestalten sich infolge der erfindungsgemässen Anordnung wie folgt. Befindet sich das untere Schütz in Staustellung d. h. liegt es auf der Wehrsohle auf und soll die Klappe aufgerichtet oder umgelegt werden, so erfolgt die Betätigung der Klappe durch einfache Drehung der Ritzelwelle in der einen oder in der anderen Richtung, wobei die endlose Hubkette des unteren Schützes eine umlaufende Bewegung im gestreckten Zustand vollführt, ohne eine Hubwirkung auf das Schütz auszuüben.
Dagegen wird das Zugorgan der Klappe vom Klappenritzel eingezogen oder abgelassen und bewirkt dadurch eine Schwenkbewegung der Klappe in der einen oder in der anderen Richtung. Soll nun bei einer beliebigen Stellung der Klappe der gesamte Verschluss aus der Wehröffnung gehoben werden, so wird der von der losen Rolle am Schütz nicht zum Ritzel führende Strang durch einen schwenkbaren Hebel etwa gegen den Windwerksträger verriegelt und die Drehbewegung der Ritzelwelle im Hubsinne eingeleitet.
Durch die erwähnte Verriegelung bewirkt jetzt die Drehung des Schützenritzels eine Verkürzung der um die lose Rolle führenden Schleife und dadurch eine Hebung des unteren Schützes, während gleichzeitig infolge des genannten Verhältnisses zwischen dem Teilkreisdurchmesser des Schützenund Klappenritzels die Klappenkette mit der halben Geschwindigkeit aufgerollt wird, als die Hubkette des unteren Schützes, so dass der Anschlusspunkt der Kette an der Klappe mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt wird, wie das untere Schütz. Das heisst aber, dass die Klappe beim Bewegen des unteren Schützes in unver-
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änderter relativer Stellung zum Schütz verbleibt, womit alle erwähnten Nachteile vermieden sind.
An Stelle einer Kette kann natürlich für das Klappenhubmittel auch ein Seil verwendet werden, wobei dann für den Durchmesser der Seiltrommel dasjenige gilt, was vorher für das Klappenritzel gesagt wurde.
In den Fig. 1-3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. 1 veranschaulicht einen Querschnitt durch die Wehröffnung mit dem Verschlusskörper-Schütze mit Klappein Staustellung, Fig. 2 denselben Querschnitt jedoch mit dem Verschlusskörper in hochgezogener Lage, Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Verschlusskörper und auf das Windwerk.
In Fig. 1 ist mit 1 der untere Verschlusskörper - das Schütz - bezeichnet, an den durch Vermittlung des durchlaufenden Gelenkes 2 die Klappe 3 schwenkbar angeschlossen ist. Der Verschlusskörper 1 ruht mitttels desSohlenbalkens auf der Wehrsohle 4. An den beiden Enden ist am Schütz 1 ein Seitendichtungsschild 5 befestigt, der die Dichtung gegen die Pfeilerwand vermittelt und gegen den auch die Klappe schleifend dichtet. Die Abstützung des Schützes in den Nischen erfolgt durch Vermittlung des Rollenwagens 6 durch die Laufrollen 7 an den Schienen 8. An den beiden Schützenenden ist die lose Rolle 9 drehbar befestigt, in die die endlose Hubkette 10 eingreift. Die Kette 10 führt im Windwerk über das Schützenritzel. H und die beiden Umlenkrollen 12 und 13.
An derselben Ritzelwelle 18 ist auch das Klappenritzel 14 befestigt, in das die Klappenkette 15 eingreift. Die Klappenkette 15 ist durch die Achse 16 im Windwerksrahmen 17 und durch den Bolzen 34 an einem Hebel 33 befestigt, der durch die Welle 32 drehbar im Schützenendrahmen gelagert ist. Die Welle 32 durchdringt das Seitendichtungsschild 5 und trägt nahe an ihrem anderen Ende einen zweiten Hebel 35 an dem, mittels des Bolzens 36 die Hubstange 37 angeschlossen ist. Mit ihrem oberen Ende ist diese Hubstange 37 durch den Bolzen 38 an die Klappe 3 angeschlossen. Die Welle 32 ist noch im Zwischenquerrahmen 39 drehbar gelagert. Durch dieses Gestänge betätigt somit die Kette 15 die Klappe 3. Das gemeinsame Windwerk besteht im Ausführungsbeispiel
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und aus dem Schneckentrieb 25, 26. Der Antrieb erfolgt durch den Motor 27.
Beide Windwerkshälften sind hier durch eine elektrische Welle gekuppelt gedacht. Im Windwerksträger 17 ist um die Achse 28 der schwenkbare Riegel 29 drehbar gelagert, der, wenn er zum Anschlag mit dem Bolzen 30 gebracht ist und im Eingriff mit einem Kettenbolzen steht, die umlaufende Bewegung der Kette 10 verhindert und dadurch das Heben bzw. Senken des Schützes 1 bewirkt.
Fig. 2 zeigt das Schütz mit Klappe in höchster Stellung ; die Schützenkette 10 stapelt sich dabei auf der Stapelungsvorrichtung 40, während für die Klappenkette 15 die analoge Vorrichtung mit 41 bezeichnet ist.
Fig. 3 zeigt die oben beschriebenen Teile in ihrer gegenseitigen Stellung im Grundriss, wobei in allen Figuren die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
Die gleiche erfindungsgemässe Vorrichtung kann auch benutzt werden, um ein Doppelschütz durch ein gemeinsames Windwerk zu betätigen, wobei die lose Rolle 9 am Unterschütz befestigt ist und die Betätigung des Unterschützes mittels der endlosen Ketten 10 erfolgt, während das Bewegen des Oberschützes bei auf der Sohle aufruhendem Unterschütz durch die zweite Kette 15 erfolgt, die hier ohne Zwischenschaltung von Hebeln direkt an den Enden des Oberschützes angreifen kann. Es ergeben sich dabei die gleichen Vorteile, wie bei der Schütze mit Klappe, d. h. bei jeder beliebigen Stellung des Oberschützes können nach Verriegelung der Kette des Unterschützes beide Verschlusskörper bei unverändert verbleibenden gegenseitiger Lage unmittelbar hochgezogen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gemeinschaftsantrieb für zweiteilige Wehrverschlüsse, bei dem die Betätigung beider Verschlussteile durch ein gemeinsames Windwerk erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Verschlusskörper (1) mittels einer losen Rolle (9) an einer endlosen Kette (10) aufgehängt ist und dass der obere Verschlusskörper bzw. die Klappe (3) an einer einsträngigen Kette (15) angeschlossen ist, wobei die von einem gemeinsamen Windwerk (19 bis 27) betätigten Ritzel d. h. das Ritzel (11) des unteren Verschlusskörpers (1) und das Ritzel (14) des oberen Verschlusskörpers bzw.
der Klappe (3) entweder auf einer gemeinsamen Ritzelwelle (18) oder an zwei durch Vorgelege verbundene Ritzelwellen befestigt sind und die Teilkreisdurchmesser der beiden Ritzel bzw. das Übersetzungsverhältnis des Vorgeleges derart gewählt sind, dass beim Heben oder Senken
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Verschlusskörper (1) während des ganzen Hubbzw. Senkvorganges beibehält.