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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr.. 16538. FRITZ GROSZ IN SCHÖNEBERG BEI BERLIN.
Tiefbohrvorrichtung.
Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht im allgemeinen darin, eine Rolle, welche das Werkzeug mittels eines Seiles trägt, direkt zum Bohren be-
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Aufwickelrolle zum Bohrloch abläuft. Dadurch wird eine sehr einfache und zuverlässige Art des Bohrbetriebes erzielt.
Dieser Bohrvorgang wird dadurch ermöglicht, dass die Rolle unmittelbar auf einem Pufferkissen gelagert ist, welches in geradlinige Hin und Herbewegung, und zwar naturgemäss ! n vertikaler Richtung, versetzt wird. Dadurch, dass beim Auf und Abbewegen des Pufferkissens dieses sich ständig ausdehnt und komprimiert wird, erhält die das-Seit enthaltende Rolle solche Schleuderbewegungen, welche ausreichen, um das Werkzeug mit den erforderlichen Prellschlägen auf das Gebirge aufschlagen zu lassen und es ist damit durch die vorliegende Einrichtung ermöglicht, alle sonst gebräuchlichen Übortragungsvorrichtungen, wie Schwengol mit elastischer Lagerung oder elastischem Angriff des Antriebes am Schwengel oder elastischer Befestigung des Werkzeugträgers am Schwengel,
ganz überflüssig zu machen und lediglich ein einziges Element, nämlich die Vorratstrommel für das Seil zu verwenden.
Ein Ausführungsbeispiel solcher Bohrvorrichtung ist auf der Zekhnung dargestellt.
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auf eine Trommel c aufgewickelt ist. Die Trommel wird getragen von einem Kolben d, mit welchem sie durch die Koblenstange d' verbunden ist. Der Kolben d ruht in einem
Zylinder e, welcher mit Führungen l sich im Gestell m hin und her bewegen kann. Die
Auf und Abbewegung erhält der Zylinder e von einer Antriebswelle f her, welche mit zwei Kurbeln g und Schubstangen g' auf den Zylinder unmittelbar einwirkt.
Im Zylinder e ist ein Zwischenboden h angeordnet, durch welchen der Zylinder in zwei Teile zerlegt wird. Im unteren Teil des Zylinders ist wieder ein Kolben i angeordnet, der durch seine Stange il mit einer Traverse des Gestelles m fest verbunden ist, so dass er keine Bewegungen ausführen kann. Der Zylinder e ist oben durch einen Deckel e', unten durch einen Boden e2 verschlossen.
Wird nun der Zylinder durch die Antriebswelle t'in irgendeiner nicht dargestellten
Weise in auf-und abgehende Bewegung versetzt, so ist der Kolben d gezwungen, ebenfalls Auf-und Abbewegungen auszuführen, die von der Spannung der luftkissen o und 11 wesentliche abhängig sein werden. Hängt das Werkzeug unmittelbar an einer vom Kolben d getragenen Trommel, so wird für das Heben des Werkzeuges gleichzeitig auch das untere Luftkissen in Betracht kommen. Beim Niedergang, d. h. bei der oberen Bewegungs- umkehr des Zylinders wird das Luftkissen 0 das Beharrungsvermögen des Kolbens d und der mit ihm verbundenen Teile aufzehren und elastisch die Umkehrung des Kolbens etc. bewirken.
Im unteren Totpunkt fängt alsdann das Luftkissen den Kolben d wieder auf.
Der Kolben und mithin die das Werkzeug tragenden Teile hängen also beständig zwischen zwei Luftkissen. Bringt man noch besondere Ventile, wie dieselben bei q angedeutet sind, in dem Zylinder an, so werden sich die Luftkissen durch die pumpende Wirkung des
Kolbens d beständig erneuern und ergänzen.
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In der unteren Hälfte des Zylinders e befinden sich ebenfalls zwei Lufträume r und 8. Das Luftkissen im oberen Raum r wird komprimiert, wenn der Zylinder sich nach unten bewegt, d. h. also auch wenn das Werkzeug zum Schlagen kommt. Das bei der Abwärtsbewegung des Werkzeuges komprimierte Luftkissen in r unterstützt nun aber nach der Bewegungsumkehr die Wirkung der Antriebswelle f bezw. die Kurbeln g, indem dieses Luftkissen gewisserm < L'en als Akkumulator dient. Auf die Bohrvorrichtung hat die Antriebs- welle f eine wesentliche Kraftwirkung nur auszuüben beim Aufwärtsgang, während der Abwärtsgang der Teile infolge ihrer eigenen Schwere vor sich geht.
Die Anordnung des Pufferkissens 1. verteilt die Leistung gleichmässig auf die Antriebswelle, indem beim Niedergang der Teile durch die Welle bezw. die Kurbeln q das Luftkissen r gespannt wird, worauf dasselbe beim Heben den Kurbeln einen Teil der Leistung abnimmt. Auch der Raum s unter dem Kolben i kann zu diesem Zwecke herangezogen werden. Bringt man beispielsweise im Boden des Zylinders ein nach aussen öffnendes Ventil t an, so wird beim Aufwärtsgang des Zylinders die Luft durch dieses Ventil heraustreten, während beim Ab- wärtsgang sich dort eine Luftverdünnnng bildet, welche ebenfalls die Kurbeln 9 u. nterstutzt. Die Antriebsvorrichtung ist natürlich nicht nur für die dargestellte Seiltrommelvorrichtung, sondern auch für Bobrsysteme aller Art zu verwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Tiefbohrvorrichtung, bei welcher ein das Gestänge bezw. das Werkzeug tragendes
Seil auf eine Trommel gewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel auf einem
Kolben oder dgl. gelagert ist, welcher auf einem durch die Antriebsvorrichtung in auf- und abwärts gehende Bewegung versetzten Pufferkissen gelagert ist.