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Wendepflug
Die Erfindung betrifft einen Wendepflug, bei dem bekanntlich die beiderseits des Grindels angeordneten Pflugscharen durch den Wendevorgang abwechselnd in Arbeitsstellung gebracht werden. Es wurde bereits ein Pflug vorgeschlagen, bei dem zur Regelung der Furchenbreite der Grindel sich auf einem gegenüber dem Fahrgestell quer verschiebbaren Schlitten abstützt. Wird der Schlitten und damit der Grindel verschoben, so werden durch ein Getriebe gleichzeitig die Pflugscharen gewendet, die zu diesem Zweck auf einem besonderen, gegenüber dem Grindel verdrehbaren Körper gelagert sind, während der Grindel selbst nicht drehbar ist.
Gemäss der Erfindung ist der Grindel im Schlitten drehbar gelagert und letzterer wird mittels eines durch die Drehung des Grindels betätigten Getriebeteiles verschoben. Da somit der Grindel, wie bei normalen Wendepflügen drehbar ist, können die Pflugscharen und sonstigen Werkzeuge am Grindel starr befestigt sein, wodurch sich eine erhebliche Vereinfachung gegenüber der oberwähnten bekannten Konstruktion ergibt. Im Gegensatz zu dieser wird das Wenden der Pflugscharen nicht durch die Querverschiebung bewirkt, sondern letztere wird umgekehrt von der Wendebewegung abgeleitet.
Die genannte Querverschiebung ermöglicht eine breitere Ausbildung des Fahrgestelles bzw. eine Vergrösserung der Spurweite uca Pfluges, z. B. um etwa 20-40 cm gegenüber den üblichen Bauarten. Hiedurch wird die Stabilität des Pfluges gegen Umkippen beim Arbeiten am steilen Hang erheblich vergrössert. Diese erhöhte Stabilität wird erreicht, ohne dass der senkrecht zur Längsachse des Pfluges gemessene Abstand der arbeitenden Pflugschar von dem furchenseitigen Rad ein zulässiges Mass übersteigt. Überdies wird dem Umkippen auch dadurch entgegengewirkt, dass der Winkel zwischen der Radachse und dem Gelände kleiner wird. Trotz der Vergrösserung der Spurweite tritt keine Erhöhung der Furchenbreite ein.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Fig. 1 ist eine Seiten- ansicht des Pfluges, Fig. 2 ist ei'1e Stirhansicht und Fig. 3 eine Draufsicht des vorderen Teiles, die Fig. 4 und 5 zeigen in Seitenansicht bzw. teilweisen Schnitt und in Draufsicht die Verstellvorrichtung in vergrössertem Massstab, Fig. 6 ist ein lotrechter Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 4, die Fig. 7 und 8 veranschaulichen die Arbeitsweise bei einem bekannten und einem erfindungsgemässen Pflug.
An dem Grindel I sind beiderseits die Sechen 2, Pflugscharen 3 und Mullbleche 4 befestigt, die abwechselnd durch Verdrehen des Grindels 1 um seine Achse in Arbeitsstellung gebracht werden. Zur Führung des Pfluges dienen die Handhaben 5 und 6. Die Spurweite, also der Abstand zwischen den Rädern 7 beträgt etwa 80-95 cm und ist somit um etwa 20-40 cm grösser als bei den bekannten Pflügen. Das bügelförmige Fahrgestell 8 ist mit seinem oberen waagrechten Teil 9 schwenkbar auf einer Platte 10 gelagert, so dass die Neigung des Fahrgestelles und damit die Furchentiefe einstellbar ist. Diese Einstellung erfolgt mittels eines Handhebels 11, dessen gefederter Sperrhebel 12 (Fig. 2) durch Eingreifen in ein Zahnsegment 13 das Fahrgestell 8 in der eingestellten Lage festhält.
Auf der Platte 10 ist ein Schlitten 14 quer verschiebbar, an dessen Unterseite eine Muffe 15 befestigt ist, in welcher der Grindel 1 mit seinem zylindrischen Stirnzapfen 16 drehbar gelagert ist.
Auf dem Schlitten ist ein Bügel 17 angeschraubt, der zur Befestigung eines lotrechten Zapfens 19 (Fig. 5) dient, auf dem ein zweiarmiger Hebel 18 gelagert ist. Der vordere, aufwärts gekröpfte Arm dieses Hebels ist mit seinem scheibenförmigen Ende 20 (Fig. 4,5) in einem Schlitz 21 (Fig. 6) eines Aufsatzes 22 geführt, der auf der Platte 10 festgeschraubt ist. Das Ende des hinteren, abwärts gekrümmten Armes des Hebels 18 ist zu einem Zapfen 23 ausgebildet, auf dem ein Gleitstück 24 drehbar sitzt. Dieses ist lotrecht in einem Bügel 25 geführt, der einen Teil des Grindels 1 bildet. Im Oberteil des Bügels 25 ist eine Sperrklinke 26 geführt, die über eine Zugstange 27 von einem Handhebel 28 entgegen der Wirkung einer Schraubenfeder 29 nach hinten gezogen werden kann.
Auf dem
Bügel 17 sind mittels Schrauben 30 zwei Sperrstücke 31 einstellbar befestigt, deren jeder eine nach hinten offene Kerbe 32 besitzt (Fig. 3,5).
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Bis auf Fig. 3, welche den Grindel 1 in einer der seitlichen Arbeitsstellungen zeigt, ist der Pflug in seiner Mittellage dargestellt. Von dieser Mittellage wird der Grindcl 1 um seine Achse in der einen oder anderen Richtung verdreht.
Hiebei beschreibt der, einen Teil des Grindels bildende Bügel 25 einen Kreisbogen um die Grindelachse, so dass das Gleitstück 24 und damit das hintere Ende 23 des Hebels 18 seitlich bewegt wird. Der Hebel 18 verdreht sich hiebei um sein im Aufsatz 22 drehbar gelagertes vorderes Ende 20, so dass sein Mittelzapfen 19 einen Kreisbogen um dieses Ende 20 beschreibt.
Da dieser Zapfen 19 durch den Bügel 17 im Schlitten 14 gelagert ist, wird somit letzterer und mit ihm auch der Grindel 1 selbst gegenüber der Platte 10, dem Fahrgestell 8 und den Rädern 7 quer verschoben (Fig. 3), bis die Sperrklinke 26 unter dem Einfluss der Feder 29 in die Kerbe 32 eines der beiden Sperrstücke 31 einfällt und den Grindel 1 in seiner Arbeitsstellung festlegt.
Da der Führungsbügel 25 sich während des Schwenkens des Grindels 1 um die im Wesen waagrechte Achse des letzteren, das in dem Bugel 25 geführte Gleitstück 24 sich jedoch um eine durch das vordere Hebelende 20 gebildete lotrechte Achse dreht, wandert das Gleitstück 24 während dieses Vorganges innerhalb des Bügels 25 ein wenig aufwärts und abwärts.
Der Grindel 1 ist vorne an der Unterseite mit einer Führung 33 versehen, auf der ein Schieber 34 längsverschiebbar ist. Der Schieber 34 kann durch Eintreten einer Schraube 35 in eine von mehreren Löchern 36 der Führung 33 fixiert werden. In einen Haken des Schiebers 34 greift die übliche Zugstange 37 ein, die in einer Öse 38 eines Hebels 39 geführt ist, der um einen waagrechten Zapfen 40 am Schlitten 14 schwenkbar gelagert und mittels einer in einen Zahnbogen 41 einfallenden Klinke feststellbar ist.
Die Wirkungsweise der Verstellvorrichtung wird nachstehend an Hand der Fig. 7 und 8 erläutert.
Fig. 7 zeigt einen Pflug bekannter Bauart beim Pflügen hangabwärts. Die Furchenbteite a ist durch die zur Verfügung stehende Zugkraft gegeben, da breitere Furchen nicht mehr abgeschnitten werden können. Wegen der seitlich unverschieblichen Lagerung des Grindels am Fahrgestell ist damit aber auch die Spurweite b1 für den Pflug gegeben, die nur in ganz geringen Grenzen geändert werden kann. Diese relativ
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das bergseitige Rad aber auf ungepflügtem Boden rollt.
Wie aus Fig. 8 hervorgeht, ist die Stellung der Pflugschar und des Mullbleches eines er- findungsgemäss ausgebildeten Pfluges mit derselben Furchenbreite a'--im Pflügen hangabwärts in bezug auf das talseitige Rad fast die gleiche wie bei einem normalen Pflug gemäss Fig. 7. Dies wird trotz der im Verhältnis zur Spurweite b1 eines normalen Pfluges bedeutend grösseren Spurweite b2 dadurch erreicht, dass der Grindel, wie oben beschrieben, beim Verdrehen nach der Seite der gesenkten, d. h. in Eingriffstellung gebrachten Pflugschar hin wandert, u. zw. um die Strecke s, so dass also die äussere untere Spitze der Pflugschar wieder in dieselbe Stellung gegenüber dem talseitigen Rad gelangt wie bei einem normalen Pflug.
Die Gefahr des Um- kippens wird nun durch zwei Umstände erheblich verringert. Erstens ist infolge der Vergrösserung der Spurweite der Winkel Cl. 2 zwischen Radachse und Boden kleiner als der entsprechende Winkel 1'l. 1 bei einem normalen Pflug und zweitens ist der Abstand C2 des oberen Rades von der Grindelachse bedeutend grösser als der entsprechende Abstand cl bei einem normalen Pflug, wodurch ein grösseres Drehmoment zum Hang hin erzeugt wird, das der Kippneigung entgegenwirkt. Ähnlich günstige Verhältnisse ergeben sich beim Pflügen hangaufwärts.
Die Lagerung der Zugstange 37 ist derart ausgebildet, dass der an ihrem Vorderende eingehängte Zughaken 42 bei Verdrehung des Grindels 1 in der gleichen Richtung, jedoch um ein noch grösseres Mass als dieser seitlich verschoben, d. h. dem furchenseitigen Rad 7 genähert wird. Dies erleichtert dem Zugtier und auch dem Pflüger die Arbeit. Wenn zweispännig gepflügt wird, so wird der Schieber 34 etwa in seiner hinteren Endstellung fixiert, wobei die Zugstange 37 die in Fig. 3 in vollen Linien dargestellte Lage einnimmt. Pflügt man hingegen einspännig, so wird der Schieber 34 nach vorne verschoben, wobei die Zugstange 37 die gestrichelt gezeichnete Lage einnimmt. Bei dieser Stellung wird der Zughaken 42 noch mehr dem furchenseitigen Rad 7 genähert, so dass das Zugtier in der Furche gehen kann, ohne dass der Hebel 39 verstellt zu werden braucht.
Die Vorrichtung zur seitlichen Verstellung des Grindels kann auch in anderer Weise ausgebildet sein, wobei die Ableitung dieser Ver- stellung von der Drehbewegung des Grindels, z. B. durch Verzahnungen, erfolgen kann.
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