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Doppelgesenkhammer mit senkrecht gegeneinander arbeitenden Bären Bei
den bekannten in Gebrauch befindlichen Schmiedehämmern, die zur Herstellung von
Gesenkschmiedestücken dienen, wird die Bewegungsenergie eines Hammerbären dazu benutzt,
um das auf einer festen Unterlage, der Schabotte, liegende Schmiedestück zu formen
und- in die Gesenkaussparungen hineinzuschlagen.
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Die Nachteile dieser Gesenkhämmer sind in der Anlage der teuren Schabotten
zu sehen, die etwa das 2o- bis 25fache Gewicht des Hammerbären aufweisen müssen,
weiterhin in der Herstellung eines schweren Fundamentes, wodurch trotzdem nicht
vermieden werden kann, --daß Beschädigungen an Gebäuden u. dgl. durch die beim Schmieden
auftretenden Erschütterungen entstehen. Ferner besteht ein wesentlicher Nachteil
der gebräuchlichen Gesenkhämmer in dem hohen, bis zu 301/o betragenden Verlust an
Schlagbärarbeit, die ins Fundament geht. Man hat bereits vorgeschlagen, diese Nachteile
durch den Bau von Hämmern mit gegeneinander arbeitenden Bären zu beheben. DieseHämmer,
bei denen jeder Bär für sich angetrieben wurde, fanden keinen Eingang in der Praxis.
Des weiteren ist es bei Pressen, Scheren und ähnlichen Arbeitsmaschinen, die wegen
ihrer grundverschiedenen Wirkungsweise mit Gesenkschmiedehämmern nichtvergleichbarsind,
bekannt, zur Verkürzung der Arbeitszeit einen Preßstempel anzutreiben und durch
Hebelgestänge den anderen Preßstempel mit dem angetriebenen zu kuppeln. Die bekannten
Bauarten lassen sich nicht einfach auf Gesenkhämmer übertragen, weil die Bären infolge
ungleicher Länge der vorgesehenen Verbindungsstangen auf ihrem Schlagweg nicht in
jedem Augenblick die gleiche Geschwindigkeit besitzen würden und außerdem die vielen
Lagerstellen schwere Schmiedeschläge nicht aushalten würden. Es sind des weiteren
Kurbel-Federhämmer, die als Anspitzmaschinen Verwendung finden, bekannt, deren Kupplungsglied
für die gegenläufigen Bären nach Art der Nürnberger Scheren ausgebildet ist. Auch
diese Bauart eignet sich nicht für Gesenkhämmer, weil einmal das Kupplungsglied
keine schweren Gesenkschläge aushalten kann, andererseits auch mit einem Kurbelantrieb
keine kräftigen, für das Gesenkschmieden notwendige Einzelschläge ausgeführt werden
können. In .die Praxis haben daher bis heute nur die hohe Energieverluste verursachenden
Hämmer mit Schabotte Eingang gefunden.
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Die Erfindung betrifft einen Doppelgesenkhammer mit gegeneinander
arbeitenden Bären und besteht darin, von den beiden Bären nur einen anzutreiben
und diesen durch Seile, die über Umlenk- bzw. Übersetzungsrollen führen, mit dem
anderen Bär zu kuppeln. Die Vorteile sind darin zu sehen, daß der Kraftfiuß bei
solchen Gesenkschmiedehämmern, ohne daß komplizierte Steuerungen und der Aufbau
teurer Maschinenaggregate notwendig sind, geschlossen wird und beide Bären in jeder
Stellung die gleiche Schlagenergie besitzen.
Durch die Kupplungsseile
wird verhindert, daß die schweren Aufprallschläge der Bären auf den Antrieb übertragen
werden. Zweckmäßigwird die zur Anhubunterstützung des oberen Bären benutzte Kolbenfläche
so bemessen,-daß sie selbst bei Anwendung des höchsten Betriebsmitteldruckes den
oberen Bären nicht anzuheben imstande ist, damit beispielsweise bei einem Hängenbleiiyen
des unteren Bären ein Schlagen mit dem oberen in die nicht gespannten Seile unmöglich
ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Abb. i einen Gesenkschmiedehammer mit verschieden schweren
Bären, Abb. z die Anordnung von zwei gleich schweren Bären und Abb.3 die Verwendung
eines endlosen Seiles als Kupplungsglied.
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a und b sind die beiden gegeneinander arbeitenden Schlagbären,
die in Führungen des Hammergestells c gleiten. Oberhalb des Bären a befindet sich
ein Zylinder d, in welchem Kolben und Kolbenstange e, die mit dem Bären a verbunden
sind, gleiten. Der Kolben e kann auch elastisch in bekannter Weise mit dem Bären
a verbunden werden. Zu beiden Seiten des Bären a befinden sich die Seilrollen f,
die im Hammergestell c gelagert sind. Die Seilrollen besitzen zwei Seilrillen von
unterschiedlichem Durchmesser. In der Rille mit größerem Durchmesser läuft das Seil
g, das an einem Ende mit dem Bär a elastisch unter Zwischenschältung eines Gummipaketes
verbunden ist. In der Seilrille mit kleinerem Durchmesser ist das Seil lt geführt,
das an einem Ende an der Seilrolle fest verankert und am anderen Ende mit dem Bär
b elastisch verbunden ist. Hierdurch wird erreicht, daß die Geschwindigkeit des
unteren Bären b, auf dem das Schmiedestück liegt, kleiner ist als die des oberen
Bären a. Damit beide Bären aber die gleiche Bewegungsenergie besitzen, ist der untere
Bär schwerer als der obere ausgebildet. Durch Abänderung der Seilrillendurchmesser
können die Hubwege nach Belieben verändert werden. Die Arbeitsweise des Gesenkhammers
ist kurz folgende: Durch das größere Gewicht des Bären b wird der Bär a nach dem
Schlag in Hochstellung gezögen. Wird der Zylinderraum r des Zylinders d mit einem
Druckmittel beschickt, so werden Kolben und Kolbenstange e und der Bär a nach abwärts
getrieben. Gleichzeitig wird durch das Kupplungsseilli der Bär b so lange angehoben,
bis die Bären gegeneinanderschlagen. Durch das Kupplungsseil und seine elastischen
Anschlußmittel werden keinerlei Erschütterungen auf den Antrieb des Bären übertragen,
und auch die Bewegungsenergie des Kupplungsseils wird vernichtet. Nach erfolgtem
Schlag wird der Zylinderraum I entspannt, wonach der- schwerere Bär b den leichteren
Bär a hochzieht. Diese Bewegung kann durch Beschickung des Zylinderraumes II mit
einem Druckmittel unterstützt werden. Die Hubfläche des Kolbens wird jedoch zweckmäßig
so bemessen, daß das Druckmittel allein den Bären a nicht anzuheben imstande ist.
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Abb. 2 zeigt einen Gesenkschmiedehammer mit gleich schweren Bären.
Die Seilrolle besitzt nur eine Rille. Das Kupplungsseil ist beidseitig an die Bären
angeschlagen.
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Nach Abb.3 ist das Kupplungsglied als endloses Seil ausgebildet, wodurch
erreicht wird, daß. das. Kupplungsseil ständig gespannt ist.